Titel: Verbesserungen an Maschinen zur Anfertigung röhrenförmig gewirkter oder nezartig gestrikter Fabricate, worauf sich William Ward, Strumpfhändler, und David Winfield Grocock, Mechaniker, beide zu Leicester, am 4. Jun. 1844 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 96, Jahrgang 1845, Nr. XXXVIII., S. 183
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XXXVIII. Verbesserungen an Maschinen zur Anfertigung roͤhrenfoͤrmig gewirkter oder nezartig gestrikter Fabricate, worauf sich William Ward, Strumpfhaͤndler, und David Winfield Grocock, Mechaniker, beide zu Leicester, am 4. Jun. 1844 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1845, S. 217. Mit Abbildungen auf Tab. III. Ward's und Grocock's verbesserte Maschinen zur Anfertigung gestrikter Fabricate. Die Figuren 1 und 2 stellen zwei rechtwinkelig zu einander aufgenommene Verticaldurchschnitte der verbesserten Maschine dar. Die Figuren 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 zeigen diejenigen Theile des Apparates, durch welche die Maschen erzeugt werden, und zwar in den verschiedenen Perioden der Maschenbildung. Die übrigen Figuren enthalten verschiedene Details, welche mit denselben Buchstaben bezeichnet sind, deren wir uns zur Bezeichnung der entsprechenden Theile in den andern Abbildungen bedient haben, und daher keiner besonderen Beschreibung bedürfen. a, a ist das Maschinengestell; b die in geeigneten Lagern c rotirende Treibwelle, welche von einer Dampfmaschine oder sonstigen Triebkraft die Bewegung empfängt. An dieser Welle befindet sich das Stirnrad d, welches mit dem Stirnrade e in Eingriff steht, dessen Achse f in Lagern f¹ läuft. An dieser Achse f sind drei excentrische Scheiben h, i, j befestigt und an der Hauptwelle b befindet sich das Excentricum g. Mit Hülfe dieser excentrischen Scheiben erhalten die verschiedenen Theile der Maschine eine solche Bewegung, daß sie eine Reihe von Kettenfäden in ein röhrenförmiges Gewebe verwandeln. Das Excentricum g ertheilt mit Hülfe des Zwischenapparates in gewissen Intervallen den Nadeln eine Bewegung. Die Nabeln sind auf folgende Weise an einer Röhre k befestigt. An dem Ende des um g² drehbaren Hebels g¹ befindet sich eine Walze, welche durch die Feder g³ beständig gegen die Fläche des Excentricums g angedrükt wird. Das obere Ende dieses Hebels enthält einen Sperrkegel g⁴, welcher das an dem unteren Theile der Röhre k befindliche Sperrrad k¹ bei jeder Umdrehung des Excentricums um einen Zahn weiter bewegt. Das Sperrrad und der Sperrkegel sind so eingerichtet, daß die Röhre k um eine Streke gleich dem Raume zwischen zwei benachbarten Nadeln bewegt wird. Die Röhre k ruht auf einer kreisrunden Unterlage l und wird vermittelst zweier Klampen an derselben festgehalten. Die Bleie mit den Nadeln n sind in verticaler Lage an dem oberen Theile der Röhre k befestigt. Das Fabricat steigt in dem Maaße als es sich bildet, durch ein Gewicht gezogen, die Röhre k hinab. Es sind eben so viele Fäden als Nadeln vorhanden, und da sich die Nadeln mit der Röhre k drehen, so werden sie der Reihe nach mit allen Kettenfäden in wirksame Verbindung gebracht. Jeder Faden hat seinen Führer o, der ihn zur rechten Zeit um die Nadel schlingt. Die Führer sind Hebel, deren Drehungsachsen zwischen den beiden kreisrunden Scheiben o¹ liegen. Diese Scheiben sind mit radialen Schlizen versehen, zwischen denen die Führer o sich um ihre Achse drehen. Die Scheiben o¹ werden durch das Excentricum h auf folgende Weise in auf- und niedergehende Bewegung gesezt. Die Scheiben o¹ sizen an der Röhre o², welche an der unbeweglichen cylindrischen Stange p auf- und niedergleiten, jedoch sich nicht um dieselbe drehen kann, weil die Schraube durch das obere Ende der Röhre o² in eine an der Stange p befindliche Rinne tritt. Das Excentricum h hebt und senkt die Scheiben o¹ mit Hülfe der Verbindungsstange h¹, deren gabelförmiges Ende die Excentricumwelle umfaßt, so daß sie dadurch beim Steigen und Sinken eine Führung erhält. Eine an der Verbindungsstange h¹ befindliche Rolle ruht beständig auf dem Excentricum h. Das obere Ende der Verbindungsstange h¹ ist mit einem um h⁴ drehbaren Hebel h⁵ verbunden. Dieser Hebel besizt seitliche Hervorragungen h⁵, in welche zwei Verbindungsstangen h⁶ eingehängt sind; die unteren Enden der lezteren stehen mit zwei Hervorragungen o³ der Röhre o² in Verbindung. Durch diese Mittel wird die Scheibe o¹ mit den Führern o gehoben und niedergelassen, wodurch die Enden der Führer o gegen zwei Ringe q, r stoßen, die so angebracht sind, daß sie auf die oberen Enden der Führer wirken. Indem also die Scheiben o¹ mit den Führern in die Höhe gehen, stoßen die Enden der Führer gegen den Ring q, wodurch die unteren Enden der Führer mit ihren Fäden rükwärts zwischen die Nadeln geführt werden, und beim Niedersteigen stoßen die