Titel: Verbesserungen an den Kochöfen und Kochherden, worauf sich Frederick Brown, Eisenhändler in Luton in der Grafschaft Bedford, am 9. Septbr. 1839 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 77, Jahrgang 1840, Nr. LXVII., S. 275
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LXVII. Verbesserungen an den Kochoͤfen und Kochherden, worauf sich Frederick Brown, Eisenhaͤndler in Luton in der Grafschaft Bedford, am 9. Septbr. 1839 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jun. 1840, S. 330. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Brown's Verbesserungen an den Kochoͤfen. Meine Erfindung betrifft die sogenannten Kochöfen oder Kochherde, und zwar eine solche Einrichtung derselben, daß der Brat- oder Röstproceß mittelst einer an der vorderen Seite des Herdes befindlichen heißen Platte vollbracht werden kann. Der Bratproceß geht bei dieser Umschließung des Herdes nicht nur besser von Statten, sondern es wird auch bedeutend an Wärme erspart, welche Wärme zum Behuf des Bakens und Siedens verschiedener Gerichte verwendet werden kann. Fig. 31 zeigt einen meiner Erfindung gemäß eingerichteten Kochofen von Vorne betrachtet. Fig. 32 ist ein Querdurchschnitt. Fig. 33 ein Grundriß des Scheitels des Ofens. Fig. 34 ein Frontedurchschnitt. Anstatt der gewöhnlichen vorderen Roststangen bemerkt man hier eine Eisenplatte a, vor welcher der Bratproceß bei der Gleichmäßigkeit der Hize, welche die Eisenplatte gibt, und bei der Abhaltung aller Asche und allen Staubes vorzüglich gut von Statten geht. Die ganze obere Fläche des Ofens bildet eine heiße Platte. Das Feuer ist ganz und gar umschlossen. Der Kessel bildet den Rüken und die eine Seitenwand des Herdes. Sämmtliche Wände sind durch dike gußeiserne Platten geschüzt. Die ganze auf dem Herde entwikelte Wärme wird, da der Herd rings umschlossen ist, zum Kochen verwendet, und daher braucht dieser Ofen im Vergleiche mit den gewöhnlichen Kochöfen verhältnißmäßig auch nur eine geringe Menge Brennmaterial. In der Nähe der Bratplatte ist über dem Feuer ein kleines Thürchen angebracht; und auf diese Weise ist das Feuer, wenn man den Ofen zum Kochen braucht, nicht nur vollkommen umschlossen, sondern man kann es auch, wenn man des Ofens nicht zum Kochen bedarf, durch Oeffnen des Thürchens in ein offenes Feuer umwandeln. Es ergibt sich hiebei eine bedeutende Ersparniß an Brennmaterial, denn der ganze Luftzug, welcher Zutritt hat, streicht über das Feuer und vermindert somit den Zug der Luft von Unten. Da auf diese Weise eine größere Menge heißer Luft erzeugt wird, und da diese rings um den Ofen herum streicht, so kann hier das Baken auch mit einem geringeren Aufwande an Brennmaterial vollbracht werden. Unter der Bratplatte sind einige Oeffnungen von gothischer Form b, b angebracht, in welche Talk eingesezt ist, damit man durch sie das Feuer beobachten kann. Unter diesen Oeffnungen liegt das Aschenloch c, welches gleichfalls umschlossen ist. Die Luft zieht durch den Ventilator d an das Feuer. An dem oberen Theile des Ofens befindet sich eine Schieberplatte, durch die das Feuer mit Brennmaterial gespeist wird. Der Kessel ist fest in Mauerwerk eingesezt, und bedarf zur Heizung nur jenes Feuers, welches ihm vom Rüken und der Seite her zugeht. Die heiße Luft streicht über den Ofen hin, steigt dann an der gegenüberliegenden Seite herab, und gelangt unter dem Ofen hinweg in den Feuerzug, wie aus der Zeichnung deutlich genug erhellt. Der Ofen wird auf solche Weise weit regelmäßiger und besser geheizt, als nach der gewöhnlichen Methode. Die Bratplatte ist von der beweglichen Frontplatte f, an deren oberem Theile sich ein Röhrenstük befindet, umschlossen; der untere Theil ist jedoch offen gelassen, und somit wird zwischen den beiden Platten ein heißer Luftstrom erzeugt, der, wenn man will, an irgend einen Theil des Hauses geleitet werden kann; oder den man, wenn man seiner nicht bedarf, auch in den Rauchfang übergehen lassen kann. Diese Einrichtung wird sich im Sommer sehr vortheilhaft zeigen; denn man hat dabei ein Feuer, ohne von dessen Hize belästigt zu werden.

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