Titel: Verbesserte Standuhr, worauf sich James Collard Davies, Juwelier am College-place, Camden Town, in der Grafschaft Middlesex, am 23. Mai 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 81, Jahrgang 1841, Nr. X., S. 36
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X. Verbesserte Standuhr, worauf sich James Collard Davies, Juwelier am College-place, Camden Town, in der Grafschaft Middlesex, am 23. Mai 1840 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. April 1841, S. 87. Mit Abbildungen auf Tab. I. Davies' verbesserte Standuhr. Die Erfindung besteht in der Hinzufügung eines neuen Rädersystems zu der vierten oder lezten Spindel eines Uhrenräderwerks, wodurch der Erfinder in den Stand gesezt ist, eine Standuhr herzustellen, welche mit einem Aufzuge länger als 12 Monate geht; ferner darin, daß man das zweite oder dritte Rad, oder beide Räder des genannten Uhrwerks unter das Zifferblatt und vor die vordere Platte oder hinter die Rükplatte oder auch, wenn es wünschenswerth seyn sollte, auf die Außenseite des Gestells verlegt. Durch diese Combinationen und Anordnungen ist der Erfinder in den Stand gesezt, ganz schmale tragbare Uhren oder Standuhren zu verfertigen, welche alle Jahr nur einmal aufgezogen zu werden brauchen. Sie besizen nur ein Federhaus in jeder Abtheilung, d.h. eines für das Gehwerk, das andere für das Schlagwerk, während die früher verfertigten Uhren, um auf dieselbe Zeitdauer zu gehen, wegen ihrer inneren Einrichtung nothwendigerweise groß und schwerfällig ausfielen. Nachstehende Beschreibung mag das Verfahren, wonach die in Rede stehende Erfindung praktisch auszuführen ist, erläutern. Fig. 38 ist eine Frontansicht des Innern der verbesserten Standuhr, nach der für die Tragbarkeit sich eignenden Weite; das Zifferblatt und die vordere Gestellplatte Fig. 39 mit ihrem Mechanismus ist hinweggelassen, um die dahinter befindlichen Theile bequem zeigen zu können; Fig. 40 ist eine Seitenansicht der Uhr; a, a die hintere Platte; b, b, b die Verbindungspfeiler, womit sie an die vordere Platte c, c, Fig. 39 und 40 geschraubt ist. Das Gehäuse d enthält die für sechs Umdrehungen eingerichtete Hauptfeder, und trägt an seinem Umfange das große Rad e mit 140 Zähnen. Das zweite Rad f enthält 110 Zähne; an seiner Spindel sizt ein Getriebe mit 10 Zähnen, welches, wie die Seitenansicht Fig. 40 deutlicher zeigt, von dem großen Rade e umgetrieben wird. Das dritte Rad g besizt 90 Zähne; obgleich es eines der Haupträder der Uhr ist, so ist es doch nicht, wie dieß seither üblich war zwischen beiden Platten, sondern an der Außenseite der vorderen Platte c, c unmittelbar unter dem Zifferblatt der Standuhr angebracht. Durch dieses Verfahren erreicht man eine bedeutende Raumersparniß In der vorderen Platte c, c, Fig. 39, befindet sich gerade an der tiefsten Stelle des Umfanges des zweiten Rades f eine Oeffnung, durch welche das kurze Getriebe von 10 Zähnen geht, das zugleich die Spindel des dritten Rades g bildet. Die Lage dieser Spindel mit ihrem Rade ist durch ein an der vorderen Platte Fig. 39 und ein entsprechendes, an der inneren Seite derselben Platte befindliches Zapfenlager, Fig. 38, gesichert. Das leztere ist in der Seitenansicht Fig. 40 weggelassen, um die Verbindung des Getriebes mit dem genannten Rade deutlicher sichtbar zu machen. Aus Fig. 40 ersieht man, daß die Spindel des dritten Rades g durch das zweite Rad f umgetrieben wird. Wenn das Uhrwerk auf die angegebene Weise zusammengesezt worden ist, so befestigt man das Gestell h, welches einen Theil des mit dem sogenannten Mittelrad beginnenden Werks enthält, mit Hülfe seiner zwei Schrauben so an die vordere Platte c, c, daß das die Spindel des Mittelrades bildende Getriebe k, Fig. 40, mit dem dritten Rade g in Eingriff kommt. Die Lage der übrigen Räder in dem Gestell h bedarf keiner besonderen Beschreibung, indem jedes gewöhnliche Rädersystem von dem Mittelrade und seiner Hemmung an dem vorgeschriebenen Zwek sich anpassen läßt. Nur auf die Triebkraft, welche das dritte Rad g liefert, hat man Rüksicht zu nehmen. Weiß man diese Kraft im Vergleich mit derjenigen des Schnekenrades einer gewöhnlichen Taschenuhr, so muß danach das Kaliber oder die Stärke des Räderwerks bestimmt werden. Die Räder zur Regulirung der relativen Geschwindigkeit der Zeiger, oder das sogenannte. Zeigerwerk stimmen mit der Einrichtung gewöhnlicher Uhren dieser Art überein, und bedürfen deßhalb keiner näheren Beschreibung. Sie liegen in Fig. 39 unmittelbar unter den Zeigern. Die raschere oder langsamere Bewegung der Standuhr wird mit Hülfe des gabelförmigen Hebels l, Fig. 39 und 40, regulirt; mit dem kürzeren Arme desselben läßt sich die Unruhfeder auf die gewöhnliche Weise verlängern oder verkürzen. Der Arm selbst wird mit Hülfe eines kleinen Stiftes, welcher in einem in das Zifferblatt geschnittenen Schliz gleitet, bewegt; das andere Ende des Stiftes kommt in die Gabel zu liegen. Sonst ist hinsichtlich dieser Einrichtung nichts mehr zu bemerken, indem sie keinen Theil der in Anspruch genommenen Verbesserungen bilden; je nach Umständen kann man sich auch anderer Regulirungsmethoden bedienen. Zum Aufziehen der Uhr dient die quadratisch gestaltete Achse m. Die mit der geeigneten Sperrung versehene Hauptfeder sollte so eingerichtet seyn, daß sie dem großen Rade 6 Umdrehungen ertheilt. Es ist ferner zu bemerken, daß da, wo es nicht von Wichtigkeit ist, daß die Uhren so schmal wie die so eben beschriebenen, und wo sie fürs Kamingesimse oder für einen Träger bestimmt sind, der zweite Theil der in Rede stehenden Erfindung weggelassen werden kann, indem man das zweite oder dritte Rad des genannten Räderwerks, oder auch beide Räder außerhalb des Gestelles verlegt. Auch kann ein großes Rad nebst Schneke und Kette beigefügt werden, in welchem Falle der erste Theil der Erfindung dem gegenwärtigen Zwek genügend entspricht. Der Patentträger nimmt schließlich in Anspruch: die Anordnung eines Systems von Uhrenrädern, vom Mittelrade an bis zu der Spindel, welche vom dritten Rade eines Uhrwerks in Bewegung gesezt wird. Das Mittelrad sizt auf der erwähnten Spindel, und die Zähne sind auf die besprochene Weise angeordnet. So erhält man eine Standuhr, welche länger als 12 Monate mit einem Aufzuge geht. Er nimmt ferner das Verfahren in Anspruch, das zweite oder dritte Rad des Uhrwerks, oder beide Räder vor die Vorderplatte oder hinter die Rükplatte oder auch nach Ermessen außerhalb des Gestelles zu verlegen, wodurch die Dike der Uhr bedeutend vermindert wird.

Tafeln

Tafel Tab. I
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