Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 91, Jahrgang 1844, Nr. XLI., S. 163 |
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XLI.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 28. Septbr. bis 21. Novbr. 1843 in England
ertheilten Patente.
Dem Elisha Haydon Collier, Civilingenieur zu
Goldsworthy-terrace in Rotherhithe: auf gewisse Verbesserungen in der
Construction von Oefen und Feuerzuͤgen. Dd.
28. Sept. 1843.
Dem John Ainslie Farmer in Redhaigh bei Dalkeith: auf
eine verbesserte Methode Ziegel, Baksteine, Retorten etc., welche aus Thon und
andern plastischen Substanzen verfertigt sind, zu troknen. Dd. 30. Septbr. 1843.
Dem John George Briggs in Leicester: auf
Verbesserungen an Kutschenachsen. Dd. 5. Okt.
1843.
Dem Edward Banton in Walsall, Stafford: auf
Verbesserungen an Saͤtteln und dem Pferdegeschirr. Dd. 5. Okt. 1843.
Dem Richard Boote in Burslem, Stafford: auf
Verbesserungen an Toͤpferarbeiten. Dd. 5.
Okt. 1843.
Dem Benedict Albano, Civilingenieur in Piccadilly: auf
ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Zubereitung und dem Formen der
Materialien zur Verfertigung von Zierrathen, Simswerk etc. Dd. 5. Okt. 1843.
Dem James Combe, Ingenieur in Leeds: auf
Verbesserungen im Hecheln, Reinigen, Vorbereiten und Kardaͤtschen des
Flachses und Hanfes. Dd. 5. Okt. 1843.
Dem Ferdinand Charles Warlich in Cecil-street:
auf Verbesserungen in der Fabrication von Brennmaterial. Dd. 5. Okt. 1843.
Dem William North in Stangate, Surrey: auf
Verbesserungen im Dachdeken mit Schieferplatten. Dd.
5. Okt. 1843.
Dem Jonathan Saunders, am Soho-hill, Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication der Radschienen und Achsen
fuͤr Eisenbahnwagen. Dd. 5. Okt. 1843.
Dem James Griffin, Fabrikant in Dudley: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Spaten, Schaufeln und aͤhnlichen
Werkzeugen. Dd. 5. Oktbr. 1843.
Dem John Baptist Soldi am Windsor-place,
Southwark-bridge-road, Surrey: auf ihm mitgetheilte verbesserte
Apparate, um von maͤnnlichen Koͤpfen das Maaß zu nehmen und ihnen
Huͤte, Kappen und Muͤzen darnach genau anpassend zu machen. Dd. 5. Okt. 1843.
Dem Charles Brown, Chirurg in Woolwich, Kent: auf
Verbesserungen in der Fabrication von gezogenen Kerzen. Dd. 5. Okt. 1843.
Dem Lawrence Hardman, Kaufmann in Liverpool: auf
Verbesserungen an den Apparaten zur Zukerfabrication. Dd. 5. Okt. 1843.
Dem John George Bodmer, Ingenieur in Manchester: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Roͤsten, Oefen und Dampfkesseln.
Dd. 5. Okt. 1843.
Der Henrietta Marshall in Manchester: auf eine
verbesserte plastische Composition fuͤr Bildhauer und besonders zur
Verfertigung von Zierrathen. Dd. 5. Okt. 1843.
Dem George Wall
jun. in Manchester: auf Verbesserungen in dem
Verfahren und den Apparaten zur Fabrication von Steinzeug, Porzellan etc. Dd. 5. Okt. 1843.
Dem Philip Walsher im Angel-court, Throgmorton-street, City von London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen
in der Construction von Dampfmaschinen. Dd. 12. Okt.
1843.
Dem John Cleaver in Ripley in der Grafschaft Derby:
auf einen verbesserten Ofen zum Sublimiren oder Reduciren des Zinks aus seinen
Erzen. Dd. 12. Okt. 1843.
