Titel: Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden von Furnirholz, welche Maschinen auch zu anderen Zweken dienen können, und worauf sich Joseph Skinner, Civilingenieur von Fen Court in der City of London, am 29. December 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 63, Jahrgang 1837, Nr. VIII., S. 21
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VIII. Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden von Furnirholz, welche Maschinen auch zu anderen Zweken dienen koͤnnen, und worauf sich Joseph Skinner, Civilingenieur von Fen Court in der City of London, am 29. December 1835 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Oktober 1836, S. 197. Mit Abbildungen auf Tab. II. Skinner's verbesserte Maschine zum Schneiden von Furnirholz. Die vorzuͤglicheren arbeitenden Theile dieser Maschine ruhen zwischen zwei parallelen Gestellen A, A, Fig. 63, von deren oberen Raͤndern die Leisten a, a unter rechten Winkeln auslaufen. Aus der oberen Leiste des einen dieser Gestelle ragt eine Rattel (riddle) hervor. Beide Gestelle sind an ihren oberen Kanten ausgefalzt, und in diesen Falzen ruht ein Schieber B, B, an dessen oberem Rande sich ein Vorsprung b, b befindet. Zwischen den Schiebern sind drei Platten C1, C2, C3 angebracht, welche man in dem Laͤngenaufrisse Fig. 65 ersieht. Um den Rand der ersteren dieser Platten laͤuft eine rechtwinkelige Leiste; zwischen ihren Enden befinden sich außerdem zwei gleichweit von einander entfernte, seitliche nach der Quere laufende Leisten; und der Laͤnge nach laͤuft eine vierte durch die Mitte. Diese Platte ist endweise zwischen den Schiebern, mit der vorderen Flaͤche nach Abwaͤrts gerichtet und in gleicher Hoͤhe mit den unteren Raͤndern der Schieber angebracht; die Leisten an den Enden sind mit Schraubenmuttern an den Schiebern befestigt. Die zweite Platte C2 gleicht in Hinsicht auf Form und Dimensionen der ersteren; sie befindet sich direct uͤber ihr, ist mit ihrer vorderen Flaͤche nach Aufwaͤrts gerichtet, und nicht an den Schiebern befestigt, sondern beweglich; die zu ihrer Bewegung dienenden Vorrichtungen sollen spaͤter beschrieben werden. Die dritte Platte C3 ist rings um den Rand herum mit Leisten versehen; eine solche Leiste laͤuft auch seitlich durch die Mitte; alle diese Leisten sind saͤmmtlich von gleicher Breite und Dike; mit Ausnahme jedoch von der der zweiten Platte zunaͤchst liegenden, welche an der vorderen Flaͤche beginnend, in einer nach Innen gebogenen Linie unter einer Neigung von beilaͤufig 45 Grad verlaͤuft. Die Enden der dritten Platte C3 sind an den Schiebern befestigt; die vordere Flaͤche derselben ist nach Oben gerichtet, auch befindet sie sich auf gleicher Hoͤhe mit deren oberen Kanten, waͤhrend sich der aͤußere Rand mit deren Ende in einer und derselben Linie befindet. Das Schneidinstrument D, D Fig. 64 und 65 laͤuft, was seine Laͤngenrichtung betrifft, gerade; nach der Quere hingegen bildet es eine Curve, welche mit der gekruͤmmten Leiste der dritten Platte, gegen die es gerichtet ist, correspondirt. Das Schneidinstrument wird mittelst eines Haͤlters (gripe) d, Fig. 65, der so lang ist als dasselbe, an Ort und Stelle erhalten. Die Leisten dieses Haͤlters bilden Winkel, welche mit der Stellung des Schneidinstrumentes und mit der inneren Seite der an der Platte befindlichen Leiste correspondiren. Der Haͤlter, der fest an Ort und Stelle erhalten wird, erfaßt die Klinge mittelst der Schraubenbolzen e, Fig. 65, welche in gehoͤrigen Entfernungen zwischen den Winkeln durchgefuͤhrt und in den Rand der an der Platte befindlichen Leiste eingeschraubt werden. Die Dike der Leiste muß je nach Umstaͤnden verschieden seyn. Der Rand der zweiten Platte ist in der Naͤhe des Schneidinstrumentes ausgefalzt, und in den Grund des Falzes sind in gehoͤrigen Zwischenraͤumen Ausfuͤllstuͤke, welche an dem einen Ende keilfoͤrmig zulaufen, eingesezt. Eine Stange E, E, Fig. 64 und 65, welche ich den Compressionsschieber (compressing slide) nenne, und die an ihrem unteren Ende in gehoͤrigen Zwischenraͤumen so ausgeschnitten ist, daß sie den eben erwaͤhnten keilfoͤrmigen Stuͤken entspricht, ist in dem Falze angebracht. Die