Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 61, Jahrgang 1836, Nr. XIV., S. 70 |
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XIV.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 28. April bis 24. Mai 1836 in England
ertheilten Patente.
Dem William Preston,
Kattundruker in Sunnyside in der Grafschaft Lancaster: auf gewisse
Verbesserungen im Druken der Kattune und anderer Gewebe. Dd. 28. April 1836.
Dem John Burns Smith,
Baumwollspinner in Salford in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an
den Maschinen zum Verspinnen, Spinnen und Zwirnen der Baumwolle und anderer
Faserstoffe. Dd. 30. April 1836.
Dem John Whiting, Med. Dr., in Rodney Buildings, New Kent Road, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Zubereiten gewisser Mehlspeisen. Dd. 3. Mai
1836.
Dem John Macneill,
Civilingenieur in Parliament Street, in der Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen im Baue oder im Ausbessern gewoͤhnlicher Landstraßen. Dd. 3. Mai
1836.
Dem William Sneath,
Spizenfabrikant in Ison Green, in der Grafschaft Rottingham: auf gewisse
Verbesserungen an den Bobbinnetmaschinen. Dd. 3. Mai 1836.
Dem William Augustus
Howell, Schmied und Eisengießer in Ramsgate in der Grafschaft Kent: auf verbesserte Thuͤrfedern. Dd. 3. Mai 1836.
Dem Thomas Henry
Russell, Roͤhrenmacher im Took's Court, in der City von
London: auf Verbesserungen in der Verfertigung geschweißter eiserner
Roͤhren. Dd. 3. Mai 1836.
Dem Edmund Pontifex,
Kupferschmied im Shoe Lane, in der City von London: auf eine Verbesserung im
Raffiniren des Zukers. Dd. 5. Mai 1836.
Dem Joseph Banister,
Uhrmacher in Colchester, in der Grafschaft Essex: auf Verbesserungen an Uhren.
Dd. 7. Mai
1836.
Dem John Elvey,
Muͤhlenarzt in Canterbury, Grafschaft Kent: auf gewisse Verbesserungen an
Dampfmaschinen. Dd. 7. Mai 1836.
Dem Matthew
Hawthornthwaite, Weber in Kendal, Grafschaft Westmoreland: auf
eine neue Methode gewisse Muster in gewissen Geweben zu erzeugen. Dd. 7. Mai
1836.
Dem Thomas Taylor,
Sattler in Banbury in der Grafschaft Oxford: auf gewisse Verbesserungen an
Reitsaͤtteln. Dd. 7. Mai 1836.
Dem Luke Hebert, in
Paternoster Row, City von London: auf Verbesserungen an Pferdehalftern. Von
einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 9. Mai 1836.
Dem John Hague,
Ingenieur in Cable Street, Wellclose Square, Grafschaft Middlesex: auf eine neue
Methode das Wasser aus Bergwerken und von allen Orten, wo es sich ansammelt,
mittelst einer bekannten Kraft in die Hoͤhe zu schaffen; ferner auf die
Anwendung dieser Kraft zum Treiben gewisser Maschinen. Dd. 9. Mai 1836.
Dem Richard
Waddington und John Hardman, Eisengießer in Bradford in der Grafschaft York:
auf eine verbesserte Einrichtung der Raͤder fuͤr Eisenbahnwagen.
Dd. 10. Mai
1836.
Dem Richard Birkin,
Spizenfabrikant in der Pfarrei Basford, Grafschaft Rottingham: auf gewisse
Verbesserungen an Bobbinnetmaschinen. Dd. 11. Mai 1836.
Dem Richard Wilson,
Baumeister in Blyth Sheds, Grafschaft Northumberland: auf Verbesserungen in der
Verfertigung von Kaminverzierungen, Saͤulen, Karnießen etc., welche
bisher aus Marmor gemacht wurden. Dd. 12. Mai 1836.
Dem Thomas Grahame,
in Suffolk Street, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Boote
und andere Koͤrper von einem Niveau in ein anderes zu bringen. Dd. 13. Mai
1836.
Dem John Ashdowne, in
Tunbridge in der Grafschaft Kent: auf einen verbesserten, an den
Wagenraͤdern anzubringenden Apparat, um die Wagen auf
gewoͤhnlichen Landstraßen leichter fortziehen zu koͤnnen. Dd. 13. Mai
1836.
