Titel: Verfahrungsarten zur Verfertigung von Bilder- und anderen Rahmen, Karnießen etc. auf galvanoplastischem Wege, worauf sich Thomas Spencer, Bildschnizer und Vergolder in Liverpool, am 8. März 1841 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 83, Jahrgang 1842, Nr. LXX., S. 379
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LXX. Verfahrungsarten zur Verfertigung von Bilder- und anderen Rahmen, Karnießen etc. auf galvanoplastischem Wege, worauf sich Thomas Spencer, Bildschnizer und Vergolder in Liverpool, am 8. Maͤrz 1841 ein Patent ertheilen ließ.Man vergl. Elkington's Patent im polyt. Journal Bd. LXXXII. S. 375 und den Bericht von Dumas im 2ten Januarheft S. 125.A. d. R. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov. 1841, S. 287. Mit einer Abbildung auf Tab. V. Spencer's Verfahrungsarten zur Verfertigung von Bilder- und anderen Rahmen etc. Die Erfindung besteht: 1) in einem Verfahren, Bilder- und andere Rahmen von Kupfer zu verfertigen, und zwar wie folgt. Nach einer gegebenen Zeichnung wird vorerst ein Modell von Holz, Thon, Wachs oder einer anderen die Elektricität nicht leitenden Substanz, oder auch von Metall gefertigt. Nach diesem Original wird eine Reihe umgekehrter oder vertieft geschnittener (Intaglio-) Formen durch Abgießen gebildet. Dabei ist zu beobachten, daß wenn das Original von Holz, Metall, Gyps oder gebranntem Thon ist, die Formen von einem leicht schmelzbaren Metall, wie z. B. Schriftmetall, gemacht werden können, oder auch von Wachs, Stearin, oder einer Mischung von beiden mit Gyps; daß aber hingegen, wenn das Modell von Wachs oder einer unter dem Siedepunkt des Wassers schmelzbaren Substanz verfertigt ist, die vertiefte Form nicht in Metall (wie oben) abgegossen, sondern in kaltem Zustande, z. B. von Gyps, abgegossen werden muß. Sind die vertieften Formen von Metall, so bedürfen sie, um in den galvanischen Apparat zu kommen, keiner weiteren Vorbereitung, im entgegengesezten Fall aber müssen sie erst leitend gemacht werden. Dieß geschieht am besten, indem man sie mit einem Kameelhaarpinsel mit Firniß überzieht, diesen beinahe ganz eintroknen läßt (wovon man sich mit dem Finger überzeugt) und dann mit Bronzepulver mittelst eines solchen Pinsels überall bedekt. So kann nun die Form in den galvanischen Apparat gebracht werden, wo man dann Kupfer in beliebiger Dike sich darauf absezen lassen kann. Derjenige, welchen ich anwende, ist in Fig. 37 abgebildet. A ist ein Kupfervitriollösung enthaltendes Gefäß; B ein Gefäß, welches ein einziges Paar Metallplatten als galvanische Batterie enthält, wie Zink mit Platin, Silber oder Kupfer. C ist die negative oder Platinplatte, D die positive oder Zinkplatte. Die Form für den Rahmen wird nun in das Gefäß A gestellt und ist in der Zeichnung mit F bezeichnet. Sie wird mittelst eines Drahtes mit der positiven Platte D in Verbindung gesezt. Eine Kupferplatte E muß ebenfalls in das Gefäß A gebracht werden, und zwar der Oberfläche der Form, auf welche sich das Metall absezen soll, gegenüber. Diese zweite Platte wird mittelst eines Drahtes mit der Fläche C in Verbindung gesezt. Als erregende Flüssigkeit in dem Gefäße B kann man verdünnte Schwefelsäure anwenden. Diesen Apparat erhält man so lange in Thätigkeit, bis der durch ihn bezwekte Kupferabsaz sich in gehöriger Dike auf die Form angelegt hat. Der gebildete Kupferrahmen wird nun abgenommen, was durch gelinde Erwärmung leichter geht. Die Rükseite des Rahmens wird dann mit Loth ausgefüllt, um sie eben zu machen, und ein Streifen Metall rings um denselben befestigt, der dazu dient, das Glas an das Bild zu halten. Der Rahmen kann nun vergoldet, versilbert oder verplatint werden. 