Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 63, Jahrgang 1837, Nr. XV., S. 74 |
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XV.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 28. Oktober
bis 24. November 1836 in
England ertheilten Patente.
Dem Jeremiah Crook,
Kaufmann in Liverpool: auf gewisse Verbesserungen an den
Maschinerien zur Fabrication der Huͤte. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt, Dd.
28. Oktober 1836.
Dem Thomas Edge,
Verfertiger von Gasapparaten und Lampen in Great Peter Street, in der City von
Westminster: auf gewisse Verbesserungen im Beleuchten
mit Gas oder Lampen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 28. Oktober
1836.
Dem Robert Copland
Esq., in Courlands, Wandsworth Road, in der Grafschaft Surrey: auf
Verbesserungen an seinen fruͤher patentirten Apparaten, um Triebkraft zu
gewinnen. Dd.
5. Nov. 1836.
Dem James Elnathan
Smith, Kaufmann in Liverpool: auf
Verbesserungen an Eisenbahnen und an den Locomotivwagen fuͤr dieselben.
Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
8. Nov. 1836.
Dem John Whitcher in
Ringwood in der Grafschaft Hants: auf Verbesserungen an Radschuhen. Dd.
8. Nov. 1836.
Dem James
Smith und Francis Smith, beide in Radford in der
Grafschaft Not-tingham: auf gewisse Verbesserungen an bereits bekannten
Vobbinnetmaschinen. Dd.
8. November 1836.
Dem Joel Livsey,
Baumwollspinner in Bury in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den
Maschinen zum Spinnen, Vorbereiten und Dubliren der Baumwolle und anderer
Faserstoffe. Dd.
10. Nov. 1836.
Dem Bertie Paterson,
Ingenieur in Peacock Street, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an den
Apparaten zum Messen von Gasarten oder Fluͤssigkeiten. Dd.
12. Nov. 1836.
Dem Henry Augustus
Wells, in Threadneedle Street in der City von London: auf Verbesserungen in der
Hutfabrication. Dd.
15. Nov. 1836.
Dem Fletcher Woolley,
in York Street East, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication
von Substanzen, welche als Surrogat fuͤr Bienenwachs gebraucht werden
koͤnnen. Dd.
15. Nov. 1836.
Dem John Yule,
Ingenieur in Glasgow: auf Verbesserungen an rotirenden
Dampfmaschinen. Dd.
15. Nov. 1836.
Dem Augustus
Applegath, Kattundruker in Crayford in der Grafschaft Kent: auf
Verbesserungen im Druken der Kattune und anderer Zeuge. Dd.
15. Nov. 1836.
Dem Joseph Whitworth,
Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an den
Maschinen zum Spinnen und Dubliren der Baumwolle, Wolle und anderer Faserstoffe.
Dd.
19. Nov. 1836.
Dem William Norris,
in Alston in der Grafschaft Cumberland: auf Verbesserungen in der Fabrication
von Kaͤmmen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
19. Nov. 1836.
Dem John Gordon
Campbell und John Gibson, beide aus Glasgow: auf
Verbesserungen in der Seidenfabrication und der Verbindung der Seide mit
gewissen anderen Faserstoffen. Dd.
19. Nov. 1836.
Dem John Buchanan, in
Ramsbottom in der Grafschaft Lancaster: auf einen verbesserten Apparat zum
Faͤrben und aͤhnlichen Operationen. Dd.
22. Nov. 1836.
Dem Thomas Robson, in
Park Road, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Abfeuern von Signalen.
Dd.
22. Nov. 1836.
Dem Georg Gwynne in
Holborn und James
Young, in Brick Lane, beide in der Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen in der Zukerfabrication. Dd.
22. Nov. 1836.
Dem Isaak Maylor, in
Stainbourgh in der Grafschaft York: auf eine Allarmflinte. Dd.
22. Nov. 1836.
Dem Timothy
Hackworth, Ingenieur in New Schildon bei Bishop Auckland: auf
Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd.
22. Nov. 1836.
Dem Thomas Ellis
Esq., von Stamford Hill in der Grafschaft Middlesex, und Thomas Burr von Shrewsbury in der Grafschaft Shropshire: auf Verbesserungen in der Fabrication von Blech,
Roͤhren und anderen Gegenstaͤnden aus Blei und anderen Metallen.
