Titel: Verbesserte rauchverzehrende Feuerung in Anwendung auf Dampfkesselöfen und andere Feuerstellen, worauf sich Edward Foard, Maschinist in Islington, am 16. Jan. 1841 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XXIII., S. 86
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XXIII. Verbesserte rauchverzehrende Feuerung in Anwendung auf Dampfkesseloͤfen und andere Feuerstellen, worauf sich Edward Foard, Maschinist in Islington, am 16. Jan. 1841 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Sept. 1842, S. 129. Mit Abbildungen auf Tab. III. Foard's verbesserte rauchverzehrende Feuerung in Anwendung auf Dampfkesseloͤfen etc. Meine Erfindung bezieht sich auf diejenige Gattung der Oefen und Feuerstellen, welche von Unten herauf mit Brennmaterial gespeist werden. Fig. 1 stellt den Längendurchschnitt eines Dampfkesselofens dar, an welchem meine Erfindung in Anwendung gebracht ist. Fig. 2 ist ein separater Grundriß und Fig. 3 eine separate Seitenansicht des Rostes und der mit demselben in Verbindung stehenden Vorrichtung. Fig. 4 zeigt eine Endansicht und Fig. 5 einen Querschnitt des Dampfkessels nebst Ofen. In sämmtlichen Figuren sind zur Bezeichnung entsprechender Theile gleiche Buchstaben gewählt. a, a der Rost; b, b eine unter dem Roste angeordnete vierekige Kammer, die sich in den Ofen öffnet. In dieser Kammer befindet sich ein an die Wände derselben anschließender Kolben c, welcher sich vermittelst der an seiner unteren Seite befestigten Zahnstangen d, d und der Getriebe e, e frei auf und nieder bewegen läßt; die Getriebe e, e sizen an der Achse f, die sich, wie aus den Abbildungen erhellt, in Lagern f¹, f¹ drehen. g, g sind Frictionsrollen, gegen die sich die Zahnstangen d lehnen; zur Führung des Kolbens dienen die innerhalb der Kammer b, b hervorspringenden Leisten h, h. An dem vorderen Ende der Kammer b ist eine Thür i angebracht, durch welche das Brennmaterial auf den Kolben c gelegt wird, wenn dieser zur Empfangnahme einer neuen Brennmaterial-Ladung sich in seiner tiefsten Lage befindet. Die Achse f trägt an ihrem Ende eine Scheibe j, welche zur Aufnahme der Handspeiche k mit Löchern versehen ist. Mit Hülfe dieser Handspeiche läßt sich die Achse f umdrehen und dadurch der Kolben sich heben und senken. Ein Sperrkegel , welcher in das an der Achse f befindliche Sperrrad einfällt, erhält den Kolben in jeder Höhe, in die er gehoben worden ist. l ist eine verschiebbare Platte, es kann auch ein Rost seyn, die sich an dem oberen Theile der Kammer aus- und einschieben läßt, um die Oeffnung zwischen der Kammer und dem Feuerraume abzusperren. Diese Schieberplatte wird mit Hülfe der an ihrer unteren Seite befestigten Zahnstange m und der Kurbel n in Bewegung gesezt. Leztere befindet sich an der in Lagern p drehbaren Welle o, welche zugleich ein konisches Rad q trägt. Das Rad q greift in ein an der kurzen Achse s befestigtes Rad r, und an derselben Achse sizt das Rad t, welches in die Zahnstange m greift. Dieses sind die Mittel, um die Schieberplatte l je nach Umständen über die Kammern b, b zu bewegen oder von denselben zu entfernen. Angenommen, der Ofen sey einige Zeit lang im Gang gewesen und der Kolben in seine höchste Lage bewegt worden, so ist das Verfahren, neues Brennmaterial aufzugeben, folgendes. Die Schieberplatte I, welche außer Gebrauch geblieben war, während die vorhergehende Brennmaterial-Lieferung in der Kammer allmählich in die Höhe gehoben und in den Ofen gebracht wurde, wird nun über die Kammer oder unter die brennenden Kohlen geschoben. Dadurch erhalten die lezteren eine Unterlage, so daß der Kolben niederbewegt werden kann, um eine neue Kohlenladung in Empfang zu nehmen, welche durch die erwähnte, an der Vorderseite der Kammer befindliche Thür aufgegeben wird. Nachdem die Kammer gefüllt ist, verschließt man die Thür und hebt den Kolben, so daß das neue Brennmaterial dicht unter die