2) in einem ähnlichen Verfahren, Formen zu Verfertigen, womit Ornamente von sogenannter Composition und von Papiermaché, so wie auch von Glas, Irdenwaare und Porzellan abgegossen werden können. Es wird hiezu ein genaues Modell von beliebigem Material gefertigt, welches auf eine vollkommen glatte Fläche mittelst diker Bleiweißfarbe oder Firniß befestigt wird. Das Modell sowohl als diese Fläche, wenn sie nicht von Metall seyn sollten, müssen auf oben beschriebene Weise auf ihrer Oberfläche metallisirt werden. Sie werden dann in das Gefäß A gebracht und wie F und D angeordnet, und je nachdem die Metallform dik werden soll, 4 bis 6 Tage darin gelassen; gewöhnlich lasse ich sie ⅛ Zoll dik werden. Hat man die Form sich auf Glas absezen lassen, so braucht man, um sie abzunehmen, nur die Schneide eines Messers zwischen die Ablagerung und die Platte bringen; von einer Metallplatte aber müßte sie vorher durch Feilen am Rande abgelöst werden. Die abgenommene Form muß auf der Rükseite auf gewöhnliche Weise oder auf galvanischem Wege (s. unten) verzinnt werden, um ihr auch hier, wie es in den meisten Fällen nöthig ist, eine glatte Oberfläche zu geben. Der Gegenstand wird zu diesem Behufe zuerst verzinnt, dann wird irgend ein Metall, das den nöthigen Druk aushalten kann, auf die verzinnte Rükseite der Form geschüttet, während das Zinn noch in geschmolzenem Zustande ist, und dadurch die Adhäsion vermittelt. In vielen Fällen wird hiezu Blei genommen, oft aber bei nur geringem Druk ist es auch hinreichend, einen harten Cement oder Gyps zu nehmen, und die Rükseite mit Holz zu verkleiden. In allen Fällen aber, wo geschmolzenes Glas in diesen Formen gepreßt werden soll, muß zum äußeren Ueberzug ein schwer schmelzbares Metall, wie Kupfer oder Eisen, genommen werden, welches den Formen angelöthet wird. Formen zum Gießen des Glases können je nach Bedarf auch in mehreren Stüken gemacht werden. 3) in einem Verfahren, Formen von Kupfer zu machen, um Ornamente in Eisen zu gießen. Formen zu diesem Zwek wurden bisher in Holz geschnizt oder in Wachs oder Thon modellirt; von den so erhaltenen Modellen wurden von Kupfer oder anderen Metallen durch heißen Guß Facsimiles gefertigt, wobei man die Rükseite hohl ließ, sowohl der Leichtigkeit wegen als auch um eine gleichförmige Dike des Metalls zu erhalten. Meine Erfindung besteht nun in Folgendem. Man verfertigt auf gewöhnliche Weise ein Modell und macht einen genauen Abguß davon in einem leicht schmelzbaren Metall oder Wachs, Stearin, Gyps. Der Guß muß auf oben (in 1) angegebene Weise metallisch gemacht, in das Gefäß A gebracht und mit D in dem Gefäß B in Verbindung gesezt werden. Damit aber, was sehr wünschenswerth, die Rükseite der Kupferform eine glatte und mit der Vorderseite übereinstimmende Fläche bilde, so bringt man die Fläche, auf welche der Absaz geschehen soll, statt perpendiculär in das Gefäß A, wie in der Abbildung, horizontal hinein. In 5 bis 6 Tagen hat der Absaz die gehörige Dike. Je größer der zu gießende Gegenstand ist, desto stärker muß man den Kupferabsaz werden lassen, damit er zulezt beim Guß aushält. Die von der Matrize abgenommene Form kann man sogleich in Sand oder in eine andere Substanz drüken, um Eisen darein zu gießen. 