Dd.
24. Nov. 1836.
Dem Joseph Woollams
von Wells in der Grafschaft Somerset: auf verbesserte Methoden Triebkraft aus
bekannten Quellen zu gewinnen. Dd.
24. Nov. 1836.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Decbr. 1836, S. 393.)
Verzeichniß der vom 14. Januar bis 2. Maͤrz 1822 in
England ertheilten und jezt verfallenen Patente.
Des Augustus
Applegath, Drukers in Duke Street, Letts Town, Surrey: auf
Verbesserungen an Drukmaschinen. Dd.
14. Jan. 1822.
Des John Hague,
Ingenieurs in Great Pearl Street, Spitalfields, Middlesex: auf ein Verfahren
metallene Federn, Roͤhren oder Cylinder mittelst Maschinen zu
verfertigen. Dd.
29. Jan. 1822.
Des Sir William
Congreve von Cecil Street, Middlesex: auf ein verbessertes
Verfahren Abdruͤke von Facsimiles beliebig zu vervielfaͤltigen.
Dd.
29. Jan. 1822.
Des Peter Ewart,
Civilingenieurs von Manchester: auf eine neue Methode
Kastenschleußen zu verfertigen. Dd.
29. Jan. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 193.)
Des Robert Bill, von
Newman Street, Middlesex: auf sein Verfahren metallene Roͤhren, Cylinder,
Kegel etc. fuͤr Maste, Bugspriete etc. zu verfertigen. Dd.
5. Febr. 1822.
Des Frederick Lewis
Tatton, Uhrmachers in New Bond Street, Middlesex: auf eine
astronomische Uhr, welche zugleich als Hodometer bei Fuhrwerken aller Art
gebraucht werden kann. Zum Theil von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
9. Febr. 1822.
Des George Halworthy
Palmer, von der koͤnigl. Muͤnze: auf Verbesserungen
in der Erzeugung von Hize, wodurch bei den Oefen der Dampfmaschinen und anderen
viel Brennmaterial erspart und aller Rauch verzehrt wird. Dd.
12. Febr. 1822.
Des John Frederick
Smith Esq. von Dunston Hall, Chesterfield,
Derbyshire: auf Verbesserungen im Appretiren seidener oder wollener, so wie aus
Seide und Wolle gemischter Zeuge. Dd.
12. Febr. 1822.
Des Sampson Davis,
von Upper East Smithfield, Middlesex: auf Verbesserungen an den
Schloͤssern fuͤr Percussions- und andere Flinten. Dd.
12. Febr. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 68.)
Des Thomas Brunton,
in Commercial Road, Middlesex: auf Verbesserungen an Ankern. Dd.
12. Febr. 1822.
Des Elisha Peck,
Kaufmanns in Liverpool: auf eine Maschinerie, die durch
Wasser in Bewegung gesezt und zum Treiben von Muͤhlen, Pumpen etc. benuzt
werden kann. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
22. Febr. 1822.
Des William Erskine
Cochrane Esq., von Somerset Street, Middlesex: auf eine
Einrichtung der Lampen, wodurch man fette und andere feste Koͤrper darin
brennen kann. Dd.
23. Febr. 1822.
Des William Buckle,
von Mark Lane, London: auf
Verbesserungen an der Maschinerie, um Holz und andere Materialien in
unregelmaͤßigen Formen zu schneiden. Ihm von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd.
2. Maͤrz 1822.
Des John Lane Higgins
Esq. von Fulham, Middlesex: auf Verbesserungen in der
Einrichtung von Kutschen und Wagen. Dd.
2. Maͤrz 1822. (Beschrieben im
Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIV. S. 68.)
Des Charles Yardley,
von Camberwell, Surrey: auf ein Verfahren Leim aus Knochen mittelst Dampf zu
fabriciren. Dd.
2. Maͤrz 1822.
Des John Thomson, in
Regent Street, London: auf sein
Verfahren den Stahl zur Verfertigung von Kutschenfedern zuzubereiten. Dd.
2. Maͤrz 1822. (Beschrieben im
Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 193.)
Des John Ruthven, Drukers in Edinburgh: auf eine neue
Methode sich Triebkraft zu verschaffen, Dd.
2. Maͤrz 1822.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Decbr. 1836, S. 391.)
Reed's
Verbesserungen an den Dampfkesseln.
