Titel: | Verbesserungen an Signalvorrichtungen und Bremsapparaten für Eisenbahnzüge, worauf sich William Ward zu Leeds, am 2. Sept. 1847 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 109, Jahrgang 1848, Nr. III., S. 37 |
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III.
Verbesserungen an Signalvorrichtungen und
Bremsapparaten für Eisenbahnzüge, worauf sich William Ward zu Leeds, am 2. Sept. 1847 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1848,
S. 223.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Ward's Signalvorrichtungen und Bremsapparate für
Eisenbahnen.
Eine meiner Verbesserungen besteht in der Anordnung einer Achsenverbindung als
Mittel, eine kreisförmige Bewegung von einem Wagen nach den andern Wagen eines
Wagenzugs fortzupflanzen. Die Theile dieser Achsen, welche ich Torsionsstangen
nennen will, drehen sich in geeigneten an den Wagengestellen befestigten Lagern,
sind mit Federn versehen, so daß sie sich auf ähnliche Weise wie die Buffers
ausdehnen lassen, und sind durch Universalgelenke mit einander verbunden. Diese
Stangenverbindung dient zur Mittheilung von Signalen zwischen den Conducteuren und
Locomotivführern vermittelst Scheiben oder Rädern welche durch die Stangen in
Bewegung gesetzt werden.
A, Fig. 23, stellt den
mittleren Theil einer solchen in Lagern B rotirenden
Achse dar. C, C sind
Universalgelenke; D, D
Stangen, an welchen die Querstücke E, E gleiten, woran die Stangen F befestigt sind; letztere gleiten in den Hälsen G welche in den Scheiben H rotiren. An den
Enden der Stangen F sind hohle Metallkegel J mit gezahnten Rändern und in der Mitte dieser Kegel
sind Leitstangen K angebracht, um die Zähne gehörig in
Eingriff zu bringen. Fig. 27 stellt zwei
zusammengeschobene Kegel in größerem Maaßstabe dar. An der mittleren Stange A befindet sich eine Rolle L. M, M sind Federn
aus elastischen Bändern von vulkanisirtem Kautschuk, welche die Enden der Stangen
auswärts zu treiben streben. Die Rolle L steht, wie Fig. 25 zeigt,
mit einer andern im Innern des Wagens befindlichen Rolle in Verbindung. N ist eine gemalte Scheibe, deren Bewegung leicht
bemerkt werden kann; sie läßt sich mittelst eines Handgriffs umdrehen. Die Theile
H werden, wie Fig. 24 zeigt, von Federn
getragen. Die Mittheilung von Signalen erfolgt durch Rechts- oder Linksdrehen
der Scheiben vermittelst der Torsionsstangen. Fig. 26 stellt mehrere
mit einer solchen Stangenverbindung versehene Wagen dar.
Eine andere Abtheilung meiner Verbesserungen besteht in der Anwendung des
Bewegungsmomentes des Eisenbahnzugs zum Betrieb der Bremsapparate. An eine der
Räderachsen eines Bahnwagens ist eine eiserne Rolle oder Scheibe A
Fig. 28
befestigt. B ist eine lose auf der Achse sich drehende
Rolle, welche mit einer hohlen Achse C versehen ist.
Diese ist mit der Rolle E verbunden und dergestalt mit
Einschnitten versehen, daß sie im Durchschnitt als Zahnstange erscheint, in die das
Getriebe D greift. An den Pflock F ist eine Kette befestigt, deren anderes Ende, wie Fig. 29 zeigt, mit dem
Bremshebel verbunden ist. Eine Feder strebt die Bremsklötze von den Rädern zu
entfernen. So lange nun die Rolle B nicht gegen A gedrückt wird, rotirt sie ohne weiteren Erfolg auf der
Achse; sobald sie aber vermittelst des Getriebes D gegen
A angedrückt wird, so wickelt sich die Kette zum
Theil um die Rolle E, nach welcher Richtung die Räder
umlaufen mögen, der Bremsapparat kommt in Thätigkeit und zwar mit einer Kraft,
welche dem durch das Getriebe D mitgetheilten Drucke
proportional ist.