Dem Stephen Hutchison, Ingenieur an den Londoner
Gaswerken, Vauxhall: auf Verbesserungen an Gasmetern. Dd. 12. Okt. 1843.
Dem Charles Brook, Baumwollspinner, Moltham Mills in York: auf
Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und Zwirnen der Baumwolle. Dd. 12. Okt. 1843.
Dem Moses Poole am Patent Office,
Searle-street: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Einhuͤllen
von Arzneien. Dd. 12. Okt. 1843.
Dem Stephen Geary, Architekt und Civilingenieur am
Hamilton-place, Kings-cross: auf Verbesserungen in der
Construction von Taͤfelwerk und Rahmen fuͤr Bauzweke,
Moͤbles etc. Dd. 13. Okt. 1843.
Dem Richard Beard am Egremont-place,
New-road: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Druken der Kattune etc.
Dd. 13. Okt. 1843.
Dem Richard Tanion Nevill in Llangennech, Carmarthen:
auf ein verbessertes Verfahren gewisse Metalle aus ihren Legirungen
abzuscheiden. Dd. 18. Okt. 1843.
Dem William Watson
jun., Chemiker in Leeds: auf Verbesserungen im
Ventiliren der Haͤuser und anderer Gebaͤude. Dd. 18. Okt. 1843.
Dem Julius Adolph Detmold, Kaufmann in der City von
London: auf Verbesserungen in der Construction von Oefen oder Feuerstellen zu
verschiedenen Zweken. Dd. 18. Okt. 1843.
Dem James Graham in Wapping, Middlesex: auf eine
verbesserte Construction der Muffeln und Oefen zur Zinkgewinnung. Dd. 18. Okt. 1843.
Dem Thomas Morton Jones, Kaufmann in Birmingham: auf
Verbesserungen im Erhizen fluͤssiger und luftfoͤrmiger
Koͤrper. Dd. 18. Okt. 1843.
Dem James Gibbons und Thomas Roe, beide Mechaniker in New Radford, Nottingham: auf Verbesserungen
an der Kartenlochmaschine fuͤr die Jacquardstuͤhle. Dd. 21. Okt. 1843.
Dem George Edward Mylne, Uhrmacher an
Albion-terrace, Canonburysquare, Islington: auf Verbesserungen an
Taschenuhren. Dd. 21. Okt. 1843.
Dem Jonathan Bell
jun. in Abbey-street,
Bethnal-green-road, und Thomas Ross in
Seebright-street, Bethnal-green-road: auf eine verbesserte
Maschinerie zur Verfertigung elastischer Balletten (Achselbaͤnder). Dd. 27.Okt. 1843.
Dem Alonzo Grandison Hull, Med. Dr. in Clifford-street, Bond-street: auf Verbesserungen in der Fabrication gegohrener und
destillirter Fluͤssigkeiten. Dd. 27. Okt.
1843.
Dem John Kibble in Glasgow: auf Verbesserungen an den
Apparaten zum Forttreiben der Fahrzeuge. Dd. 2. Nov.
1843.
Dem Matthew Leach, Mechaniker in Manchester: auf
Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen, welche auch auf Saug- und
Drukpumpen anwendbar sind. Dd. 2. Nov. 1843.
Dem Joseph Dickenson Stagg in Middleton, Teesdale: auf
eine verbesserte Methode die Daͤmpfe von Blei, Kupfer und andern Metallen
und Erzen beim Roͤsten, Schmelzen etc. zu sammeln, zu verdichten und zu
reinigen. Dd. 2. Nov. 1843.
Dem David Evans, Ingenieur in Coleshill-street,
Eaton-square: auf gewisse Verbesserungen im Fegen und Reinigen der Kamine
und Feuerzuͤge, um deren Zug zu verstaͤrken und ihr Rauchen zu
verhindern. Dd. 2. Nov. 1843.
Dem Joshua Procter Westhead in Manchester: auf neue
und verbesserte Fabricate (Zeuge) und Modificationen an der Maschinerie zur
Verfertigung derselben. Dd. 2 Nov. 1843.