Das Franklin Journal enthaͤlt eine Beschreibung
und Abbildung eines von Hrn. Nathan Reed in Belfast im
Staate Maine verbesserten Dampfkessels, woraus das Mechanics'
Magazine in seiner Nr. 670 Folgendes entnimmt. „Der Kessel ist
cylindrisch und enthaͤlt gleich manchen anderen Kesseln in seinem Inneren
eine Heizstelle und einen Feuerzug. Er ist nicht horizontal, sondern so angebracht,
daß sein hinteres Ende um die Haͤlfte des Durchmessers hoͤher steht,
als das vordere Ende. Von dem hinteren Ende aus steigt ein senkrechter Cylinder
empor, der den Dampfbehaͤlter zu bilden hat, indem der Kessel ganz mit Wasser
gefuͤllt erhalten werden soll, so zwar, daß das Wasser selbst in dem
Behaͤlter noch bis auf eine gewisse Hoͤhe emporreicht. In dem
Behaͤlter befindet sich ein Schwimmer, und von diesem steigt eine senkrechte,
am Scheitel durch eine Stopfbuͤchse fuͤhrende Stange empor. Der zur
Regulirung der Speisung des Kessels dienende Apparat wird durch einen Hebel, welcher
durch das Sinken und Steigen des Schwimmers in Thaͤtigkeit kommt, in Bewegung
gesezt. Eine Eigenthuͤmlichkeit dieser Vorrichtung ist, daß die Speisung des
Kessels selbst dann noch fortwaͤhrt, wenn die Bewegung der Maschine
angehalten worden ist; in diesem Falle wird naͤmlich, wenn das Wasser
hinlaͤnglich gefallen ist, durch Umdrehung eines Sperrhahnes eine
Roͤhre geoͤffnet, durch welche aus dem Dampfbehaͤlter ein Theil
des Dampfes in ein Gehaͤuse oder in einen Kasten entweicht, in welchem sich
eine kleine rotirende Dampfmaschine oder ein nach Art des gewoͤhnlichen
Wasserrades gebautes Dampfrad, welches durch seine Umdrehungen die Speisungspumpe
der Maschine in Thaͤtigkeit versezt, befindet. Sollte es noͤthig seyn,
so wuͤrde ein Theil des Dampfes durch eine andere, gleichzeitig
geoͤffnete Roͤhre entweichen, indem der Speifungsapparat sonst eine zu
große Geschwindigkeit erlangen koͤnnte. — Das Mechanics' Magazine bemerkt hiezu, daß es diese Erfindung fuͤr sehr
vortheilhaft halten wuͤrde, wenn die Erfahrung nicht gezeigt haͤtte,
daß alle Schwimmer, alle Stangen, welche sich durch Stopfbuͤchsen bewegen,
alle Pumpen und uͤberhaupt alle etwas complicirten Apparate gar leicht in
Unordnung gerathen.
Ueber Hrn. M'Grew's Triebkraft zum Fortschaffen von Wagen, Booten etc.
Hr. Alexander M'Grew in Cincinnati im Staate Ohio nahm,
wie das Franklin Journal berichtet, neuerlich ein Patent
auf Anwendung von Kraͤften, die man bisher verloren gehen ließ, zum Behufe
der Condensirung der Luft in eigenen Behaͤltern, um diese Luft dann als
Triebkraft zu benuzen. An Canaͤlen, Fluͤssen, Eisenbahnen, anderen
Straßen etc. geht viele Kraft verloren, diese, so wie auch den Wind, will er
benuzen, indem er die unbenuzte Kraft der bereits bestehenden Raͤder oder
Maschinerien, oder eigens zu diesem Behufe errichtete, und den verschiedenen
Umstaͤnden entsprechende Maschinerien auf die gewoͤhnliche Weise mit
Kolben einer Maschine, die die Luft condensirt und die verdichtete Luft in
entsprechende Behaͤlter treibt, in Verbindung bringt; und indem er diese
verdichtete Luft durch Roͤhren, Ventile und andere Apparate in bestimmten
Quantitaͤten auf den Kolben einer zum Fortschaffen bestimmten Maschinerie
wirken laͤßt. Die Luft wird in einen großen stationaͤren
Behaͤlter getrieben und dann aus diesem mittelst Roͤhren und
Sperrhaͤhnen in andere, mit dem fortzuschaffenden Fahrzeuge in Verbindung
stehende Behaͤlter geleitet. — Die Redaction des Franklin Journal bemerkt hiezu, daß man die
Eisenbahnwagen bereits wiederholt mit verdichteter Luft zu treiben suchte, und daß
man in England bereits auch einen wirklichen Versuch mit der Errichtung von
stationaͤren Maschinen zur Fuͤllung der Luftbehaͤlter machte.
