Titel: | Beschreibung einer rotirenden Egge zu landwirthschaftlichem Gebrauche, worauf sich Thomas Vaux, Feldmesser von Woodford Bridge in der Grafschaft Essex, am 13. Jun. 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 66, Jahrgang 1837, Nr. LXXX., S. 368 |
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LXXX.
Beschreibung einer rotirenden Egge zu
landwirthschaftlichem Gebrauche, worauf sich Thomas Vaux, Feldmesser von Woodford Bridge in
der Grafschaft Essex, am 13. Jun. 1836 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Oktober
1837, S. 215.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Vaux's rotirende Egge.
Meine rotirende Egge hat das Eigentuͤmliche, daß, waͤhrend sie sich in
Thaͤtigkeit befindet, ein Theil derselben den anderen reinigt. Die
Beschreibung, zu der ich sogleich uͤbergehen werde, wird deren Einrichtung
versinnlichen.
Fig. 15 gibt
eine Ansicht meiner Egge von der linken Seite; Fig. 16 zeigt sie von der
rechten Seite, und Fig. 17 ist ein Grundriß. Der Bau des Gestelles a,
a, welches saͤmmtliche Theile der Egge traͤgt, und welches
sich um die Achse b bewegt, erhellt aus einem Blike auf die Zeichnung.
c, c sind die Achsen der rottenden Egge, welche aus
zwei Raͤdern, an deren Naben d mit Schrauben oder
auf andere Weise die gebogenen Zaͤhne oder Speichen befestigt sind, besteht.
Diese Achsen c, c koͤnnen vermoͤge der
Spalten oder Fenster, welche in die Seitentheile a, a
geschnitten sind, einander genaͤhert oder von einander entfernt werden. An
dem anderen Ende des Rahmens a, a steigen die
Zahnstangen e empor, welche sich zwischen den an den
Pfosten g befestigten Fuͤhrern f bewegen. Die Pfosten g, g
sind an dem Gestelle h, h befestigt, und reichen bis
unter dasselbe herab, um die Achse i des Rades j aufzunehmen. Dieses Rad j
steht so weit von dem Gestelle entfernt, daß es auf dem nicht umgebrochenen Boden
laͤuft, waͤhrend das Rad l in dem
umgebrochenen Boden seine Bahn findet. Das Querholz n,
an welches bei den Ringen o, o die Pferde angespannt
werden, ist mit einer vierekigen Oeffnung versehen, und diese dient zur Aufnahme
eines vierekigen Zapfens des Rahmens p, der die Achse
der Raͤder q, r traͤgt. Diese
Raͤder muͤssen je nach dem Zustande des Bodens eine groͤßere
oder geringere Breite haben. Der vierekige Zapfen des Rahmens p befindet sich nicht in der Mittellinie der Maschine, sondern zur Linken
von ihr, damit die Egge leichter auf der gehoͤrigen Bahn erhalten werden
kann. Der Zapfen selbst geht durch eine adjustirbare Dille m, welche an eine Querstange, die die Seitentheile des Rahmens h, h, nach Vorne verbindet, geschraubt ist. Da der durch
diese Dille laufende Theil des Zapfens p cylindrisch
ist, so bewegt er sich in ihr, und erzeugt dadurch die Bewegung, gemaͤß
welcher die Egge umgewendet oder in einer Curve bewegt werden kann. Die Achse s, an der das Rad v
angebracht ist, laͤuft in den Zapfenlagern bei t.
Das Rad v kann mittelst der Griffe v' umgedreht werden, und greift mittelst der
Zahnraͤder w in die Zahnstangen e ein, um den inneren Rahmen und mit diesem die
rotirende Egge zu heben, damit auf solche Weise die Tiefe, bis auf welche die
Zaͤhne der Egge in den Boden eindringen sollen, regulirt werden kann. Der
Griff x ist an der Welle 7, die sich zu beiden Seiten
des Gestelles der Egge in Zapfenlagern schiebt, befestigt; und an dieser Welle sind
Sperrkegel oder Daͤumlinge angebracht, die, indem sie in die Zahnstangen
eingreifen, dieselben in irgend einer beliebigen Stellung erhalten. An einem der
Seitentheile des Gestelles a ist mit Schrauben und
Schraubenmuttern ein Seitentheil z auf adjustirbare
Weise festgemacht, und dieses Seitentheil traͤgt die Achse z¹ an der das Rad z², welches sich in der von dem Pfluge gezogenen Furche bewegt,
umlauft. Die Egge ist naͤmlich so gebaut und so eingerichtet, daß sie dem
Pfluge folgen kann; wollte man sie auf andere Weise benuzen, so koͤnnte man
dieses Rad z² weglassen, und den vierekigen
Zapfen des Rahmens p in der Centrallinie der Maschine
anbringen.
Die Zaͤhne der Egge koͤnnen je nach Umstaͤnden eine verschiedene
Biegung haben; auch kann man ihrer an jeder Achse eine beliebige Anzahl anbringen,
ohne deßhalb von meiner Erfindung abzugehen. Wenn die Egge in der durch einen Pfeil
angedeuteten Richtung vorwaͤrts gezogen wird, so dringen deren Zaͤhne
in die Erde ein. Da die Zaͤhne der einen Achse zwischen die Zaͤhne der
anderen gestellt sind, so wird hiedurch nicht nur das aufgebrochene Erdreich
vollkommener zerkleinert werden, sondern eine Egge wird auch die andere von den
Erdklumpen und von dem Unkraute, welches sich in ihr ansammeln wuͤrde,
befreien. Damit dieß um so vollkommener geschehe, sind auch noch Zaͤhne
angebracht, die zwischen die Zaͤhne des Hinteren Theiles der Egge eindringen,
und auch diesen reinigen. Die vorderen Raͤder q,
r sind, damit sie sich nicht verlegen, mit einem Krazer ausgestattet. An
der Achse des Hinteren Rades endlich, welches uͤber das gepfluͤgte
Land laͤuft, ist mittelst eines Hebels ein Zahn angebracht, der der Radspur
folgt, und der die von dem Rade niedergedruͤkte Erde wieder auflokert. Alles
dieß ist durch die Zeichnung klar genug angedeutet, und bedarf keiner weiteren
Beschreibung.