Titel: | Brooks' wasserdichte Zündhütchen und Zündstifte. |
Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. LXXVII., S. 405 |
Download: | XML |
LXXVII.
Brooks' wasserdichte Zündhütchen und Zündstifte.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, August 1849, S.
118.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Brook's wasserdichte Zündhütchen und Zündstifte.
Eine werthvolle Verbesserung an Schießgewehren, welche sicherlich von allen Jägern
und Jagdfreunden anerkannt werden wird, machten die HHrn. Brooks und Sohn in Birmingham. Fig. 15 wird die neue
Erfindung deutlich machen, welche darin besteht, daß der Rand des Zündhütchens und
der Theil des Zündstiftes, worauf das Hütchen aufliegt, so geformt wird, daß dadurch
eine wasserdichte Verbindung entsteht, und folglich die Wirkung des Zündhütchens
eine sicherere wird, als es nach dem bisherigen Systeme der Fall war. Die Abbildung
stellt einen Durchschnitt des verbesserten Zündstiftes mit dem darüber zu steckenden
Zündhütchen dar. Der Zündstift hat statt einer achtwinkligen Schulter eine
ringförmige conische Nuth bei A, A, und der Rand des
Zündhütchens B ist so abgeschrägt, daß er in diese Nuth
paßt. Wird das so geformte Hütchen aufgedrückt, so bildet sich ein wasserdichter
Verschluß. Die Vortheile hievon sind, daß Feuchtigkeit oder Nebel nicht zum
Zündkraut dringen können, daß die ganze Flamme des Knallpulvers in den Zündstift
getrieben wird, und daß das Metall des Hütchens beim Schießen nicht zersplittert und
spritzt.
Beim alten Zündhütchen, welches nur auf den Stift aufgesetzt wurde, gingen drei
Viertheile der Flamme auf die Seite und verloren; bei der Abänderung des Hrn. Brooks aber wird dieselbe ganz verwandt, und folglich
wird der Schuß kräftiger und weiter tragend, so daß zwischen dem gewöhnlichen
Percussionsfeuer und dem neuen dasselbe Verhältniß stattfindet, wie zwischen dem
Steinfeuer und dem bis jetzt gebräuchlichen Percussionsfeuer.
Da der alte Zündstift conisch und dicker ist als das Zündhütchen, so schlitzt dieses
an den Seiten auf, wenn es aufgedrückt wird, und durch diese Oeffnungen kann
Feuchtigkeit eindringen. Für das neue Zündhütchen ist der Stift dünner als das
Hütchen weit, und der Druck, welchen man ihm auf seinem Platze gibt, trifft nur den
conischen Rand desselben. Hiedurch wird derselbe festgeklemmt, so daß wenn der Hahn
ankommt, das Hütchen nicht schlitzen und splittern kann, was bis jetzt oft geschah
und für den Jäger gefährlich war. Die Zündhütchen behalten nach dem Schusse fast
ganz ihre frühere Gestalt, der untere Rand ist eher einwärts gebogen, und auf der Oberfläche zeigt
sich nur eine ganz kleine Oeffnung. Dieß ist der einzige Unterschied in dem Aussehen
der Zündhütchen vor und nach dem Schusse.