Titel: | Verbesserungen an Apparaten zur Messung des Gases, des (z. B. in Dampfkessel eingelassenen) Wassers und anderer Flüssigkeiten, worauf sich Thomas Edge, Fabrikant von Gasapparaten in der City von Westminster, Great Peter-street, am 9. Mai 1842 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 91, Jahrgang 1844, Nr. XI., S. 29 |
Download: | XML |
XI.
Verbesserungen an Apparaten zur Messung des
Gases, des (z. B. in Dampfkessel eingelassenen) Wassers und anderer
Fluͤssigkeiten, worauf sich Thomas Edge, Fabrikant von Gasapparaten in der City von Westminster,
Great Peter-street, am 9. Mai 1842 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, Nov. 1843, S.
239.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Edge's Verbesserungen an Apparaten zur Messung des Gases
etc.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bilden:Das Wesentliche dieser Erfindung wurde bereits im polytechnischen Journal
Bd. LXXXVIII S. 131 mitgetheilt.A. d. R.
1) Verbesserungen an dem gewöhnlichen hydraulischen Gasmeter, mit deren Hülfe eine
genauere Registrirung des consumirten Gasquantums erzielt und die Thätigkeit des
Meters sicherer gehemmt wird, wenn das Wasser durch Verdunstung oder aus andern
Ursachen unter ein gewisses Niveau sinken follte;
2) Verbesserungen in der Construction eines Stations-Meters für Gaswerke,
wodurch das innerhalb einer gegebenen Zeit aus dem Gasometer entweichende und von
dem Publicum consumirte Total-Gasquantum ermittelt und sein Druk regulirt
werden kann;
3) eine neue Construction und Anordnung eines Meßapparates für Wasser und andere
Flüssigkeiten;
4) eine verbesserte Construction des Zählapparates für Meter, mit deren Hülfe die
durch den Meter strömende Quantität Gases leichter ermittelt werden kann; diese
Vorrichtung ist übrigens auf jede Maschine anwendbar, bei der es sich um die Messung
von Flüssigkeiten handelt.
Die gewöhnlichen Gasmeter werden, wenn der Wasserstand zu tief ist, durch Absperrung
des Gas-Einlaßventils außer Thätigkeit gesezt; allein die mit diesem Ventile
in Verbindung stehenden Theile sind ihrer eigenthümlichen Construction und Anordnung
wegen der Corrosion ausgesezt, hindern dadurch bei eintretendem Wassermangel den
Schluß des Ventils, und sind somit die Veranlassung einer ungenauen Registrirung des
Meters. Die erste der vorliegenden Verbesserungen nun hat den Zwek, diesen
Uebelstand zu beiseitigen und beim Sinken des Wassers in dem Meter einen sicheren
Schluß des Ventils zu veranlassen.
Die Figuren 23
und 24
stellen einen gewöhnlichen hydraulischen Gasmesser dar, an welchem die so eben
bezeichnete Verbesserung in Anwendung gebracht ist. Fig. 23 stellt eine
Frontansicht des Meters dar und zwar theilweise im Durchschnitte, um die innere
Einrichtung deutlicher zu zeigen; Fig. 24 ist eine
Horizontalansicht desselben, theilweise im Durchschnitt. a, a ist das Gehäuse, welches die zum Theil in
Wasser eingetauchte Trommel umschließt; b die
Gas-Einlaßröhre. Durch das Ventil c gelangt das
Gas in die Trommel. So lange der Meter gehörig mit Wasser versehen ist, wird dieses
Ventil durch ein an den oberen Theil des sphärischen Schwimmers d befestigtes Stängelchen beständig offen erhalten;
dieser Schwimmer sinkt und steigt mit dem Niveau des Wassers. Jenes Stängelchen
trägt das an dem Ende eines kleinen um f drehbaren
Hebels e befindliche Ventil. Wenn nun das Niveau des
Wassers in Folge der Verdunstung oder aus irgend einer andern Veranlassung sinkt, so
sinkt mit demselben die Kugel d und gestattet dem Ende
des Hebels e niederzufahren und das Ventil auf die Fig. 23
dargestellte Weise zu schließen. Ueber dem Ventil und dem Hebel ist ein Schild g angebracht, welcher verhütet, daß irgend ein
plözlicher, durch die Röhre b herabkommender Gasstrom
das Ventil schließe, und zugleich den Zwek hat, eine Ablagerung fremdartiger Stoffe
auf dem Ventile zu verhindern. Unten am Schwimmer ist ein kleines Gewichtchen d* befestigt, um die Schwimmerstange aufrecht zu
erhalten und zu verhüten, daß sich das Ventil vorherrschend nach einer Seite hin
neige, oder nur auf einer Seite des Ventillagers aufliege.