Dem Wheatley Kirk,
Pianofortèmacher in Commercial Street, Leeds: auf Verbesserungen an
Pianofortes. Dd. 14. Mai 1836.
Dem Joseph Whitworth,
Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und
Dubliren von Baumwolle, Wolle und anderen Faserstoffen. Dd. 17. Mai 1836.
Dem David Fisher, in
Wolverhampton in der Grafschaft Stafford: auf eine Verbesserung an
Dampfmaschinen. Dd. 17. Mai 1836.
Dem Henry Walker
Wood, Kaufmann in Austin Friars in der City von London: auf
Verbesserungen an gewissen Locomotivapparaten. Dd.
17. Mai 1836.
Dem James Brown,
Papiermacher in Esk Mills, Pfarrei Pennycuick, Nordengland: auf gewisse
Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Papiermachen. Dd. 18. Mai
1836.
Dem Thomas Beck, in
der Pfarrei Little Stoneham, Grafschaft Suffolk: auf einen neuen oder
verbesserten Kraftapparat, den er rotae vivae nennen
will. Dd. 18. Mai
1836.
Dem Piere Barthelemy Guinibert
Debac, Civilingenieur in Brixton: auf Verbesserungen an
Eisenbahnen. Dd. 18. Mai 1836.
Dem Henry Elkington,
in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf eine verbesserte rotirende
Dampfmaschine. Dd. 23. Mai 1836.
Dem William Watson,
Faͤrber in Leeds: auf eine Verbesserung im Faͤrben der
Huͤte durch Anwendung gewisser chemischer Materialien, die bisher noch
nicht zu diesem Zwek gebraucht wurden. Dd. 24. Mai 1836.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Jun. 1836, S. 383.)
Verzeichniß der vom 28. Septbr. bis 24. Oktbr. 1821 in England
ertheilten und jezt verfallenen Patente.
Des Sir William
Congreve in Cecilstreet, Strand, Middlesex: auf Verbesserungen an
Dampfmaschinen. Dd. 28. Septbr. 1821.
Des James Fergusson,
in Newmanstreet, London: auf Verbesserungen im Stereotypendruk. Dd. 18. Oktbr.
1821.
Des Stephen Hawkins,
Civilingenieur am Strand, Middlesex: auf verbesserte luftdicht schließende Dekel
fuͤr Abtritte. Dd. 18. Oktbr. 1821.
Des Thomas Lees
jun., in Birmingham: auf verbesserte Lichtpuzen. Dd. 18. Oktbr.
1821.
Des Peter Davey,
Kohlenhaͤndler in Old Swan-wharf, Chelsea, Middlesex: auf eine
verbesserte Zubereitung der Steinkohlen zu Brennmaterial. Dd. 18. Okt. 1821.
Des John Poole, in
Sheffield: auf gewisse Verbesserungen im Plattiren von Eisen oder Stahl mit
Messing, Kupfer und verschiedenen Metalllegirungen, um es dann zu Blechen oder
Barren zu walzen. Dd. 18. Oktbr. 1821.
Des John
Christophers, in New Broadstreet, London: auf gewisse Verbesserungen
an Ankern, oder ein Ersazmittel derselben. Dd. 18. Oktbr. 1821. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLII. S. 321.)
Des Owen Griffith, in
Tryfan, Carnarvonshire: auf verbesserte Bruchbaͤnder. Dd. 18. Oktbr.
1821.
Des Thomas Martin und
Charles Grafton
in Birmingham: auf eine Methode und einen Apparat zur Erzeugung einer
vorzuͤglichen Buchdrukerschwaͤrze. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 257.)
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Mai 1836, S. 319, und Jun. S. 382.)
Preise der Société royale
et centrale d'agriculture in Paris, die
Runkelruͤbenzuker-Fabrication betreffend.
Die oben genannte Gesellschaft ertheilt in ihrer oͤffentlichen Sizung im April
1837 folgende Preise.
1. Preis von 3000 Fr. fuͤr denjenigen, der das einfachste und wohlfeilste, auf
kleineren Oekonomien anwendbare Verfahren der Zukerfabrication angibt und deutlich
beschreibt. Das Verfahren muß seit 2–3 Monaten im Gange seyn, und
taͤglich wenigstens 12 Kilogr. Zuker liefern. Die Einfachheit muß so groß
seyn, daß jeder Landwirth das Verfahren selbst befolgen und die gewuͤnschten
Resultate damit erlangen
kann. Der Zuker muß durch fortgeseztes Abtropfen oder durch Klaͤrung, oder
auf irgend eine andere Weise in solchem Grade gereinigt seyn, daß er entweder
unmittelbar verbraucht oder in die Raffinerien gebracht werden kann. Der
Preisbewerber muß die Gruͤnde angeben, aus denen er seiner Methode vor den
uͤbrigen bekannten Methoden den Vorzug gibt.
