Titel: Apparate zur Mittheilung von Signalen von einem Theil eines Eisenbahnzuges nach einem andern Theile hin, worauf sich Edmund Tattersall, Geometer zu Newmarket, am 21. Oct. 1847 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 110, Jahrgang 1848, Nr. XIV., S. 82
Download: XML
XIV. Apparate zur Mittheilung von Signalen von einem Theil eines Eisenbahnzuges nach einem andern Theile hin, worauf sich Edmund Tattersall, Geometer zu Newmarket, am 21. Oct. 1847 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jul. 1848, S. 49. Mit Abbildungen auf Tab. II. Tattersall's Apparate zur Mittheilung von Signalen von einem Theil eines Eisenbahnzuges nach einem andern. Den Gegenstand meiner Erfindung bildet 1) ein Apparat zur Mittheilung von Signalen von einer Stelle des Zugs zur andern vermittelst einer Pfeife oder Glocke; 2) die Anordnung eines Apparates um eine Person in irgend einem Wagen in den Stand zu setzen, einem Conducteur oder einer andern Person ein Signal oder eine sonstige Mittheilung zukommen zu lassen. Fig. 9 stellt einen Eisenbahnzug dar, bei welchem der erste Theil meiner Erfindung in Anwendung gebracht ist. Obgleich der Apparat von einem Ende des Trains bis zum andern sich erstreckt, so können doch beliebige Wagen herausgenommen oder andere eingeschaltet werden, ohne den Apparat in Unordnung zu bringen. a ist eine Schnur, ein Riemen oder eine Kette, die vom hintersten Wagen bis zur Locomotive geht und daselbst an die Handhabe der Pfeife oder Glocke befestigt ist. Die Schnur a ist so lang wie der längstmögliche Wagenzug und wird mit Hülfe einer in dem Instrumente b enthaltenen Feder und eines Räderwerks auf einer geeigneten Achse aufgewunden. Die Schnur wird von Strecke zu Strecke bei c, c unterstützt, und die Anordnung ist so getroffen, daß sie bei c herausgenommen werden kann, ohne in der ganzen Länge herausgezogen werden zu müssen. Ich wende zu diesem Zwecke vorzugsweise Ringe wie Fig. 10 und 11 an. Fig. 10 zeigt einen Ring, der sich öffnen läßt, und Fig. 11 einen spiralförmig gewundenen. Beide dienen zur Aufnahme der Schnur a; wenn aber ein Wagen aus dem Train entfernt werden soll, so kann die Schnur leicht aus den Instrumenten c, c herausgenommen und der Wagen auf die Seite geschafft werden; beim Zusammenschieben des Trains nimmt alsdann der Federapparat b die schlaff gewordene Schnur wieder auf und zieht sie straff. Umgekehrt läßt sich auf ähnliche Weise leicht ein Wagen in den Zug einschalten und mit dem Signalapparat in Verbindung bringen. Der Apparat b läßt sich abnehmen und je an den hintersten Wagen eines Eisenbahnzuges anbringen, weßwegen jeder Wagen mit einer Hülse zur Aufnahme des Fußes von b versehen seyn sollte. Fig. 12 stellt den Apparat b im Grundriß, Fig. 13 im Frontaufriß, Fig. 14 in der äußeren Ansicht und Fig. 15 in der Endansicht dar. b1 ist eine Walze, auf welche die Schnur a aufgewickelt wird. Diese Walze empfängt ihre Bewegung vermittelst einer in dem Gehäuse b2 eingeschlossenen Feder. An dem Federhause b2 befindet sich ein Zahnrad b3, welches in ein Getriebe b4 greift, dessen Achse b5 ein Zahnrad b6 enthält, welches das an der Achse der Walze b1 sitzende Getriebe umtreibt. Aus dieser Einrichtung geht hervor, daß die Feder im Gehäuse b2 die Schnur a stets gespannt erhält, und daß die Feder durch das Abwickeln der Schnur aufgezogen wird. Die Schnur tritt durch den Spalt b7 aus dem Apparat; b8 ist eine Handhabe zum Transport des letztern. Wenn nun einer der Conducteure dem Locomotivführer ein Zeichen geben will, so braucht er nur an der Schnur zu ziehen. Der zweite Theil meiner Erfindung betrifft einen Apparat, welcher die Passagiere in den Stand setzt einem Conducteur oder Zugführer ein Zeichen zu geben. Fig. 16 stellt diesen Apparat im Seitendurchschnitte und Fig. 17 in der Endansicht dar. An der Decke eines Wagens ist eine Laterne e angebracht, die mit zwei Klappen f, f versehen ist, so daß, wenn diese herabgeschlagen sind, das Licht nach keiner Richtung gesehen werden kann. Diese Klappen haben durch die Federn g, g das Bestreben aufzufliegen, werden jedoch durch Haken h, h niedergehalten; letztere können aber vermittelst der in den Wagen hinabreichenden Schnüre i, i von einem Passagier ausgelöst werden. An die innere Fläche der Klappen ist irgend ein Zeichen gemalt, welches bei Tag leicht bemerkt werden kann. Die Oeffnung der Klappen zeigt an, daß ein Passagier in dem betreffenden Wagen nach dem Conducteur verlangt.

Tafeln

Tafel Tab.
									II
Tab. II