Eine andere an dem gewöhnlichen Gasmeter anzubringende Verbesserung besteht darin,
daß man die Röhre h, durch welche das Wasser in den
Meter gegossen wird, mit einem verticalen Gehäuse i, i umgibt. Die oberen Ränder dieses Gehäuses liegen mit
der Oberfläche des Wassers in gleicher Höhe und bilden auf diese Weise einen Heber,
so daß kein Druk auf das Wasser im Stande ist, das Wasser hinauszutreiben.
Fig. 25 stellt
eine Methode dar, die Zu- oder Abnahme des Wassers in einem Gasmeter
auszugleichen. a ist ein abgekürzter Kegel, welcher an
der verticalen Spindel befestigt ist, die vermittelst der gewöhnlichen
Schraubenachse in Umdrehung gesezt wird; b ist ein
ähnlicher in umgekehrter Lage an der Spindel des Zählapparates befestigter Kegel;
c ein um beide Kegel geschlagenes Band, welches
durch einen Führer d, der mit dem Hebel des Schwimmers
e verbunden ist, in eine höhere oder tiefere Lage
gebracht wird. Je nachdem also der Schwimmer steigt oder sinkt, bewegt sich das Band
auf einem größeren Durchmesser des einen und auf einem kleineren Durchmesser des
andern Kegels. Angenommen die Registrirung eines Meters erleide in Folge der
Zu- oder Abnahme des Wasserstandes um 1 Zoll eine Aenderung von 10 Proc., so müßte der
Unterschied im Durchmesser der größeren und kleineren Kegelenden ungefähr 1/20
betragen, folglich würden bei gehöriger Adjustirung der Kegel die verschiedenen
Lagen des Bandes dem Zählapparate eine solche rotirende Bewegung mittheilen, welche
die Quantität des durch die Kammern des Gasmeters gegangenen Gases anzeigte.
Die verbesserten Stationsmeter sind in verschiedenen Modificationen in den folgenden
Figuren dargestellt. Fig. 26 zeigt die äußere
Ansicht eines Gasbehälters mit seinem Zählapparate. Fig. 27 stellt einen
Verticaldurchschnitt desselben dar. a, a, a ist der Wasserbehälter;
b, b, b der Gasbehälter; c die
senkrechte Röhre, durch welche das Gas in den Behälter b
gelangt; d die Röhre, welche das Gas den Hauptröhren und
von da den Brennern zuführt. Das obere Ende der Röhre c
verengt sich zu einer Mündung e, e, in welcher ein konisches Paraboloid f
hängt, das bei g an das Innere des Gasbehälters
befestigt ist und die Stelle eines Ventils vertritt. Je nachdem sich daher der
Gasbehälter hebt und sinkt, bietet der Kegel f dem
eintretenden Gas eine größere oder kleinere Oeffnung dar. Auf der äußeren Seite ist
an den Gasbehälter eine verticale Zahnstange h
befestigt, welche in ein Rad i greift, dessen Achse in
einem festen Steg k, k
gelagert ist. Eine Frictionsrolle dient dieser Stange als Führung. An dem vierekigen
Ende der Achse des Rades i ist ein Hebel l befestigt, der ein adjustirbares Gewicht m trägt. Vermöge der Umdrehung des Rades i wird dieser Hebel mit seinem Gewichte gehoben, wie die
punktirten Linien in Fig. 27 andeuten. Ein an
dem Steg k, k angebrachter
Träger n trägt ein Uhrwerk p, von dem aus eine verticale Spindel q sich
abwärts erstrekt, welche durch das Uhrwerk alle 12 Stunden einmal umgetrieben wird.
An dieser Spindel ist eine Trommel r befestigt, die mit
einem weißen Papierblatte überzogen wird. Dieses Papier ist in verticaler Richtung
rings um seine Peripherie in zwölf Abtheilungen getheilt, die den zwölf Stunden der
Nacht entsprechen, deßgleichen in horizontale Abtheilungen, welche der Höhe des
Gasbehälters entsprechen. Die Stange h trägt an ihrem
oberen Ende einen Bleistift s, dessen Spize mit der
Peripherie der Trommel r in Berührung ist. So wie nun
der Gasbehälter steigt oder sinkt, markirt die Spize des Bleistifts seine Höhe, und
die Rotation der Trommel gibt zugleich den Zeitpunkt und den Grad der Oeffnung des
Ventils e, e an, folglich
auch die Quantität des zu irgend einer Zeit durch die Oeffnung gegangenen Gases.
