Titel: Verbesserungen an Feuerspritzen, worauf sich John White, Ingenieur zu Salford in der Grafschaft Lancaster, am 27. Novbr. 1845 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 102, Jahrgang 1846, Nr. LIII., S. 275
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LIII. Verbesserungen an Feuerspritzen, worauf sich John White, Ingenieur zu Salford in der Grafschaft Lancaster, am 27. Novbr. 1845 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jul. 1846, S. 3. Mit Abbildungen auf Tab. IV. White's Verbesserungen an Feuerspritzen. Fig. 32 stellt einen senkrechten Durchschnitt einer Feuerspritze nach der von mir verbesserten Construction und Fig. 34 einen Grundriß derselben dar. Die Figuren 34, 35, 36 und 37 zeigen abgesonderte Theile der Maschine, auf die ich hernach zurückkommen werde. Die hier dargestellte Feuerspritze ist für Fabriken oder andere große Werke bestimmt, und kann auf zwei Rädern von Menschen gezogen werden, wie Fig. 33 zeigt; wenn sie jedoch in Thätigkeit ist, so wird sie durch die Stützen G, G' festgestellt, von denen die letztere, wie Fig. 32 zeigt, durch eine Schraube adjustirt wird. In meiner Feuerspritze ist das fortzudrückende Wasser in einem Behälter oder Spritzenkasten f enthalten (oder kann auch durch einen in der Zeichnung nicht abgebildeten Zubringer hergeleitet werden) und wird von da durch eine Reihe von abgesonderten Pumpen 15, Fig. 32, und 1–12, Fig. 33 in einen Windkessel A, von hier aus durch das Standrohr C und Gußrohr P auf die gewöhnliche Weise fortgeleitet. Jede der Druckpumpen B ist außer den gewöhnlichen Ein- und Ausgangsventilen mit einem besondern Druckhebel f verbunden, dessen Lauf durch die punktirten Linien auf Fig. 32 bezeichnet ist. S zeigt den Standpunkt für den Spritzenmann, welcher das Gußrohr leitet. Bei dieser Anordnung einer größern Zahl von Druckpumpen B, welche alle für einen Windkessel arbeiten, ist es augenscheinliche, daß jede Pumpe ihre eigene Wirkung hervorbringen muß und daß, wenn auch nur die halbe Zahl der Pumpen mit ihrer ganzen Kraft thätig ist, während die übrigen die tobten Punkte Passiren, doch ein stoßweises Ausströmen des Wasserstrahls aus dem Gußrohr nur in geringem Grade oder gar nicht zu bemerken seyn wird, selbst ohne Windkessel, der bei den gewöhnlichen Spritzen das einzige Ausgleichungsmittel ist. Es kann ferner mit einer oder einer größern Anzahl von Pumpen angefangen werden, ehe Kräfte oder Hände genug da sind, das Ganze zu bewegen. Während die ganze oder eine geringere Anzahl von Pumpen in Thätigkeit ist, muß doch ein Mann wie der andere arbeiten, oder er wird bemerkt, was bei den gewöhnlichen Feuerspritzen nicht der Fall ist; überdieß wird durch den kleinern Querschnitt jeder Pumpe und die größere Gewalt ihrer Hebel auf jeden Quadratzoll Wasser ein größerer Druck ausgeübt; Fig. 34 ist ein senkrechter Durchschnitt, Fig. 35 ein Grundriß meines verbesserten Windkessels für Feuerspritzen. Das Wasser wird auf die gewöhnliche Weise in den untern Theil des Kessels gedrückt, dessen oberer Theil mit einer sphärischen Kuppel versehen ist. Diese ist mit Löchern durchbohrt und mit geschwefeltem Kautschuk bedeckt. Die durchlöcherte Kuppel und der Kautschuk werden beide an die solide obere Kuppel geschraubt, und der Raum zwischen ihnen wird mit Luft gefüllt, welche auf etwa zwei Atmosphären oder 30 Pfd. auf den Quadratzoll zusammengedrückt ist, so daß der Raum zwischen dem Kautschuk und dem Scheitel des Kessels eine elastische Luftfeder bildet, welche durch das mittelst der verschiedenen Pumpen in den Windkessel getriebene Wasser noch mehr zusammengedrückt wird. Nehmen wir an, das Wasser wäre in den Kessel A eingepumpt, so dehnt sich der Kautschuk am Scheitel des Kessels aus, und drückt die Luft über ihm zusammen, welche wie in andern Windkesseln durch ihre Elasticität wirkt, aber nicht wie dort mit dem Wasser sich mischen und mit dem krachenden Geräusch entweichen kann, wie man es bei den gewöhnlichen Windkesseln bemerkt, was nothwendigerweise immer die Nutzbarkeit solcher Kessel vermindern muß. Fig. 37 ist der senkrechte Durchschnitt einer Modification meines verbesserten Windkessels, welche ich an der Ausgangsröhre nahe am Gußrohr P anbringe; Fig. 36 zeigt die Art der Verbindung, wodurch jener Apparat mit der Röhre vereinigt wird. Diese Art von Windkessel besteht aus einem luftdichten kupfernen Cylinder, durch dessen Endplatten eine durchlöcherte kupferne Röhre mitten durchgeht. Diese Röhre ist mit einem Mantel von geschwefeltem Kautschuk umgeben, wodurch sie luftdicht gemacht wird. Die Räume zwischen dem Kautschuk und dem kupfernen Cylinder sind demnach mit zusammengedrückter Luft gefüllt, wie dieß bei dem vorhin beschriebenen Windkessel der Fall ist, so daß der Druck des Wassers aus der Ausgangsröhre den Kautschuk ausdehnt und dadurch die Luft in dem äußern Mantel zusammendrückt, ohne daß beide in Berührung mit einander kommen, wodurch gleichsam eine elastische Feder entsteht, durch welche jede Erschütterung der Röhre oder des Schlauchs vermieden und ein gleichmäßiger Wasserstrahl erzielt wird.

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