Titel: | Verbesserter Zündapparat, worauf sich William Newton, am Office of Patents, Chancery-Lane in der Grafschaft Middlesex, am 11. August 1836 auf die von einem Ausländer erhaltene Mittheilung ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 68, Jahrgang 1838, Nr. X., S. 33 |
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X.
Verbesserter Zuͤndapparat, worauf sich
William Newton, am
Office of Patents, Chancery-Lane in der Grafschaft Middlesex, am 11. August 1836 auf die von einem
Auslaͤnder erhaltene Mittheilung ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. December. 1837, S.
160.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Newton's verbesserter Zuͤndapparat.
Die Erfindung besteht in eigenen Behaͤltern, in welche man die
Zuͤndhoͤlzchen bringt, und welche so eingerichtet sind, daß jedes
Hoͤlzchen durch die Reibung, die es beim Herausziehen im Inneren des
Behaͤlters erleidet, augenbliklich entzuͤndet wird. Das Wesentliche
beruht auf der Art und Weise, auf welche zwei rauhe Oberflaͤchen in
Verbindung mit dem Behaͤlter fuͤr die Zuͤndhoͤlzchen so
angebracht sind, daß sie einander beinahe beruͤhren. Die
Zuͤndhoͤlzchen koͤnnen aus Holz, Papier, duͤnnen
Wachskerzchen oder irgend einem anderen hiezu tauglichen Materiale bestehen; und als
Zuͤndstoff kann man irgend eines jener bekannten Gemenge, die sich durch
Reibung entzuͤnden, benuzen, da hieran nichts Neues in Anspruch genommen
wird.
Die Gestalt des zur Aufnahme der Zuͤndhoͤlzchen bestimmten
Behaͤlters laͤßt sich nach Belieben und Geschmak abaͤndern;
denn das Wesentliche wird von dem Patenttraͤger mit folgenden Worten in
Anspruch genommen.
Ich verfertige eine Buͤchse oder einen Behaͤlter, der aus mehreren
kleinen Roͤhren oder Faͤchern, von denen jedes zur Aufnahme eines einzelnen
Zuͤndhoͤlzchens bestimmt ist, besteht. Ueber diesen Faͤchern
bringe ich Streifen aus Kartenpapier oder einer anderen entsprechenden Substanz, die
mit Sandpapier oder einem anderen aͤhnlichen rauhen Materiale
uͤberzogen ist, an. Wenn die Zuͤndhoͤlzchen gehoͤrig mit
Zuͤndmasse versehen worden sind, so bringe ich sie einzeln und mit den
zuͤndenden Enden nach Abwaͤrts gerichtet so in die Faͤcher, daß
ihre oberen Enden so weit uͤber die Kartenblaͤtter hinausragen, daß
man sie zum Behufe des Ausziehens mit dem Finger und Daumen erfassen kann. Beim
Ausziehen selbst druͤkt man die Kartenblaͤtter gelinde zusammen, damit
die mit Zuͤndmasse versehenen Zuͤndhoͤlzchen eine solche
Reibung erfahren, daß sogleich eine Entzuͤndung derselben erfolgt.
In Fig. 17
sieht man mehrere aus Kartenblaͤttern verfertigte Roͤhren oder
Behaͤlter fuͤr Zuͤndhoͤlzchen. Ich nehme zu deren
Verfertigung zwei flache Kartenblaͤtter von rechtekiger Gestalt, und leime
zwischen diese ein drittes, roͤhrenfoͤrmig zusammengeknittertes
Kartenblatt a, a, wie man dieß in Fig. 18 im horizontalen,
und in Fig.
19 im senkrechten Durchschnitte sieht. Dann befestige ich uͤber den
hiedurch gebildeten Roͤhren Streifen Sandpapier b,
b, und wenn hierauf in jede der Roͤhren ein
Zuͤndhoͤlzchen eingefuͤhrt worden ist, so naͤhere ich
die Kartenblaͤtter sammt dem Sandpapiere an die Zuͤndhoͤlzchen
an, und binde sie mit Draht oder auf andere Weise in dieser Stellung zusammen. Wenn
diese Vorkehrung getroffen worden ist, so wird sich jedes
Zuͤndhoͤlzchen beim Durchziehen desselben zwischen den Sandpapieren
augenbliklich entzuͤnden.
