Titel: | Verbesserungen im Schneiden der Korkstöpsel, worauf sich Job Cutler zu Sparkbrook in der Grafschaft Warwick, und Thomas Gregory Hancock, Mechaniker zu Highgate in derselben Grafschaft, am 22. Febr. 1840 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 83, Jahrgang 1842, Nr. XXXIII., S. 172 |
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XXXIII.
Verbesserungen im Schneiden der
Korkstoͤpsel, worauf sich Job
Cutler zu Sparkbrook in der Grafschaft Warwick, und Thomas Gregory Hancock, Mechaniker
zu Highgate in derselben Grafschaft, am 22. Febr.
1840 ein Patent ertheilen ließen.
Aus dem Repertory of patent-Inventions. Okt. 1841,
S. 204.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Cutler's und Hancock's Apparate zum Schneiden der
Korkstöpsel.
Unsere verbesserte Methode Korkstöpsel zu schneiden besteht in der Construction und
Anbringung gewisser hohler rotirender Messer und der Apparate, um den Kork während
des Schneidens zu halten.
In sämmtlichen Abbildungen dienen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung der
entsprechenden Theile.
Fig. 20 stellt
zwei an einer Spindel sizende Messer im Durchschnitte dar.
Fig. 21 zeigt
ein hohles Messer von der Spindel getrennt, a ist die
Spindel, welche bei a2
einen Schnurlauf besizt, mit dessen Hülfe ein endloses Band die Spindel in Umdrehung
sezt. Die Hälse der Spindel drehen sich in zwekdienlichen Lagern; dieß wird unten
näher erläutert werden, wenn wir an die Beschreibung des Mechanismus kommen, welcher
die Spindel a in Thätigkeit sezt. Die Messer b bestehen aus gehärtetem Stahl, und sind konisch oder
cylindrisch gestaltet, je nach der beabsichtigten Form der zu schneidenden Stöpsel.
Das äußere Ende eines jeden Messers ist bei b1 scharf, um in den Kork eindringen zu
können, wenn es in Umdrehung gesezt und gegen den Kork angedrükt wird. b2 ist ein in der
Seite eines jeden
Messers befindlicher Schliz, dessen Ränder zugeschärft sind, so daß sie in Folge
ihrer Rotation gegen den Kork den lezteren in eine Form schneiden, welche dem
Inneren des rotirenden Messers gleicht. Die Korkabschnizel fallen durch den Schliz
b2. Die rotirenden
Hohlmesser b besizen an ihrem Ende ein vierekiges Loch,
welches auf das vierekige Ende der Spindel a paßt:
leztere endigt sich in eine Schraube, an welche das Messer mit Hülfe einer
Schraubenmutter befestigt wird. c ist eine frei durch
die Spindel a verschiebbare Stange, an deren Enden sich
Knöpfe befinden. Der Zwek dieser Stange ist: den durch das eine Messer gebildeten
Kork herauszustoßen, während gleichzeitig ein Kork am andern Ende der Spindel durch
das andere Messer geschnitten wird. Angenommen nun, ein Kork sey eben durch das am
linken Ende der Spindel a befindliche Messer geschnitten
worden und steke noch darin, das am rechten Ende der Spindel befindliche Messer aber
sey im Begriff einen Kork zu bearbeiten oder zuzuschneiden, so wird die Stange c in dem Verhältniß, als das leztere Messer in den Kork
eindringt, gegen die linke Seite der Spindel hingedrängt, und stößt daher den an
diesem Spindelende stekenden Kork aus dem Messer hervor. So wechselt dieses
Schneiden und Herausstoßen des Korkstöpsels aus der einen und auf der andern Seite,
wie bei näherer Betrachtung der Abbildung deutlich erhellen wird.
Fig. 22 stellt
eine vordere und eine hintere Ansicht des Messers b
dar.
Fig. 23
liefert die Ansicht einer andern Spindel a mit einem
rotirenden Hohlmesser, dessen Construction von der obigen etwas abweicht. In diesem
Falle ist nämlich der schneidende Rand b1 sägenartig gestaltet und der Schliz b2 gerade. Die Kanten
der sägenartigen Zähne sind scharf, so daß das Messer eine Reihe von Schneiden
darbietet; im Uebrigen ist auch in diesem Falle die Thätigkeit des Messers, der
Spindel und der verschiebbaren Stange c dem in Beziehung
auf die Spindel a, Fig. 20, bereits
Erwähnten analog.
Wir gehen nun zur Erläuterung der Mittel über, deren wir uns bedienen, um eine Reihe
solcher rotirenden Hohlmesser in einer einzigen Maschine zu vereinigen, und den Kork
den Messern darzubieten.
Fig. 24
liefert die Frontansicht, und
Fig. 25 die
Seitenansicht einer solchen Maschine, und zwar theilweise im Durchschnitte, um von
der Beschaffenheit und Wirksamkeit der einzelnen Theile einen deutlicheren Begriff
zu geben.
