Titel: | Melling's patentirte Methoden die Speisung der Dampfkessel zu reguliren. |
Fundstelle: | Band 104, Jahrgang 1847, Nr. I., S. 1 |
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I.
Melling's patentirte
Methoden die Speisung der Dampfkessel zu reguliren.
Aus dem Mechanics' Magazine, Dec. 1846, Nr.
1219.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Melling's Methoden die Speisung der Dampfkessel zu
reguliren.
Die erste Anordnung zur Erzielung einer sichern und regelmäßigen Kesselspeisung,
welche Fig.
13 darstellt, hat mit einem gewöhnlichen Schieberventil einige
Aehnlichkeit. V ist der Schieber; F eine in der Dicke des Metalls angebrachte Kammer; K die obere, X die untere Platte. Die Platte
K wird durch die Gelenke J,
J, J der festen Parallelschiene L dem
Dampfdruck fest entgegengehalten und mit Hülfe einer endlosen Schraube und eines
Rades M, M mit dem Schieber V in innige Berührung gebracht. Wenn man es vorziehen sollte, so kann die
Schraube auch an der Außenseite des cylindrischen Dampfkessels angebracht
werden.
Die untere Platte X hat zwei Oeffnungen, eine bei f zur Aufnahme der Wasserröhre Z und die andere bei R, um das Niedersinken
des Wassers zu gestatten, wenn dieses durch die verschiebbare Kammer F darüber hinweggeführt wird. Die Wasserrohre Z ist vermittelst des festgeschraubten conischen Theils
P mit dem Kessel fest verbunden. Eine durch die
Stopfbüchse H gehende Spindel G theilt dem Schiebventil, an das sie befestigt ist, eine hin- und
hergehende Bewegung mit. Die Wirkungsweise des Apparats ist nun folgende. Wenn die
verschiebbare Kammer F über den Zuführungscanal f gebracht wird, so füllt sie sich, da sie von der
Platte K bedeckt ist, mit Wasser. Wird sie nun vorwärts
geschoben, so kommt der hintere solide Theil des Schiebers über den Zuführungscanal
und verschließt ihn, während die Kammer F über die
Oeffnung R gelangt und ihren Inhalt durch die letztere
augenblicklich in den Kessel fallen läßt. Sollte aber der Kessel bis zur gehörigen
Wasserlinie gefüllt seyn, so kehrt die verschiebbare Kammer, ohne ihren Inhalt abzugeben, an ihren
Platz zurück. Die dünne Röhre I gestattet allem durch die Kammer etwa
zurückgeführten Dampf in einer Richtung zu entweichen, welche der des einströmenden
Wassers entgegengesetzt ist, so daß der Wasserzufluß fortwährend frei erhalten
wird.
Fig. 14
stellt den senkrechten Durchschnitt einer Wasserbüchse dar, welche nach Belieben
angesetzt und wieder abgenommen werben kann, ohne irgend einen Theil des
Dampfkessels zu stören. A ist eine Wasserbüchse von
leichtem Eisenblech mit einem losen Deckel; die Büchse ist mit Ohren versehen, mit
deren Hülfe sie an den Dampfkessel geschraubt werben kann. Sie ist mit einer Höhlung
versehen, um mit der Stopfbüchse der Wasserröhre leichter beikommen zu können. D ist ein schwimmender Wasserstandszeiger oder ein
festes Glas mit einer graduirten irdenen Scale; C ein
biegsamer Schlauch, welcher der Wasserzuführung wegen an irgend irgend einer
geeigneten Stelle angebracht werden kann; E ein anderer Schlauch, welcher, nachdem
die Büchse an ihrem Platze ist, an eine Stopfbüchse befestigt wird. Der Schlauch E könnte zwar direct nach dem Zuflußbehälter geleitet
werden; man unterbricht jedoch die Leitung durch die Wasserbüchse, um den
Maschinisten in den Stand zu setzen sich von dem Grade und der Regelmäßigkeit der
Wasserzuführung zu überzeugen. Fig. 15 ist ein
Querschnitt durch das Ventil mit dem parallelen Schieberapparat. Fig. 16 ist ein
Querschnitt durch das andere Ventil, dessen Deckel durch Schrauben und Muttern
niedergehalten wird. Fig. 17 stellt einen
Grundriß der unteren flachen Platte dar, mit Hinweglassung des Ventils nebst
Zugehör. Fig.
18 ist der Querschnitt eines mit einem doppeltwirkenden Ventil versehenen
Dampfkessels. Das Ventil gibt sein Wasser an eine gewöhnliche, in der Mitte des
Dampfkessels befindliche Röhre ab. Fig. 19 ist der
Horizontaldurchschnitt, Fig. 20 der Querschnitt
eines rotirenden Speisehahns. A, Fig. 19, ist die nach der
Wasserbüchse B führende Speiseröhre; C eine an der Welle D
befestigte Kurbel. Der wasserdichte Schluß der Welle D
wird mittelst des Kegels E bewerkstelligt. F, F sind die Canäle, welche den Hahn G mit Wasser versehen. Dieser dreht sich wasserdicht in
einem Gehäuse, in welchem sich vier rechtwinkelig zu einander gestellte Oeffnungen
Y, Y und Z, Z befinden,
die abwechselnd über die Oeffnung des Hahns gelangen. Eine Oeffnung des Gehäuses,
nämlich die horizontale, dient nur zur Herbeiführung des Wassers, die andere aber,
nämlich die verticale, dient zur Entleerung des Wassers, wobei sie auch dem Dampf
den freien Durchgang gestattet.
Die Figuren 21
und 22
stellen eine Anordnung dar, bei welcher der Zweck der Kesselspeisung durch eine
Röhre, welche in einer andern gleitet, erreicht wird. A' ist
eine in die Wasserbüchse A führende Zuflußrohre; C die Stopfbüchse; D eine in
den verschiebbaren Cylinder E geschraubte Spindel; F der äußere Cylinder; G die
zur Aufnahme des Wassers dienende Oeffnung; H die
Ausflußöffnung.