Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. , S. 393 |
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Miscellen.
Miscellen.
Ueber Manometer mit comprimirter Luft für
Dampfkessel, von Galy-Cazalat.
Eine königliche Ordonnanz vom 22. Mai 1840 hat (in Frankreich)
die Anwendung der Manometer mit comprimirter Luft mit Recht
untersagt; dessenungeachtet erlaubt eine neuere
Ministerial-Instruction die Anwendung dieser Manometer
bei den Kesseln der Locomotiven. Hr. Galy-Cazalat beweist nun, daß die Manometer mit
comprimirter Luft, welche unbequem, ungenau und gefährlich bei
fixen Dampfkesseln sind, bei ihrer Anwendung an Locomotiven noch
gefährlicher und viel unbequemer sind. Er erinnert an die
Hauptübelstände dieser Manometer und vergleicht dann ihren
nachtheiligen Einfluß bei den fixen Dampfmaschinen und den
Locomotiven.
1) Der erste Uebelstand wird durch die Verdichtung des Dampfs im
Kessel verursacht; in Folge derselben treibt die in der
Manometerröhre eingeschlossene Luft das Quecksilber aus seinem
Behälter und entweicht dann selbst nach Außen.
Bei den fixen Maschinen kommt es selten vor, daß das Quecksilber
in den Kessel gezogen wird, weil die Röhren, welche den Dampf
empfangen, groß und lang genug sind, daß das Quecksilber darin
zurückbleiben kann. Dieselben Röhren sind aber bei den
Locomotiven sehr eng und überdieß kurz, daher das Quecksilber
aus seinem Behälter in den Kessel geschleudert wird, ein um so
größerer Uebelstand, weil die Wände des Feuerkastens von Kupfer
sind, welches durch das Quecksilber angegriffen werden kann.
2) Bei den fixen Maschinen zerbricht die Glasröhre selten. Viel
häufiger geschieht dieß bei den Locomotiven, in welchem Falle
der Manometer zu nichts mehr taugt, während man, wenn das Glas
bei einem offenen Manometer zerbricht, dasselbe durch ein
anderes ersetzen kann ohne an der Scala etwas zu ändern.
3) Die Glasröhre braucht nicht einmal zu zerbrechen, damit der
Apparat unbrauchbar wird. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die
Röhre in sehr kurzer Zeit undurchsichtig wird, wo sie dann ihrem
Zweck nicht mehr entspricht.
4) Der Dampf, welcher die Schmiere mitzieht, reißt auch Wasser
mit sich, welches endlich die ganze Quecksilbermasse
befeuchtet.
5) Dazu kommen noch die Irrthümer in Folge der Veränderungen des
Thermometer- und Barometerstandes.
Aus allen diesen Gründen sollten die Manometer mit comprimirter
Luft für die Dampfkessel verboten werden. (Bulletin de la Société
d'Encouragement, Oct. 1847.)
Prüfung einer Blecher'schen feuerfesten Geldkiste.
In Gegenwart der Unterzeichneten wurde am Sonnabend, den 12.
Februar 1848, die Prüfung einer von Hrn. Schlossermeister J. H.
Blecher in Hamburg angefertigten
Geldkiste auf dem Platze der Gasfabrik (Grasbrook) auf folgende
Weise vorgenommen:
Die mit Papieren etc. gefüllte und verschlossene Kiste, 2 1/2 Fuß
lang, 20 Zoll breit und 2 Fuß hoch, deren Schlüssel einer der
Unterzeichneten entgegen nahm, wurde in einem eisernen Gerüst in
Ketten so aufgehängt, daß ihr Boden circa
einen Fuß über einem großen eisernen
Rost schwebte. Der Rost war mit einer etwa 19 Zoll hohen Mauer
von losen Ziegelsteinen so umbaut, daß durch deren Lücken die
Luft überall frei durchstreifen konnte. Dann füllte man den
ungefähr anderthalb Fuß weiten Raum zwischen Kiste und Mauer mit
glühenden Kohks (circa 2 1/2 Tonnen)
mit Holz und Torf, was um 10 Uhr statt fand Eine halbe Stunde
später glühten schon die untern Theile der Kiste, und bald
darauf steigerte sich die Gluth so sehr, daß die Ketten in das
erweichte Eisen nicht nur tief eindrückten, sondern auch mit
demselben zusammenschweißten und daß einige der umgelegten
Ziegelsteine abschmolzen. Da fortgesetztes Feuern mit Kohks bei
der strengen Weißgluth unfehlbar die ganze Kiste
zusammengeschmolzen hätte, so wurde ferner die Gluth nur noch
mit Torf bis 2 Uhr unterhalten, wo das Feuer gänzlich entfernt
wurde. Um 3 Uhr kühlte man äußerlich mittelst Wasser und öffnete
um halb 4 Uhr die Kiste.
