Titel: Verbesserungen an den Waterclosets und den Stopfbüchsen für Pumpen und Hähne, worauf sich William Beetson, Messinggießer im Brick Lane, in der Grafschaft Middlesex, am 5. Aug. 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 80, Jahrgang 1841, Nr. LXXXVI., S. 343
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LXXXVI. Verbesserungen an den Waterclosets und den Stopfbuͤchsen fuͤr Pumpen und Haͤhne, worauf sich William Beetson, Messinggießer im Brick Lane, in der Grafschaft Middlesex, am 5. Aug. 1840 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1841, S. 218. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Beetson's Verbesserungen an den Waterclosets und den Stopfbuͤchsen fuͤr Pumpen und Haͤhne. Meine Erfindung betrifft erstens ein Verfahren, die Waterclosets (hydraulischen Abtritte) so zu construiren, daß die Klappe in geneigter anstatt horizontaler Lage sich schließt, wodurch der Handgriff beim Oeffnen der Klappe, um diese vertical zu stellen, nur durch einen kleinen Raum bewegt zu werden braucht. Wenn man nun den Handgriff eben so weit, wie dieß bisher geschah, bewegt, so kommt dadurch die Klappe weit mehr aus dem Wege, und leistet eine bessere Wirkung, indem Papier und Koth sich nicht leicht anhängen und dem guten Schluß der Klappe Eintrag thun können. Meine Erfindung bezieht sich zweitens auf eine Methode, die Oeffnung, durch welche ein Pumpenschwengel oder der Griff eines Hahns geht, wasserdicht zu machen, und auf solche Weise eine verbesserte Stopfbüchse herzustellen. Fig. 35 zeigt den Grundriß eines nach meiner Erfindung eingerichteten Waterclosets. Fig. 36 ist eine Frontansicht. Fig. 37 eine linke Endansicht desselben. Fig. 38 stellt den Durchschnitt der unteren Theile eines Waterclosets ohne das Beken dar. Fig. 39 gibt einen Grundriß der unteren Kammer des Waterclosets. Fig. 40 ist eine untere Ansicht des Dekels der unteren Kammer, welche die Art zeigt, wie die Klappe angebracht ist. Es ist zu bemerken, daß die Klappe, wenn sie geschlossen ist, eine solche Neigung besizt, daß es beim Oeffnen nur einer ganz kleinen Bewegung des Handgriffs bedarf, um dieselbe in verticale Lage zu bringen. Ich halte es indessen für sehr vortheilhaft, die Klappe noch weiter zu öffnen, etwa wie Fig. 38 zeigt, so daß ein Anhängen von Koth und Papier nicht möglich ist. Eine solche Erweiterung der Klappenöffnung kann erreicht werden, wenn man vom Siz aus den Handgriff eben so weit bewegt, als es früher nöthig war, um die Klappe aus der horizontalen Stellung in die verticale zu bringen. Hiebei bemerke ich, daß der in der Zeichnung angegebene Winkel als der für praktische Zweke angemessenste befunden wurde; ich beschränke mich indessen nicht darauf. In Fig. 35, 36 und 37 sind die zur Bewegung der Klappe durch einen Handgriff nöthigen Theile dargestellt, wobei ich bemerke, daß ihre Form keinen Theil meiner Erfindung bildet. In allen diesen Figuren stellt a, a das Widerlager des Ventils dar; b ist die Klappe, welche sich um eine Achse b' bewegt, deren Ende quadratisch gestaltet ist, um einen krummen, mit einem Schliz versehenen Arm c aufzunehmen; die Klappe gleicht, wie man sieht, den gewöhnlichen Klappen für diese Art Closets, nur daß dem Widerlager anstatt der horizontalen eine geneigte Lage gegeben ist, weßwegen auch die Klappe nur um einen kleinen Winkel bewegt zu werden braucht, um dem Durchgange des Kothes, des Wassers etc. eine eben so große Oeffnung darzubieten, als die Oeffnung war, welche man früher erreichte, wenn man die Klappe aus der horizontalen in die verticale Lage bewegte. Ich ziehe es indessen vor, die Einrichtung so zu treffen, daß sich die Klappe noch ein Beträchtliches über die senkrechte Stellung hinaus öffnet. e ist ein Hebel mit einer Frictionsrolle f, die sich in dem Schliz des Armes c bewegt. Lezterer kommt folglich in Bewegung, wenn der Hebel e mittelst des Handgriffs g in die Höhe gezogen wird. Der Handgriff sizt an einer Stange h, welche mit Hülfe eines Gelenkstiftes mit dem Hebel e in Verbindung steht. i ist ein Gewicht, das die Klappe beständig geschlossen erhält. j ist die vom Bassin herführende Wasserröhre. Ich bringe noch ein Ventil k an, welches beständig schließt und sich nur durch den Druk des Schwemmwassers öffnet. Bei dieser Einrichtung kann kein Einströmen von Unten in das Beken und eben so wenig ein Sprizen des Kothes in die Wasserröhre stattfinden. l ist ein am Speisungshahn angebrachter Hebel, welcher durch eine in der Platte m befindliche Oeffnung geht. Da die Platte m an der Stange h fest sizt, so öffnet oder schließt sich der Hahn in Folge der Bewegung