Sind alle Brenner verschlossen, so daß kein Gas durch die Röhre d strömen kann, so hebt das durch die Ventilössnung e dringende Gas den Behälter b zu seiner größten Höhe; der Kegel geht mit in die Höhe und verschließt die
Ventilöffnung. Bei dieser Stellung der Theile hat der Hebel l beinahe die verticale Stellung erreicht und übt nun beinahe gar keinen
Druk mehr auf den Gasbehälter aus. Sobald jedoch die Brenner wieder geöffnet werden
und das Gas durch die Röhre d strömt, so sinkt auch der
Gasbehälter mit dem Kegel und gestattet der zur Consumtion erforderlichen Gasmenge
den Durchgang; der belastete Hebel fällt zugleich nieder, vermehrt dadurch den Druk
in dem Maaße, als er sich seiner horizontalen Stellung nähert, und compensirt somit
den Reibungswiderstand des Gases in den Röhrenleitungen.
Die Figuren
28, 29,
30 und
31
stellen Modificationen der Stations-Gasmeter dar. Bei diesen wird die
Quantität des Gases durch Messung eines Bruchtheils des Gasvolumens ermittelt und
daraus das ganze Quantum hergeleitet. Die Figuren 28 und 29 sind
senkrechte, rechtwinkelig zu einander gestellte Durchschnitte eines
Stationsgasmeters. a, a ist
ein cylindrischer Wasserbehälter; b, b ein innerhalb desselben beweglicher Gasbehälter, an
dessen Boden sich eine Luftkammer c, c befindet, um demselben die nöthige Schwimmkraft zu
geben. Eine Centralröhre d besizt an ihrem Boden eine
enge Röhre e, die mit der Gaseinlaßröhre f und ihrer Kammer g
communicirt. Eine an den Gasbehälter befestigte und zwischen Leitungsrollen
gleitende verticale Stange h, h trägt an ihrem oberen Ende ein konisches Paraboloid i, eine Art Kegelventil, welches in die aus der Kammer
g in den oberen Theil des Wasserbehälters a, a führende Oeffnung paßt.
Eine andere an den Gasbehälter befestigte Stange k, Fig. 29, trägt
an ihrem oberen Ende ein kleineres Ventil l, welches in
einer neben der Kammer g befindlichen Hülfskammer m wirksam ist. An dem oberen Theile des Apparates ist
ein kleiner Gasmeter n gewöhnlicher Construction
angebracht. In diesen Meter führt aus der Kammer g eine
Röhre, um in denselben eine geringe Quantität Gases strömen zu lassen. Dieses Gas
gelangt, nachdem es gemessen worden ist, durch eine Oeffnung in die Hülfskammer m. Der Gasbehälter b, b ist mit einem Druke von ungefähr 2/10 Zoll Wassersäule
belastet. Wenn daher der Druk unterhalb und oberhalb des Gasbehälters gleich ist, so
bewegen sich die Ventile i und l mit dem Gasbehälter herab und heben die Communicationen auf. Vermindert
sich alsdann der Gasdruk in dem Behälter a, a in Folge des Gasaustrittes durch die Röhre p nach der Hauptröhrenleitung und den Brennern, so
bringt die geringe, durch die Röhre e in das Innere des
Behälters b strömende Quantität Gases diesen Behälter
ins Steigen, veranlaßt dadurch die Oeffnung der Ventile i und l und gestattet einer äquivalenten
Gasmenge durch die lezteren in die Wassercisterne a, a zu strömen. Da nun die Kegelventile i und
l in allen ihren Theilen ein gewisses Verhältniß zu
einander besizen, so wird der Durchgang des Gases aus der Kammer g durch den kleinen Meter n
in die Kammer m und von da in den Wasserbehälter a immer eine proportionale Gasmenge messen, woraus sich
dann das ganze durch das Ventil i gegangene Gasquantum
herleiten läßt.
Die Figuren 30
und 31
erläutern eine andere Modification eines Stations-Gasmeters von cylindrischer
Gestalt. Fig.