Es lassen sich aber mehrere, wahrscheinlich nicht zu hebende Einwuͤrfe gegen
diese sonst allerdings vortheilhafte Kraft machen; namentlich wird die Kraft, indem
die Elasticitaͤt der Luft bei jedem Kolbenhube geringer wird,
fortwaͤhrend abnehmen; auch ist es schwer die aus dem Luftbehaͤlter
austretende Quantitaͤt Luft so zu graduiren, daß hiedurch die Abnahme der
Elasticitaͤt ausgeglichen wird; und uͤberdieß muͤßte, wenn der
Behaͤlter erneuert wird, in diesem ein Druk vorhanden seyn, der um einige
Atmosphaͤren staͤrker waͤre, als der in einem Dampfkessel
erforderliche, indem er sonst bald so weit exschoͤpft seyn wuͤrde, daß
er seinem Zweke nicht laͤnger mehr zu entsprechen im Stande ist. Die Mittel,
die der Patenttraͤger anwenden will, sind nicht uͤberall, oft
meilenweit nicht zu finden, und selbst wo sie bestehen, ist deren Benuzung zu dem
fraglichen Zweke kostspielig und precaͤr. (Mechanics'
Magazine, No. 674.)
Paulin's
Loͤschapparat,
von welchem wir im Polyt. Journal Bd. LVIII. S.
137 und Bd. LXI. S. 379
ausfuͤhrlich handelten, wurde dem Echo du monde
savant, No. 46 gemaͤß neuerlich auch von der
Hauptloͤschcompagnie in London probirt und sehr zwekmaͤßig befunden.
Der Vorstand dieser Compagnie, der aus unserem Journal ruͤhmlich bekannte Hr.
Braidwood, zog selbst das Paulin'sche Wams an, und begab sich damit in einen Keller, in welchem er
nasses Stroh hatte anzuͤnden lassen. Der Rauch, der sich entwikelte, war so
stark, daß die außer dem Keller gebliebenen Personen sich mit dem Gesichte auf den
Erdboden legen mußten, um der Erstikung zu entgehen; dessen ungeachtet blieb Hr. Braidwood 35 Minuten lang im Keller, bis er den
verabredeten Pfiff hoͤren ließ, auf den man mit Angst wartete, da man
fuͤr den kuͤhnen Loͤschhelden bereits sehr zu fuͤrchten
anfing. Er kehrte gesund und wohlbehalten zuruͤk, nachdem er so lange im
Keller geblieben, bis alles Stroh verbrannt war; er erklaͤrte, daß er
waͤhrend dieser ganzen Zeit auch nicht einen Augenblik lang
Beaͤngstigung oder Unbehagen empfunden. Es waͤre demnach sehr zu
wuͤnschen, daß man auch bei uns anfangen moͤchte, Paulin'sche Apparate unter den Loͤschrequisiten
vorraͤthig zu halten.
Die Flachsspinnerei durch Maschinen in Girardow.
Unter den in Polen eingefuͤhrten neuen Industriezweigen scheint einer der
interessantesten die Flachsspinnerei durch Maschinen. Dieß Gewerbe zeigt sich um so
zutraͤglicher fuͤr das Land, als dieß eine große Menge Flachs
hervorbringt, der ins Ausland verkauft, als Leinewand, Zwirn etc. wieder von ihm
zuruͤkgekauft wird, so daß es hiedurch den benachbarten Laͤndern
zinspflichtig ist und ihnen gaͤnzlich den Vortheil einer Fabrication
uͤberlaͤßt, welche es sich schon laͤngst haͤtte zu
eignen koͤnnen, um damit sein Einkommen zu vermehren. Mangel an
Haͤnden scheint bisher eines der Haupthindernisse der Ausbreitung der
Linnenfabrication gewesen zu seyn. Es wird daher die Maschinenspinnerei um so
schaͤzbarer, und hat hier noch das Gute, nicht mit einem bereits bestehenden
Gewerbe in Concurrenz zu treten und arme Arbeiter zu benachtheiligen, die von einer
gewissen Beschaͤftigung gewohnt sind sich zu erhalten. Der große Vortheil,
welchen die Maschinerie hervorbringt, wird also hier in seiner ganzes Ausdehnung und
ohne die sonst davon unzertrennlichen Uebel Eigenthum des Landes.