Dem Frederick Isaac Welch, Fabrikant in Birmingham:
auf Verbesserungen in der Lederfabrication. Dd. 2.
Nov. 1843.
Den Civilingenieurs Robert Davison im
Brick-lane und William Symington in East Smithfield: auf ein Verfahren Faͤsser, Kufen etc. zu reinigen. Dd. 2. Novbr. 1843.
Dem William Edward Newton, Civilingenieur im
Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Oefen und
Feuerstellen. Dd. 4. Nov. 1843.
Dem Robert Raynsford Jackson, Baumwollspinner in
Blackburn, Lancaster: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten der
Baumwolle zum Spinnen. Dd. 4. Nov. 1843.
Dem Pierre Armand, Graf von Fontainemoreau, am
Skinner's-place, Sise-lane: auf einen ihm mitgetheilten
verbesserten sogenannten dynamometrischen Krahn. Dd.
4. Nov. 1843.
Dem William Rowan, Ingenieur der Doagh Foundry, Antrim: auf Verbesserungen an Wagenachsen. Dd. 7.
Nov. 1843.
Dem Benjamin Parsons, Ingenieur in York-road, Lambeth und Edward Esdaile in der
City-Saͤgemuͤhle, City-road: auf eine verbesserte
Maschine zum Schneiden von Holzblaͤttern (Buͤchsenspaͤnen
zu Schachteln etc.). Dd. 9. Nov. 1843.
Dem Charles Drury Hazen, Kaufmann in Nottingham: auf
ihm mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zum Striken von
Struͤmpfen und andern Artikeln. Dd. 9. Nov.
1843.
Dem Arthur Dunn, Seifensieder in Notherhithe: auf
Verbesserungen in der Seifenfabrication. Dd. 9. Nov.
1843.
Dem William Bush, Ingenieur in Union-street, Deptford: auf sein Verfahren die Magnetnadeln besser gegen den Einfluß localer
Anziehungen zu schuͤzen. Dd. 9. Nov.
1843.
Dem Thomas Clarendon in Great Brunswick-street, Dublin: auf eine ihm mitgetheilte verbesserte Methode die Pferde zu beschlagen.
Dd. 9. Novbr. 1843.
Dem Samuel Archer, Flanell-Fabrikant in
Rochdale, Lancaster: auf Verbesserungen in der Fabrication der Flanelle. Dd. 9. Nov. 1843.
Dem Walter Hancock, Ingenieur in Stratford: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Kautschukartikeln und an den Maschinerien
zum Vorbereiten des Kautschuks hiezu. Dd. 9. Nov.
1843.
Dem George Holmes, Ingenieur in Stroudwater, Gloucester: auf Verbesserungen an Oefen oder Feuerstellen. Dd. 9. Nov. 1843.
Dem Samuel Heseltine
jun., Ingenieur in Bromley, Middlesex: auf
Verbesserungen an Maschinen, welche durch Luft oder Gase getrieben werden. Dd. 9. Nov. 1843.
Dem William Edward Newton, Civilingenieur im
Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an den Maschinen zum
Kaͤmmen der Wolle. Dd. 16. Nov. 1843.
Dem John Withers in Stafford, Smethwick: auf
Verbesserungen in der Glasfabrication. Dd. 16. Nov.
1843.
Dem Luke Smith, Mechaniker in Manchester: auf
Verbesserungen an den Webeftuͤhlen fuͤr verschiedene Fabricate.
Dd. 16. Nov. 1843.
Dem Edward Buxton. Kaufmann in
Basinghall-street: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Spinnen der
Wolle, Baumwolle etc. Dd. 16. Noobr. 1843.
Dem George Scott in New City Chambers,
Bishopsgate-street: auf Verbesserungen im Bereiten, Reinigen und
Verbrennen des Leuchtgases. Dd. 16. Nov. 1843.
Dem James Smyth, Mechaniker in Peasonhall, Suffolk:
auf eine verbesserte Construction der Saͤemaschinen fuͤr Samen
sowohl als Duͤnger. Dd. 16. Nov. 1843.