30 stellt einen senkrechten Durchschnitt des Apparates und Fig. 31 einen
horizontalen Durchschnitt durch den unteren Theil desselben dar. a, a ist das äußere Gehäuse;
b, b eine kreisrunde
Scheidewand; der Raum zwischen dieser und dem Gehäuse a,
a ist mit Queksilber ausgefüllt. In diese
Queksilberkammer, welche ein luftdichtes Ventil bildet, taucht der Gasbehälter c. An der Seite des lezteren befindet sich eine kleine
Kammer d, welche vermittelst der aus einem kleinen
Gasmeter führenden Röhre e einen kleinen Gasstrom
aufzunehmen bestimmt ist. Das durch die Röhre f in den
Gasbehälter strömende Gas hebt denselben, und das große Gasvolumen entströmt durch
die weite Oeffnung g in den äußeren Behälter, während
das aus dem Meter kommende geringere Gasquantum durch den engen Schliz h in den Behälter gelangt und durch sein relatives
Verhältniß die ganze Quantität anzeigt.
Fig. 32 stellt
einen verbesserten Apparat zur Messung des Gasdruks dar. a stelle einen Theil einer Gasröhre vor; in diese Röhre ist ein Rohr b eingefügt, welche das Gas in eine Fig. 28 und 29 im
Durchschnitt dargestellte Kammer c* leitet. Der untere
Theil dieser Kammer ist mit roth gefärbtem Wasser gefüllt, in welches das offene
Ende einer senkrechten Glasröhre d taucht. Der auf die
Oberfläche des gefärbten Wassers wirkende Druk des Gases in der Hauptröhre treibt
das Wasser die Glasröhre hinauf zu einer Höhe, welche dem Unterschiede des
Querschnittes der Kammer c und der Glasröhre äquivalent
ist, d. h. wenn der Querschnitt der Kammer c* 10 Zoll,
derjenige der Glasröhre 1 Zoll beträgt, so steigt das gefärbte Wasser in Folge des
Gasdrukes in der Glasröhre d neunmal so hoch, als es in
der Kammer sinkt. Die graduirte Scale an der Glasröhre zeigt den absoluten Druk
an.
Der verbesserte Apparat zur Messung des Wassers oder anderer Flüssigkeiten ist in den
Figuren
33, 34 und 35 dargestellt; er besizt eine rectanguläre Form und ist aus
zusammengenieteten Eisenblechplatten verfertigt. Fig. 33 ist ein
senkrechter Längendurchschnitt und Fig. 34 ein
Horizontaldurchschnitt des Apparates; Fig. 35 stellt einen
senkrechten Durchschnitt durch die Kammer A, Fig. 33, von
der rechten Seite aus
betrachtet, dar. Der rectanguläre Behälter a, a ist durch eine in der Mitte befindliche Scheidewand
b in zwei Abtheilungen A
und B getheilt. Ein an dem oberen Theil dieser
Scheidewand befindlicher schmaler Schliz vermittelt eine freie Communication der
Luft zwischen beiden Kammern. Durch eine senkrechte Röhre c, welche in den Canal d führt, wird das
Wasser in den Behälter eingelassen. Das innere Ende des Canales d communicirt mit einem in der Ventilbüchse e befindlichen Schliz 1. Das fächerförmige Ventil f gleitet horizontal über die Ventilbüchse und ist
inwendig, ähnlich dem sogenannten „DVentil“ einer Dampfmaschine, ausgehöhlt, so daß es in jeder
Lage mit zwei Schlizen der Ventilbüchse communicirt. Eine Schwimmkugel g ist mittelst eines Arms an eine horizontale Spindel
h befestigt, deren Zapfen sich in festen Lagern
drehen. An einen vierekigen Theil dieser Spindel ist ein Hebel i mit einem spatenförmigen Ende befestigt, welches, so
wie der Schwimmer mit dem Wasser in der Kammer A steigt
und sinkt, auf die an der Seite eines Tummlers (tumbler)
k angebrachten Zähne wirkt. Angenommen, die Kammer