4) in dem Verfahren, Rahmen und Flächen, welche der Einwirkung der Luft, verschiedener Flüssigkeiten und Säuren widerstehen mussen, zu vergolden, oder auch erhabene Devisen in Gold oder dessen Legirungen auf solchen Flächen zu erzeugen. Ich löse zu diesem Zwek Goldblättchen in Brom auf, bis nichts mehr darin aufgelöst wird; oder ich bringe zu einem Theil Brom und Alkohol, zu gleichen Theilen gemischt, 1 Theil Essigsäure und 4 Th. Wasser, und mische dem Ganzen einige Tropfen Schwefelsäure hinzu. Dieser Mischung kann Gold in festem Zustande zugesezt werden, indem man das aufzulösende Gold an dem Platinende einer galvanischen Batterie befestigt, während ein anderes Stük Gold in gleicher Weise an dem Zinkende befestigt ist; sie bilden die Pole der Batterie und werden in die bromhaltige Flüssigkeit eingetaucht, wo sich dann, wenn die Batterie in Thätigkeit ist, das Gold am Platinende auflöst und eine Bromgoldlösung bildet. Die zu vergoldende Fläche muß nun blank gepuzt in das Gefäß A gebracht und mit D im Gefäße B mittelst eines Drahtes in Verbindung gesezt werden. F ist die zu vergoldende Fläche. Ihr gegenüber muß eine Platte von Gold E angebracht werden, welche ebenfalls mit C im Gefäße B in Verbindung gesezt wird. Wenn die in B enthaltenen Batterieplatten in Thätigkeit gesezt sind, wird die Bromgoldlösung in das Gefäß A gebracht und wirkt dann auf die Flächen F und E, deren eine mit so viel Gold bedekt wird, als die andere verliert. Man läßt diese Einwirkung nach Maaßgabe der gewünschten Dike der Vergoldung stattfinden. In 1 bis 2 Stunden ist eine Fläche gewöhnlich bedekt. Der zuerst angegebenen Flüssigkeit müssen 3 Th. Wasser und einige Tropfen Schwefelsäure hinzugesezt werden, damit sie die Elektricität besser leitet. Wenn der Goldabsaz dik werden soll, seze ich der Bromgoldlösung lieber die Lösung eines ammoniakalischen Salzes zu, und zwar gewöhnlich 2 Th. einer Auflösung von essigsaurem Ammoniak zu einem Theil der Goldlösung. Ist das zu vergoldende Metall eine Legirung, welche auf die Bromgoldlösung schon durch das bloße Eintauchen einwirkt, so seze ich lieber ein fixes Alkali, z. B. Natroncarbonat oder Bicarbonat, in Ueberschuß (mit einem unaufgelösten Rükstand auf dem Boden) hinzu. — Es kann statt obiger Lösungen auch 1 Th. Goldjodid in 20 Th. siedenden Wassers aufgelöst, dann 4 Th. einer gesättigten essigsauren oder salzsauren Ammoniaklösung hinzugesezt und das Ganze ½ Stunde lang gekocht werden, oder es kann auch das Jodgold in einer Lösung von 2 Th. blausauren Kali's gelöst und dann 10 Th. Wasser hinzugesezt werden. Die so zusammengesezte Lösung muß eine Stunde lang gekocht und so viel Wasser, als sich verdampft, oder gleich Anfangs mehr Wasser hinzugesezt werden. Der Goldüberzug wird wie sonst behandelt, um ihn matt oder polirt zu erhalten. 5) in einem Verfahren zu versilbern. Ich löse zu diesem Zwek Bromsilber in einer gesättigten Lösung von essigsaurem Ammoniak oder auch Silber in Brom und Alkohol mittelst der galvanischen Batterie auf, verfahre übrigens wie beim Gold. Leztere Lösung läßt man so lange stehen, bis sich ein gelblichweißer Niederschlag zeigt. Die über demselben befindliche Flüssigkeit wird dann abgegossen, und der zurükbleibende Niederschlag in seinem 30fachen Gewichte einer gesättigten Lösung von essigsaurem Ammoniak durch 10 Minuten langes Kochen aufgelöst. Es kann das Bromsilber auch auf dieselbe Weise in anderen ammoniakalischen Salzen oder in blausaurem Kali aufgelöst werden, doch ziehe ich das essigsaure Ammoniak vor. Das blank gepuzte zu versilbernde Metall kommt dann in denselben galvanischen Apparat wie beim Gold. In ein paar Stunden ist schon eine dünne Versilberung erzeugt; je diker sie werden soll, desto länger muß die Wirkung des Apparats fortdauern. — Auch hier kann statt der Bromverbindung Jodsilber angewandt werden, welches