Titel: | Verbesserte Lampe zum Brennen von Steinöl und andern ätherischen Oelen, worauf sich Isham Baggs in Holford-street, Grafschaft Middlesex, am 7. Mai 1847 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. XXVI., S. 107 |
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XXVI.
Verbesserte Lampe zum Brennen
von Steinöl und andern ätherischen Oelen, worauf sich Isham Baggs in Holford-street,
Grafschaft Middlesex, am 7. Mai 1847 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of arts, Dec. 1847, S. 350.
Mit Abbildungen auf Tab. II.
Baggs' Lampe zum Brennen von Steinöl
etc.
Die Erfindung besteht nicht nur in einer verbesserten
Construction der Lampe zum Brennen von Steinöl etc., sondern
auch in einem Apparat um das ätherische Oel in Dampf zu
verwandeln und denselben zu entzünden, wenn die Lampe gebraucht
werden soll.Die bisherigen Constructionen von Lampen zum Brennen von
Steinöl, Schieferöl und anderen flüssigen
Kohlenwasserstoffen, sind im polytechn. Journal Bd. CV
S. 416 zusammengestellt.
Fig. 28 ist ein Aufriß und Fig.
29 ein Grundriß dieser Lampe. a ist ein Gefäß welches beständig mit Steinöl unter
gleichförmigem Druck gespeist wird, wie es schon bisher
gebräuchlich war; im oberen Theil dieses Gefäßes ist ein
gebogenes Rohr b befestigt, das an
seinem äußeren Ende eine Mündung hat, durch welche der Oeldampf
mit beträchtlicher Geschwindigkeit ausströmt; das Gefäß a kann mit mehreren solchen Röhren
versehen werden oder die Röhre b
kann mehrere Schenkel haben, wovon jeder an seinem äußeren Ende
eine Oeffnung hat. Wenn der Oeldampf unter beträchtlichem Druck
aus dem Rohr b ausströmt, läßt er
sich nicht entzünden, sondern es ist ein Apparat nöthig um ihn
zu zertheilen und zu bewirken daß er sich mit atmosphärischer
Luft vermischt. Dazu benutzt der Patentträger einen Rahmen mit
Stangen oder einen Rost c, welcher
mittelst der Zahnstange d und des
Getriebes e in geeigneter
Entfernung über der Oeffnung der Röhre b angebracht werden kann. Um das Gefäß a beständig mit Steinöl zu speisen,
dient das Rohr f, welches mit einem
Behälter verbunden ist, der hoch genug angebracht wird um den
erforderlichen Druck zu erzielen. An dem Rohr f ist ein Dreiweghahn g angebracht um das Steinöl in das
Gefäß a zu lassen oder aus demselben
abziehen zu können.
Den Apparat um den Oeldampf zu erzeugen und anzuzünden, zeigt
Fig.
30 im Grundriß und Fig.
31 im senkrechten Durchschnitt. Man bringt Holzgeist,
Weingeist oder eine ähnliche Flüssigkeit in die Abtheilung h des Apparats (indem man die
Handhabe i beseitigt und die
Flüssigkeit dann durch die Dille eingießt); ein wenig Spiritus
bringt man auch in die Abtheilung j
und in das Gefäß k; in letzteres
kommt überdieß Metallfeile, welche den Spiritus zwischen ihren
Theilchen zurückhält, so daß er nicht verschüttet werden kann.
Nachdem der Spiritus in der Abtheilung j und dem Gefäß k
angezündet worden ist, erzeugt sich in der Abtheilung h Dampf und strömt aus dem Rohr l durch die Oeffnung in aus, wo er
mit der Flamme des Gefäßes k
zusammentrifft und dieselbe auswärts ablenkt. Der Apparat muß
nun in solcher Stellung gehalten werden, daß seine Flamme gegen
den oberen Theil des Gefäßes a
anschlägt – und sobald der Dampf aus der Oeffnung des
Rohrs b durch den Rost c strömt, entzündet er sich mittelst
der Flamme des Gefäßes k; die Lampe
erzeugt hernach von selbst ihren Dampf, indem die Hitze ihrer
Flamme auf das Gefäß a wirkt.