Der Inhalt derselben, welcher aus Journalen, Comtoirbüchern,
losen Billetten u. dergl. bestand, fand sich in vollkommen gut conservirtem Zustande;
nur ein einziges loses Billet war
mürbe geworden und etwas gebräunt, jedoch auch noch so erhalten,
daß seine Identität auf den ersten Blick mit Leichtigkeit
nachgewiesen werden konnte.
Hamburg, den 12. Febr. 1848.
Conrad A. Auffm
Ordt. Oct. Rud. Schroeder. H.
Mutzenbecher. B. H. Schröder. Herm. Wagener. G. Repsold. H. L.
Spiermann. G. L. Ulex.
Hibbard's Verbesserungen im
Furniren.
T. R. Hibbard in New-York ließ
sich auf folgende Verbesserung im Furniren ein Patent ertheilen.
Er legt zwischen die Furnüre (zwischen die Kanten der auf dem
Blindholz zu vereinigenden Holzblätter) einen baumwollenen oder
leinenen Canevas. Den Zeug und die Theile des Holzes, welche
aneinander gefügt werden sollen, überzieht man zuerst mit Leim,
fügt die Holzstückchen nach dem Dazwischenbringen des Zeugs
aneinander und vereinigt sie dann auf bekannte Weise durch
Pressen. Der zwischengelegte Zeug, welcher jedem Theile des
anliegenden Holzstückes fest adhärirt, bewirkt, daß das Furnür
nicht abspringen oder das Blindholz, worauf es angebracht ist,
verlassen kann. Zwei außerordentlich dünne Furnüre, welche man
auf diese Art vereinigt hat, sind stärker und dauerhafter als
bei weitem dickere Holzstücke, welche auf gewöhnliche Art
miteinander verbunden wurden.
Dieses Verfahren eignet sich besonders zum Furniren ungleicher
Oberflächen oder für Fälle wo das Furnürholz aus seiner
natürlichen Neigung gebogen werden muß. Namentlich können nach
dieser Methode hölzerne Röhren hergestellt werden, wobei man
folgendermaßen verfährt: man rollt zuerst ein Furnür oder
Holzblatt um einen Stab oder Cylinder (welcher an einer Kurbel
angebracht ist) und preßt es mittelst einer Schnur in die
erforderliche Gestalt; dann rollt man den mit Leim gesättigten
Zeug dicht um das so gestaltete Furnür herum; endlich trägt man
ein anderes Furnür oder Holzblatt auf dem Zeug auf und bringt es
durch Pressen mit jedem Theil des Zeugs in Berührung; durch
Rollen über einem Ofen kann die Vereinigung dieser Furnüre mit
dem dazwischen befindlichen leimhaltigen Zeug noch inniger
gemacht werden. (London Journal of
arts, Januar 1848.)
Das Abformen der Füße, ein Mittel zum
Anfertigen ganz naturgetreuer Leisten.
Um den Gypsabguß eines Fußes zu nehmen, verfährt man nach Hrn. J.
Schöppler in Mainz auf folgende
Weise: Man nehme ein Kistchen aus losen Brettchen und binde sie
zusammen. Die Größe des Kistchens muß so seyn, daß der Fuß in
der Länge und Breite Rahm hat. Die Höhe muß bis zu dem Knöchel
des Fußes reichen. Den abzuformenden Fuß bestreicht man mit
einer dicken Fettmasse, besonders an den haarigen Stellen, damit
der Gyps nicht daran hängen bleibt. Ist diese Vorkehrung
geschehen, so wird eine Quantität Gyps mit warmem Wasser zu
einem dicken Brei angerührt und in den Kasten geschüttet,
hierauf der Fuß bis zu seiner Hälfte hineingestellt, und zwar in
schräger Stellung, damit der Gypsbrei nicht über den Zehen
zusammenläuft und beinahe bis an den Knöchel geht. Fühlt man,
daß der Gyps fest geworden ist, so hebe man den Fuß heraus und
lasse die Masse noch ein wenig trocknen. Dann wird der Fuß
wieder eingefettet, ebenso die Flächen der gebildeten Gypsform,
damit der ferner darauf zu gießende Gypsbrei sich nicht mit der
bereits gebildeten unteren Form verbinden kann. Man stellt den
Fuß hierauf in die Form hinein, und schüttet von neuem frisch
angerührten Gypsbrei in den Formkasten bis zu seinem Rand. Ist
der Gypsbrei erstarrt, so nimmt man das Kistchen wieder
auseinander und entfernt die beiden Halbformen vom Fuß. Nun wird
die hohle Form innen eingefettet, zwischen die Brettchen
eingebunden und Gypsbrei hineingegossen. Dieser Einguß muß aber
ganz dünnflüssig seyn, damit die Zehen sich gut ausgießen. In
diesem Zustande läßt man die Form eine Stunde lang stehen, dann
werden die Brettchen abgenommen, die äußere Form mit einer Säge
behutsam zerschnitten um sie in Stücken von dem Fußabguß
loszumachen. Sollte dabei der Fußabguß beschädigt werden, so
läßt sich das leicht wieder ausbessern, indem man an die
schadhaften Stellen ein wenig frischen Gypsbrei einstreicht.
