Titel: Verbesserungen in der Nadelfabrication, worauf sich Abel Morrall, Nadelfabrikant in Studley, Grafschaft Warwick, am 3. Jan. 1839 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 83, Jahrgang 1842, Nr. L., S. 253
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L. Verbesserungen in der Nadelfabrication, worauf sich Abel Morrall, Nadelfabrikant in Studley, Grafschaft Warwick, am 3. Jan. 1839 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov. 1841, S. 275. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Morrall's Verbesserungen in der Nadelfabrication. Meine Verbesserungen in der Verfertigung der Nadeln und an den hiezu dienlichen Maschinen bestehen in einer vervollkommneten Methode, die Oehre der Nähnadeln zu reinigen, und ihnen durch Entfernung aller im Innern befindlichen Rauhigkeiten und scharfen Ränder, welche den Faden während der Näherei leicht durchschneiden, die Vollendung zu geben. Da ich mit den übrigen Operationen der Nadelfabrication keine Abänderung vorzunehmen beabsichtige, so übergehe ich jene Reihe der bei diesem Industriezweig üblichen technischen Acte, und beschränke vorliegende Beschreibung auf meine verbesserte Procedur und die hierauf Bezug habenden Maschinen. Ich nehme irgend eine passende Anzahl Nadeln, nachdem ihre Oehre gebohrt oder durchgeschlagen worden sind, und fädle durch die Oehre einer Reihe von Nadeln einen feinen Draht, vorzugsweise aus gehärtetem Stahl, dessen Oberfläche mit einer Feile oder auf eine sonstige Art rauh gemacht worden ist. Man kann dem Draht auch eine Kante geben, und eine Composition irgend eines Polirpulvers, z. B. Schmirgel mit Oehl zusezen, oder der Draht kann ganz glatt seyn. Vielleicht dürfte auch der Faden irgend eines thierischen, mineralischen oder vegetabilischen Stoffes in Verbindung mit irgend einem Polirmittel dem vorliegenden Zwek entsprechen. Wenn nun die Nadeln angereiht sind, so spanne ich den Draht und gebe den Nadeln in einer eigenen Maschine eine hin- und hergehende Bewegung; dadurch reiben und poliren sich die Rauhigkeiten inwendig im Oehre an dem Draht ab und die Oehre erhalten im Innern eine vollkommene Glätte. Fig. 29 liefert die Frontansicht meiner zu obigem Zwek construirten Maschine. Fig. 30 ist eine Endansicht und Fig. 31 ein senkrechter Durchschnitt der Maschine durch die Mitte von Fig. 29. Die Maschine ist in einem Gehäuse a, a, a eingeschlossen. An einer in diesem Gehäuse gelagerten Achse b sizen die Arme c, c, c, zwischen denen die Drähte oder Schnüre mit den angereihten Nadeln ausgespannt sind. Fig. 32 stellt die Maschine in einfacher Form dar; mit Hülfe dieser Figur will ich mein Verfahren beschreiben. Nachdem die Nadeln an die Drähte gereiht worden sind, befestigt man die Enden derselben an die Arme oder Kränze der Räder c, c, c und unterstüzt sie in der Mitte etwa noch durch die von der Achse b aus erstrekenden Träger e, e, welche zur Aufnahme des Drahtes an ihren Enden eine Schraube nebst Hülse besizen. Die Achse wird darauf mit den Armen in eine rasch hin- und hergehende Bewegung versezt, d. h. die Arme werden mit großer Geschwindigkeit um einen kleinen Bogen hin und her bewegt. Dadurch kommen die Nadeln um die Drähte in verworren durch einander schwingende Bewegung, so daß der Draht alle im Innern der Nadelöhre sich vorfindenden Unebenheiten, Fasern oder scharfen Ränder, welche von den Werkzeugen beim Durchschlagen des Oehrs darin geblieben sind, abschleift und abpolirt. Bei der verbesserten Construction der Maschine, Fig. 29, 30 und 31, geht die Operation auf ähnliche Weise vor sich. Um die Nadeln umzuwenden, versezt man die Achse b und die Arm- oder Radkränze c, c, c mit den Drähten, woran die Nadeln gereiht sind, in eine rasch hin- und hergehende Bewegung; doch drehen sich dießmal zugleich die Drähte in einer der Bewegung jener Arme entgegengesezten Richtung, wodurch die Reibung in den Nadelöhren erhöht wird; das Poliren und Reinigen geht auf diese Weise wirksamer und schneller vor sich. Um den Drähten d die erforderliche Bewegung zu ertheilen, befestige ich ihre Enden mit Hülfe von Schrauben l, l in lose Zapfen g, g, g, welche sich in den Armen oder Kränzen der Räder c, c, c drehen. Ein Zapfenpaar ist jedesmal durch eine gebogene Stange h, h, h verbunden, und auf dem einen derselben sizt eine Rolle i, i, i. Ueber sämmtliche Rollen schlingt sich ein unbewegliches Band, dessen Enden an dem Gehäuse befestigt sind. Zufolge dieser Einrichtung drehen sich die Drähte, wenn die Radspeichen nach einer Richtung in Bewegung gesezt werden, in entgegengesezter Richtung, so daß die Nadelöhre der doppelten Wirkung ihrer eigenen Friction an dem Draht in Folge ihres Umschwungs und der Abreibung durch die rauhe Oberfläche des in entgegengesezter Richtung sich drehenden Drahtes unterliegen.

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