Diese Zuͤndhoͤlzchenbehaͤlter lassen sich auf verschiedene Weise
verfertigen und mannigfach mit einander verbinden, ohne daß man deßhalb von dem
Principe abzuweichen brauchte. So kann man z.B. aus mehreren derselben ein kleines
Taschenbuch zusammensezen, welches man bloß zu oͤffnen braucht, um sich durch
schnelles Ausziehen eines Zuͤndhoͤlzchens Licht zu verschaffen. Ein
derlei Taschenbuch von beilaͤufig 2 Zoll Laͤnge, 3/8 Zoll Dike und 2
Zoll Hoͤhe faßt 50 Hoͤlzchen. Sind diese verbraucht, so nimmt man die
Behaͤlter aus Kartenblatt heraus, macht die Draͤhte los, fuͤhrt
neue Zuͤndhoͤlzchen ein, und bindet die Kartenblaͤtter wieder
zusammen.
In Fig. 20
sieht man ein kleines, nach demselben Principe eingerichtetes Buͤchschen
fuͤr Zuͤndhoͤlzchen. a ist der
Behaͤlter fuͤr einen Vorrath aufrecht stehender, mit der
Zuͤndmasse nach Abwaͤrts gerichteter Zuͤndhoͤlzchen; b eine Dille fuͤr ein Wachskerzchen; c ein Raum, in dem ein Paar innen mit rauhen
Oberflaͤchen versehener Platten, welche durch eine Feder gegen einander
gedraͤngt werden, angebracht ist. Zwischen diese rauhen Platten d, d wird mit den Zuͤndenden nach Abwaͤrts gerichtet eine
Reihe Zuͤndhoͤlzchen gebracht; was mit Leichtigkeit geschehen kann,
wenn man den Knopf e der Feder
zuruͤkdruͤkt, und nach Einfuͤhrung der Hoͤlzchen wieder
nachlaͤßt.
In Fig. 21
sieht man ein anderes derlei Buͤchschen, an dem die hintere und vordere Wand
an Angelgewinden herabfaͤllt, um die Zuͤndhoͤlzchen in die
Behaͤlter a, a einfuͤhren zu
koͤnnen. b, b sind die
Reibungs-Oberflaͤchen. Wenn die beiden Waͤnde wieder
aufgestellt sind, so werden sie mit Stiften, die man in Scheiden herabdruͤkt,
festgehalten. Wenn man die Zuͤndhoͤlzchen einzeln auszieht, so
entzuͤnden sie sich durch die Reibung, welche sie zwischen den rauhen
Oberflaͤchen erleiden.
In Fig. 22 ist
ein achtseitiges derlei Buͤchschen abgebildet, dessen Seitenwaͤnde a sich gleichfalls an Angelgewinden
zuruͤkschlagen lassen, um Zuͤndhoͤlzchen in die
Behaͤlter b bringen zu koͤnnen. Die
Reibungs-Oberflaͤchen sieht man hier bei c,
c. Die aufgestellten Seitenwaͤnde werden durch ein achtseitiges
Gehaͤuse festgehalten. Im Inneren des Buͤchschens kann sich eine
Weingeistlampe und eine Schieblade fuͤr einen Vorrath an
Zuͤndhoͤlzchen befinden.
Alle diese Gehaͤuse sind hier nur beispielsweise angegeben, denn der
Patenttraͤger bindet sich durchaus an keine bestimmte Form, indem dieselbe je
nach Umstaͤnden und Geschmak verschieden abgeaͤndert werden kann, und
indem er nur das im Eingange erlaͤuterte Princip als sein Recht in Anspruch
nimmt.