Titel: Maschinen zum Abschaben und Bimsen der Häute, worauf sich John Nisbett, Ingenieur zu Bermondsey in der Grafschaft Surrey, am 25. Mai 1843 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 92, Jahrgang 1844, Nr. LXVI., S. 256
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LXVI. Maschinen zum Abschaben und Bimsen der Haͤute, worauf sich John Nisbett, Ingenieur zu Bermondsey in der Grafschaft Surrey, am 25. Mai 1843 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1844, S. 99. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Nisbett's Maschinen zum Abschaben und Bimsen der Häute. Meine Erfindung bezieht sich auf die Fabrication des sämischgaren Leders. Es ist bekannt, daß diese Art Leder, nachdem das Oehl, womit es behandelt wird, ausgewaschen worden ist, und die Häute getroknet sind, ausgespannt und mit Messern aus freier Hand geschabt und mit Bimsstein gerieben wird. Diese Vorbereitungsarbeiten sind, wie sie gewöhnlich vorgenommen werden, sehr mühsam, und nehmen die Kraft und Aufmerksamkeit des Arbeiters in hohem Grade in Anspruch. Meine Erfindung nun hat den Zwek, die erwähnten Arbeiten, nämlich das Abschaben und Bimsen der Häute, durch rotirende Messer und rotirenden Bimsstein verrichten zu lassen, wobei die zu behandelnden Häute auf geeignete Unterlagen zu liegen kommen. Fig. 37 stellt die Endansicht und Fig. 38 den Längendurchschnitt einer Maschine dar, worin die Häute ausgespannt und mit Hülfe von Messern geschabt werden. a, a ist das Gestell der Maschine, b eine in geeigneten Lagern c, c rotirende Achse, welche ihre Bewegung mittelst eines um die Rolle d geschlagenen Riemens von einer Dampfmaschine oder sonstigen Kraftquelle herleitet. e, e ist eine Reihe von Armen, deren jeder mit einem Messer oder Schabeisen f versehen ist, welches bei seiner Rotation die auf der Unterlage b ausgebreiteten Häute schabt. Diese Unterlage ist mit Sämischleder überzogen und mit Heu oder einem andern geeigneten Material ausgestopft, damit sie die gehörige Elasticität erlange. Sie ruht auf einem vierräderigen Gestell, dessen Räder h, h mit Spurkränzen versehen sind und auf den Schienen i, i laufen. Die Messer f, f rotiren mit bedeutender Geschwindigkeit; die von mir beobachtete beträgt 1200 Fuß in der Minute. Der Arbeiter legt eine oder mehrere Häute oder Theile von Häuten auf das Lager g und bewegt das leztere den Messern entgegen. In Folge ihrer Rotation ziehen die Messer f die Unterlage durch die Maschine; der Arbeiter hält nach seinem Gutdünken die Unterlage zurük oder verzögert ihren Durchgang unter den Messern. Wenn auf diese Weise eine Seite der Haut ein- oder mehreremal bearbeitet worden ist, so zieht der Arbeiter die Unterlage zurük, nachdem er vorher den Riemen von der festen Rolle auf die Leerrolle geschlagen hat; dann bearbeitet er auf ähnliche Weise auch die andere Seite der Haut. So geht diese Procedur sehr rasch und weit gleichförmiger, als aus freier Hand vor sich. Für die Bearbeitung von Schaf- und Hirschhäuten oder wenn es sich darum handelt, die Dike anderer Häute zu reduciren, sind die Räume zwischen den Messern mit Holz ausgefüllt, wodurch an der Achse kreisrunde Büchsen entstehen, über welche die Messer ein wenig hervorragen. Fig. 39 stellt den Grundriß und Fig. 40 die Seitenansicht einer mit solchen Messern ausgestatteten Maschine dar. Die Figuren 41, 42, 43 und 44 sind verschiedene Ansichten der Messer f und der Ausfüllstüke j nach einem größeren Maaßstabe. In den Figuren 39 und 40 sieht man auch die reibenden Bimssteinoberflächen k, welche an zwei rotirende Achsen m befestigt sind. Im Uebrigen ist diese Maschine hinsichtlich ihrer Construction der oben beschriebenen ähnlich. Die Häute werden bei ihrem Durchgang durch diese Maschine zuerst durch zwei Reihen Messer bearbeitet, die in diesem Fall an zwei Achsen sizen, dann durch zwei Reihen rotirender Schleifsteine. Diese sind so angeordnet, daß alle Theile der Haut auf der einen Seite ihrer Wirksamkeit ausgesezt sind. Die Figuren 45, 46 und 47 sind verschiedene abgesonderte Ansichten der Schleif- oder Reibsteine nach einem größeren Maaßstabe. Die Figuren 48 und 49 zeigen die Reibmaschine während ihrer Bearbeitung der Häute, nachdem dieselben bereits den Wirkungen der Maschine Fig. 37 und 38 ausgesezt waren.

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