2. Preis von 2000 Fr. fuͤr einen Apparat, der sich fuͤr Landwirthe oder
fuͤr Vereine von solchen, welche taͤglich wenigstens 50 Hectoliter
Runkelruͤbensaft verarbeiten wollen, am besten eignet. Wohlfeilheit,
Leichtigkeit der Handhabung, Ersparung an Brennmaterial oder an Triebkraft im
Vergleiche mit den bereits bekannten Apparaten scheinen die wesentlichsten
Bedingungen. Uebrigens werden die geringeren Fabricationskosten im
Verhaͤltnisse zur Quantitaͤt des erzielten Zukers bei uͤbrigens
gleichen Umstaͤnden dem Urtheile zum Grunde gelegt werden.
3. Preis von 1000 Fr. fuͤr die wesentlichste neue Verbesserung an irgend einer
der Operationen der Zukerfabrication. Die Commission der Gesellschaft wird dieselbe
untersuchen und deren Resultate in einer Fabrik pruͤfen und
bewaͤhren.
4. Preise von 100 Fr. fuͤr jeden der ersten zwoͤlf Concurrenten, welche
kleine, wohlfeil arbeitende Fabriken, in denen man jaͤhrlich aus selbst
gebauten Runkelruͤben uͤber 300 Kilogr. Zuker von solcher Reinheit
erzeugt, daß er im Hause verwendet werden kann, hergestellt haben werden.
Außerdem behaͤlt sich die Gesellschaft vor, Medaillen an diejenigen zu
ertheilen, die wesentlich zur Verbreitung der
Runkelruͤbenzuker-Fabrication im Kleinen beigetragen haben werden; es
mag dieß durch Mittheilung erworbener Erfahrungen, oder durch Beispiel, oder durch
Nachschlaͤge geschehen seyn; ferner an diejenigen, welche zur Bildung von
Zuker-Fabricationsvereinen unter den Landwirthen beigetragen haben; und
endlich auch noch an jene Fabrikanten, die den benachbarten Landwirthen die
groͤßte Menge Zuker in Tausch gegen die Runkelruͤben abgegeben
haben.
Sollten die Preise im Jahre 1837 nicht ertheilt werden koͤnnen, so
wuͤrden sie bis zum Jahre 1839 ausgesezt bleiben; und waͤren auch dann
noch nicht alle Bedingungen erfuͤllt, so behaͤlt sich die Gesellschaft
vor, die Preise an die wuͤrdigsten Concurrenten zu vertheilen. Die
Abhandlungen und Dokumente muͤssen spaͤtestens im Monate Januar an den
Secretaͤr der Gesellschaft, Hrn. Baron de
Silvestre, eingesandt werden.
Die Gesellschaft wuͤnscht, daß die von den Preisbewerbern angedeuteten
Methoden durch eine oder zwei Campagnen befolgt worden; wenigstens muͤssen
die angegebenen Resultate zwei Monate hindurch erzielt worden seyn. Bei dem ersten
und zweiten Preise macht es die Gesellschaft nicht zur Bedingung, daß die
Concurrenten neue Methoden angeben, wenn sie durch Wahl einer aͤlteren den
Absichten der Gesellschaft entsprechen. (Journal des
connaissances usuelles. Maͤrz 1836, S. 106.)
Ueber Stroͤmungen im Wasser.
In der lezten Nummer von Silliman's
American Journal befindet sich ein Aufsaz uͤber
Stroͤmungen im Wasser, in welchem behauptet wird, daß wenn in der
Naͤhe der Mitte des Bodens eines mit Wasser gefuͤllten Bottiches oder
eines anderen Wasserbehaͤlters ein Loch gemacht wird, durch welches das
Wasser entweichen kann, das Wasser in eine rotirende Bewegung von Westen gegen
Suͤden geraͤth, und daß sich diese Bewegung allmaͤhlich selbst
dann wieder herstellt, wenn man auf verschiedene Weise andere Bewegungen des Wassers
veranlaßte. Es scheint daher, daß hier ein natuͤrliches Gesez zum Grunde
liegen muͤsse, wenn anders das Factum richtig ist. (Mechanics' Magazine, No. 666)
Massie's und Ranwell's
Ruderraͤder.