ebenfalls in blausaurem Kali oder einem Ammoniaksalz aufgelöst wird. 6) in einem Verfahren, Metalle mit Platin zu überziehen. Man hat bisher noch keine Flächen auf galvanischem Wege anders mit Platin überzogen, als mit Hülfe des Chlorplatins. Dieses wurde zum Verplatinen aller Metalle mit Ausnahme des Bleies angewandt; niemals aber erhielt man einen dauerhaften Platinüberzug aus Mangel an Adhäsion. Meine Verbesserungen bestehen nun erstlich in der Darstellung dieser Lösung, zweitens in der Anwendung des Broms in Verbindung mit Platin, und drittens im Verplatinen des Bleies. Um erstere Lösung darzustellen, bereite ich Platinsalmiak durch Vermischen von Platinchlorid mit Salmiak und bringe den Niederschlag in sein 60faches Gewicht Wasser, womit vorher schon 3 Th. Salzsäure vermischt wurden, durch welche die Auflösung des Pulvers befördert wird; die Mischung wird nun ungefähr 10 Minuten lang gekocht und ist dann fertig. Auf eine andere Weise kann diese Lösung bereitet werden, indem man metallisches Platin mit Hülfe der galvanischen Batterie in Salmiak löst; dieß geschieht auf dieselbe Weise, wie schon beim Gold angegeben wurde. Eine dieser Lösungen kommt in das Gefäß A, und es wird dann wie oben (4) weiter verfahren. Um Bromplatin darzustellen, nehme ich den sogenannten Platinschwamm, bringe mit seinem gleichen Volum Alkohol vermischtes Brom dazu und rühre wohl um; die so erhaltene Auflösung wird mit ihrem halben Volum verdünnter Schwefelsäure (aus 1 Th. Säure und 6 Th. Wasser bestehend) vermischt. Auch kann Bromplatin erzeugt werden durch Vermischen obigen gelben Pulvers mit Bromalkohol. Um zu verplatinen, wird nun gerade so verfahren wie beim Vergolden, nur daß man anstatt der Goldplatte eine Platinplatte anwendet. Um Blei zu verplatinen, bringt man es, blank gepuzt, in Wasser, welches in 5 Pfd. 1 Loth von einer der Lösungen enthält. Man läßt das Blei 6 Stunden lang in der Lösung; beim Herausnehmen wird man die Oberfläche dunkelbraun gefärbt finden, wodurch sie in einigen Fällen schon hinlänglich gegen die Einwirkung der Luft und von Flüssigkeiten geschüzt ist; will man aber einen dauerhafteren Ueberzug, so muß es in der Lösung mit der Batterie in Verbindung gesezt werden, in welchem Falle dann die Lösung doppelt so stark genommen wird. Auf solche Weise verplatinte Flächen sind zu allen oben (4) angegebenen Anwendungen tauglich und so verplatintes Blei kann als negatives Element galvanischer Batterien gebraucht werden. 7) in einem verbesserten Verfahren der Verzinnung. Das zu verzinnende Metall wird in das Gefäß A gebracht und der Apparat mit einer Zinnplatte bei E, wie schon öfters beschrieben, hergerichtet. In A bringt man eine gesättigte Auflösung von essigsaurem oder salzsaurem Ammoniak, welche mit ihrem halben Volum Wasser verdünnt ist. Sobald der galvanische Strom im Gange ist, löst sich bei E Zinn auf und legt sich an der entgegengesezten zu verzinnenden Platte F an. Man läßt den Proceß um so länger andauern, je diker man die Verzinnung haben will. 8) in einem Verfahren, Eisenflächen blank zu puzen und sie dann mittelst der galvanischen Kette zu überkupfern. Ersteres geschieht, indem ich das Eisen durch einen Draht mit dem Platinende einer aus drei Plattenpaaren bestehenden galvanischen Batterie in Verbindung seze, bei welcher jede Platte eine eben so große Oberfläche hat, als das Eisen. Diese Fläche kommt in das Gefäß A und repräsentirt E. Eine zweite Eisenfläche wird auf gleiche Weise mit dem Zinkende der Batterie in Verbindung gesezt, kommt ebenfalls in A und vertritt die Stelle von F. Nun wird