Titel: | Verbesserungen im Mechanismus zum Pflanzen mit dem Pflanzstok oder zum Säen von Weizen etc., worauf sich James Wilmot Newberry, in Hook-Norton in der Grafschaft Oxford, und Georg Saunders, ebendaselbst, am 2. Dec. 1839 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 82, Jahrgang 1841, Nr. LIX., S. 248 |
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LIX.
Verbesserungen im Mechanismus zum Pflanzen mit
dem Pflanzstok oder zum Saͤen von Weizen etc., worauf sich James Wilmot Newberry, in
Hook-Norton in der Grafschaft Oxford, und Georg Saunders, ebendaselbst, am 2. Dec. 1839 ein Patent ertheilen
ließen.
Aus dem London Journal of arts. Aug. 1841, S.
384.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Newberry's und Saunder's Mechanismus zum Säen von
Weizen.
Vorliegende Erfindung besteht 1) in einer Verbesserung an Pflanzstöken, welche rings
um den Umfang eines sich drehenden Rades angeordnet sind. Die Pflanzstöke sind hohl,
wie Fig. 20
zeigt, welche die vordere Ansicht des Rades theilweise im Durchschnitt darstellt,
und dienen zur Aufnahme des Getreides oder Samens in ihrer Höhlung. Der Samen
gelangt auf die bei Säemaschinen übliche Weise durch eine in der Nabe a des Pflanzstokrades befindliche Höhlung in den
Apparat. Von dieser Centralhöhlung gehen sämmtliche Pflanzstöke b strahlenförmig aus und nehmen von derselben aus den
Samen auf.
Die äußersten Enden der Pflanzstöke, welche über die Peripherie des Rades
hervorragen, sind stumpf zugespizt, und in den Stand gesezt in das Erdreich
einzudringen, ohne jedoch eher eine Oeffnung darzubieten, durch welche die Saat
herausfließen könnte, als bis jenes Eindringen wirklich erfolgt ist. Erst dann
öffnet sich, während der Pflanzstok im Begriffe steht, aus dem Loche, welches er in
das Erdreich gemacht hat, herauszutreten, ein geeigneter Weg, durch den das Getreide
heraus- und in den Boden gelangen kann.
Die Oeffnung an dem Ende des Pflanzstoks kann dadurch gebildet werden, daß man jeden
Pflanzstok, wie Fig. 21 zeigt, aus zwei Hälften verfertigt, wovon die eine an dem
Pflanzstokrade festsizt, während die andere dergestalt beweglich ist, daß sie sich
von dem Mittelpunkte des Rades aus verschieben läßt; dadurch öffnet sich das Ende,
um den Samen herauszulassen. Die bewegliche Hälfte d
besizt einen kleinen Stift oder eine Rolle c, welche in
einem an einer kreisrunden, am Gestell befestigten Platte befindlichen Einschnitte
läuft. Der Einschnitt ist mit Einbiegungen versehen, welche die bewegliche Hälfte
nöthigen, zu rechter Zeit von dem Mittelpunkte des Rades sich zu entfernen, und
nachdem sie den Samen abgesezt hat, allmählich in ihre vorherige Stellung
zurükzugehen.
Die Oeffnung des Pflanzstoks läßt sich übrigens auch dadurch bilden, daß man dem
äußersten Ende eines jeden Pflanzstoks die Gestalt eines Pfropfs oder Stöpsels gibt,
welcher das Ende der Pflanzstokröhre verschließt, und diesem eine stumpfe Spize
verschafft. Von dem Mittelpunkte des Rades sich entfernend macht dieser Stöpsel eine
Oeffnung frei, durch welche der Samen rings um den Stöpsel ausgestreut wird.
Auch dadurch lassen sich die Enden der Pflanzstöke öffnen, daß man jeden Pflanzstok,
nachdem er in das Erdreich eingedrungen ist, sich umdrehen läßt, so daß an einer
Seite des zugespizten Pflanzstokendes eine Oeffnung frei wird, oder von einem sie
bedekenden Schilde sich entfernt, um den Samen heraus zu lassen.
Vorliegende Erfindung besteht 2) darin, daß man mehrere Pflanzstokräder neben
einander in einer Maschine anbringt und jedes Rad in
seinem eigenen Gestelle sich drehen läßt, welches am einen Ende um Scharniere
beweglich ist, am anderen Ende von Ketten getragen wird. Auf diese Weise wird jedes
Rad durch sein eigenes Gewicht in den Boden gedrükt, und ist gleichzeitig im Stande,
unabhängig von den anderen sich zu heben oder zu senken.