Mit dem von den genannten Patenttraͤgern erfundenen Ruderrade fuͤr
Dampfboote wurde Anfangs Mai l. J. an Bord des Dampfbootes Red Rover der erste
oͤffentliche Versuch angestellt. Das Princip der Erfindung scheint darin zu
bestehen, daß waͤhrend sich die Schaufeln in der zum Fortschaffen des
Fahrzeuges guͤnstigsten Stellung befinden, ihre ganze Oberflaͤche dem
Wasser dargeboten wird; daß die Oberflaͤche hingegen in mehrere ekige
Staͤbe zerfaͤllt, durch deren Zwischenraͤume das Wasser hindurch
stroͤmt, so wie sich die Schaufel aus der angedeuteten Stellung entfernt. Die
Dampfkraft wirkt daher immer gleich auf die naͤchstfolgende Schaufel und wird
nicht erst zum Emporheben des Wassers verschwendet. Man bemerkte bei der Anwendung
dieser Art von Ruderraͤdern zwar keinen so bedeutenden Wasserschwall, wie an
den gewoͤhnlichen Ruderraͤdern; allein es zeigte sich ein bedeutendes
Schaͤumen und Gaͤhren des Wassers, welches jedoch durch eine
Modifikation im Baue leicht bedeutend vermindert werden koͤnnte. Wir bemerken
zu dieser aus dem Mechanics' Magazine, No. 666
entnommenen Notiz nur noch, daß uns dieses Ruderrad mit den neueren
Raͤderraͤdern von Elijah Galloway und von
Hrn. Field große Aehnlichkeit zu haben scheint.
Ueber die Folgen der Verbreitung der Maschinen.
Unter den Gegnern der Maschinen hat sich in neuester Zeit ein Arzt und Chirurg, Hr.
P. Gaskell Esq. in London, besonders hervorgethan, und
unter dem Titel „Artisans and Machinery: the moral
and physical Condition of the Manufacturing Population considered with
reference to Mechanical Substitutes for Human Labour. By P.
Gaskell
Esq. 8. London 1836. By Parker“ ein Werk
geliefert, welches von den Freunden der Maschinen mit eben so vielem Interesse
gelesen, als von deren Gegnern mit Applaus aufgenommen werden duͤrfte. Da es
hier nicht unsere Absicht ist, in die den Maschinen feindlichen Ansichten des
Verfassers einzugehen und eine wie uns scheint nicht sehr schwierige Widerlegung
derselben zu versuchen, so begnuͤgen wir uns, um die Aufmerksamkeit auf
dieses Werk zu lenken, mit Ausziehung folgender historisch-statistischer
Notizen.
„Unsere enorme Ausfuhr, sagt Hr. G., hat Viele durch ganz außerordentliche
Taͤuschungen verblendet. Wir wollen jedoch sehen, wie dieselbe zu ihrer
gegenwaͤrtigen Groͤße stieg. Um dieß zu koͤnnen,
muͤssen wir zuerst erlaͤutern, was unter officiellem und declarirtem Werthe zu
verstehen ist. Ersterer bezeichnet lediglich die Quantitaͤt: er ist das
Ausfuhrquantum nach einem vor mehreren Jahren von der Mauth fixirten und
unveraͤndert gebliebenen Tarife auf Geld reducirt. Wenn es daher z.B. in
Beziehung auf den officiellen Werth heißt, im Jahre 1800 wurden von diesem oder
jenem Artikel fuͤr eine, und im Jahre 1835 dagegen fuͤr zehn
Millionen ausgefuͤhrt; so heißt dieß so viel als: im Jahre 1810 wurde
eine gewisse Anzahl von Yards auf eine, und im Jahre 1835 eine gewisse Anzahl
auf zehn Millionen geschaͤzt und zwar nach einem und demselben Tarife;
hieraus folgt denn, daß in lezterer Zeitperiode zehn Mal mehr Yards
ausgefuͤhrt wurden, als in ersterer. – Der declarirte Werth hingegen ist der wirkliche Preis nach der Angabe des
Versenders. Vergleicht man mithin den officiellen mit dem declarirten Werthe, so
ergibt sich sogleich die Zu- oder Abnahme des Werthes des Artikels.
