Titel: Verbesserungen an Strumpfwirkerstühlen, worauf sich Benjamin Bailey zu Leicester, am 24. Febr. 1844 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 95, Jahrgang 1845, Nr. XXIX., S. 92
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XXIX. Verbesserungen an Strumpfwirkerstuͤhlen, worauf sich Benjamin Bailey zu Leicester, am 24. Febr. 1844 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov. 1841, S. 257. Mit Abbildungen auf Tab. II. Bailey's Verbesserungen an Strumpfwirkerstühlen. Meine Erfindung betrifft eine verbesserte Constructionsmethode der sogenannten Preßschienen (presser bars) der Strikstühle. Fig. 25 stellt den verticalen Durchschnitt eines Strumpfwirkerstuhls dar, so weit derselbe zur Erläuterung meiner Erfindung geeignet ist. Fig. 26 ist die Frontansicht einiger in Fig. 25 sichtbaren Theile. Der Mechanismus wird mit Hülfe einer rotirenden Welle in Thätigkeit gesezt; ich habe es indessen nicht für nöthig erachtet, die Anordnungen zu erläutern, welche die Bewegung auf die verschiedenen Theile der Maschine übertragen, da dieselben mit meiner Erfindung in keinem wesentlichen Zusammenhang stehen. Man wird bemerken, daß die Sinker (sinkers) an ihren unteren Theilen etwas abgeändert sind. a ist die Preßschiene, welche von zwei Armen b, b getragen wird. Diese Arme bewegen sich um Achsen c, c, die an die Enden des Wagens befestigt sind. Der Wagen bewegt sich mit seinen wirksamen Theilen auf den Platten e hin und her, also auch die Preßschiene. An jedem Ende ist eine Feder f angeordnet, welche die Preßschiene und die mit derselben verbundenen Theile trägt; an jedem Ende der Preßschiene befindet sich ferner eine Verbindungsstange g, die nach einem Hebel h hinabgeht. An dem Hebel h befindet sich eine Rolle, die sich gegen das an der Achse k befestigte Excentricum j lehnt. Die Preßschiene arbeitet an der Vorderseite der Sinker, ist jedoch so eingerichtet, daß eine sehr kurze Bewegung erforderlich ist. Die Theile der Preßschiene befinden sich zugleich stets zwischen den Sinkern und schüzen dieselbe gegen eine seitliche Biegung; dieser Umstand bildet eine Eigenthümlichkeit der in Rede stehenden Verbesserungen. Die Preßschiene ist in eben so viele Theile l, l getheilt, als Nadeln vorhanden sind, und zwar so, daß jedesmal einer der Theile l zwischen zwei benachbarten Sinkern wirkt, wodurch bei jeder Nadel der Theil l während seiner Thätigkeit durch die Sinker geleitet wird, während die Sinker durch die Theile l, l gestüzt und geführt werden- ein Umstand von großer Wichtigkeit, wenn es sich um rasche Arbeit handelt. Wegen der Kürze der für die Preßschiene erforderlichen Bewegung in Verbindung mit der gegenseitigen Unterstüzung und Führung der Presser l und der Sinker kann die Geschwindigkeit der Maschine mit Sicherheit beschleunigt werden. Die Figuren 27, 28, 29 und 30 stellen verschiedene Lagen der Sinker und Presser während eines Gangs dar, woraus ersichtlich ist, daß die Presser l nie aus ihrer Lage zwischen den Sinkern weichen. Fig. 27 zeigt die Lage der Presser bei Beginn des Druks gegen die Barte der Nadeln; Fig. 28 ihre Lage, wenn sie die Arbeit über die Nadelbärte führen; Fig. 29, wenn sie die Arbeit herüberschlagen, Fig. 30, wenn sie über den Bogen gehen.

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