Die erste Fabrik der Art in Polen ist von einer Actiengesellschaft unter der Firma
Karl Scholtz und Comp. unter den Auspicien und mit betraͤchtlicher
Unterstuͤzung der Regierung errichtet worden, welche auch die dazu
erforderlichen Maschinen in ihren Werkstaͤtten verfertigen ließ. Auch hat die
Bank, deren wohlthaͤtiger Einfluß sich auf alle Quellen der Landeswohlfahrt
erstrekt, sehr viel zur Belebung des Instituts beigetragen. Die Fabrik befindet sich
auf der dem Grafen Heinrich Lubienski gehoͤrigen
Herrschaft Guzow, wo auch die erste Runkelruͤbenzuker-Fabrik des
Landes errichtet wurde. Eine neue Stadt erhebt sich um die Fabrik, welche bereits
durch Spinnerei, Weberei und Bleicherei an 500 Arbeiter beschaͤftigt.
Bei der Maschinenspinnerei ist das System angewandt, welches in Frankreich Hr. Girard 1812 erfand, als Napoleon eine Belohnung von einer
Million Livres fuͤr die Erfindung einer vollkommenen Flachsspinnerei durch
Maschinen ausgesezt hatte. Es ist dieses System seitdem in England und Deutschland
eingefuͤhrt worden. Nach Polen wurde es durch den Erfinder selbst gebracht,
welchen man zum Amt eines ersten Ingenieurs bei den Bergwerken des
Koͤnigreichs im Jahr 1825 berief. Die Unternehmer haben dem Erfinder einen
schmeichelhaften Beweis ihrer Achtung dadurch gegeben, daß sie der neuen
emporbluͤhenden Stadt den Namen Girardow beilegten. Noch enthaͤlt die
Fabrik nicht alle ihr bestimmten Maschinen, wird sie aber in kurzer Zeit besizen.
Indessen kann sie iezt bereits woͤchentlich 150 Stuͤk gebleichte
Leinewand liefern. Nach ihrer voͤlligen Einrichtung wird ihre Production bis
zum Doppelten steigen. (St. Petersburgische Handelszeitung, Nr. 67.)
Zahl der Webestuͤhle und Dampfmaschinen in
Glasgow.
Wie hoch die Zahl der mechanischen Webestuͤhle in Glasgow angewachsen ist,
berichtet das Athenaeum, ergibt sich daraus, daß im
Jahre 1831 vier Haͤuser allein 3040 solche Stuͤhle besaßen, von denen
jeder des Tages 14 yards Zeug webte. Nimmt man an, daß jeder Stuhl 300 Tage im Jahre
arbeitete, so erzeugten diese vier Haͤuser allein jaͤhrlich 10,101,000
Yards Zeug, welche, den Yard im Durchschnitte zu 4½ D. angeschlagen, zusammen
eine Summe von 189,393 Pfd. St. 15 Sch. repraͤsentirten. Im Ganzen besaß
Glasgow im Jahre 1831 47,127 Webestuͤhle, wovon 15,127 Dampf- oder
mechanische Webestuͤhle; seither hat sich die Anzahl dieser lezteren noch
bedeutend vermehrt. — Dampfmaschinen zaͤhlt man ebendaselbst und in
der Umgebung 310, welche zusammen mit 6406 Pferdekraͤften arbeiten, und von
denen 176 in den Fabriken, 59 in den Steinkohlengruben, 7 in den
Steinbruͤchen, und 68 auf Dampfbooten beschaͤftigt sind.
