Titel: | Beschreibung eines tragbaren und ökonomischen Apparats zum Laugen der Wäsche mittelst Dampf; von Charles und Comp. in Paris. |
Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. XLIII., S. 180 |
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XLIII.
Beschreibung eines tragbaren und ökonomischen
Apparats zum Laugen der Wäsche mittelst Dampf; von Charles und Comp. in Paris.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, Febr. 1847, S. 83.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Charles tragbarer und ökonomischer Apparat zum Laugen der Wäsche
mittelst Dampf.
Die HHrn. Charles und Comp.
(rue et place Furstenberg Nr. 5 und 7 in Paris)
erhielten für diesen Apparat, dessen Anwendung seit dem Jahr 1842 eine große
Verbreitung fand, von der Société
d'Encouragement die silberne Preismedaille.
Fig. 10 ist
ein Aufriß des Apparats von der Vorderseite.
Fig. 11 ein
senkrechter Durchschnitt auf der Linie AB der Fig. 12.
Fig. 12 ist
ein horizontaler Durchschnitt auf der Linie CD der
Fig.
11.
Fig. 13 ist
ein Aufriß der hölzernen Tragscheibe und eine Ansicht derselben von unten.
Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstände in allen Figuren.
A Kessel aus galvanisirtem (verzinktem) Eisenblech oder
aus Rothkupfer. B Kufe in welche man die Wäsche bringt:
sie ist mit zwei Handhaben versehen um sie leicht wegnehmen zu können. C Deckel der Kufe. D
Feuerraum zum Heizen mit Holz. E Thüre desselben. F Aschenbehälter. G Röhre
durch welche der Rauch abzieht. H Platte aus Holz auf
zwei Leisten a, a; sie ist im untern Theil der Kufe
angebracht.
b, b hölzerne Stäbe welche in die Ringe des Kreises I gesteckt werden und bis in den untern Theil der Kufe
hinabreichen. c Stab welcher in das Centrum der Platte
H gesteckt wird.
Anwendung des Apparats. Man gießt in einen Zuber so viele
Pfund Wasser als man Pfunde trockener Wäsche zu laugen hat und löst darin 1 Pfd.
krystallisirter Soda auf 25 Pfd. Wasser auf. Will man Asche anwenden, so weicht man
sie vorher in Wasser ein und gibt der Auflösung die Stärke von 3° an der
Laugenwage. Man weicht die trockene Wäsche in dieser Flüssigkeit ein, indem man mit
der am wenigsten schmutzigen anfängt; man windet sie dann nach einander aus und
häuft sie in einem andern Zuber übereinander. Nachdem der Ofen hergerichtet ist,
bringt man den Kessel darauf an und füllt ihn mit reinem Wasser. Man bringt nun die
Tragplatte und das andere Zubehör in die Kufe und wirft die Wäsche hinein, indem man
die schmutzigste unten und die am wenigsten schmutzige oben ansammelt. Dann zieht
man den Stab c heraus, bringt den Deckel an und zündet
das Feuer an. Der Dampf des Wassers durchdringt die Wäsche, indem er durch das Loch
in der Mitte der Platte und die zwischen den Stäben gelassenen Räume zieht.
Nachdem man das Feuer 2 bis 3 Stunden unterhalten hat ist die Wäsche hinreichend
gereinigt und das Wasser des Kessels hat alle Unreinigkeiten aufgenommen; diejenigen
welche nicht mitgerissen werden konnten verschwinden durch ein bloßes Spülen im
Wasser. Man wascht dann die Wäsche, indem man sie in das Wasser wirft, klopft und
bloß zum Beseitigen der Flecken Seife anwendet.
Der Erfinder verfertigt seine Apparate für die Haushaltungen von sehr verschiedener
Größe; die kleinsten fassen nur 12 Kilogr. Wäsche und die größten bis 100 Kilogr.;
darnach wechselt auch ihr Preis von 60 bis 200 Frcs. Sie sind sehr bequem, denn man
kann sie überall anbringen, indem sie nur wenig Raum einnehmen und weder Schmutz
noch Geruch verbreiten. Die bewegliche Röhre, durch welche der Rauch abzieht, steckt
man entweder durch ein Fenster oder verbindet sie mit einem Kaminrohr.
In den Spitälern zu Paris wendet man eine Batterie von vier solchen Apparaten an,
wobei man den Vortheil hat daß man die Wäsche sortiren kann, was sehr wichtig in
Beziehung auf Gesundheit ist.
Abgesehen vom Laugen der Wäsche, lassen sich diese Apparate auf dem Lande auch zum
Kochen der Hülsenfrüchte etc. für das Viehfutter benutzen, oder um Wasser für
Bäder und andere häusliche Zwecke zu wärmen. Der untere Theil des Apparats läßt sich
überdieß als Heizofen, Kochofen etc. verwenden.