Nach einem solchen Fußabguß kann ein Schuhmacher einen ganz
naturgetreuen Leisten mit Leichtigkeit anfertigen.
Zur Anfertigung von Schuhleisten, mit welchen sich treffliche
Fußbekleidungen erzielen lassen, ist es übrigens nicht nöthig,
daß der natürliche Fuß dessen, welcher sich Schuhe und Stiefeln
machen zu lassen beabsichtigt, stets in Gyps abgeformt wird; es
genügt, wenn der Schuhmacher das beschriebene Verfahren zur
Studie benutzt, um sich eine genaue Kenntniß vom Fuß und dessen
Verrichtungen zu verschaffen. (Böttger's polytechn. Notizblatt, 1848, Nr. 1.)
Ueber einige zur Erwärmung und zum
Warmhalten der Wohnungen in Rußland allgemein verbreitete
Vorrichtungen, welche zu empfehlen sind.
Bekanntlich wendet man in nördlichen Gegenden weit bessere Mittel
an, sich gegen den Frost zu schützen, als in südlichen, so daß
man von Reisenden nicht selten mit Verwunderung erzählen hört,
sie hätten während eines Aufenthaltes in Italien in den
Wohnungen mehr von Kälte zu leiden gehabt, als während eines
Aufenthaltes in Rußland. Hr. Fabrikant Werner in Heidelberg, der mehrere Jahre in Rußland
gelebt hat, macht mich brieflich auf einige daselbst allgemein
übliche Vorrichtungen aufmerksam, die, wenn auch in
wissenschaftlicher Beziehung nicht neu, in unsern Gegenden doch
wenig bekannt, oder nur in unvollkommener Weise angewendet sind,
so daß sich dieselben zur Mittheilung in diesen Blättern eignen
dürften.
1) In manchen Gegenden Deutschlands werden die russischen Kamine
rund gemacht, ohne daß eigens
dazu geformte Backsteine genommen werden; man nimmt vielmehr von
den gewöhnlichen Backsteinen und haut sie gehörig zu, wodurch
das Mauerwerk nur ganz wenig Verbindung erhält. In Rußland sieht
man nie einen runden Schornstein, sondern immer viereckige.
2) In allen russischen Küchen sind keine weiten Schornsteine. Von
dem Kochherde geht wie von einem gewöhnlichen Zimmerofen die
Röhre einige Fuß höher als der Herd in den Schornstein, über der
Röhre, welche in den Schornstein geht, wird ein Thürchen
angebracht, etwa einen Fuß unter dem Plafond der Küche, das in
den Rauchfang mündet, damit der Dunst und etwaiger Rauch in den
Schornstein seinen Abzug hat; bei strenger Kälte wird das
Thürchen zugemacht, wird es zu warm, aber wieder auf, damit die
Wärme mit dem Dunst Abzug hat. Ein sturzblecherner Rauchfang
kommt darüber, welcher wenigstens 1–1 1/2 Fuß über den
Kochherd reicht; unten wird das Blech auf eine eiserne Schiene
genietet, welches ihm Festigkeit gibt. Da man derartige Schirme
meistens nur auf zwei Seiten an die Wand befestigen kann, so
wird der Schirm ein- bis zweimal an den Plafond
angehängt.
3) An den Sommerfenstern sind die obern zwei Flügel ohne
Schlosserbeschläge; sie sind fest eingefügt und die Fugen mit
Kitt zugestrichen, weil durch das Oeffnen der oberen Flügel die
meiste Wärme hinauszieht. Die Winterfenster an den ältern
Häusern werden außen vorgesetzt, wie bei uns auch, jedoch wird
unten der Raum zwischen den beiden Fenstern mit Sand ausgefüllt,
und die Fugen rings herum mit Papier verklebt, damit keine Luft
eindringen kann.
An neuern Häusern wird vor das Winterfenster, auf der innern
Seite des Sommerfensters, in 3 Zoll Entfernung von dem
letzteren, ein Falz angebracht, in welchen das Winterfenster
eingesetzt wird; die Fugen werden verkittet oder mit Papier
verklebt und der Zwischenraum unten ebenfalls mit Sand
ausgefüllt. Wenn solche Winterfenster vorgesetzt werden, muß
dort das Zimmer kalt seyn, damit keine warme Luft zwischen beide
Fenster kommt, weil sich sonst später Reif an dem äußern Fenster
ansetzen würde, so daß man dasselbe wieder herausnehmen oder
sich gefallen lassen müßte, ungefähr 6 Monate lang nicht
hinaussehen zu können. In unserer Gegend wird eine solche
Vorsicht weniger nöthig seyn. In jedem Zimmer ist ein Fenster
mit einem Flügel, den man aufmachen kann um zu lüften; damit
aber wieder keine warme Luft zwischen die beiden Fenster
gelangen kann, so ist zwischen denselben vom Schreiner rings um
diese Oeffnung eine Verschalung angebracht. Auch diese
Verschalung würde in unsern Gegenden überflüssig seyn.