Gazebeuteltuch fuͤr Mahlmuͤhlen nach
amerikanischem Systeme
verfertigt die Fabrik von Dufour und Comp. in Thal, Kanton
St. Gallen, von vorzuͤglicher Guͤte schon seit mehreren Jahren, und
hauptsaͤchlich fuͤr den Verbrauch der Vereinigten Staaten in
Nordamerika. Eine mit ihrem Gaze uͤberzogene Beutelmaschine kann 4 bis 6
Jahre fortwaͤhrend arbeiten, wenn keine gewaltthaͤtige
Zerstoͤrung eintritt. Wir glauben unsere Landsleute, welche
Kunstmuͤhlen zu errichten beabsichtigen, hierauf aufmerksam machen zu
muͤssen.
Zunahme der Industrie in Rußland.
Rußland besaß am 1. Januar 1815 nicht mehr als 381 Fabriken, welche zusammen 3704
Arbeiter beschaͤftigten; gegenwaͤrtig hingegen belaͤuft sich
die Zahl der ersteren bereits auf 6043 und jene der lezteren ist schon auf 269,675
angewachsen. (Echo du monde savant, 1836, No. 41.)
Benuzung der Abfaͤlle in den
Baumwollspinnereien.
Die Baumwollabfaͤlle, welche sich in den Spinnmuͤhlen in ziemlich
großer Menge ergeben, werden gewoͤhnlich verbrannt und als Asche auf Wiesen
etc. ausgestreut, oder man benuzt sie gleich unmittelbar als Duͤnger. In
lezterem Falle verwesen sie gewoͤhnlich sehr langsam, indem sie sehr troken
und uͤberdieß haͤufig noch mit fettigen Substanzen verbunden sind. Hr.
Mercier, ein ausgezeichneter Fabrikenbesizer in
Frankreich, empfiehlt eine neue Benuzung dieser Abfaͤlle, naͤmlich die
Verwendung derselben zur Errichtung von Treibbeeten, indem sie gehoͤrig
befeuchtet eine sehr intensive und nachhaltige Waͤrme entwikeln sollen. (Aus
dem Journal des connaissances usuelles.)
Bereitung eines schwarzen Anstriches, schwarzer Schisssfirniß
genannt.
Das Journal des connaissances usuelles gibt nach Hrn. Lascombe folgende Vorschrift zur Bereitung eines
schwarzen Anstriches, der den gewoͤhnlichen schwarzen Kienrußanstrich weit
uͤbertreffen, ein glaͤnzendes und schnell troknendes Schwarz geben,
und Holz, Eisen, Tauwerk vor Zerstoͤrung schuͤzen, so wie auch Zeuge
wasserdicht machen soll. Die Bereitung wird in einer Destillirblase von
gewoͤhnlicher Form, welche gegen 3600 Liter zu fassen vermag, vorgenommen.
Die Quantitaͤt des Theeres, welche in diese Blase gebracht wird,
fuͤllt ungefaͤhr ⅔ desselben. Der Theer muß jedoch vorher in
einem eigenen Kessel geschmolzen werden, theils um ihn fluͤssig zu machen,
theils um ihn von den Unreinigkeiten, die an die Oberflaͤche emporsteigen oder zu Boden
fallen, zu befreien. Man unterwirft 2400 Liter Theer einer vorlaͤusigen
Destillation, welche 12 Stunden dauert. Das erste Product derselben ist ein stark
saures Wasser, welches, nachdem es 2–3 Monate auf altem Eisen gestanden, ganz
geeignet wird, um dunkle Farben auf allen Wollen-, Seiden-,
Baumwoll- und Leinenzeugen zu fixiren. Das zweite Product besteht aus
ungefaͤhr 500 Liter Theeroͤhl, welches ein Hauptelement des zu
bereitenden Anstriches bildet. Das dritte, in der Blase ruͤkstaͤndige
Product endlich gibt nach dem Erkalten Schiffspech von vorzuͤglicher
Guͤte. Um zur Bereitung des Anstriches selbst zu schreiten, gibt man in die
Destillirblase 1600 Pfd. Theer, 800 Liter Theeroͤhl und 1000 Kilogr. altes
rostiges Eisen, und laͤßt die Masse drei Tage darin. Am ersten Tage, wo die
Destillation durch einen hohen Grad von Waͤrme sehr lebhaft betrieben wird,
geht ein saͤuerliches Wasser und etwas Oehl uͤber. Am zweiten Tage
ersezt man das uͤbergegangene Wasser und Oehl durch eine gleiche
Quantitaͤt Theeroͤhl, so wie es bei der vorlaͤufigen Operation
gewonnen wurde. An diesem Tage muß das Sieden in der Blase auf einem maͤßigen
Grade erhalten werden, und die Hize ist bis zum Ende des dritten Tages
allmaͤhlich zu vermindern. Wenn man sich endlich uͤberzeugt hat, daß
die Composition hinreichend versotten ist, und einen solchen Grad von
Fluͤssigkeit erlangt hat, wie man ihn wuͤnscht, so laͤßt man
die Blase abkuͤhlen und entleert sie hierauf in die zur Aufbewahrung des
Anstriches oder Firnisses bestimmten Gefaͤße.
