Titel: | Verbesserte Methode aus den zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln verschiedener Art dienlichen Gefäßen die Luft auszutreiben, worauf sich John Bevan, in Chelsea, Grafschaft Middlesex, am 6. April 1842 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. LXX., S. 259 |
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LXX.
Verbesserte Methode aus den zur Aufbewahrung von
Nahrungsmitteln verschiedener Art dienlichen Gefaͤßen die Luft auszutreiben,
worauf sich John Bevan, in
Chelsea, Grafschaft Middlesex, am 6. April 1842
ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jan. 1843,
S. 24.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Bevan's Apparat zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln.
Um aus den zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln dienlichen Gefäßen die Luft
auszutreiben, seze ich diese Gefäße einerseits mit einer luftleeren Kammer oder
irgend einem Apparate zur Herstellung eines luftleeren Raumes, andererseits mit
einem Behälter in Verbindung, welcher Gallerte oder sonst geeignete Stoffe in
flüssigem Zustand enthält. Durch Oeffnen der Communicationswege entweicht die Luft
in den Evacuationsapparat, während die Gallerte ihre Stelle einnimmt.
Ich muß die Bemerkung vorausschiken, daß man es bisher für nöthig hielt, die
atmosphärische Luft durch Anwendung sehr großer Hize aus solchen Behältern oder
Gefäßen herauszuschaffen, und es wurde auch auf die Anwendung eines Bades ein Patent
genommen, wobei man mittelst Salzlösungen eine Hize von 280° F. (110°
R.) erzeugte, welche wesentlich nochwendig war, um thierische Substanzen längere
Zeit zu erhalten. Diese hohe Temperatur übte aber einen sehr zerstörenden Einfluß
auf die betreffenden Nahrungsmittel aus. Meine Erfindung macht eine solche
Temperatursteigerung nicht nur überflüssig, sondern sezt mich in den Stand, die
Nahrungsmittel in einem beinahe luftleeren Räume bei einer sehr niedrigen Temperatur
zu kochen.
A, Fig. 52, ist ein oben
offenes Gefäß, welches bis zur Linie i mit flüssiger
Gallerte gefüllt, mit einer Rohre j und einem Hahn e versehen ist; B eine
metallene Kugel, in welcher zur gehörigen Zeit mittelst Condensation des Dampfes ein
luftleerer Raum erzeugt wird. Mit dieser Kugel ist die durch einen Hahn f verschließbare Röhre j
fest verbunden. Die Condensation des Dampfes wird durch einen Wasserstrahl m bewerkstelligt. Vor der Condensation läßt man den
Dampf durch den Hahn k entweichen; durch die Röhre l tritt der Dampf in die Kugel B.
Die aufzubewährenden Substanzen verschließe ich luftdicht in dem zinnernen Gefäße C, indem ich das leztere zulöthe, und an dasselbe bei
a und b zwei metallene
Röhren d und e löthe. Diese
Röhren seze ich mit
den Enden der Röhren j, j bei h,
h in feste Verbindung. Das Gefäß C stelle ich
in ein Wasserbad N von ungefähr 120° F.
(39° R.) und öffne durch Umdrehung des Hahnes f
die Communication mit der luftleeren Kugel B. Dadurch
wird die in C befindliche Luft so sehr verdünnt, daß die
Temperatur von 120° F. (39° R.) hinreicht, die thierischen oder
vegetabilischen Substanzen zu kochen, und die in denselben enthaltene fixe Luft
herauszuziehen. Nachdem ich die Temperatur eine kurze Zeit lang, Geflügel erfordert
ungefähr 15 Minuten, auf dem bezeichneten Grade erhalten habe, drehe ich den Hahn
e um, und eröffne dadurch die Communication mit der
in A befindlichen Gallerte, welche durch das warme Bad
P in warmem, flüssigem Zustand erhalten wird, worauf
der atmosphärische Druk die Gallerte durch die Röhren j
und e in das Gefäß C treibt.
Der Druk dieser Flüssigkeit treibt den geringen Rest verdünnter Luft aus C durch die Röhren d und j in den luftleeren Raum B.
Hierauf verschließe ich das Gefäß hermetisch, indem ich die Röhren d und e bei g, g zukneipe und abschneide. Schließlich stelle ich das
Gefäß nach Maaßgabe seiner Größe einige Minuten – wenn es Geflügel enthält,
etwa 30 Minuten – in siedendes Wasser und lasse es dann kalt werden, womit
die ganze Procedur fertig ist.