Titel: | Methode die Leitungsdrähte elektrischer Telegraphen zu isoliren, welche sich John Ricardo zu London, am 4. Sept. 1848 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 113, Jahrgang 1849, Nr. VI., S. 12 |
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VI.
Methode die Leitungsdrähte elektrischer
Telegraphen zu isoliren, welche sich John Ricardo zu London, am 4. Sept. 1848 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, April 1849, S.
159.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Ricardo's Methode die Leitungsdrähte elektrischer Telegraphen zu
isoliren.
Der erste Theil dieser Erfindung besteht in einer Methode, zwei oder mehrere
Telegraphendrahte, von einander selbst und nach außen isolirt, in
Gutta-percha oder in eine Composition aus Gutta-percha und andern
Stoffen einzuschließen. Fig. 44 stellt sechs
Drähte im Querschnitte dar, welche mittelst zweier Bänder von Gutta-percha
überzogen und miteinander verbunden sind. Man bemerkt zwischen je zwei benachbarten
Drähten oben und unten eine Rinne in den Gutta-percha-Bändern, welche
dadurch entstanden ist, daß diese Stellen der vollkommneren Isolirung wegen stärker
als die andern comprimirt wurden. Um die äußeren Kanten der Bänder sicherer zu
schließen, ist an jeder Kante eine solide Leiste angebracht. Der Patentträger gibt
einer Composition von 8 Gewichtstheilen Gutta-percha, 1 Theil
neuseeländischem Gummi und 1 Theil Schwefelblumen den Vorzug. Um die Drähte zwischen
die beiden Bänder einzuschließen, bedient sich der Patentträger zweier mit Dampf
geheizter Walzen. Die Hervorragungen zwischen den Rinnen dieser Walzen wirken nicht
im Contact mit einander, indem sonst die Bänder zerschnitten würden, sondern in
einem solchen Abstande von einander, daß sie die beiden Bänder an den zwischen den
Drähten befindlichen Stellen lediglich dichter zusammenpressen; an jeder Walze
befinden sich zwei Rinnen mehr als Drähte, um an jedem. Rande der vereinigten Bänder
die dichte Leiste bilden zu können. Die zu überziehenden Drähte sind auf Walzen
gewickelt, von denen sie durch geeignete Führungen zwischen die Preßwalzen geleitet
werden. Ihre Enden werden an eine durch ein Gewicht in Bewegung gesetzte Walze
befestigt, auf der sich das Band mit den Drähten so schnell als es die Walzen
gestatten, aufwickelt. Damit die beiden Hälften des Bandes an einander kleben,
werden sie dadurch erwärmt, daß man sie über und unter mit Dampf geheizten Flächen
hinweggehen läßt.
Der zweite Theil der Erfindung bezieht sich auf eine Methode, die Telegraphendrähte
aufzuhängen. Fig.
45 stellt ein hiezu dienliches Instrument aus Porzellan oder einem andern Nichtleiter im
Aufrisse, Fig.
46 im Verticaldurchschnitte und Fig. 47 in der untern
Ansicht dar. In dem mittleren Theile a des Instrumentes
ist der Haken befestigt, an welchem der Draht aufgehängt wird; so lange dieser Theil
a trocken erhalten wird, bleibt der Draht in
isolirtem Zustande. Zwischen dem Theil a und dem Kranze
b befindet sich ein Raum c, welcher verhütet, daß das auf die Außenseite des Instrumentes de Wasser
an den Theil a gelangen kann.