oberen Enden der Führer gegen den Ring r, welcher die unteren Enden derselben nach der Mitte der Röhre k hin drükt. In dieser Lage sind die Theile in den Abbildungen dargestellt. Diese Bewegung der Führer o ist es, welche in Verbindung mit der Bewegung der Nadeln bewirkt, daß die Fäden um die Nadeln geschlungen werden. Die fest mit einander verbundenen Ringe r und q hängen mit Hülfe der Stangen q von den Hervorragungen q² der Stange p herab. Die Stangen q¹ enthalten an ihren oberen Enden Schlize, so daß ihre Befestigungspunkte an den Hervorragungen q² mit Hülfe von Schrauben regulirt und somit die Ringe r und q richtig gestellt werden können. Das Excentricum i sezt den Apparat zum Ueberschlagen der Maschen auf folgende Weise in Bewegung. i¹ ist eine Verbindungsstange, die mit ihrem unteren gabelförmigen Ende die Excentricumwelle umfaßt und dadurch bei ihren Auf- und Niederbewegungen die nöthige Führung erhält; sie enthält eine Rolle i², welche beständig gegen die Oberfläche des Excentricums i drükt. Das obere Ende der Verbindungsstange ist mit dem um i⁴ drehbaren Hebel i³ verbunden. Die Drehungsachse i⁴ befindet sich am Ende eines um i⁶ drehbaren Arms i⁵, welcher den Zwek hat, den Bewegungen des Hebels i³ den nöthigen Spielraum zu gewähren. Zwei von der Röhre t herabgehende Arme sind mit diesem Hebel verbunden; wenn daher der Hebel i³ in die Höhe geht, so gleitet die Röhre t innerhalb der Röhre k hinauf, ohne sich jedoch mit derselben zu drehen. u ist eine Röhre, deren unteres Ende in der Röhre t stekt; rings um die Röhre u läuft eine Rinne, in welche durch die Röhre t Schrauben treten. Wenn nun die Röhre t auf- und niedersteigt, so nimmt die Röhre u an diesen Bewegungen Theil, während sie zugleich mit der Röhre k sich drehen kann; lezteres wird dadurch bewerkstelligt, daß an dem oberen Theile der Röhre u ein hervorragender Ring mit radialen Einschnitten sich befindet, von denen jeder zur Aufnahme eines Nadelschaftes bestimmt ist. Wenn daher die Röhre u in die Höhe gehoben wird, so schiebt sie die an den Stengeln der Nadeln befindliche Arbeit vor sich her, und da der Ring an dem oberen Ende der Röhre u über die Nadeln sich erhebt, so streift er die Arbeit von den lezteren ab, wenn die Bärte der Nadeln so bedekt sind, daß sie dieses gestatten. Dieß geschieht mit Hülfe der an jeder Nadel befindlichen Theile v, die so bewegt werden, daß ihre äußeren Enden unter die Bärte der Nadeln treten. Jeder dieser Theile v besizt eine Vertiefung, in welche die Spize des Nadelbartes tritt, so daß diese gedekt ist, wenn die betreffende Masche von der Nabel abgenommen werden soll. Das Excentricum j bewegt die Theile v mit Hülfe des Hebels j¹ auf und nieder, dessen Rolle durch die Feder w stets gegen das Excentricum angedrükt wird. Der Hebel j¹ ist um eine Achse j² drehbar; mit demselben ist auch eine Stange j³ verbunden, deren oberes Ende mit dem um j⁵ drehbaren Hebel j⁴ in Verbindung steht. Das andere Ende des Hebels j⁴ ist gabelförmig und umfaßt zum Theil den Cylinder x, welcher die Röhre k umgibt und sich frei um dieselbe bewegt. Zwei hervorstehende Ringe x¹ bilden nämlich eine rings um den Cylinder x laufende Rinne, in welche die Enden des Hebels j⁴ treten, so daß der Cylinder gehoben und gesenkt werden kann. Durch eine in der Röhre x befindliche verticale Oeffnung x² tritt eine Schraube x³ in die Röhre k, wodurch der Cylinder x veranlaßt wird sich mit der Röhre k zu drehen, während er die Freiheit hat sich auf und nieder zu bewegen. An den oberen Theil des Cylinders x sind nun die oben erwähnten Theile v befestigt. Der Erfolg der Bewegungen des Abnehmapparates u und der Instrumente v wird aus der Betrachtung der Figuren 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 deutlicher erhellen. In diesen Figuren sind auch die relativen Stellungen der Führer o zu den Nadeln angedeutet. Fig. 3 zeigt die Theile in derjenigen Lage, welche sie annehmen, nachdem die Maschen eben überworfen sind und der Apparat sich in der höchsten Lage befindet. Fig. 4 zeigt die Theile beim Niedersteigen des Apparates u; die neuen Maschen bewegen sich an den Stielen der Nadeln nieder. Fig. 5 stellt den Apparat u dar, wie er noch weiter sich herabgesenkt hat, ehe die Masche an dem Instrumente v aufgenommen worden ist. In Fig. 6 ist der Apparat so weit hinabgesunken, daß die Masche gerade an den Theil v gelangt ist, während der Führer o eben im Begriffe steht, sich gegen das Centrum der Röhre k hin zu bewegen. Fig. 7 zeigt den Apparat u in seiner tiefsten Lage, wobei der Führer o den Faden wieder um die Nadel geschlungen hat. In Fig. 8 sieht man die neue Masche in dem Barte der Nadel und den Theil v unter den Bart gehoben. Fig. 9 stellt den Apparat dar, wie er die Masche über den Nadelbart wegführt.

Tafeln

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