eine gesättigte Lösung von schwefelsaurem Natron in das Gefäß A geschüttet, welche die Eisenflächen bedekt. Der erregte Strom wirkt auf E; ist dasselbe Schmiedeisen, so ist seine Oberfläche in ein paar Minuten schon glänzend; ist es aber Gußeisen, so wird dessen Oberfläche Eisen entzogen und ihr Kohlenstoff frei gemacht; in jedem Fall nimmt das Metall nun den Ansaz an. Damit sich nun das Kupfer ansezt, wird das Eisen unmittelbar mit dem Zinkende einer Batterie mit eben so viel Platten, wie oben, verbunden und eine Kupferplatte gegenüber am Platinende befestigt. Das Gefäß A muß eine Kupfersalzlösung enthalten. Die Fortdauer der Einwirkung bemißt man nach der erforderlichen Dike. Das Schmiedeisen kann durch folgendes, zwar längere Zeit erheischendes, aber einfacheres Verfahren blank gemacht werden. Man bringt es in eine halb gesättigte Lösung von schwefelsaurem Zink, welche eine sehr kleine Menge irgend eines Kupfersalzes enthält, die sie bloß färbt. In einer Stunde wird man das Eisen blank und mit einer dünnen Kupferhaut überdekt finden. Dann erst wird es an das Zinkende der Batterie gebracht, u. s. f. 9) in einem Verfahren, reiche Oberflächen von Bilder- und anderen Rahmen, Karnießen u. a. Verzierungen zu verfertigen. Dieß geschah gewöhnlich durch wiederholtes Ueberziehen mit einer Mischung von geschlämmter Kreide und einer klebrigen Substanz, dem sogenannten Grund. Diese wurde dann geglättet und hierauf verschiedene Zeichnungen mit einem spizigen Instrumente eingekrazt. Ein anderes Verfahren, solche Verzierungen zu verfertigen, besteht darin, auf die geglättete Fläche einen nezartigen Zeug, faconnirten Spizengrund zu befestigen.Man vergl. Clements' Patent im polyt. Journal Bd. LXXIV. S. 435. Meine Verbesserung nun besteht in Anwendung erhaben gepreßter Kattune oder anderer Zeuge; diese Verzierungen werden durch Pressen derselben zwischen Walzen oder Drukformen, auf deren Oberfläche sich die Zeichnungen befinden, hervorgebracht. Der Zeug wird, in die erforderlichen Stüke geschnitten, auf der zu verzierenden Fläche befestigt. Ich will als Beispiel das Verzieren eines Bilderrahmens beschreiben. Die größeren Bilderrahmen sind gewöhnlich von Holz; dieses erhält einen Ueberzug von dünnem Kreidengrund, und wenn derselbe troken ist, einen zweiten dikeren. So lange derselbe noch naß ist, wird der erhaben gepreßte Zeug sorgfältig aufgelegt und leise angedrükt, wobei darauf gesehen werben muß, daß genug von der diken Flüssigkeit auf der Oberfläche des Rahmens ist, damit alle hohlen Räume des erhabenen Zeuges davon ausgefüllt werden, so daß das Ganze nach dem Troknen eine feste Oberfläche gibt. Diese kann nun zum Vergolden oder Färben hergerichtet werden. — Man kann auch, nachdem der Zeug auf dem Kreidengrunde getroknet ist, denselben an einer Stelle abstreifen und ihn nach und nach ganz abziehen; es bleibt dann sein Muster genau im Kreidengrunde zurük und kann ebenfalls vergoldet werden u. s. f. 10) in folgendem Verfahren, eine haltbare Masse zum Abformen von Verzierungen für Bilderrahmen etc. zu verfertigen. Gewöhnlich besteht diese aus bestimmten Mengen in Wasser zerlassenen Leims mit geschlämmter Kreide und geschmolzenem Harz oder Pech. Ich seze diesen Ingredienzien noch Kautschuk, in Terpenthinöhl, Holzgeist oder Theerspiritus gelöst, zu, und zwar in dem Verhältniß von 1 Pfd. Kautschuk auf 6 Pfd. Leim. Je besser der Leim ist, desto weniger Kautschuk braucht man. Der Zwek dieses Zusazes ist, die Masse elastischer und zäher zu machen, so daß sie keine Risse erhält.

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