Titel: | Heizung des Stufenofens durch das Herdfeuer. |
Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. LXIX., S. 262 |
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LXIX.
Heizung des Stufenofens durch das
Herdfeuer.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Heizung des Stufenofens durch das Herdfeuer.
Obgleich über Heiz- und Kocheinrichtungen schon Vieles gesprochen und
geschrieben worden ist, auch schon mancherlei Versuche mit eben so verschiedenen
Resultaten gemacht worden sind, so dürfte es doch nicht überflüssig seyn, hier in
Kürze auf eine derartige, ganz einfache Einrichtung aufmerksam zu machen, welche
sich in neuerer Zeit in Bezug auf Holzersparniß als sehr vortheilhaft erwiesen hat.
Es besteht nämlich diese Einrichtung, da wo die örtlichen Verhältnisse es gestatten,
in einer Verlängerung des Ofenhalses, welche sonach den
Kochherd darstellt, wie dieß durch die Abbildung Fig. 11 zu versinnlichen
versucht wird.
A zeigt den schon bestehenden Zimmerofen. a ist der Ofenhals und b die
Abzugsröhre des Rauchs.
B bezeichnet den dem Ofenhals angebauten Kochherd. Er
kann nach Erforderniß und Umständen größer oder kleiner und mit mehr oder weniger
Häfen versehen seyn.
C ist die zwischen dem Zimmer und dem Ofen befindliche
Feuerwand.
D zeigt den hohlen, immer offen zu haltenden Raum, durch
welchen die Luft unterhalb dem Boden des Herdes (dem Roste) zum Feuer kommt.
Bei Ausführung dieser Einrichtung hat es sich als vortheilhaft gezeigt, wenn der Heizraum im Innern des Herdes nicht nach der Form der
Häfen ausgemauert ist, wodurch der Bau etwas vereinfacht wird. Damit der Zutritt der
dem Feuer zur Nahrung dienenden Luft begünstigt wird, muß der ganze Boden des Herdes
Einen Rost bilden, welcher aus gehörig starken Eisenstäben zu bestehen hat, die etwa
1–2 Linien von einander entfernt seyn können. Zum Auffassen der durch den
Rost fallenden Asche kann entweder ein Beken von gewöhnlichem Sturzblech
unterstellt, oder es kann dieser Raum nach Außen mit aufrechtstehenden Baksteinen
c, c eingefaßt werden. Um aber während des Sommers
die Herdflamme von dem Ofen abzusperren, ist außerhalb demselben zwischen dem
Ofenhals und dem Herd
(a) ein Schieber anzubringen; dagegen muß aber dem
Herd an irgend einer andern Stelle eine Abzugsöffnung gegeben werden. Im Uebrigen
ist es ein wesentliches Erforderniß, daß sowohl der Heizraum des Herdes, als auch
die Circulationswege des Ofens gehörig weit seyen, damit die Herdflamme sich mehr
gegen den Ofen hinziehe und nicht aus der Heizöffnung des Herdes hervordringe und
für den Koch- und Heizzwek verloren gehe. Wie aus diesen kurzen Andeutungen
ersichtlich ist, so wird durch diese Einrichtung der Koch- und Heizzwek zugleich erreicht, indem hiebei die dem Herd entströmende
Hize vorerst durch den Ofen geleitet wird, statt daß sie gewöhnlich unbenüzt durch
das Kamin entweicht. X. (Riecke's Wochenblatt, 1844 Nr. 3.)