Titel: | Wilson's Methode die Walzen der Wolle-Waschmaschinen, Calander etc. zu treiben und dieselben zu belasten. |
Fundstelle: | Band 117, Jahrgang 1850, Nr. LV., S. 262 |
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LV.
Wilson's Methode die Walzen der
Wolle-Waschmaschinen, Calander etc. zu treiben und dieselben zu
belasten.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Juni 1850, S.
63.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Wilson's Methode die Walzen der Wolle-Waschmaschinen etc. Zu
treiben.
Bei den Maschinen, welche in die Kategorie der in der Ueberschrift genannten gehören,
wird der nöthige Druck auf die obere Walze dadurch hervorgebracht, daß man ein
Gewicht an das Ende eines starken Hebels hängt, während nur eine Walze vom
Räderwerke getrieben, die andere hingegen durch die Reibung mitgenommen wird. Bei
der Anordnung Wilson's werden beide Walzen von der
treibenden Welle aus gleichzeitig in Bewegung gesetzt, und zwar mittelst endloser
Schrauben und Räder, durch welche man in Stand gesetzt ist den Walzen verschiedene
Geschwindigkeit zu geben, um kräftiger auf das zwischen den Walzen durchgehende
Material einzuwirken. Diese zweierlei Geschwindigkeit der Walzen versuchte man
öfters mittelst gewöhnlicher Stirnräder hervorzubringen, kam aber hiebei immer auf
den Uebelstand, daß wenn die obere Walze sich hebt, die Radzähne überspringen, oder
gar nicht mehr in einander eingreifen. Bei der vorliegenden Einrichtung ist dieß
vollständig vermieden, und die obere Walze mag eine noch so große verticale Bewegung
machen, so kommt ihr Rad nie außer Eingriff mit der dasselbe treibenden endlosen
Schraube.
Fig. 11 ist
die Seitenansicht einer Maschine, an welcher der neue Mechanismus angebracht ist,
und Fig. 12
ein Grundriß derselben. (Maaßstab ½ Zoll = 1 Fuß.) In beiden Ansichten sind
einzelne Theile im Durchschnitte gezeichnet. Die Walzen A, A werden bei dieser Maschine durch Hebel
B, B an einander
gedrückt, auf deren Enden Federn wirken, und welche deßhalb beim Gebrauche der
Maschine durchaus nicht hinderlich sind und im Wege stehen, weil sie oben quer über
der Maschine angebracht sind, und nahezu parallel zu den Walzen liegen. Die
Drehungspunkte derselben sind an der Seite des Gestelles angebracht, und ihnen
gegenüber liegen die Federn, welche in Gehäuse C, C eingeschlossen sind und das andere Hebelende abwärts
drücken. Die verticale Achse D, welche durch das unten
liegende coniscke Rad getrieben wird, setzt beide Walzen durch eine rechte und eine
linke Schraube E, E in
Bewegung, welche in zwei Schraubenräder F eingreifen,
die auf die Walzenenden
aufgesteckt sind. Hebt oder senkt sich bei dieser Anordnung die obere Walze ein
wenig, so greift ihr Rad nur an einer andern Stelle in die Schraube ein, wobei
jedoch der Eingriff immer gleich gut bleibt.
Die beschriebene Anordnung ist von einiger Wichtigkeit für Bleichereien und bei Garn-Trockenmaschinen, wo ein sehr großer Druck von
12–15 Tonnen hervorgebracht werden muß.