4) Die Thüren verwahrt man auf folgende Art: von gewöhnlichen
kurzen Kuh- oder Pferdehaaren wird eine Art daumendicker
Filz gewalkt; dieser wird auf die Thür genagelt, dann kommt
schwarze oder farbige Wachsleinwand darüber, und es werden übers
Kreuz, je nach der Farbe der Wachsleinwand, Bänder von etwa 1/2
Quadratfuß aufgenagelt. An den drei freien Seiten der Thüre läßt
man den Filz mit der Wachsleinwand 2 Zoll vorstehen, um die
Fugen zu decken. Auf der äußeren Seite wird der Filz an die
Thürbekleidung angenagelt, und man läßt denselben eben so weit
über die Thüre vorstehen, um auch von der Rückseite die Fugen zu
decken. H. Schröder. (Mannheimer
Gewerbvereins-Blatt, 1847 Nr. 24.)
Solomons' patentirte
Holzkohlen-Ziegel.
Azulay und Solomons verwandeln den Abfall in Folge des
Zerbrechens der Holzkohlen in Pulver und comprimiren dasselbe
mittelst einer hydraulischen Presse in Formen bis auf 1/5 oder
1/8 seines anfänglichen Volums. Man erhält harte und dichte
Ziegel, welche sich wegen ihrer großen Heizkraft besonders für
Dampfboote und Locomotiven eignen.
Um Ziegel zum Feueranzünden darzustellen, vermischen sie
gepulverte Holzkohlen und Kohks mit Theer, Pech, Harz, Talg etc.
und comprimiren das Gemenge in Formen; der aus der Form
genommene Block wird in Theer, Pech, Harz oder eine sonstige
brennbare Substanz getaucht und kann dann mit Sägemehl, bestreut
und in Packpapier eingewickelt werden. (London Journal of arts, Jan. 1848, S. 431.)
Lelievre's Verfahren zum
Schwarzfärben und Spannen der Seide.
Um die Seide tiefschwarz zu färben, benutzt man gewöhnlich
salpetersaures Eisen als Beize, und Eichenrinde; der
Patentträger (Seidenfärber in London) hat aber gefunden, daß bei
Anwendung von Erlenrinde anstatt Eichenrinde die Farbe viel
schöner ausfallt. Im nächsten Theil des Verfahrens wurde bisher
Gelbholz angewandt; durch gleiche Theile Gelbholz und
Quercitronrinde wird aber ein viel besseres Resultat erzielt.
Endlich seift man die tiefschwarz gefärbte Seide in England
gewöhnlich mit harter (bunter) Seife und Blauholz; hiebei soll
man nach dem Patentträger die gewöhnliche Seife durch
Olivenölseife ersetzen.
Das Spannen der so gefärbten Seide
soll nach dem Patentträger in einer Dampf-Atmosphäre
vorgenommen werden; er bringt ein mit zahlreichen Löchern
versehenes Rohr dicht unter die Stelle, wo das Spannen
vorgenommen werden soll, und leitet Dampf aus einem Kessel in
das Rohr, so daß der Dampf durch dessen Löcher ausströmen und
eine feuchte Atmosphäre erzeugen muß. (London Journal of arts, Januar 1848, S. 429.)
Auf Stabeisen geschweißtes Gußeisen; von
Labouysse zu Toulouse.
Ich habe, sagt Hr. Labouysse, ein
Verfahren ermittelt um Gußeisen auf Stabeisen zu schweißen, und
zu Achsen für Wägen, Karren, zu Zapfen und allen
Maschinentheilen zu verwenden, welche eine große Reibung
auszuhalten haben. Das auf Stabeisen geschweißte Gußeisen ist so
hart wie gehärteter Stahl und verliert seine Härte bei der
größten Reibung nicht. Durch die Verwendung des Hrn. Thibaut, Mallepost-Unternehmer
dahier, brachte ich es dahin, daß an einem der von Toulouse nach
Bordeaux gehenden Mallepostwagen nach meinem System verfertigte
Achsen und Büchsen angebracht wurden, und zwar eine Vorderachse
am 5. Jul., eine Hinterachse am 29 September. Trotz der harten
Proben, welche diese Achsen und ihre Büchsen bestanden, sind sie
bisher (am 30. Decbr.) nicht im geringsten beschädigt, obwohl
sie immer nur bei der Abfahrt von Toulouse geschmiert
wurden.
Diese Achsen und Büchsen erhitzen sich, wenn sie trocken laufen,
d.h. Schmiere bedürfen, sehr wenig. Es bilden sich niemals
Furchen durch abgeriebene Eisentheilchen; die Wärme, die sich
entwickelt, ist sehr gering und kann den Rädern nicht schädlich
werden und man merkt den Mangel der Schmiere an der Zugkraft nur
wenig, was den großen Vortheil gewährt, daß man auf der Reise
gar keinen Aufenthalt erleidet, abgesehen von der erzielten
Sicherheit. (Moniteur industriel,
1848, Nr. 1204.)