A sey mit Wasser gefüllt, so ist der Schwimmer g in seine höchste Lage gestiegen und hat daher den
Hebel i in die Fig. 35 sichtbare Lage
versezt, worin der leztere, gegen den Zahn 1 stoßend, den Tummler k in die dargestellte Lage werfen mußte. Eine von den an
der unteren Seite des Tummlers befindlichen Klauen schob in Folge dieser Bewegung
das Schieberventil f zur Seite, öffnete dadurch den
Schliz 3 in der Ventilkammer und gestattete somit der Flüssigkeit den Durchgang nach
der Ausflußröhre l. Diese Stellung des Ventils gestattet
nun der Flüssigkeit im Canale e, von dem Schliz 1 durch
die Ventilhöhlung in den Schliz 2 und von da durch einen Fig. 34 durch punktirte
Linien angedeuteten Centralcanal in die Abtheilung B zu
fließen. In dem Maaße als die Flüssigkeit in dieser Abtheilung steigt, wird die Luft
daselbst comprimirt; sie dringt durch den oben erwähnten schmalen Schliz in die
Abtheilung A, wo sie die Entleerung der Flüssigkeit
befördert. Mit der Flüssigkeit in der Kammer A sinkt
auch der Schwimmer g und drängt mit Hülfe des Hebels i den Tummler und das Ventil in die entgegengesezte
Lage, wodurch der Schliz 1 geöffnet wird, um die Flüssigkeit aus dem Canale e in die Kammer A zu leiten
und mittelst der Schlize 2 und 3 eine Communication zwischen der Kammer B und der Ausflußröhre l
herzustellen. An die horizontale Spindel h ist ein
Sperrhaken m befestigt, welcher in ein Kronrad n greift, das mit dem in der Büchse p, Fig. 33, eingeschlossenen
Zählapparat in Verbindung steht. Auf diese Weise wird durch das Steigen und Sinken
des Schwimmers die Anzahl der Füllungen der Abtheilungen A und B registrirt. Um die Entweichung oder Absorption der
Luft und die daraus entspringenden Nachtheile zu vermeiden, steht ein in der Kammer
B befindlicher Schwimmer q durch einen Hebel mit dem in der Röhre c
angebrachten Ventile s so in Verbindung, daß dieses die
Zuflußröhre absperrt, wenn die Flüssigkeit in der Kammer zu hoch steigen sollte. In
diesem Falle kann man einen Zweiwegehahn t drehen, um
den Zutritt des Wassers abzusperren und das Wasser aus der Kammer B abzulassen.
Zur Messung des in einen Dampfkessel zugelassenen
Wasserquantums dient der Apparat Fig. 36. a ist der Dampfkessel; b
eine Archimedische Schraube als Meßapparat, durch welche das Wasser auf seinem Wege
nach dem Dampfkessel strömt; c eine Röhre, durch welche
aus dem Kessel Dampf in die Büchse geleitet wird, um in dieser denselben Druk wie in
dem Dampfkessel hervorzubringen.
Der lezte Theil der in Rede stehenden Erfindung besteht in einer neuen verbesserten
und vereinfachten Construction der Zählvorrichtung des Gasmeters, durch welche viel
gezahntes Räderwerk erspart wird. Die den Apparat einschließende Büchse kann in
derselben Lage, wie bei gewöhnlichen hydraulischen Gasmetern angeordnet werden. Die
Figuren
37, 38 und 39 liefern verschiedene Ansichten eines solchen Registrirapparates. Fig. 37 ist
die Zeigerbüchse, von der die Vorderplatte weggelassen ist, um die Zifferblätter
sichtbar zu machen. Fig. 38 stellt einen Durchschnitt des Apparates hinter den Zifferblättern
und Fig. 39
eine Horizontalansicht desselben dar. Die senkrechte Welle k erhält ihre Bewegung mittelst einer endlosen Schraube von einer Trommel
(Fig. 23
und 24).