des Handgriffs g. Weil jedoch diese Hahneinrichtung mit derjenigen, welche den zweiten Theil meiner Erfindung bildet, übereinstimmt, so will ich jezt auf die Beschreibung dieses Theils übergehen, und da die Verbesserungen an Stopfbüchsen sowohl auf Pumpen als auch auf Hähne anwendbar sind, so will ich zuerst ihre Anwendung auf Pumpen beschreiben. Fig. 41 stellt eine Pumpe dar, woran meine Verbesserungen n Anwendung gebracht sind. Fig. 42 ist ein Durchschnitt von Fig. 41, wodurch die innere Einrichtung der Theile deutlicher wird. Fig. 43 gibt eine innere und äußere Ansicht der Anordnung der Stopfbüchsen für den Fall, wo der Hebel durch eine Oeffnung in den Pumpenstiefel tritt, um den Kolben in Thätigkeit zu sezen. Fig. 44 gibt einen Grundriß und eine Seitenansicht der Kolbenstange, des Kolbens, der Leitung u.s.w. vom Apparate getrennt. Die in vorliegenden Abbildungen dargestellte Pumpe eignet sich als Bierpumpe oder zu ähnlichen Zweken. Fig. 45 zeigt einen für eine Straßenpumpe oder eine sonstige stationäre Pumpe sich eignenden Apparat, welcher, wenn ein lederner Schlauch an die Mündung geschraubt wird, auch als Drukpumpe oder Feuersprize dienen kann. Der obere Theil solcher Pumpen wirkt als Windkessel, um den Ausfluß des Wassers oder der sonstigen Flüssigkeit zu reguliren. In jeder der obigen Figuren dienen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung sämmtlicher Theile. j ist der hebelförmige Handgriff, welcher um den Stüzpunkt oder die Achse k sich dreht. Diese Achse ruht in der Platte oder dem Dekel l der Oeffnung, in welcher der kreisförmige Theil des Hebels j spielt. Der Kolben ist mit Hülfe der Stangen m und durch Gelenke mit dem Hebel j verbunden, und die Kolbenstange n findet bei ihrer auf- und niedergehenden Bewegung in der am oberen Ende der Kolbenstange befindlichen Scheibe o, welche gerade in den Pumpenstiefel paßt, die nöthige Leitung. Die Scheide o bildet keinen vollkommenen Kreis, sondern sie besizt einen Ausschnitt, damit sie an der Ausgußmündung und an der Oeffnung, durch welche der Hebel j in den Stiefel tritt, vorübergehen könne, p ist der Pumpenstiefel; p' der den oberen Theil desselben luftdicht verschließende Dekel. q der Kolben. r ist eine biegsame Schale, wozu ich Leder vorziehe (man kann sich indessen auch wasserdichten Zeugs bedienen), welche ringsum zwischen die Platte! und die Außenfläche des Pumpencylinders eingeklemmt ist, so daß sie an allen ihren Rändern wasserdicht schließt. Hiebet bemerke ich, daß, obgleich ich die biegsame Schale oder Liederung an ihren Rändern als rectangulär dargestellt habe, dieselbe eben so gut kreisrund oder oblong seyn könnte; wie indessen auch die äußeren Ränder dieser Liederung beschaffen seyn mögen, sie muß überall wasserdicht eingeklemmt werden. Der Hebel geht durch die Mitte der Liederung, die Schraubenmutter s klemmt das Leder an den Hebel fest, und macht die Verbindung auf diese Weise wasserdicht. So entsteht also eine sehr verbesserte Stopfbüchse für diejenigen Pumpenarten, bei denen es nöthig ist, daß der Hebel in den Pumpenstiefel trete. Fig. 46, 47 und 48 gibt die Frontseitenansicht und den Durchschnitt eines Hahns, bei welchem der den Schieber bewegende Hebel in einer ähnlichen Stopfbüchse arbeitet. Fig. 49 und 50 zeigt die Seitenansicht und den Grundriß eines andern Hahns in Anwendung auf das oben beschriebene Watercloset. Fig. 46, 47 und 48 ist ein Dekel, in welchem der Hebel j auf die in Beziehung auf Pumpen bereits erläuterte Weise spielt; auch die biegsame Liederung ist dieselbe, wie die oben beschriebene, und ist ringsum wasserdicht befestigt. t ist ein Schieber, der sich in einer auf beiden Seiten angebrachten Rinne bewegt. Der Hebel j wirkt mit seiner Verlängerung frei auf eine in dem Schieber angebrachte Oeffnung. w ist der Hahncylinder. Bei näherer Betrachtung vorliegender Figuren wird man einsehen, daß die Hahnliederung ein freies Spiel des Hebelarms gestattet, und dabei doch das Entweichen der Flüssigkeit verhindert. Nachdem ich somit meine Erfindung ihrem Wesen nach beschrieben habe, erkläre ich, daß ich auf irgend einen der separat dargestellten Theile keine Ansprüche begründe. Als meine Erfindung bezeichne ich dagegen: 1) die Anwendung der Klappenwiderlagen und Klappen bei Waterclosets, wobei die Klappen in geschlossenem Zustande in geneigter Stellung sich befinden; 2) das Verfahren biegsame, die Stelle der Stopfbüchsen vertretende Liederungen anzubringen, um die Oeffnungen, durch welche die Pumpenschwengel und Hahnengriffe gehen, wasserdicht zu verschließen.

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