Titel: | Ueber Wöhler's galvanische Säule; von F. A. Walchner. |
Fundstelle: | Band 82, Jahrgang 1841, Nr. LXXXVI., S. 393 |
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LXXXVI.
Ueber Woͤhler's galvanische Saͤule; von
F. A.
Walchner.
Aus den Annalen der Chemie und Pharmacie. Okt.
1841.
Walchner, über Wöhler's galvanische Säule.
Die höchst interessante Mittheilung von Wöhler (im 2ten
Augustheft des polyt. Journ.) wodurch wir in Kenntniß gesezt worden sind, daß Eisen
mit verdünnter Schwefelsäure und concentrirter Salpetersäure eine Kette von der
kräftigsten Wirkung bildet, veranlaßte mich, sogleich einen kleinen Apparat von drei
Paaren herzustellen mit einer Gesammtoberfläche von 12 Quadratzoll.
Die concentrirte Salpetersäure hatte ein spec. Gew. von 1,44, die Schwefelsäure hatte die
Verdünnung, welche zur Wasserstoffgasentbindung aus Zink sehr vortheilhaft ist, 70
Wasser auf 30 Säure.
Dieser winzige Apparat lieferte in drei Minuten 1 Kubikzoll Knallgas und gab, in
Verbindung gebracht mit der Faraday'schen
Inductionsrolle, Schläge, welche dem kräftigsten Manne zu heftig sind. Das Resultat
war überraschend.
Ich ersezte nun bei einem Grove'schen Apparate das
Platinblech durch Eisenblech und das Zink durch Weißblech. Fünf Paar hatten zusammen
die Oberfläche von 83 Quadratzoll. Dieser Apparat, dergestalt aus gewöhnlichem
Eisenblech construirt, lieferte in 14 Minuten 25 Kubikzoll Knallgas.
Ein Grove'scher Apparat von derselben Größe, mit Zink und
Platin hergestellt, gab mir jederzeit in einer Minute 9 Kubikzoll Knallgas.
Vergleicht man nun diese Apparate hinsichtlich ihrer Leistungen bei Zersezung des
Wassers, so findet man, daß der Eisenapparat, nach Wöhler's Angabe construirt, 25 Proc. mehr
leistet, als der Eisenapparat von der Grove'schen
Construction.
Der ächte Grove'sche Apparat aber, aus Zink und Platin
zusammengesezt, leistet nahezu viermal so viel, als der kleine Eisenapparat und
etwas mehr als fünfmal so viel, als der Eisenapparat, wenn er in Größe und
Construction dem Grove'schen Zinkplatinapparate gleich
ist.