Dem George Gwynne in Putney und George Fergusson Wilson in Belmont, Vauxhall: auf Verbesserungen in
der Kerzenfabrication und an den Apparaten zur Behandlung der fetten Substanzen
hiezu. Dd. 16. Nov. 1843.
Dem Ramsay Richard Reinagle, Civilingenieur in
Howland-street: auf eine verbesserte Methode die atmosphaͤrische
Luft als Triebkraft zu benuzen. Dd. 16. Nov.
1843.
Dem Arthur Wall, Chirurg am Bisterne-place, Poplar: auf Verbesserungen in der Eisenfabrication. Dd. 18. Nov. 1843.
Dem James Roose in Birmingham: auf Verbesserungen in
der Fabrication von Flintenlaͤufen. Dd. 18.
Nov. 1843.
Dem William Shepherd in Kings on-upon-Hull: auf ein verbessertes Schieberventil mit
Controlirvorrichtung fuͤr Dampsmaschinen mit Expansion des Dampfs. Dd. 18. Nov. 1843.
Dem Edward Elliot, Ingenieur im Tower Royal, London:
auf Methoden die Kraft der Dampfmaschinen zu erhoͤhen. Dd. 18. Nov. 1843.
Dem Moses Poole in Serle-street: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication einzelner Theile der Messer und
anderer schneidenden Instrumente. Dd. 18. Nov.
1843.
Dem Thomas Hancock, Fabrikant wasserdichter Zeuge in
Goswell-mews, Goswell-road: auf Verbesserungen im Verfahren Zeuge,
Leder etc. mittelst Kautschuk wasserdicht zu machen. Dd. 21. Nov. 1843.
Dem John Coope Haddan, Ingenieur in Liverpool: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Papiermaché und aͤhnlichen
Artikeln. Dd. 21. Nov. 1843.
Dem William Palmer in Sutton-street, Clerkenwell: auf Verbesserungen in der Fabrication von Pillen. Dd. 21. Nov. 1843.
Dem Octavius Dillingham Mordaunt in
Clifford-street, Bond-street: auf einen ihm mitgetheilten
verbesserten Apparat, um von Figuren, Zierrathen etc. aller Formen das Profil zu
nehmen. Dd. 21. Nov. 1843.
Dem Moses Poole im Lincoln's-inn: auf eine ihm
mitgetheilte verbesserte Maschine zum Bugsiren der Schiffe, welche auch als Boot
benuzt werden kann. Dd. 21. Nov. 1843.
Dem Antoine Francois Claudet, Glashaͤndler in
High Holborn: auf ein ihm mitgetheiltes verbessertes Verfahren farbige
Lichtbilder von Natur- und Kunstgegenstaͤnden darzustellen. Dd. 21. Nov. 1843.
Dem Francis Higginson, Marinelieutenant von Rochester:
auf Verbesserungen an den Befestigungsmitteln fuͤr einzelne Theile der
Schiffe, welche auch fuͤr Bauzweke anwendbar sind. Dd. 21. Nov. 1843.
Dem Edmund Snell in Bridge-road, Lambeth: auf
Verbesserungen in der Seifenfabrication. Dd. 21.
Nov. 1843.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Novemberheft 1843, S. 317 und Decemberheft S. 378.)
Anwendung des Filztuchs bei Dampfmaschinen und
Locomotiven.
Bei Dampfmaschinen ist der Waͤrmeverlust durch die Oberflaͤchen der
Dampfkessel und Cylinder sehr bedeutend. Man hat mehrere Mittel versucht, denselben
moͤglichst zu reduciren. Dasjenige, welches die besten Resultate gehabt zu
haben scheint, ist die Anwendung des Filzes. In der neuen Fabrik von Stehelin zu Bitschweiler hat man einen Filzstoff mit vier
uͤber einander liegenden Schichten verfertigt, welcher allen Erwartungen
entsprochen hat. Bei Locomotiven huͤllt man mit demselben Dampfkessel,
Feuerkasten und Cylinder ein. Ueber die Filzhuͤlle legt man noch einen
hoͤlzernen Mantel. Diese Anordnung ist bei mehreren Eisenbahnen mit sehr
guͤnstigem Erfolge eingefuͤhrt worden.
