Titel: | Rowan's vom Regulator abhängige Expansionsvorrichtung für Dampfmaschinen. |
Fundstelle: | Band 117, Jahrgang 1850, Nr. XLVIII., S. 248 |
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XLVIII.
Rowan's vom Regulator abhängige
Expansionsvorrichtung für Dampfmaschinen.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, April 1850, S.
8.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Rowan's vom Regulator abhängige Expansionsvorrichtung für
Dampfmaschinen.
Die HHrn. Rowan und Söhne in
Belfast erfanden einen äußerst einfachen und wirksamen Mechanismus, durch welchen
der Grab der Expansion im Dampfcylinder von der Stellung des Regulators abhängig
gemacht wird; derselbe ist in Fig. 39 als an einer
zweiventiligen Dampfmaschine angewandt abgebildet. A,
A sind die zwei Ventile für den oberen und unteren
Cylinderraum. Jedes derselben wirb durch einen horizontalen Hebel bewegt, welcher
sich um den Punkt B dreht und in der Mitte mit der
Ventilspindel verbunden ist; an diesen Hebel ist bei C,
C eine verticale Ventilstange angehängt, die abwärts
geht, und an ihrem untern Ende den Schieberrahmen D
trägt. Da dieser Schieberrahmen an der Ventilstange festgemacht ist, so bewegt er
sich auch mit derselben, und er hat deßhalb noch unten bei E eine Führung, welche nur eine verticale Bewegung zuläßt. Eine sich
drehende Achse F reicht in die Höhlung des Rahmens
hinein, und ist daselbst mit einem Hebedaumen G
versehen, welcher bei seiner Umdrehung auf die untere Fläche des Schiebers H trifft, und so diesen mit dem Nahmen und der
Ventilstange hebt, wodurch das Ventil geöffnet wird. Es ist nun leicht einzusehen,
daß wenn man den Schieber H in seiner am Rahmen
angebrachten Leitung horizontal rückwärts oder vorwärts bewegt, der Hebebaumen
G bei seiner Umdrehung früher oder später an das Eck I gelangt, von wo an seine Wirkung auf das Ventil
aufhört, dieses also sich schließt.
Die Zeit, während welcher das Ventil offen gehalten werden soll, und folglich die
Menge des in den Cylinder einströmenden Dampfes, ist leicht der Belastung der
Maschine anzupassen, wenn man den Schieber mit dem Regulator in Verbindung bringt.
Im vorliegenden Falle ist dieß durch eine verticale Stange bewerkstelligt, welche an
ihrem unteren Ende mit dem Winkelhebel K in Verbindung
ist, dessen aufrechtstehender Arm durch ein Gelenke mit dem Schieber zusammenhängt.
Wird der Dampfmaschine ein Theil ihrer Belastung plötzlich abgenommen, so treiben
die sich von einander entfernenden Kugeln des Regulators den Schieber zurück, so daß
die Dampfabsperrung früher eintritt, weil der Schieber H
früher vom Hebdaumen verlassen wird. Nähern sich die Regulatorkugeln einander, so
tritt das Entgegengesetzte ein.
In der Fabrik der HHrn. Danbar, M'Master und Comp. zu Gilford, wo die
beschriebene Vorrichtung an zwei Maschinen von 40 Pferdekräften angewandt ist,
beträgt die Brennmaterial-Ersparniß in Folge der neuen Anordnung wöchentlich
14 Tonnen Steinkohlen. Diese Erfindung gewährt sicherlich bedeutende Vortheile, da
sie ein sehr einfacher, selbstthätiger Regulator ist.