Fig. 26 zeigt
einen Grundriß der Lagerplatte mit einer Reihe von Spindeln;
Fig. 27 eine
Frontansicht von Fig. 26;
Fig. 28 eine
Endansicht von Fig.
26;
Fig. 29 den
von uns so genannten Korkhälter mit den Oeffnungen, worin die rotirenden Hohlmesser
spielen.
Fig. 30 ist
die Endansicht eines an der Vorderseite der Maschine befindlichen Korkhälters. Die
punktirten Linien zeigen den Dekel und die Seite des Korkhälters offen. In dieser
Lage befinden sich die genannten Theile, wenn man den zu schneidenden Kork
einsezt.
Fig. 31 zeigt
den Grundriß eines offenen Korkhälters. Die Oberfläche desselben, gegen welche die
Schneidinstrumente zu liegen kommen, wenn sie den Kork durchdrungen haben, ist mit
Kork oder Leder oder einem andern Stoffe überzogen, welcher dem Druke des Korks
Widerstand leistet, ohne jedoch die Schneiden b1 der rotirenden Hohlmesser abzustumpfen.
Der Korkhälter kann, wie Fig. 32 zeigt, mit
Scheidewänden versehen werden; sind aber seine Dimensionen so beschaffen, daß er den
Behälter ausfüllt, so läßt man, wie Fig. 33 zeigt, die
Scheidewände weg. f, f ist das Gestell der Maschine; g die Treibwelle, welche mittelst eines endlosen, um die
Rolle h geschlagenen Riemens von einer Dampfmaschine
oder einer sonstigen Triebkraft aus in Umdrehung gesezt wird. An der Welle g sizt eine Rolle i, welche
mit Hülfe des endlosen Riemens j der Achse k die Bewegung mittheilt; an dieser sizt nämlich eine
Rolle l fest, worüber jener Riemen läuft. An beiden
Achsen g und k befinden sich
Trommeln l1, welche
eine Reihe von endlosen Bändern oder Schnüren m in
Bewegung sezen; diese Schnüre laufen um die Spindeln a
und sezen sie in Umdrehung. Die obere Trommel l1 treibt die Bänder der oberen und die
untere Trommel l2 die
Bänder der unteren Spindelreihe a. n ist die Platte,
worauf die Messer gelagert sind; diese Platte ist, wie man deutlich aus der
Abbildung ersieht, an das Gestell befestigt. An jener Lagerplatte sind vier Platten
o, o mit schwalbenschwanzförmigen Führungen
befestigt, worin sich die an dem vierekigen Schieberrahmen p,
p angebrachten schwalbenschwanzförmigen Leitschienen verschieben lassen.
Dieser Schieberrahmen trägt die Korkhälter. Durch das Hin- und Herschieben
des Rahmens p kommen die an den rechten und linken
Spindelenden befindlichen Messer abwechselnd gegen die in den erwähnten Behältern
enthaltenen Korke in Thätigkeit. g, g sind die an der
Platte p, p befestigten Lager der Spindeln a. Der verschiebbare Rahmen p wird durch eine Schraube, welche sich in den an der Platte n befindlichen Lagern s
dreht, hin- und herbewegt. Die Schraube geht durch besondere, an der unteren
Seite des Rahmens p befindliche, mit Schraubenmuttern
versehene Hervorragungen. Mit Hülfe der Kurbel t dreht
der Arbeiter die Schraube zuerst nach der einen, dann nach der andern Richtung.
v, v sind die Korkhälter, welche vermittelst der
federnden Haken u an dem Rahmen p festsizen. Die an der unteren Seite der Korkhälter befindlichen
schwalbenschwanzförmigen Vorsprünge gleiten in schwalbenschwanzförmigen Rinnen,
welche an den oberen Flächen und an den Enden des Rahmens p angebracht sind. An den Enden der schwalbenschwanzförmigen Rinnen sind
Aufhälter vorgerichtet, um zu verhüten, daß sich die Korkhälter zu weit verschieben.
Die oben erwähnten federnden Haken halten die Korkhälter, wenn sie einmal an ihrem
Plaze sich befinden, fest. Um die zugeschnittenen Korke herauszunehmen und an ihre
Stelle neue in die Korkbehälter zu bringen, bewegt der Arbeiter die Schraube zurük,
schlägt den Dekel und die Seitenwand des Behälters zurük (Fig. 30), nimmt die
Korkstöpsel heraus und legt frische Korkstüke hinein; darauf verschließt er den
Korkbehälter. Um Lezteres bewerkstelligen zu können, sind an dem unteren Theil des
Korkhälters Schraubenbolzen befestigt, welche durch die an den Dekeln angebrachten
Oeffnungen gehen; durch Anziehen der auf diese Schraubenbolzen geschraubten Muttern
wird der Verschluß bewirkt.