Neue Kältemischung.
Zu den bereits bekannten Kältemischungen kommt nun folgende:
käufliche
Salzsäure
1 Theil
feingepulvertes
schwefelsaures
Zink
1 „
Als man diese beiden Substanzen, wovon jede die Temperatur von +
10° C. hatte, in einem geeigneten Gefäß miteinander
vermischte, erzeugten sie eine solche Kälte, daß ein
Thermometer, welcher + 10° C. (Temperatur der umgebenden
Luft) zeigte, im Augenblick des Eintauchens auf –
7° C. fiel. B. F. Jourdan.
(Journal de Chimie
médicale, Januar 1848, S. 65.)
Ueber die Zuckerfabrication aus
getrockneten Rüben; von C. Schedl.
Auf der letzten ungarischen Gewerbeausstellung zu Pesth waren
mehrere Zuckerproben aus der Rübenzuckerfabrik zu Szigethvar
ausgestellt, die namentlich um deßwillen allgemeinere
Aufmerksamkeit erregten, weil sie einerseits das Emporblühen
einer regern industriellen Thätigkeit in Ungarn bekundeten,
andererseits aber einen sprechenden Beweis für die
Vortrefflichkeit der so vielseitig angegriffenen Schützenbach'schen
Fabricationsmethode abgaben, die man in dieser Fabrik
ausschließlich befolgt. Bedürfte es noch anderer Beweise, um die
praktische Nützlichkeit der gedachten Fabricationsmethode
darzuthun, so könnte die Thatsache hier angeführt werden, daß
die größte bekannte Rübenzuckerfabrik der Welt, die zu Waaghäusel in Baden, welche täglich
4000 Cntr. Rüben verarbeitet, seit 10 Jahren bloß diese Methode
befolgt und erst vor 2 Jahren abermals bedeutend erweitert
worden ist. Ueber die Vortheile, welche dieselbe gewährt, sind
der Ausstellungs-Direction von der oben erwähnten
ungarischen Fabrik folgende Notizen mitgetheilt worden:
Durch Zerschneidung und künstliche Trocknung der frischen Rüben
werden durchschnittlich 81 Proc. Wasser verdampft, und demnach
aus 100 Pfd. Rüben 19 Pfd. trockne Schnitte erhalten. Die
nächsten Vortheile, welche die sogenannte Trockenmethode
darbietet, bestehen also darin, daß bei dem Transporte der
trocknen Schnitte wenigstens 4/5 der Kosten erspart werden.
Erwägt man dabei, daß die Verarbeitung der getrockneten Rüben
auf das ganze Jahr vertheilt werden
kann, während die frischen Rüben in 90–120 Tagen
verarbeitet seyn müssen, und daß eine Fabrik zur Verarbeitung
von 200,000 Cntr. Schnitten, welche einer Million Centner
frischer Rüben gleich kommen, weniger kostet, als vier Fabriken
zur Verarbeitung von 50,000 Cntr. frischer Rüben, so ist es
ferner einleuchtend, daß eine einzige die Trockenmethode
befolgende Fabrik für ein Gebiet von 30 und mehr Quadratmeilen
genügen kann; daß alle größeren Gutsbesitzer sich bei einer
solchen Centralfabrik betheiligen, und auch die kleineren
Landwirthe ihre Rüben an die auf zwanzig und mehr verschiedenen
Punkten zu errichtenden Trockenanstalten leicht absetzen
können.
Die erste Operation, welcher die Rübenschnitte in der Fabrik
unterworfen werden, besteht darin, daß sie mit Wasser bis zur
gänzlichen Erschöpfung ausgesüßt werden. Man erhält hiebei eine
so concentrirte Lösung, daß man annehmen kann, daß die Hälfte
des zum Trocknen der Rüben aufgegangenen Brennstoffes dadurch
wieder eingebracht wird. Die andere Hälfte wird reichlich durch
die Ersparnisse aufgewogen, welche sich beim Schneiden, Trocknen
und Extrahiren gegen die Kosten des Reibens und Pressens
ergeben.
In Betreff der Rentabilität wurden bei einem auf amtliche
Veranlassung mit nicht einmal ganz vollkommenen Apparaten
vorgenommenen Probesude folgende überaus günstige Resultate
gewonnen. Aus 300,50 Cntr. getrockneter Rüben, welche 1580 Cntr.
frische repräsentiren, wurden 127,81 Pfd. Zucker erster
Krystallisation (à 22 Fl.
Conv.-M.) und 25,07 Pfd. Zucker zweiter Krystallisation
(à Centner 18 Fl.
Conv.-M, also aus 1 Cntr. frischer Rüben 8,09 Pfd. von
ersterm Zucker und 1,58 Pfd. von letzterm (zusammen 2 Fl. 4 Kr.
im Werth) erhalten. Hieraus berechnet sich
die
Brutto-Einnahme für die Producte aus 100 Cntr.
