Titel: Beschreibung eines Systemes abgegliederter Wagenzüge zum Holztransport beim Ausbeuten von Wäldern; von Hrn. Serveille, Civilingenieur.
Fundstelle: Band 91, Jahrgang 1844, Nr. III., S. 3
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III. Beschreibung eines Systemes abgegliederter Wagenzuͤge zum Holztransport beim Ausbeuten von Waͤldern; von Hrn. Serveille, Civilingenieur. Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, Oktbr. 1843, S. 467. Mit Abbildungen auf Tab. I. Serveille's System abgegliederter Wagenzüge zum Holztransport. Dieses System, wofür Hr. Serveille von der Société d'Encouragement eine silberne Denkmünze erhalten hat, besteht im Wesentlichen aus zwei abgegliederten Wagen, welche von einander getrennt sind, und worauf der zu transportirende Baumstamm liegt. Diese Wagen laufen auf einer Eisenbahn oder vielmehr Holzbahn, welche im Inneren der Wälder zur Ausbeutung der Holzschläge angelegt wurde. Fig. 16 ist ein Aufriß des abgegliederten Wagens. Fig. 17 ein verticaler Längendurchschnitt desselben nach der Linie a b des Grundrisses Fig. 18. Fig. 19 der Wagen von Vorne gesehen. Fig. 20 Querdurchschnitt desselben nach der Linie c d, Fig. 18. Fig. 21 zwei getrennte Wagen, worauf ein großer Baumstamm liegt und die in gerader Richtung sich fortbewegen. Fig. 22Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. zwei ähnliche Wagen auf einer krummen Bahn. In allen Ansichten bezeichnen dieselben Buchstaben denselben Gegenstand. Der Wagen Fig. 16 besteht aus einem hölzernen Rahmen A, in dessen beide Seitentheile B, B die Schuzplatten a, a eingelassen sind, welche die Lager b, b tragen, worin sich die Achse dreht. Diese Schuzplatten sind unten breiterEs maͤre zu wuͤnschen, daß die Franzosen etwas genauer in ihren Ausdruͤken waͤren. So sagt z. B. Hr. Serveille S. 468: ces plaques de garde sont plus larges par le bas, que par le haut, afin d'avoir la solidité nécessaire pour résister au poids de la charge. Was haben aber die Seitenstuͤke oder Schuzplatten a, a mit der Belastung zu thun, da er doch weiter unten sagt, die oberen Lager ruhen auf dem Rahmen auf!Anmerk. d. Uebers. als oben, damit sie die nöthige Festigkeit haben, um allenfallsigen Stößen zu widerstehen. Die Seitentheile A, A des Rahmens sind in der Mitte durchbrochen, um eine starke Bohle C durchgehen lassen zu können, welche dazu dient, den zu transportirenden Baumstamm zu tragen. Diese Bohle dreht sich um einen Zapfen D, der in zwei Querstüken c, c befestigt ist, welche in den Rahmen A, A eingezapft sind. Die konischen Räder E, E mit sehr breiten Felgen sind gewöhnlich von Holz, eben so wie die Achse F, welche durch sie hindurchgeht und sie mit einander verbindet. Diese Achse dreht sich in den Lagern b, b, welche gleichfalls aus Holz sind. Der Reif d, welcher die Räder umschließt, ist aus Gußeisen und mit einem Spurkranze versehen. Auf den beiden Enden der Bohle oder Deichsel C sind zwei Erhöhungen G, G befestigt, welche höher sind als die Seitentheile A, A des Rahmens, wie man es aus Fig. 17 sieht, damit der Baumstamm, welcher darauf befestigt ist, nicht auf dem Nahmen aufliege, was die Drehung des Wagens beim Durchlaufen von Curven verhindern würde. Der Baumstamm wird auf den Erhöhungen G, G mit Striken oder Ketten e aufgeknebelt, wie dieß aus Fig. 21 und 22 zu ersehen ist. Die Lager b, b bestehen aus zwei Theilen, welche sich zwischen den Schuzplatten a, a befinden; der obere Theil liegt unter dem Theile B des Rahmens an, während der untere nur mittelst einer Schnur an den Rahmen angehängt ist. Man kann diesen unteren Lagertheil auch mittelst Stiften, welche durch die Schuzplatten gehen, befestigen. Die Bahn, worauf diese Wagen gehen, besteht aus hölzernen Längeschwellen L, welche durch hölzerne Stifte mit den Querschwellen M verbunden sind. Die Enden der Längeschwellen sind durch Uebereinanderplatten mit einander vereinigt. Ist nun der Baumstamm aufgeladen und auf den zwei mehr oder weniger entfernten Wagen befestigt, so geht die Bewegung auf einer gekrümmten Bahn eben so leicht vor sich, als auf einer geraden. Bei einer geraden Bahn, Fig. 21, laufen die vier Räder auf Abschnitten von gleichem Durchmesser und die Achsen bleiben unter einem rechten Winkel zur Bahn und parallel unter sich. Fährt man dagegen auf einer gekrümmten BahnS. 469 sagt der Verfasser: dans les courbes au contraire la force centrifugale faisant porter les roues des rails extérieurs sur une plus grande section etc.; was kommt denn auf Centrifugalkraft da an, wo es sich bloß um einen groͤßeren Radius einer Curve handelt!Anm. d. Ueb., so werden die äußeren Räder auf einem größeren Durchmesser laufen als die inneren und die Achse wird immer die Richtung nach der Mitte der Curve annehmen, so daß beide Näder zusammen einen Kegel bilden, dessen Spize in der Mitte der Curve liegt. Um die Reibung der Bohle auf den Querstüken c, c zu vermindern, kann man einen konischen Untersaz unter der Bohle anbringen, was bei Curven die Drehung erleichtern wird.

Tafeln

Tafel Tab.
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