Titel: | Bericht des Hrn. Olivier über den Celerigraph des Hrn. Hadot, Geometer zur Bray-sur-Seine. |
Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. L., S. 176 |
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L.
Bericht des Hrn. Olivier uͤber den Celerigraph des Hrn.
Hadot, Geometer zur
Bray-sur-Seine.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, Febr. 1844, S. 67.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Olivier, über den Celerigraph des Hrn. Hadot.
Hr. Hadot hat ein Instrument erdacht, das er Celerigraph
nennt und welches dazu bestimmt ist, die mittelst eines Winkelmessers auf dem
Terrain gemessenen Winkel auf das Papier zu übertragen. Alle diejenigen, welche sich
mit Aufnahmen beschäftigt haben, wissen, wie schwielig es ist, ein Polygon zu
schließen, wenn man die verschiedenen auf dem Terrain gemessenen Winkel mittelst eines einfachen
Transporteurs von Horn auf das Papier überträgt.
Das von Hrn. Hadot erfundene Instrument wird zwar ziemlich
hoch zu stehen kommen, aber die Genauigkeit, welche damit in der Zeichnung
hervorgebracht werden kann, ist unschäzbar.
Man denke sich zwei Lineale A und B, welche sich um einen Zapfen a drehen
können. Befestigt man nun auf dem Lineal A einen
metallenen Transporteur, dessen Mittelpunkt die Achse a
ist, und befestigt man ferner auf dem Lineal B einen
Nonius, so wird es leicht seyn, die beiden Lineale A und
B in einen Winkel zu stellen, dessen Grade auf dem
Transporteur, und dessen Minuten auf dem Nonius abzulesen sind, und welcher genau
dem mit dem Winkelmesser gemessenen Winkel entspricht. Denkt man sich, daß der
Transporteur und das Lineal B sich parallel mit sich
selbst an dem Lineal A hin verschieben lassen, so kann
man dem Lineal B eine Stellung geben, die so ist, daß
das Lineal einen auf der Zeichnung gegebenen Punkt berührt, und in dieser Lage
schließt das Lineal B mit dem Lineal A noch immer den früher bestimmten Winkel ein, d.h. den
Winkel, auf welchen vor der parallelen Verschiebung das Instrument eingestellt
war.
Sezt man voraus, daß das Lineal B aus zwei Theilen
besteht, wovon der eine fest, der andere beweglich ist, so daß er sich in Schlizen
verschieben läßt, so kann man einen auf dem beweglichen Theil des Lineals B angenommenen Punkt so stellen, daß er mit einem Punkt
zusammenfällt, der auf dem Papier gegeben ist. Dieß sind die Principien, wonach das
Instrument des Hrn. Hadot construirt ist. Man kann mit
diesem Instrument einen gegebenen Winkel eben so genau auf das Papier auftragen, als
man ihn mit dem Winkelmesser auf dem Terrain bestimmen kann.
Beschreibung des Celerigraphs.
Fig. 10
horizontale Projection des Celerigraphs mit allen seinen Theilen.
Fig. 11
verticale Ansicht desselben.
Fig. 12
Querschnitt des Lineals A nach der Linie AB
Fig. 10.
Fig. 13
Querschnitt der zwei verschiebbaren Lineale nach der Linie CD
Fig. 10.
In allen Ansichten bezeichnen dieselben Buchstaben denselben Gegenstand.
Das Instrument besteht aus einem horizontalen Lineal A,
das an seiner einen, abgeschrägten Seite mit einem metallenen Maaßstabe A' versehen ist. Auf diesem Lineal dreht sich um eine
Schraube a
eine Alhidade B, die mit zwei verschiebbaren Linealen B', B' versehen ist. Diese
Lineale sind an ihrem Rande mit Metallstreifen e, e
versehen, deren Ende abgeschrägt ist, und sich in eine Spize endigt. Sie verschieben
sich in den Schlizen f, f, wo sie durch die
Stellschrauben d, d in verschiedenen Lagen befestigt
werden können. Ein Transporteur C läßt sich an dem
horizontalen Lineal A hin verschieben, und mit demselben
die Alhidade B, welche durch die Schraube a mit ihm verbunden ist. Der Transporteur kann durch die
Stellschrauben b, b an jeder beliebigen Stelle des
Lineals A festgestellt werden.
Auf der Verlängerung der Alhidade B befindet sich ein
doppelter Nonius D, dessen Ende abgeflacht ist. Der
Nonius wird auf dem Transporteur C durch eine Schraube
c festgestellt, deren Ende in eine Mutter geht, die
sich in dem Schlize g verschiebt.