Schieberplatte l zu liegen kommt, worauf diese weggezogen wird und so lange außer Gebrauch bleibt, bis der Kolben wieder in seine höchste Lage gelangt ist. Hierauf schiebt man die Platte I wieder einwärts, um dem über der Kammer befindlichen Brennmaterial eine Unterlage zu geben und das Herabsteigen des Kolbens zur Aufnahme frischer Kohlen zu gestatten. Ich will nun eine andere Ofeneinrichtung mit Speisungsapparat beschreiben, die sich von der obigen nur insofern unterscheidet, als anstatt der Schieberplatte l eine temporäre Platte zur Unterlage für das im Ofenraume über der Kammer befindliche Brennmaterial dient, wenn nämlich der Kolben niedersteigen soll, um eine neue Kohlenlieferung in Empfang zu nehmen. Fig. 6 stellt den Längendurchschnitt eines Dampfkessels und Ofens dar, an welchem meine Erfindung in Anwendung gebracht ist. Fig. 7 ist die vordere Endansicht und Fig. 8 ein Querschnitt desselben. Bei dieser Anordnung vertritt die temporäre Platte v obige Schieberplatte l. w sind vier nach Innen sich federnde Hebel oder Aufhälter, deren obere Enden durch Oeffnungen, die an den Seitenwänden der Kammer b, b angebracht sind, treten und stets das Bestreben äußern, innerhalb der Kammer zu bleiben. Die an der Vorderseite der Kammer befindliche Thür ist in zwei Theile getheilt, wovon der kleinere Theil oben sich befindet, um die Platte v herausziehen zu können, wenn neues Brennmaterial in die Kammer eingefüllt worden ist. Um von den Leistungen dieser Anordnung einen Begriff zu erhalten, nehme man an, der Ofen sey einige Zeit lang bereits im Betrieb gewesen, und die auf dem Kolben c ruhende Platte v sey in ihre höchste Lage gehoben worden, so ist die leztere an den oberen Enden der Federhebel vorübergegangen und bleibt nun auf denselben liegen. Die Platte v dient daher als Unterlage für die brennenden Kohlen und der Kolben kann niederbewegt werden, um eine neue Brennmaterial-Lieferung in Empfang zu nehmen. Ehe aber das leztere geschieht, muß eine zweite Platte v auf den Kolben gelegt werden. Nachdem die Kammerchören sorgfältig verschlossen worden sind, wird der Kolben wieder in die Höhe gehoben, so daß das frische Brennmaterial unter die Platte v zu liegen kommt, worauf der obere Theil der Thür geöffnet und die obere Platte v mittelst eines Hakens oder eines anderen zwekdienlichen Instrumentes herausgezogen wird. Auf diese Weise ist der Ofen im Gange zu erhalten. Die Anwendbarkeit des in Rede stehenden Brennmaterial-Speisungsapparates beschränkt sich übrigens nicht allein auf stationäre Dampfmaschinen, sondern bezieht sich auch auf Locomotive, Marinedampfmaschinen, Braukessel und andere Siede- und Abdampfungsapparate. Ich will nun die Anwendung meiner Erfindung auf offene Feuerstellen erläutern. Fig. 9 zeigt die Frontansicht und Fig. 10 den Querschnitt eines Kamins mit meiner Einrichtung. Der Apparat ist im Wesentlichen ganz derselbe wie der in den Figuren 1 bis 5 beschriebene und die einzelnen Theile sind auch mit denselben Buchstaben, wie die in den vorhergehenden Figuren ihnen entsprechenden Theile bezeichnet; daher auch die obige Beschreibung genügen wird, mit Hülfe der Figuren 9 und 10 die Anwendbarkeit meiner Erfindung auf Oefen und offene Feuerstellen anschaulich zu machen. Das nur bemerke ich schließlich noch, daß anstatt der Platte l auch die Platte v genommen werden kann. Meine Patentansprüche beziehen sich übrigens nicht etwa auf die bekannte Methode, das Brennmaterial vermittelst eines Kolbens und einer Kammer oder einer innerhalb derselben beweglichen Platform beizubringen, sondern 1) auf die Anbringung einer Thür an der erwähnten Kammer, um die Aufgabe des Brennmaterials zu erleichtern; 2) auf die Platte l in Verbindung mit einem Kolben und einer Kammer, als Unterlage für die Kohlengluth; 3) auf die Anwendung einer in der beschriebenen Weise wirksamen Platte v.

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