Titel: | Verbesserungen in der Construction der Kamine, Oefen, Feuercanäle, Roste und Feuerstellen überhaupt, worauf sich George Wilson, Mechaniker zu Islington in der Grafschaft Middlesex, am 24. Jul. 1844 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 96, Jahrgang 1845, Nr. XCI., S. 367 |
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XCI.
Verbesserungen in der Construction der Kamine,
Oefen, Feuercanaͤle, Roste und Feuerstellen uͤberhaupt, worauf sich
George Wilson,
Mechaniker zu Islington in der Grafschaft
Middlesex, am 24. Jul. 1844 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, Febr. 1845, S.
19.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Wilson's Construction der Kamine, Oefen etc.
Vorliegende Verbesserungen haben Bezug
1) auf die Construction der Oefen, Roste oder Feuerstellen;
2) auf Schornsteine und Feuercanäle.
Fig. 42
stellt einen Ofen gewöhnlicher Construction in perspectivischer Ansicht dar, an
welchem der erste Theil der in Rede stehenden Erfindung in Anwendung gebracht ist.
a ist der Rost; b, b
sind die Roststäbe; c, c die Seiten des Ofens; d der Herd. e, e ist ein
senkrechter röhrenartiger Canal aus Metall, welcher in eine an der hinteren Seite der
Roststäbe befindliche Oeffnung eingesezt und mit Flügeln e*,
e* an der Feuerstelle festgeschraubt ist. Dieser Canal e ist mit 3/8 Zoll im Durchmesser haltenden und ungefähr
zwei Zoll von einander entfernten Löchern durchbohrt; sein Querschnitt kann übrigens
kreisrund, elliptisch oder polygonal gestaltet seyn; sein oberes Ende ragt 3 oder 4
Zoll über die oberste Seitenstange des Rosts hervor und sein unteres Ende liegt mit
den Roststäben b, b in gleicher Höhe oder wenige Zoll
unter denselben. f ist ein trichterförmiger in der Brust
des Kamins befestigter Canal, welcher sich bei g verengt
und dann in den erweiterten cylindrischen Theil h
übergeht. Fig.
43 zeigt die Roststäbe im Grundriß.
Die Wirkung des verbesserten Rosts ist nun folgende: nachdem das Feuer auf die
gewöhnliche Weise angezündet worden ist, strömt das zur Unterhaltung des
Verbrennungsprocesses erforderliche Quantum atmosphärischer Luft zwischen die
vorderen Stäbe und die Roststäbe; da sich das untere Ende des Canals e in die äußere Luft öffnet, so strömt auch durch die
Oeffnungen in dem Canal Luft in das Brennmaterial; zugleich veranlaßt der Canal e eine aufwärts gehende Luftströmung von bedeutender
Geschwindigkeit; Rauch, erhizte Luft und Gase gelangen in den Trichter f und von da durch den eingezogenen Theil g und den cylindrischen Theil h in den eigentlichen Schornstein.
Fig. 44 ist
eine Modifikation des Canals e, Fig. 42, als Beispiel,
wie man dasselbe Princip auch in Fällen beibehalten kann, wo es nöthig erscheinen
möchte, den ornamentalen Charakter des Theils e zu
ändern und mit dem Ofen in Uebereinstimmung zu bringen. Bei dieser Modification ist
der Canal e cylindrisch, jedoch bei i allmählich bis zu 2/3 vom Durchmesser des oberen
Theils eingezogen; der untere Theil erweitert sich wieder, so daß er eine
trichterartige Fortsezung des oberen Theils bildet. Der Canal besteht aus zwei an
ihren Seiten e*, e* an einander geschraubten Theilen;
die eine Hälfte desselben ragt in die Feuerstelle hinein, so daß sie von dem
Brennmaterial rings umgeben ist, während die andere Hälfte in einer an der hinteren
Seite des Kamins angebrachten Höhlung liegt.
Der zweite Theil dieser Erfindung ist in den Figuren 45, 46 und 47
dargestellt. Fig.
45 stellt eine obere Feuerstelle (upper or
attic-chamber fire place) mit dem unteren Theil des Schornsteins im
perspectivischen Durchschnitt dar. a ist die
Feuerstelle, b, b der gewölbte Theil derselben, welcher
bei c in den bei g
eingezogenen metallenen Canal f übergeht; dieser bildet
den unteren Theil des Schornsteins d, welcher sich gegen oben etwas
erweitert. Fig.
46 zeigt die Anwendung des Canals f als
Ventilationsapparat zwischen der inneren und äußeren Seite eines Gebäudes oder
zwischen zwei angränzenden Zimmern. Fig. 47 erläutert die
Anwendung des Canals f auf die Schornsteine von
Dampfkesselöfen.