Beitrag zur Ziegel-Fabrication.
Ein Correspondent des journal des connaissances usuelles
klagt uͤber den Mangel an Festigkeit und Dauerhaftigkeit der heut zu Tage
fabricirten Baksteine im Vergleiche mit jenen aͤlterer Zeiten. Als
Hauptursachen dieser Verschlimmerung bezeichnet er die zunehmende Seltenheit des
Brennmateriales, in deren Folge die Baksteine oft nur halb ausgebrannt werden, und
die Eile, mit der man bei dem großen Bedarf an Baksteinen arbeitet, und welche das
gehoͤrige Abarbeiten und Gaͤhren des Thones verhindert. Er
schlaͤgt hierauf zur Abhuͤlfe vor, anstatt der gewoͤhnlichen
Ziegeloͤfen solche Oefen anzuwenden, wie sie die Toͤpfer bauen: d. h.
Oefen, die oben zugewoͤlbt sind, und an deren einem Ende sich der Feuerheerd
befindet, waͤhrend an dem anderen Ende der Rauchfang angebracht ist. In
diesen Oefen erzielt man, nach seiner Erfahrung nicht nur eine bedeutende Ersparniß
an Brennmaterial, sondern die Baksteine werden uͤberdieß auch weit
vollkommener gebrannt. Außerdem raͤth er aber auch noch auf jeden Brand von
12,000 Baksteinen ein Gemeng von 80 Kilogr. Kochsalz, 6 bis 7 Kilogr. Bleiasche oder
Bleiglaͤtte und einige Kilogr. rothen Bolus zu nehmen. Dieses Gemenge soll,
wenn der Brand so weit gediehen ist. daß die Flamme bei dem Schornsteine hinaus
schlaͤgt, handvollweise in das Feuer geworfen werden, so daß es immer nur
eine ganz duͤnne Schichte bildet. Es sind hiebei zwei Arbeiter erforderlich,
von denen der eine das Gemenge ausstreut, waͤhrend der andere das Feuer
unterhaͤlt. Es muͤssen zu lezterem Behufe von Zeit zu Zeit 8 bis 10
Stuͤke duͤnnes Holz, auf denen das Gemenge verbrennen kann,
eingetragen werden; denn wenn dasselbe nicht in die Flamme, sondern nur auf die
Gluth faͤllt, so ist der Zwek verfehlt, weil das Gemenge nicht
verfluͤchtigt wird. Aus demselben Grunde muß das Feuer auch nach jedem
Eintrage etwas verstaͤrkt werden. Wenn die drei Feuer gegeben worden sind,
und alles Gemenge eingetragen ist, schließt man den Ofen wie gewoͤhnlich. Die
Ziegel sollen auf diese Weise sehr dicht, wie glasirt und wasserdicht werden. (Wir
unsererseits finden an diesem Vorschlage nichts Neues und auch die Verbesserung des
Ofens abgerechnet, nichts allgemein Empfehlenswerthes.)
Verbesserung in der
Ruͤbenzuker-Fabrication.
Der Director des Comités der Runkelruͤbenzuker-Fabrikanten in Moskau
macht in der dortigen Zeitung folgende Details uͤber eine von Hrn. Goreinow auf seiner im Pawlowskischen Kreise des
Gouvernements Woronesh belegenen Fabrik zu Petrowka eingefuͤhrte Verbesserung
bekannt. Diese besteht darin, den Syrup so viel als moͤglich von den
heterogenen Substanzen, die er enthaͤlt, zu reinigen, indem man ihn drei
Mal durch Thierkohle filtrirt. Der auf solche Weise filtrirte Syrup wird dann
in der Art des raffinirten Zukers Verdichtet. Der Zukers, den man durch diese
Methode gewinnt, gleicht mehr dem Lumpenzuker als dem gewoͤhnlichen Rohzuker.
