Titel: | Verbesserungen an den Dampfkesseln, an den Vorrichtungen zur Speisung der Feuerstellen mit Brennmaterial, und in der Verbrennung des aus diesen aufsteigenden Rauches, worauf sich John Juckes, von Shropshire, am 8. Nov. 1838 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. XXXIX., S. 172 |
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XXXIX.
Verbesserungen an den Dampfkesseln, an den
Vorrichtungen zur Speisung der Feuerstellen mit Brennmaterial, und in der Verbrennung
des aus diesen aufsteigenden Rauches, worauf sich John Juckes, von Shropshire, am 8. Nov. 1838 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Maͤrz 1840, S. 122.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Jucke's Verbesserungen an den Dampfkesseloͤfen.
Meine Erfindung betrifft: 1) Verbesserungen an den Dampfkesseln, denen gemäß deren
Oefen auf solche Weise mit Brennmaterial gespeist werden sollen, daß dieses der
Einwirkung der Wärme unterliegt, ehe es noch auf die Roststangen der Oefen gelangt
ist. 2) bezieht sie sich aber auch auf andere Oefen und Feuerstellen und auf
Modificationen derselben, die eine ähnliche Art der Speisung des Feuers zulassen. Im
Allgemeinen beruht sie sowohl in der ersten als in der zweiten Hinsicht darin, daß
durch das Feuer entsprechende Oberflächen, über welche das Brennmaterial getrieben
wird, erhizt werden, damit das Brennmaterial auf diese Weise, bevor es auf den Rost
gelangt, eine gehörige Erhizung erleidet.
Fig. 19 ist
ein Durchschnitt eines Theiles eines meiner Erfindung gemäß eingerichteten
Dampfkessels.
Fig. 20 zeigt
eine andere derlei Einrichtung. Die Kessel unterscheiden sich nicht wesentlich von
den gewöhnlichen Kesseln, mit Ausnahme jener Modificationen, die zur Anbringung einiger Theile
des neuen Apparates erforderlich waren.
Fig. 21 gibt
einen Durchschnitt eines abermals anders eingerichteten Ofens. An allen diesen
Figuren, die eigentlich nur gewählt wurden, um die Anwendung meiner Erfindung an
mehreren Modificationen von Dampfkesseln und Kesselöfen zu zeigen, sind gleiche
Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet.
a, a sind die Roststangen der Feuerstelle. b, b ist eine Röhre, durch welche das Brennmaterial in
den Ofen geschafft wird. Man kann diese Röhren aus irgend einem geeigneten Materiale
anfertigen lassen; am besten erscheint es mir, wenn man jenen Theil derselben, der
in dem Ofen der Einwirkung der Hize ausgesezt ist, aus Gußeisen oder aus feuerfestem
Thone erzeugt, damit er so lange als möglich dauere. Es erhellt, daß die Enden b' dieser Röhren nothwendig in hohem Grade erhizt
werden, und daß die mit diesen erhizten Oberflächen in Berührung kommenden
Steinkohlen einem Destillationsprocesse unterliegen; denn sie unterliegen offenbar
einem hohen Hizgrade, bevor sie mit der zu ihrer Verbrennung erforderlichen
atmosphärischen Luft, die erst bei ihrem Austritte aus dem unteren Ende der Röhre
hinzutreten kann, in Berührung kommen. In der Erzielung dieses Resultates an
sachgemäß modificirten Dampfkesseln und Kesselöfen ist nun eigentlich meine
Erfindung gelegen.
Die Producte der in dem erhizten Theile b, b' der Röhre
vorgehenden Destillation des Brennmateriales gehen in das auf der Feuerstelle
lebhaft brennende Feuer über und werden daselbst entzündet, und die hiedurch ganz
oder zum Theil verkohksten Steinkohlen werden zu dem Brennmateriale, womit dieses
lebhafte Feuer unterhalten wird, geschafft. c, c sind
die Trichter, in welche das zur Heizung bestimmte Brennmaterial geschafft wird, und
die sich in die Röhren offnen. d, d sind Kolben, womit
frische Quantitäten Brennmaterial in den Röhren vorwärts getrieben werden, und die
keiner weiteren Beschreibung bedürfen, da sie aus der Zeichnung hinlänglich deutlich
erhellen.
Fig. 22 zeigt
einen meiner Erfindung gemäß gebauten, zum heizen von Zimmern bestimmten Ofen.
Fig. 23 und
24 sind
zwei nach demselben Principe eingerichtete offene Feuer oder Kamine.
An allen diesen Figuren sind die entsprechenden Theile mit den in den früheren
Figuren gewählten Buchstaben bezeichnet, indem dieselben nur insofern eine
Veränderung erlitten, als es erforderlich war, um sie diesen Arten von Oefen
anzupassen. Die in Fig. 24 dargestellte Vorrichtung zum Vorwärtstreiben des Brennmateriales
weicht jedoch von
den früheren einigermaßen ab. Sie besteht nämlich aus einer ekigen Schaufel f, welche sich bei g an
einem Schafte bewegt, und welche mittelst einer gekrümmten Zahnstange, eines
Getriebes h und eines Griffes in Bewegung gesezt wird.
Die Roststangen sind so eingerichtet, daß sie in der Mitte zurükgezogen werden
können, wenn das Brennmaterial in das Feuer gedrängt wird. Dieses Zurükziehen der
Roststangen wird mittelst der Zahnstange und des Getriebes i bewerkstelligt.
Fig. 25 gibt
eine Ansicht des Rostes von Fig. 24 mit den
zurükziehbaren Roststangen.
Fig. 26 zeigt
einen Grundriß des Rostes des Kamines Fig. 23, an welchem sich
die Steinkohlen in seitlichen Magazinen, aus denen sie durch den Kolben d hervorgedrängt werden, befinden.
Fig. 27 ist
ein Grundriß des Rostes von Fig. 22, und Fig. 28 ein
Grundriß des Rostes von Fig. 21.
Als meine Erfindung erkläre ich: 1) die Speisung der Dampfkesselfeuer mittelst
erhizter Oberflächen, durch welche die Kohlen, bevor sie in das Feuer übergehen,
einen Destillirproceß erleiden. 2) die Anwendung sachdienlicher Vorrichtungen zur
vorläufigen Erhizung und Destillirung der Steinkohlen an Heizöfen und Kaminen. 3)
endlich die Anwendung von verschiebbaren Roststangen an Feuerstellen, in Verbindung
mit der Speisung derselben von Unten. Ich binde mich dabei an keine bestimmten
Einrichtungen oder Formen der Kessel oder Oefen.