Steigt der officielle Werth, waͤhrend der declarirte stationaͤr
bleibt, so ergibt sich, daß eine groͤßere Quantitaͤt Waare
versendet wird, ohne daß dafuͤr ein entsprechender Ruͤkfluß an
Geld Statt findet. Dieß nun auf unseren Baumwollwaarenhandel angewendet, gibt
großen Aufschluß uͤber die Wirkungen der Maschinen auf Production und
Werth. Im Jahre 1814 betrug der officielle Werth der ausgefuͤhrten
Baumwollwaaren 17,655,378 Pfd. Sterling, der declarirte hingegen 20,033,132 Pfd.
Sterl.; im Jahre 1833 stand der officielle Werth auf 46,337,210 Pfd. Sterl., der
declarirte hingegen nur auf 18,459,000 Pfd. Sterl. Um das Sinken im Werthe
demnach recht anschaulich zu machen, kann man sagen:
im
Jahre
1814
wurden
17,655,378 Yards
fuͤr
20,033,132 Pfd. Sterl.
–
–
1833
–
46,337,210 –
–
18,459,000 –
–
verkauft;
so daß, obschon sich unsere Ausfuhr verdreifachte, der absolute Ertrag um beinahe
2,000,000 Pfd. Sterl. abnahm.“ Diese Daten als richtig angenommen,
glauben wir, daß es um die gehoͤrigen Folgerungen aus ihnen ziehen zu
koͤnnen, noͤthig gewesen waͤre, zugleich auch die relativen
Gestehungspreise anzugeben, da nur hieraus der Gewinn des Landes bei der Fabrication
abzunehmen gewesen waͤre.
Interessant finden wir auch folgende Zusammenstellung des Lohnes, den ein Arbeiter in
verschiedenen Jahren fuͤr ein und dasselbe Cambricgewebe einnahm, mit dem
Preise der Hauptlebensmittel und des Miethzinses fuͤr eine vier- oder
zweistuͤhlige Wohnung in Bolton.
Textabbildung Bd. 61, S. 74
Jahre; Lohn; Feinmehl per Last;
Grobmehl per Last; Kartoffel per Last; Rindfleisch per Pfund; Miethzins
fuͤr 4 Stuͤhle; Miethzins fuͤr 2 Stuͤhle
Um diese vergleichende Uebersicht vollkommen zu wachen, haͤtte der Verfasser
nothwendig beifuͤgen sollen, wie viel der Arbeiter taͤglich Lohn
verdient, oder wie viel er in Folge der Verbesserungen der Maschinen taͤglich
Fabricat zu liefern im Stande ist. Davon schwieg er jedoch weislich still, weil eine
solche Angabe zu sehr und zu offenbar zu Gunsten der Maschinen gesprochen haben
wuͤrde!
Tragbarer Kessel zum Erhizen von Baͤdern.
Die HH. John Macpherson und C. H. Smith, Architect in Edinburgh, haben eine neue Methode Baͤder
mittelst eines tragbaren Kessels in jedem Zimmer zu hizen erfunden. Bei einem
Versuche, den sie mit ihrem Apparate vor der Society of
arts in Edinburgh anstellten, wurde ein Bad im Sizungssaale der
Gesellschaft innerhalb 46 Minuten von 8° R. auf 34° R. erhizt. (Edinb. New Phil. Journal. April 1836.)