Wenn der Runkelruͤbensaft 8 Grad an Staͤrke besizt, erhaͤlt man
durch dieses neue Verfahren 5 Pfd. Zuker aus 100 Pfd. Ruͤben etc.; er gibt 7
Pfd., wenn seine Staͤrke 10 Grad betraͤgt, und indem man den Zukersaz
wieder kocht, erhaͤlt man 6 bis 8 Proc. Zuker im Verhaͤltniß zu dem
Gewicht der Ruͤben. Hr. Goreinow zweifelt nicht,
daß man, wenn man die Reinigung des Syrups weiter vervollkommnet, bis zu 10 Proc.
erhalten kann. (St. Petersburgische Handelszeitung, Nr. 67.)
Ueber eine unausloͤschliche Tinte.
Hr. Boutigny d'Evreux, der bereits fruͤher die
Resultate uͤber die spontane oder freiwillige Zersezung der mit Jodtinctur
geschriebenen Schrift bekannt machte, hat seither mathematisch nachgewiesen, daß es
nach 18 Monaten ganz unmoͤglich ist auch nur eine Spur dieser Schrift wieder
herzustellen. Zugleich zeigt er an, daß es ihm gelungen ist eine Tinte zu bereiten,
die beinahe eben so unausloͤschlich ist, wie die chinesische Tusche, und
welche dabei viel bequemer anzuwenden ist. Er loͤst zu diesem Behufe eine
Unze Gummi, eine halbe Unze Zuker und eben so viel essigsaures Blei in zwei Pfunden
reinen Wassers auf, leitet durch die Aufloͤsung einen Strom
Schwefelwasserstoffgas, bis alles Bleisalz zersezt ist, laͤßt dann das Ganze
eine Minute lang sieden, um es endlich mit zwei Quentchen Kienruß zu versezen und
das Ganze mit einer gleichen Quantitaͤt gewoͤhnlicher Tinte zu
vermengen. (Echo du monde savant, No. 45.)
Bleiblech zum Verschließen der Weinflaschen.
Die Anwendung von Bleiblech anstatt des Verpichens der Weinflaschen hat in Frankreich
in den lezten Jahren immer mehr Eingang gefunden, indem die Abnahme der Bleie weit
leichter ist, als jene des Peches, womit man Alles verunreinigt. Es zeigte sich
jedoch hiebei ein Nachtheil, dem aber zum Gluͤk eben so leicht gesteuert
werden kann, als er sich haͤtte voraussehen lassen. Die aus dem Weine
fortwaͤhrend sich entwikelnde Kohlensaͤure dringt naͤmlich
durch die Korkstoͤpsel, wirkt auf das Blei und erzeugt dadurch eine Schichte
Bleiweiß, von der leicht etwas am Halse der Flasche haͤngen bleiben, und dann
beim Einschenken in die Glaͤser fallen kann. Man braucht das Blei, um das
Entstehen von Bleiweiß zu verhuͤten, jedoch nur mit einem Oehlfirnisse zu
uͤberziehen, den man sich dem Journal des
connaissances usuelles gemaͤß bereiten soll, indem man ½ Pfd.
Leinoͤhl eine Viertelstunde lang bei maͤßigem Feuer und in einem
irdenen Topfe mit 1½ Unzen Bleiglatte sieden laͤßt. Von diesem
Firnisse wird zuerst eine Schichte und nach zwei Tagen eine zweite aufgetragen.
Berichtigung.
In der Abhandlung: „über die explosionen. der Dampfkessel“ Band LXI. sind in
der Tabelle Seite 414 in der Rubrik Bemerkungen die Noten
versezt. Es gehört nämlich:
Note 89)
zu
5,4
Wismuth.
— 90)
zu
7,0
—
— 91)
zu
8,0
—
— 92)
zu
6,2
—
— 93)
zu
7,6
—
In dem Aufsaz „über Bereitung des
Berggrüns“ Band LXII. lese man
Seite 62 in der Tabelle
Zeile 3 statt Arsenik, Potasche und
— 4 statt Potasche, Arsenik.