Rüben zu
216 Fl.
40 Kr.
die Erzeugungskosten
betragen in Ungarn
60 „
–
„
–––––––––––
demnach beträgt der
reine Fabricationsgewinn
156 Fl.
40 Kr.
Es ist hiebei noch zu erwähnen, daß die große Ausbeute von 9,67
Proc. trockenem Zuckermehl aus 100 Rüben nur bei Anwendung der
vorzüglichsten (Kis Halaszer) Rüben erlangt wird.
Die Resultate stellen die Anzüglichkeit des Schützenbach'schen Verfahrens außer allen Zweifel und
zeigen, daß es nur der allgemeinern Einführung desselben
bedürfte, um durch die bereits vorhandenen Rübenzuckerfabriken
(deren gegenwärtig 65 in der österreichischen Monarchie
vorhanden sind, die mehr als 73,000 Cntr. Rohzucker jährlich
erzeugen und mehr als 25,000 Menschen incl. der beim Rübenbau
thätigen Feldarbeiter beschäftigen), ohne bedeutende neue
Capitalanlage, schon im nächstfolgenden Jahre ein
4–5mal größeres Zuckerquantum als bisher zu erzeugen.
(Verhandl. des niederöster. Gewerbevereins, 1847, H. 13.)
Verhalten des unterschwefligsauren Natrons
zu den Chinaalkaloiden.
Versetzt man nach Dr. Winckler eine ziemlich concentrirte
wässerige Lösung von neutralem salzsaurem Chinin mit einer
Lösung von unterschwefligsaurem Natron, so bildet sich sogleich
ein blendendweißer, in kaltem Wasser fast unlöslicher
Niederschlag, welcher ausgewaschen und getrocknet mattglänzend
und krystallinisch erscheint. Salzsaures Cinchonin bildet mit
unterschwefligsaurem Natron fast augenblicklich kleine, aber
sehr ausgebildete vierseitige Säulen. Beide Verbindungen sind
unterschwefligsaure Salze, da dieselben, lufttrocken mit
concentrirter Schwefelsäure übergossen, schweflige Säure und
Schwefelwasserstoff ausgeben, und mit verdünnter Schwefelsäure
unter Entwickelung von schwefliger Säure und Abscheidung von
Schwefel, schwefelsaures Chinin und Cinchonin bilden. Dagegen
wird die Auflösung von dem salzsauren
Salze des (aus Chinoidin gewonnenen) amorphen Chinins durch
unterschwefligsaures Natron nicht
gefällt, ebenso wenig die Lösungen der neutralen salzsauren
Salze des Chinoidins, welche letztere auf Zusatz von
unterschwefligsaurem Natron eine dunkelrothbraune ölähnliche
Flüssigkeit ausscheiden, welche Winckler noch nicht genauer untersucht hat. Dieses
Verhalten des unterschwefligsauren Natrons läßt sich zur Prüfung
des amorphen Chinins auf einen Gehalt an krystallisirbarem
Chinin und Cinchonin benutzen, da die geringsten Mengen von
beiden noch durch die Entstehung krystallinischer Niederschläge
angedeutet werden. Es ist zu wünschen daß das Verhalten der
unterschwefligen Säure gegen die übrigen bis jetzt bekannten
Alkaloide genauer studirt wird. (Jahrb. für prakt. Pharmacie,
Bd. XV S. 286.)
Ueber einen Firniß welcher die Kröten
anzieht und vergiftet.
Seitdem die atmosphärische Eisenbahn von Saint-Germain
gebaut ist, hat man um die weite gußeiserne Röhre herum,
hauptsächlich unter dem Tunnel welcher zum Viaduct führt, eine
große Menge todter Kröten gefunden. Als man der Ursache dieser
Sterblichkeit nachforschte, ergab sich daß der Anstrich oder
Firniß dieser Röhre die Eigentümlichkeit besitzt die Kröten
anzuziehen und sie zu vergiften. Da diese Thiere in vielen
Localitäten eine Geißel sind, so muß ein Mittel um sie zu
zerstören, willkommen seyn; wir theilen daher die
Zusammensetzung des fraglichen Firnisses mit. Dieser Anstrich
besteht aus 40 Theilen schwefelsaurem Blei und 60 Theilen
blondem Marineleim. Letzterer aber besteht aus 45 Theilen
kreosothaltigem weißem Steinöl, 15 Th. Gummilack und 5 Th.
Kautschuk.
In Paris verkaufen diesen Anstrich die HHrn. Perronet und Buron (rue de
Paradis-Poissonniére No. 30) Man braucht
davon für ungefähr 50 Centimes um 1 Meter Oberfläche zu
überziehen. (Bulletin de la
Société d'Encouragement, Juni 1847.)
Ueber Insecten welche in Apotheken Schaden
anrichten.