Ueber die Vortheile der Dampfpfluͤge
liest man in der Revue britannique
vom December 1835 im Wesentlichen Folgendes. „Man erhaͤlt leicht
einen Begriff von der Ersparniß, die sich beim Gebrauche der Pfluͤge
durch Anwendung der Dampf- anstatt der Pferdekraft ergeben wuͤrde,
wenn man die Kosten beider vergleicht, und wenn man erwaͤgt, daß ein
Dampfpflug dasselbe leistet, wozu sonst mehrere gewoͤhnliche
Pfluͤge erforderlich waͤren. Rechnet man, daß ein Dampfpflug nur
zwei gewoͤhnliche Pfluͤge ersezt, so ergibt sich fuͤr
ersteren bei zehnjaͤhrigem Dienste, die Anschaffungs- und
Unterhaltungskosten gehoͤrig in Anschlag gebracht, eine Ersparniß von
mehr als zwei Drittheilen. Dabei ist aber noch gar nicht in Berechnung gekommen,
welche Vortheile die Maschine noch abwerfen wuͤrde, waͤhrend man
ihrer nicht zum Pfluͤgen bedarf; indem sie dann zum Transporte von Holz,
von Duͤnger, von Lebensmitteln, so wie auch zum Dreschen benuzt werden
koͤnnte. Die mechanischen Schwierigkeiten, auf die man bei der Anwendung
der Dampfkraft zu landwirthschaftlichen Zweken stoͤßt, sind bei weitem
nicht so groß, wie jene, die ihrer Anwendung zum Betriebe der Wagen auf den
gewoͤhnlichen Landstraßen im Wege stehen. Es ist naͤmlich ein
großer Unterschied, ob man eine Maschine zu erbauen hat, welche eine sehr
bedeutende Last mit einer Geschwindigkeit von 15–20 engl. Meilen in der
Stunde fortschaffen soll; oder ob es sich um einen Dampfpflug handelt, der
hoͤchstens 5–6 engl. Meilen in der Stunde zuruͤkzulegen
hat. Wir muͤssen daher die Anwendung der Dampfkraft zu
landwirtschaftlichen Zweken sehr empfehlen; und wenn wir auch wohl einsehen, daß
die Anschaffung der Maschinen nur von groͤßeren Oekonomen bestritten
werden koͤnnte, so ließen sich doch Vereine gruͤnden, welche
Dampfpfluͤge anschaffen, und sie dann je nach Bedarf an die benachbarten
Landwirthe vermiethen koͤnnten.“ (Mémorial encyclopédique. Februar 1836.)
Ueber das Schmelzen von Platin
machte Hr. Maugham am 12. Mai 1835
der Society of arts eine Mittheilung, aus welcher das
Magazine of Popular Science in No. III. S. 208,
Folgendes entnimmt. „Wenn man Platin mit der
Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme auf Kohle schmilzt, so wird es
bruͤchig, indem es wahrscheinlich in ein Carburet verwandelt wird. Als
die beste Unterlage zeigte sich mir ein feuerfester Thon, wie jener von
Stourbridge. Am zwekmaͤßigsten fand ich es, wenn man groͤßere
Platinklumpen erzeugen will, der auf der Oberflaͤche geschmolzenen Masse
kleine Stuͤkchen ungeschmolzenen Metalles beizusezen, die dann
zusammenschweißen. Vor dem Auswalzen oder bevor man das Platin zu einem anderen
Zweke verwendet, muß man jene Theile, die zunaͤchst an dem Thone lagen,
entfernen, indem sich diese mit etwas Kiesel verbanden und daher nicht wohl zu
weiterer Verarbeitung taugen. Wenn man hinreichend geraͤumige Gasometer
zu Gebot hat, und wenn man die Muͤndung, durch welche die Gase
ausstroͤmen, hinlaͤnglich erweitert, lassen sich nach diesem
Verfahren gewiß Platinmassen von beliebiger Schwere erzeugen. Ich selbst
verschaffte mir auf diese Weise aus Koͤrnern einen Klumpen von einem
halben Pfunde im Gewichte.“
Neue Art von Stereotypie.
Die amerikanischen Zeitschriften melden, daß man sich gegenwaͤrtig in den
Vereinigten Staaten folgender Methode bediene, um den Druk von einem Blatte Papier
auf eine Metallplatte uͤberzutragen. Man nimmt zwei gut planirte und gut
polirte Platten aus weichem Eisen und bringt das bedrukte Blatt Papier
gehoͤrig befeuchtet zwischen sie; dann erwaͤrmt man die Platten und
unterwirft sie einem starken Druke, worauf man die Schriftzuͤge auf das Eisen
uͤbergetragen findet. Die Platte wird nunmehr mit verduͤnnter
Salpetersaͤure benezt, welche saͤmmtliche Theile, die nicht mit der
Schwaͤrze uͤberzogen sind, anaͤzt, so daß man eine Art von
Stereotypenplatte erhaͤlt. Manchmal haͤrtet man die Platten nach der
Perkins'schen Methode, so daß man 20 bis 25,000
Abdruͤke damit veranstalten kann. (Hermes, No.
6.)
Ueber das Verzinnen bleierner Roͤhren.