Auch bei Schiffsdampfmaschinen hat das Filztuch Anwendung gefunden; hier mußte man
aber anders zu Werke gehen. Da man den Filz nicht unmittelbar uͤber das
Eisenblech legen konnte, so umgab man die Dampfkessel mit einem sehr leichten
eisernen Mantel, und uͤber diesen Mantel legte man das Filztuch. Auf diese
Weise bildete sich nothwendig zwischen dem Dampfkessel und dem Mantel eine warme
Lufthuͤlle.
Obgleich bei stationaͤren Dampfmaschinen die Dampfkessel eingemauert sind und
die Oberflaͤche der Cylinder nicht bedeutend ist, so hat sich doch
herausgestellt, daß auch bei ihnen durch die Anwendung des Filzes in dem
bezeichneten Sinne der Waͤrmeverlust bedeutend vermindert werden
koͤnnte. (Moniteur industriel, 26. Okt.
1843.)
Neue Art Flintenläufe zu verfertigen.
Wir erwaͤhnten im polytechn. Journal Bd. XC S. 319 der von den HHrn. Renette und Gastine auf eine
neue Art verfertigten Flintenlaͤufe und ihrer Kraft. In Folge des dadurch
unter den Concurrenten erzeugten Wetteifers erreichte vorzuͤglich Hr. Leopold
Bernard (zu Paris) sehr schoͤne Resultate;
seine einfachen Laͤufe naͤmlich von 72 Cent. Laͤnge und 870
Gram. Gewicht, hielten, nacheinander mit 11, 22, 33, 44 und 50 Grammen Pulver und
62, 124, 186, 248 und 281 Grammen Blei geladen, also mit doppelten, vierfachen,
sechsfachen, achtfachen und zehnfachen Ladungen, diese starken Proben aus, ohne zu
bersten und wurden davon nur etwa um einen Millimeter aufgetrieben.
Vorzuͤglich zu erwaͤhnen ist ein an der Pulverkammer achtkantiger Lauf
von 900 Gram. Gewicht, 72 Centim. Laͤnge und einem Kaliber von 17 Millimeter
(s. g. 18 Kaliber). Dieser Lauf wurde nacheinander mit 39, 44, 50 Grammen Pulver und
218, 250 und 281 Grammen Blei geladen und hielt sogar die starke Probe von 55 Gram.
Pulver und 300 Gram. Blei aus, ohne zu bersten. Man wird sich hinsichtlich der
Unfaͤlle mit Jagdgewehren in Zukunft beruhigen, wenn man erfaͤhrt, daß
Bernard'sche Doppellaͤufe von 1,750 Kilogr. erst
bei Ladungen von 33 bis 44 Gram. Pulver und 186 und 248 Gram. Blei, also
acht- und zehnfachen Ladungen nachgaben, wobei der Bruch aber auch nur in
einem Zerreißen der Seitenwand, ohne Umherwerfen der Theile, bestand. — Die
Verfertigung dieser Laͤufe besteht darin, 2 Metallbaͤnder
schraubenfoͤrmig uͤbereinander in entgegengesezter Richtung zu rollen
und die Laͤufe auf der Drehbank und nicht mit der Feile auszuarbeiten, wobei
man der Gleichheit der Dike versichert ist. (Comptes
rendus, 1843, 2tes Semester, Nr. 23.)
Dr. Draper's Methode Daguerreotypbilder auf galvanoplastischem Wege zu
vervielfältigen.
Das zu vervielfaͤltigende Daguerreotypbild wird nach Fizeau's Methode (vergl. polytechn. Journal Bd. LXXVII S. 319
und Bd. LXXVIII S.