uͤbrigen Schieber sind den Enden des Compressionsschiebers gegenuͤber weggeschnitten, damit sich lezterer endwaͤrts bewegen kann. Der Compressionsschieber kann also mittelst Schrauben, die durch die seinen Enden gegenuͤberliegenden parallelen Seiten fuͤhren, nach Belieben bewegt, und in seiner Hoͤhe in Bezug auf die vordere Flaͤche der Platte verschieden gestellt werden. Statt dieses Schiebers kann man uͤbrigens auch eine Walze anwenden. Zwischen der ersten und zweiten Platte und parallel mit dem Schneidinstrumente sind zwei Adjustirschieber G, G, Fig. 65 angebracht, von denen jeder an den unteren Seiten in der Naͤhe der Raͤnder mit zwei keilfoͤrmigen Hervorragungen versehen ist. Einer dieser Schieber ist auf den Vorspruͤngen der ersten Platte angebracht, und zwar so, daß sich dessen aͤußerer Rand mit den Raͤndern der ersten und zweiten der dem Schneidinstrumente zunaͤchst liegenden Platten in einer und derselben Linie befindet. Der andere hingegen befindet sich parallel mit ersterem in gehoͤriger Entfernung von den entgegengesezten Raͤndern der Platten. Beide sind sie mit ihrer Dike genau in die Vorspruͤnge der ersten Platte eingebettet; dabei sind die Lager breiter als die Schieber, damit eine seitliche Verschiebung gestattet ist. Die Adjustirschieber sind in der Naͤhe ihrer Enden durch Verbindungsstangen H, H, Fig. 65 miteinander verbunden; diese Stangen laufen durch den aͤußeren Vorsprung, der sich an der zweiten Platte etwas uͤber den Enden der Verbindungsstangen H, H befindet, und bewegen sich in Schraubenmuttern, die in der Naͤhe ihrer Enden an der oberen Seite befestigt sind. Je nachdem man die Daumenschrauben nach der einen oder nach der anderen Richtung bewegt, treten die Schieber entweder vor oder zuruͤk. Indem man dieselben auf ihren schraͤgen Vorspruͤngen hoͤher oder niedriger stellt, kann daher die zweite Platte mit dem Compressionsschieber in Bezug auf die Schneide des Messers nach Belieben adjustirt werden. Die Gestelle oder Tragbalken A, A sind, wie Fig. 63 zeigt, durch Bindungsriegel K, K, deren Enden mit Schraubenbolzen an den oberen Randleisten befestigt sind, zusammengehalten. Auf den Tragbalken A. sind in gleichen Entfernungen von deren Mittelpunkten zwei Querbalken L, L angebracht, deren Fuͤße an den Randleisten der Tragbalken befestigt sind, und die, nachdem sie von diesen Fuͤßen aus bis auf die gehoͤrige Hoͤhe senkrecht emporgestiegen sind, sich in einer den Dimensionen der Maschine entsprechenden Hoͤhe quer uͤber die Platten nach Einwaͤrts biegen. Aus dem horizontalen Theile ragen zwei senkrechte Arme M, M empor, und jedes Paar dieser lezteren ist an dem oberen Theile oder am Scheitel mit einem horizontalen Dekel (cap) f, f, Fig. 65 versehen. Der zuerst beschriebene Theil der Querbalken besteht aus einem Balken, von dessen Laͤngenmittelpunkt aus ein Vorsprung nach Außen hervorragt, und der von dem Fuße gegen die Mitte hin an Vreite zunimmt. Die senkrechten Arme sind der Quere nach aͤhnlich geformt; sie nehmen jedoch nach Oben zu an Staͤrke ab. Ueber den horizontalen Dekeln f, f ist ein Aufsaz g, Fig. 64 angebracht, dessen zwei Theile sich von dem einen Dekel zum anderen erstreken; an dem Mittelpunkte des einen der seitlichen Theile beginnt ein Mittelstuͤk, welches den Mittelpunkt des anderen durchkreuzt und sich daruͤber hinaus erstrekt. Die Enden der seitlichen Theile correspondiren in Groͤße und Form mit den horizontalen Dekeln und sind mit Schraubenbolzen an denselben befestigt. Zwischen jedem Paare der senkrechten Arme M, M ist eine Schraube N, mit vierekiger Achse Fig. 63 und 64 angebracht, die sich in einer an dem unteren Ende der Arme fixirten Buͤchse bewegt und deren Schraube sich nach Abwaͤrts bis in die Naͤhe der Platte erstrekt, waͤhrend die Achse nach Aufwaͤrts durch den horizontalen Dekel laͤuft. Central uͤber jedem Dekel und auf dem Aufsaze f ruhend, befindet sich ein Zahnrad O, aus dessen unterer Seite eine cylindrische Nabe hervorragt, die in ein durch den Dekel und den Aufsaz gehendes Loch einpaßt. Die Achse der Schraube steigt durch die Aushoͤhlung der Nabe und durch eine in dem Mittelpunkte des Rades befindliche Oeffnung