Wir haben in einem fruͤheren Jahrgange der Methode erwaͤhnt, nach
welcher Hr. Ewbank in den Vereinigten Staaten bleierne
Roͤhren verzinnt, um sie nicht bloß zu Wasserleitungen, sondern auch zu
mannigfachen anderen Zweken, z.B. beim Abziehen von Bier, Cider u. dergl. ohne alle
Gefahr anwendbar zu machen. Da man hiegegen Einwendungen erhob, so macht nun Hr. G.
Chilton von New York im American Journal of Science folgende Versuche bekannt. „Ich
fuͤllte mehrere Stuͤke bleierner Roͤhren, die theils mit
reinem Zinne, theils mit verschiedenen Zinnlegirungen verzinnt worden waren, mit
Essig von verschiedener Staͤrke, und ließ sie einen Monat bis zu 6 Wochen
unter oͤfterem Schuͤtteln stehen. Der Essig gab nach dieser Zeit
mit schwefelsaurem Natron gepruͤft keine Reaction, mit
schwefelwasserstoffsaurem Ammoniak hingegen einen braunen Niederschlag von
Schwefelzinn. Dasselbe Resultat ergab sich auch, als ich die Roͤhren mit
Kochsalzaufloͤsung anstatt mit Essig fuͤllte. Es scheint demnach,
daß in allen diesen Faͤllen, welche ich als galvanische Wirkungen
betrachte, das Zinn das am leichtesten oxydirbare Metall war, obschon sich das
Blei an freier Luft und ohne Einfluß galvanischer oder polarischer
Verhaͤltnisse schneller oxydirt, als das Zinn. Ich brauche wohl kaum zu
bemerken, daß Proust schon vor 30 Jahren
aͤhnliche Resultate erhielt, als er in Auftrag seiner Regierung eine
Reihe von Versuchen mit verschiedenen Blei- und Zinnlegirungen anstellte,
um zu erforschen, ob die gewoͤhnliche Verzinnung der kupfernen
Gefaͤße einen Nachtheil fuͤr die Gesundheit habe. Bei keinem
seiner Versuche fand naͤmlich eine Aufloͤsung von Blei oder von
Zinn Statt. Ich bemerke schließlich nur noch, daß ich jaͤhrlich ein
kupfernes verzinntes Gefaͤß mit verduͤnnter Salzsaͤure
reinige, und daß hiedurch das entstandene Zinnoxyd aufgeloͤst wird,
waͤhrend das Kupfer unangegriffen bleibt.“ (Mechanics' Magazine, No. 661.)
Ueber die Conservirung von Marmor durch Einlassen desselben
mit Wachs.
Wir entnehmen aus den Aussagen, welche Hr. John Henny im
vorigen Jahre vor der Commission machte, die von dem Parliamente fuͤr
Kuͤnste und Wissenschaften niedergesezt worden, folgende interessante Notiz
uͤber die Conservirung von polirtem Marmor gegen die nachtheiligen
Einfluͤsse, welche die atmosphaͤrische Luft zu London darauf
ausuͤbt. „Als ich vor 16 Jahren, sagt Hr. Henny, nach London kam, untersuchte ich sorgfaͤltig den Zustand
der steinernen Gebaͤude. Die gegen den Fluß zu gelegene Mauer von
Sommerset House zog hierbei bald meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich fand
naͤmlich eine Muschel einen halben Zoll weit aus dem
Portland-Kalke, aus welchem dieselbe gebaut ist, herausstehen, und da
diese nicht aus dem Steine herausgewachsen seyn konnte, so folgte nothwendig,
daß der Stein eine Abnuͤzung erlitten haben mußte, welcher die
haͤrtere Muschel widerstanden hatte. Bei weiterer Untersuchung fand ich
auch, daß die Steine hie und da nach ihrem Blaͤttergefuͤge
zersprungen waren, und wenn die Blaͤtter senkrecht standen, in großen
Stuͤken abfielen. Als ich die Façade von Hyde-Park zum
ersten Male sah, war ich ganz erstaunt, das Karnieß an einigen Stellen in
Verwitterung begriffen zu sehen, obschon es erst vor drei Monaten unter dem
Meißel hervorgegangen war. Bei genauerer Besichtigung bemerkte ich an jenen
Stellen, die am schnellsten verwittert waren, einige Salz-Krystalle. Als
ich hieruͤber nachdachte, kam mir die Idee, daß sich dieser
Zerstoͤrung, welche hauptsaͤchlich durch Einwirkung der