61) vergoldet, so daß es mit einem weder zu diken noch zu duͤnnen
Goldhaͤutchen uͤberzogen ist; die geeignete Dike des Haͤutchens
lernt man durch Uebung bald kennen. Man laͤßt dann die Platte 1–2 Tage
an der Luft liegen, uͤberzieht hierauf die Ruͤkseite und Kanten
derselben mit Firniß und schlaͤgt nun nach dem gewoͤhnlichen
galvanoplastischen Verfahren waͤhrend 12–20 Stunden Kupfer auf sie
nieder. Wenn die Platte gehoͤrig vergoldet und der Proceß sorgfaͤltig
geleitet wurde, so loͤst sich die kupferne Copie leicht von dem
Daguerreotypbilde ab. Lezteres ist ganz unbeschaͤdigt, die Copie ist
vollkommen genau, zeigt die Lichter und Schatten des Daguerreotyps und hat vor
demselben sogar den Vorzug, daß darauf die rechte Seite der daguerreotypirten
Gegenstaͤnde ebenfalls rechts und die linke Seite links erscheint, was bei
Daguerreotypbildern nicht der Fall ist. Natuͤrlich kann die in Kupfer
erhaltene Copie des Lichtbildes durch den galvanischen Proceß beliebig weiter
vervielfaͤltigt werden. (Philosophical-Magazine, Sept. 1843, S. 175.)
Entfärbung gefärbter Flüssigkeiten durch Brodkrume, Stärkmehl,
Zuker u. s. w.
Hr. Pirel ließ Brodkrume in mit Wein stark
gefaͤrbtem Wasser 4 bis 5 Stunden lang eingetaucht; die hierauf filtrirte
Fluͤssigkeit war vollkommen entfaͤrbt und schmekte wie mit Kohle
entfaͤrbter Wein. Derselbe Versuch mit Wasser, welches durch andere
Pflanzenpigmente, wie Kaffee, Johannisbeersaft, Lakmus etc. gefaͤrbt war,
wiederholt, gelang eben so gut; nur die Kaffeeloͤsung hatte einen gelblichen
Ton beibehalten; auch mit reinem Wein gelang der Versuch; nicht bloß aber mittelst
der Brodkrume, sondern auch mit dem nicht zu Teig geformten und gebakenen Mehl.
Staͤrkmehl zeigte dieselbe entfaͤrbende Kraft auf
Pflanzenabsuͤde in Wasser; Zuker entfaͤrbte dieselben nicht so
vollkommen; eben so verhielten sich beide gegen Wein. Das Staͤrkmehl ließ dem
Weine nur eine sehr hellbraune Faͤrbung. Frische und geronnene Milch ließen
ihm nur die Farbe des weißen Weines. Feiner Sand (Kiesel) und Eisenoxyd
entfaͤrbten den reinen Wein, jedoch nicht vollstaͤndig. (Moniteur industriel, 17. Dec. 1843.)
Entdekung eines Pflanzenschwarz.
Der schottische Capitaͤn Landers bemerkte auf
seiner juͤngsten Reise im Koͤnigreich Schande naͤchst dem
birmanischcn Reich, daß sich die Eingebornen eines Pflanzensafts zum
Schwarzfaͤrben der Zeuge bedienen. Er sammelte solchen Saft und troknete ihn,
um eine Sazmehlkugel daraus zu bilden, wie aus dem Indigo, welche er der
landwirthschaftlichen Gesellschaft zu Calcutta vorlegte; diese erklaͤrte
seine Entdekung fuͤr schaͤzbar, denn sie uͤberzeugte sich, daß
diese Substanz wirklich ein vegetalisches schwarzes Pigment ist, welches schon
laͤngst gesucht ist.(Moniteur industriel, 31.
Dec. 1843.)
Rübenzukerfabrication in Frankreich.
