Titel: | Verbesserungen an den Schaufelrädern der Dampfschiffe, worauf sich John Carter in London am 5. Mai 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. XXXVI., S. 165 |
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XXXVI.
Verbesserungen an den Schaufelrädern der
Dampfschiffe, worauf sich John
Carter in London am 5. Mai 1846
ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jan. 1847,
S. 1.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Carter's Verbesserungen an den Schaufelrädern der
Dampfschiffe.
Meine Erfindung ist eine Kombination mechanischer Principien in Anwendung auf die
Ruderräder der Dampfschiffe. Ihr Zweck ist, durch senkrechtes Eintauchen und
Austreten der Schaufeln einem bekannten Uebelstande abzuhelfen. In den Lagern zu
beiden Seiten des Rades ist nämlich eine unregelmäßige Bahn angeordnet, in welcher
kleine Rollen laufen; das Rad selbst enthält an beiden Seiten in radialen Richtungen
Bahnen, in welchen andere Rollen concentrisch mit den ersteren laufen, mit denen sie
durch Querstangen verbunden sind. An diese zwischen den Speichen des Rades laufenden
Stangen sind andere Stangen befestigt, welche in die Enden der oscillirenden
Schaufeln eingehängt sind. Die Schaufeln drehen sich um ihre Mitte am Umfange des
Rades und machen zwei oder beinahe zwei halbe Umdrehungen um ihre Achse, während das
Rad einmal rotirt. An der äußeren Seite des Rades und nahe am Schiff befinden sich
Hebel mit Rollen unter der Achse und nahe an der oscillirenden Linie über der Achse
des Rades, um die Wirkung der Schaufeln zu sichern, wenn diese mit ihren Stangen in
einer Linie mit dem Durchmesser des Rades sich befinden.
Fig. 5 ist ein
Durchschnitt durch die Mitte des Rades quer durch die Achse. a, a, a sind die radialen Bahnen; b, b, b ist
das Rad; c, c, c die unregelmäßige, durch Punktirung
angedeutete Bahn; d, d, d sind die concentrisch
laufenden Rotten mit den Enden e der Querstangen, die
sich von einer Seite des Rades bis zur andern erstrecken; f,
f, f Stangen, welche mit dem einen Ende an die Querstangen e, e, e und mit dem andern Ende an die Schaufeln g, g, g befestigt sind. Die Hebel h, h, h sind an das Rad befestigt, um den Schaufeln eine sichere Lage zu
geben, wenn sie sich mit ihren Stangen und dem Durchmesser des Rades in einer Linie
befinden; i, i, i sind Hebelrollen, welche auf Armen
laufen, die von der unregelmäßigen Schienenbahn ausgehen; j,
j ist eine die Schaufelstangen umfassende Gabel; k,
k der oblonge Bolzen, welcher an den Hebelrollen gleitet, um die
Schaufelstangen mit den Schaufeln zu bewegen; l der
Drehungspunkt des Hebels.
Fig. 6 ist ein
Durchschnitt parallel zur Achse des Rades, welcher die Breite des Rades, die Länge
der Querstangen, die Breite und den Spielraum der Schaufelstangen, die Bahnschienen
und ihren Abstand vom Rade u.s.w. zeigt.
Die unregelmäßige Schienenbahn c, c, c, welche an der
Seite des Schiffs befestigt ist und der Achse des Rades b, b,
b als Lager dient, regulirt die Stellung der Schaufeln g, g, g, während die radiale Bahn a, a, a die Querstangen e, e, e durch die Bahn
c, c, c schiebt, dergestalt, daß sie in senkrechter
Lage ins Wasser tauchen und eben so aus dem Wasser treten. Da jedoch die Schaufeln
g, ehe sie wieder ins Wasser tauchen, eine
rückgängige Bewegung annehmen müssen, so nähert sich die unregelmäßige Leitschiene
um den Halbmesser einer Schaufel der Radachse, so daß die Schaufel g und ihre Stange f mit dem
Durchmesser des Rades in eine Linie kommt; die Hebel h, h werden alsdann an ihren Bolzen k, k von den Hebelrollen berührt, und schieben daher die
Stangen f, f mit ihren Gabeln j,
j sanft über die Radachse zurück. Nach welcher Richtung sich auch das Rad
bewegen möge, immer werden die Schaufelstangen in einer der Bewegung des Rades
unterhalb seiner Achse entsprechenden Richtung zurückgeschoben.