empor. In der Mitte zwischen diesen vier Raͤdern ist ein Zahnrad P angebracht, welches in die Raͤder O, O, O, O eingreift, und dessen Achse in den Aufsaz f eingezapft ist. An dem vorspringenden Theile des Aufsazes f befinden sich die beiden Raͤder Q, Q, von denen das eine, welches sich um seine Achse dreht, in das große centrale Rad P eingreift; waͤhrend das andere gleichfalls in dieses leztere eingreift, aber an dem oberen Ende einer senkrechten Spindel R, die durch den Aufsaz f geht, und deren unteres Ende in das aus dem Mittelpunkt des Tragbalkens hervorragende Stuͤk eingesezt ist, fixirt ist. An dem unteren Ende dieser Spindel und unmittelbar uͤber dem Tragbalken befindet sich ein hin und her bewegliches Stuͤk S, Fig. 63, welches sich von der Spindel aus nach Einwaͤrts erstrekt, und in ein verzahntes Kreissegment endet. Unmittelbar uͤber diesem Stuͤke S ist an der Spindel ein Sperrrad T befestigt. In das erwaͤhnte verzahnte Kreissegment greift eine Zahnstange r ein, die an beiden Enden mit einem nach Abwaͤrts und mit einem nach Inwaͤrts gerichteten Vorsprunge versehen ist. Der erstere dieser lezteren nimmt eine in den Randvorsprung des Tragbalkens geschnittene Spalte ein. An dem aͤußeren Ende des Stuͤkes S befindet sich ein Sperrer, der in das Sperrrad eingreift, wenn sich dasselbe nach der einen Richtung bewegt. Parallel mit den beiden Bindungsriegeln K, K nach Innen und unmittelbar uͤber den Platten befindet sich ein beweglicher Balken V, Fig 64, an dessen innerer Kante ein mit hartem Holze oder einem anderen entsprechenden Materiale ausgefuͤtterter Falz, womit die Schneide des Schneidinstrumentes nach Vollendung ihrer Bewegung in Beruͤhrung kommt, angebracht ist. Mit jedem dieser Balken V sind in gehoͤrigen Zwischenraͤumen von einander drei seitliche Stuͤke Y, Y, Y, Fig. 63 und 64, die an der unteren Seite mit einem Falzen und in der Mitte mit einem Fenster n versehen sind, verbunden; uͤberdieß sind diese Stuͤke aber auch noch in die untere Seite der Bindungsriegel eingekerbt. Durch die Bindungsriegel und die Spalten oder Fenster gehen Daumenschrauben P, P, P, welche sich in Schraubenmuttern, die in diesen Fenstern angebracht sind, einschrauben, so daß die Balken auf diese Weise Bloͤken von verschiedener Groͤße angepaßt werden koͤnnen. In der Mitte der Maschine ist an den unteren Enden der großen Schrauben und mittelst Vorspruͤngen, welche sich an der oberen Flaͤche befinden, eine aus Fig. 63 und 65 ersichtliche Platte Z aufgehaͤngt. Der Zahnstange zunaͤchst und in gehoͤriger Entfernung von beiden Enden ist mittelst eines Schraubenbolzens das Stuͤk X befestigt, in dessen Mitte ein Fenster geschnitten ist. In der Mitte der Maschine sieht man in Fig. 65 bei W einen vierekigen Blok Mahagony oder eines anderen Holzes, mit dessen Raͤndern die Balken V, V in Beruͤhrung gebracht sind. Wenn die Platte Z nach Adjustirung saͤmmtlicher Theile auf den Scheitel dieses Blokes herabgesenkt worden ist, und wenn dem Schneidwerkzeuge durch eine Kurbel oder auf irgend andere mechanische Weise eine Hin- und Herbewegung mitgetheilt wird, so wird, wenn der Compressionsschieber E gehoͤrig uͤber die Flaͤche der Platte erhoben wurde, von der unteren Flaͤche des Blokes ein duͤnnes Stuͤk abgeschnitten werden, wobei das Holz durch den Compressionsschieber verhindert wird, sich nach der Richtung der Faser zu trennen. Wenn sich das Schneidwerkzeug zwei oder drei Zoll weit bewegt hat, so kommt eines der Stuͤke X mit der Zahnstange in Beruͤhrung, wo dann das sich hin und her bewegende Stuͤk in Bewegung kommt, waͤhrend der Sperrkegel uͤber das Sperrrad glitscht. So wie dagegen das Schneidwerkzeug zuruͤkkehrt, treibt das andere Stuͤk X die Zahnstange zuruͤk, wodurch der Sperrkegel in das Sperrrad eingreift, so daß saͤmmtliche Raͤder in Bewegung gelangen, und daß die Platte Z mithin abermals fest auf den Blok herabgetrieben wird. Ich beschraͤnke mich nicht genau auf die hier beschriebene Anordnung der Theile, vorausgesezt, daß die wesentlichen Theile, naͤmlich das Schneidwerkzeug D und der oben beschriebene Compressionsschieber E beibehalten werden.

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