Nach den lezten officiellen Mittheilungen ergab die franzoͤsische
Zukerinbustrie am 1. Dec. 1843 folgende Ziffern:
1842
1843
Thaͤtige Fabriken
364
316
Unthaͤtige —
39
59
Zuker der gegenwaͤrtigen Campagne
4,338,664
3,871,314
Kilogr.
Fabricirter Zuker
9,051,120
10,631,618
—
Consumirter —
6,375,150
5,067,037
—
Bezahlte Abgaben
6,414,958
5,105,981
—
Die 316 Fabriken vertheilen sich wie folgt: Aisne 30; Nord 144; Oise 6;
Pas-de-Calais 68; Pun-de-Dôme 7; Somme 33; 26 andere
Departements 28, (Moniteur industriel, 24. Dec.
1843.)
Literatur.Deutsche.
Der elektrische Telegraph mit besonderer Berüksichtigung seiner praktischen
Anwendung für den gefahrlosen und zwekmäßigen Betrieb der Eisenbahnen; nebst
Beifügung der neuesten Einrichtungen und Verbesserungen und einer ausführlichen
Beschreibung eines elektromagnetischen Druktelegraphen; von William Fardely. Mit erläuternden Zeichnungen. Mannheim 1844.
Verlag von J. Bensheimer.
Nachdem das elektrotelegraphische System bei mehreren Eisenbahnen ins Leben getreten
ist, hat sich auch das allgemeine Interesse an diesem Ergebnisse unserer
erfindungsreichen Zeit in hohem Grade gesteigert. Die freundliche Absicht des
Verfassers obiger Schrift, das Publicum in Betreff des gegenwaͤrtigen
Standpunktes einer so bedeutungsvollen Erfindung, woruͤber zum Theil noch so
unklare Ansichten und Begriffe herrschen, naͤher aufzuklaͤren, kann
nur mit Dank anerkannt werden. Denn was bisher uͤber elektrische Telegraphie,
insbesondere uͤber ihre Resultate in England bekannt geworden ist, findet
sich meistens nur in technischen Zeitschriften zerstreut. Wir nehmen daher keinen
Anstand, dem Publicum, das sich uͤber diesen interessanten Gegenstand zu
belehren wuͤnscht, vorliegende Schrift angelegentlich zu empfehlen. Die
Schrift beginnt mit einer Reihe interessanter Mittheilungen, welche Hr. Cooke, der verdienstvolle Foͤrderer der
elektrischen Telegraphie, in seiner Abhandlung uͤber telegraphische
Eisenbahnen dem Publicum vorlegt. Den Hauptgegenstand dieser Mittheilungen bildet,
außer einigen scharfsinnigen Bemerkungen uͤber die charakteristischen
Eigenschaften der Eisenbahnen uͤberhaupt, und die Vortheile, welche
telegraphische Verbindungen gewaͤhren, die Beschreibung und Abbildung des
elektrischen Telegraphen, wie derselbe in verschiedenen Modificationen auf der
Blackwall-, Greatwestern- und Edindurg-Glasgow-Eisenbahn
eingefuͤhrt ist. Dieser Beschreibung praktisch ausgefuͤhrter
telegraphischer Einrichtungen schließt Hr. Cooke den
gruͤndlich durchdachten Plan eines fuͤr den Betrieb der
Midland-Counties-Eisenbahn bestimmten elektro telegraphischen Systems
an, und erlaͤutert dasselbe durch eine Reihe deutlicher Abbildungen. Die nun
folgende Darstellung des hoͤchst sinnreichen Bain'schen Druktelegraphen entnimmt der Verfasser dem Journal der Polytechn. Institution vom Oktober 1841, und geht sodann
zur Beschreibung der neueren Wheatstoneschen
Signaltelegraphen uͤber. Dieser folgt die Erlaͤuterung eines vom
Verfasser selbst construirten sinnreichen und einfachen elektromagnetischen Typotelegraphen. Den Schluß der Abhandlung bilden
einige interessante Notizen uͤber die Anlage der elektro telegraphischen
Drahtverbindungen auf der Great-Western-Eisenbahn.