Diese Schraube greift nämlich in ein an dem unteren Ende der Achse k befindliches horizontales Zahnrad m. Die so erhaltene rotirende Bewegung wird mit Hülfe
einer an dem oberen Ende der Achse k befindlichen
endlosen Schraube n, Fig. 38, auf den
Registrirapparat übertragen, indem diese Schraube in das Getriebe o greift und dasselbe in der Richtung des Pfeils in
Umdrehung sezt. An gleicher Spindel mit dem Getriebe o
ist ein eigenthümlich gestaltetes Excentricum p
befestigt, gegen dessen Peripherie das eine Ende eines langen Hebels q sich lehnt. Dieser Hebel, welcher durch die Feder r mit dem Excentricum p in
Berührung erhalten wird, ist mit einem in die Zähne des Sperrrades t einfallenden Sperrkegel s
versehen. Die Wirkungsweise dieses Registrirapparates ist folgende. Indem das an der
Achse des Getriebes o befindliche Excentricum p in der Richtung des Pfeiles rotirt, erhebt es das Ende
des Hebels q allmählich in die durch Punktirungen
angedeutete Lage Fig. 38, zieht dadurch den Sperrhaken s aus
den Zähnen des Rades t und gestattet demselben in den
darüber befindlichen Einschnitt zu fallen. Sobald der größte Halbmesser des Excentricums
an dem äußersten Ende des Hebels q vorüber gegangen ist,
so sinkt dieser Hebel herab und drängt mittelst des Sperrhakens das Sperrad t um einen Zahn weiter. Damit aber die Gewalt des
Impulses das Rad nicht weiter als um einen Zahn drehe, kommt der Sperrhaken mit dem
Theil u in Berührung, der jede fernere Drehung des Rades
verhütet, bis der Sperrhaken wieder frei geworden ist.
Es ist zu bemerken, daß bei jeder Umdrehung des Getriebes o und des Excentricums p 100 Kubikfuß Gas
durch den Meter gehen, und daß jede Rotation dieses Excentricums das Rad t um einen Zahn weiter schiebt; deßwegen zeigen die auf
dem Zifferblatte o*, das mit dem Getriebe o in Verbindung steht, markirten Zahlen an, daß 10, und
die auf dem zum Rade t gehörigen Zifferblatte t* markirten Zahlen, daß 100 Kubikfuß Gas durch den
Meter gegangen sind. Diese Quantität wird durch das Sperrrad w registrirt und zwar mit Hülfe eines kleinen, an dem Rade t befindlichen Stiftes v,
der gegen einen der Sperrradzähne wirkt und das Sperrrad um einen Zahn weiter
bewegt. Da das Rad t nur einen einzigen Stift v besizt, so muß dasselbe eine ganze Rotation vollenden,
ehe es mit dem nächsten Zahn des Rades w in Berührung
kommt; da nun das Rad t 10 Zähne besizt und jeder Zahn
einer Consumtion von 100 Kubikfuß Gas entspricht, so entspricht jeder Zahn des Rades
w 1000 Kubikfuß. Auch das Rad w besizt einen Stift x, der in ähnlichem Sinne
auf das Rad y wirkt, wie der Stift v auf das Rad w. Jedes der
Räder t, w, y besizt 10 Zähne; wenn nun das Rad t eine vollständige Umdrehung macht, zum Zeichen, daß
1000 Kubikf. Gas durch den Meter gegangen sind, so wird diese Quantität auf dem
Zifferblatte w* des Rades w
registrirt, indem sich dieses Rad um einen Zahn weiter bewegt. Während einer
Rotation dreht das Rad w das Rad y um einen Zahn, und gibt dadurch auf dem Zifferblatte y* zu erkennen, daß 10000 Kubikfuß Gas den Meter passirt
haben. Die Räder t, w, y bewegen sich mit ihren Zifferblättern nur periodisch,
d. h. das Rad t bewegt sich jedesmal bei 100, das Rad
w bei 1000 und das Rad y
bei 10000 Kubikfuß um einen Zahn weiter. z, z, z sind Sperrkegel, die
durch Federn gegen die Räder angedrükt werden, um dieselben in stetiger Lage zu
halten.
Fig. 40 stellt
eine andere Anordnung der Räder dar, bei welcher die Achsen der drei Räder a, b, c die Zifferblätter tragen. Eine durch das Excentricum e in Bewegung gesezte gezahnte Schiebstange d, d bewirkt auf folgende
Weise die Drehung dieser Räder. Das Rad a besizt nämlich
neun flache Zähne und einen tiefen Zahn; so oft nun die Stange d durch das Excentricum vorwärts geschoben wird, nimmt
der erste Zahn
derselben einen Zahn des Rades a mit, bis der tiefe Zahn
unter den Sperrzahn der Schiebstange kommt; dadurch fällt diese so weit herab, daß
ihr zweiter Sperrzahn einen Zahn des Rades b ergreifen
und das Rad b um einen Zahn fortschieben kann, wodurch
zehn Umdrehungen des Rades a registrirt werden. Das Rad
b besizt gleichfalls neun flache Zähne und einen
tiefen Zahn, wodurch dasselbe nach jeder Rotation des Rades b dem dritten Sperrzahn gestattet, in analogem Sinne auf das Rad c zu wirken.