In den Apotheken werden die Vegetabilien häufig von einem weißen
Wurm angegriffen und verzehrt. Die Larven dieses Insects
arbeiten sich, nach Hrn. Apotheker Le
Duc zu Versailles, in das Innerste hinein, und sind
also beinahe unsichtbar, bis sie das Stück fast zerfressen
haben. Sie gehören der Gattung der Bohrkäfer (Anobium) an und heißen Brodbohrer
(an. paniceum
Latr.), dessen Beschreibung
man in Naturgeschichten findet. Um Eier, Larven und das Insect
zu vertilgen, bringt man die Substanz in einen im Wasserbad
befindlichen Destillirapparat und läßt das Wasser
1–2 Stunden lang kochen. Bei größern Massen kann man sich
dazu der auf 70 bis 80° R. geheizten Trockenstube
bedienen. Auch nachher ist noch große Aufmerksamkeit nothwendig.
Alle Specien dieser Gattung sind zerstörend, namentlich A. pertinax, der Holzbohrer, welcher
Möbel und Bücher zerstört und in Staub verwandelt. Das bekannte
Geräusch desselben, mit welchem er das Weibchen locken sell,
nennt man die Todtenuhr. – Auch ein Käferchen von der
Gattung Dermestes (Kleinkäfer,
Pelzkäfer, Schab- oder Speckkäfer) richtet in Apotheken
Schaden an. Während alle übrigen Species dieser Gattung sich von
thierischen Substanzen, wie Pelz, Federn, Aas etc. nähren, bohrt
sich diese in Vegetabilien; namentlich fand sie der Verf. in den
Köpfen der Sarsaparille und in der Manna. Diese neue Species
nannte er provisorisch D.
officinarum; sie unterscheidet sich von den bekannten
durch einen kleinen, aber sehr deutlichen Stachel am Ende jeder
Flügeldecke auf der Seite der Naht. Die nicht zahlreichen, aber
sehr gefräßigen Individuen sind mittelst eines Holzspänchens
leicht aus ihren Löchern zu entfernen. Auch Milben finden sich häufig in
Officinen; und zwar bergen alle Brustfrüchte eine und dieselbe
Species, deßgleichen die Canthariden und alle andern
conservirten Insecten. Sie werden eben so vertilgt wie die
Bohrkäfer. (Journal de Pharmacie,
Oct. 1847.)
Hanf als Mittel gegen den Kornwurm.
Unter allen Mitteln gegen den Kornwurm sind nach Hrn. Silvestre die besten diejenigen,
welche am stärksten riechen. Wir haben schon früher den Hanf als
solches bezeichnet; Hr. Rétif
machte im J. 1811 durch einen Zufall diese Erfahrung, welche
sich seitdem vollkommen bestätigte. Man verfährt dabei wie
folgt. Jedes Jahr zur Zeit der Hanfernte (der Weibchen) bringt
man, nachdem die Speicher ausgekehrt sind, 4–5 Handvoll
Hanfkraut, das in seinen Hüllen den Samen noch einschließt, an
mehrere Stellen des Speichers. Um solches zur rechten Zeit zu
haben, muß der Hanf schon Ende März (und nicht erst im Junius)
gesäet werden. Der heftige Geruch hält den Kornwurm gänzlich ab,
und wo dieser Wurm schon vorhanden ist, beginnt er in Folge
dieses Geruchs sogleich seine Auswanderung und zieht sich gegen
die Firste des Daches. (Moniteur
industriel 1847, Nr. 1208.)
Beschreibung des Baumes welcher die
Gutta-percha liefert.
Das Pharmaceutical Journal von Jacob
Bell, Octbr. 1847, enthält eine
genaue Beschreibung dieses Baumes von Hrn. J. Hooker, Director des botanischen
Gartens zu Kew, nach Exemplaren welche ihm Dr. Oxley
von Singapore einsandte.
Der Gutta-percha-Baum (Isonandra gutta, Sapotaceen) entspricht seinem
allgemeinen Ansehen nach vollkommen der von Wight gegründeten neuen Gattung Isonandra, nur ist die Blüthe (statt
vierweibig) sechsweibig. Hooker
benennt die Species I. gutta und
beschreibt sie folgendermaßen:
Blätter langgestielt, verkehrt-eiförmig länglich,
lederartig, ganzrandig, zugespitzt, unten goldglänzend, parallel
geadert, gegen die Basis dünner zulaufend; Blüthen winkelständig
in Büscheln, Blüthenstiele einblüthig, Kelchlappen
dachziegelförmig sich deckend, stumpf, Kronen fast radförmig,
mit sechs abstehenden eiförmigen Lappen, Staubfäden zwölf.
Einheimisch in den Gebirgen von Singapore; scheint auch auf
Borneo und den andern malayischen Inseln vorzukommen.
Ein vierzig Fuß hoher Baum, aus welchem Milch fließt, die jüngern
Zweige röthlich weichbehaart, stielrund; Blätter abwechselnd,
fast lederartig, verkehrt eiförmig, ganzrandig, kurz zugespitzt,
an der Basis in einen langen, dünnen Stiel auslaufend, fiedrig
geadert (mit gedrängten, parallelen, horizontal abstehenden
Adern), oben grün, unten goldglänzend. Blüthen winkelständig, in
Büscheln, etwas überhängend, gestielt. Stiele sehr kurz,
einblüthig. Kelch fast eirund-glockenförmig, tief
sechspaltig, mit zweireihigen, eirunden, stumpfen, fast
goldglänzenden Lappen. Krone fast radförmig; mit kurzer,
kaum den Kelch überragender Röhre; sechstheiligem Rande,
eiförmigen oder elliptischen, abstehenden Lappen. Zwölf
Staubgefäße, dem Schlunde der Krone angeheftet, in einer Reihe.
Die Staubfäden gleich, fadenförmig, länger als die Kronenlappen.
Die Staubbeutel eiförmig, spitzig nach außen. Der Eierstock
kugelförmig, etwas weichbehaart, sechsfächerig, alle Fächer ein
(?) Ei einschließend; Griffel von der Länge der Staubgefäße,
fadenförmig; Narbe stumpf. Frucht von dem bleibenden Kelche
unterstützt; harte, ei- fast kugelförmige, sechsfachenge
Beeren, von deren Fächern vier keine Frucht ansetzen und
undeutlich, zwei aber fruchtbar und einsamig sind. Die (kaum
reifen) Samen sind dem innern Winkel des Fachs angeheftet. (Journal de pharmacie, Januar
1848.)
Verwendung fester Einbrennmasse als
Nahrungsmittel auf Reisen; von Dr.
Hammerschmidt in Wien.
Ein Nahrungsstoff, welcher wenig Raum einnehmend durch lange Zeit
dem Verderben widersteht, ausgiebig ist und leicht genießbar
gemacht werden kann, verdient besonders für den Reisenden
Beachtung. Bei meinen vielfachen größeren Reisen und kleinen
naturwissenschaftlichen Excursionen habe ich die praktische
Anwendbarkeit eines solchen Nahrungsmittels in der sogenannten
Einbrenn gefunden. Die Bereitung
ist einfach folgende: Aus feinem Mehl mit frisch ausgelassener
Butter und frischem Schweinefett (letztere beide zu gleichen
Theilen) wird eine dicke Einbrenn gemacht und die nöthige
Quantität Salz und Kümmel beigemengt. Noch flüssig wird diese
Masse in ein mit einem eingeriebenen Glasstöpsel und weiter
Oeffnung versehenes Glas geschüttet. Sobald diese Masse
ausgekühlt ist, wobei sie ganz fest wird, verschließt man das
Glas und kann so zubereitete Einbrennmasse Jahre lang benützen. Will man daraus Suppe bereiten,
so darf man nur in einem Gefäß (auf Reisen sind dießfalls die
sogenannten Schnellsieder mittelst Spiritus sehr anzuempfehlen)
Wasser erhitzen und auf 1 Schoppen 1–2 Eßlöffel feste
Einbrenn hineingeben. Sobald das Wasser siedet, rührt man die
Flüssigkeit gut um, weil die Masse sonst leicht überschäumt,
thut nach Bedürfniß Brodschnitten hinein und hat sich so binnen
drei bis vier Minuten ohne alle Weitläufigkeit eine
wohlschmeckende, nahrhafte Speise bereitet. Ich habe die
Annehmlichkeit einer solchen genießbaren warmen Speise, wenn man
ermüdet, durchnäßt in einem unwirthbaren Unterstandsort oder bei
unbehülflichen Wirthen ankommt, oft empfunden und glaube daher
mit dieser Notiz manchem Reisenden und Naturforscher einen
Dienst zu erweisen. Ein Glas mit 1 Schoppen fester Einbrennmasse
genügt auf wenigstens 15 Schoppen Suppe. Wenn man dafür sorgt,
daß die Oeffnung des Glases immer nach dem Gebrauche geschlossen
werde, so hält sich diese Masse durch mehrere Jahre. Ich hatte
aus einem Glas solcher festen Einbrennmasse auf einer Reise in
Norddeutschland beinahe die Hälfte benützt, bei der Zurückkunft
nach Hause wurde das halbleere Glas nicht weiter beachtet, bis
es mir nach länger als einem Jahre wieder unter die Hände kam;
ich ließ mir daraus Suppe kochen und fand die Einbrenn ebenso
genießbar als ganz frische. Dadurch aufmerksam gemacht, bewahrte
ich die übriggeblieben Masse noch durch zwei Jahre und fand sie
auch nach dieser Zeit, also nach fast 3 1/2 Jahren, weder ranzig
noch sonst verdorben, sondern vollkommen genießbar. Die
Verwendbarkeit dieser festen Einbrennmasse auf Reisen,
insbesondere auch während Seereisen, kann ich also aus Erfahrung
nur bestens anempfehlen. (Allg. österr. Zeitschr.)