Feuchtigkeit bewirkt seyn mußte, wahrscheinlich durch Einlassen des Marmors mit
Wachs vorbeugen ließe. Aus Furcht mißdeutet und verkannt zu werden, wagte ich es
nicht, anfangs meinen Vorschlag bekannt zu machen; vor sieben Jahren behandelte
ich jedoch die Frieße an dem Athenaͤum und die Façade von
Hyde-Park nach meiner Methode, und zwar, wie die Zeit lehrte, mit
guͤnstigem Erfolge. Ich weiß nicht, ob vor oder gleichzeitig mit mir
Jemand anderer eine aͤhnliche Methode in Vorschlag brachte, wohl aber
weiß ich, daß ich von selbst auf diese Idee kam. Meinen ersten Versuch machte
ich mit einem Stuͤke polirten Marmors, auf welches ich mit einem
Haarpinsel einen duͤnnen Streifen Wachs auftrug, und welches ich hierauf
der Waͤrme aussezte, bis alles Wachs in den Stein eingedrungen war. Einen
aͤhnlichen Streifen machte ich mit einem Gemenge von Wachs mit etwas
Terpenthin; das Wachs drang hier tiefer ein, doch war es auch fuͤr sich
allein 1/16 Zoll tief in den Marmor eingedrungen. Den auf diese Weise
behandelten Marmor sezte ich einen ganzen Winter uͤber auf dem Hausdache
der Witterung aus, und die Folge hievon war, daß er uͤberall, ausgenommen
an den mit Wachs eingelassenen Stellen, seine Politur verloren hatte. Hiedurch
von dem Nuzen des Wachses uͤberzeugt, entschloß ich mich eine
Marmorbuͤste mit Wachs zu behandeln: der beste Erfolg kroͤnte
meine Arbeit. Der mit Wachs behandelte Marmor hat durchaus keinen unangenehmen
Glanz, wie man allenfalls glauben moͤchte; sondern er sieht ganz so aus,
wie der feinste, gut aufbewahrte, alte Marmor. Um das Wachs einzulassen, mache
ich dasselbe so warm als moͤglich, und eben so erhize ich den Marmor
selbst, nachdem ich alle fremden Substanzen von dessen Oberflaͤche
entfernt habe; das uͤberschuͤssige Wachs beseitige ich mit einem
Wollen- oder Baumwolltuche. Man kann das Wachs auch in Terpenthin
geloͤst auftragen, doch dringt es fuͤr sich allein schon so tief
in den Marmor ein, daß dieß nicht die Muͤhe lohnen duͤrfte; das
Wachs dringt fuͤr sich schon 1/16 Zoll tief ein, und dieß genuͤgt,
um den Stein gegen Einwirkung von Feuchtigkeit zu schuͤzen. Ich wende
weißes Wachs an, weil dieß die Farbe des Marmors am wenigsten veraͤndert;
in gewoͤhnlichen Faͤllen duͤrfte sich jedoch auch anderes
Wachs als Schuzmittel eignen. Handelt es sich um eine große Statue, so beginne
ich das Einlassen am Kopfe; ich mache das Wachs so warm als moͤglich, und
bediene mich, um die Statue nicht beruͤhren zu duͤrfen, erhizter
Eisen, um das Wachs bis auf den Boden herab zu leiten. Der Zwek meines
Verfahrens ist, das Eindringen des Wassers in den Stein, wodurch die
Verwitterung beguͤnstigt wird, zu verhuͤten; auch wird dem Marmor
auf diese Weise die glaͤnzende Weiße benommen, so daß er wie der best
aufbewahrte alte Marmor, den ich je fand, aussieht. Die Zeit, waͤhrend
welcher das Wachs den Marmor schuͤzen kann, weiß ich nicht anzugeben; sie
muß aber bedeutend scyn, da das Wachs weniger Veraͤnderungen an der Luft
erleidet, als irgend eine andere aͤhnliche Substanz.“ (Aus dem
Repertory of Patent-Inventions. November
1835.)
Waagschalen aus Porcellan.
Die gewoͤhnlichen metallenen Waagschalen lassen sich nicht gut reinigen; und
geschieht dieß Reinigen oft, was doch bei vielen Artikeln, besonders beim Verkaufe
von Nahrungsmitteln sehr haͤufig nothwendig ist, wenn die Waagen nicht
ekelhaft werden sollen, so verlieren die Schalen durch das Abreiben an Gewicht, und
die Waage muß neu gerichtet werden, was seine Unannehmlichkeiten hat. Um diesen
abzuhelfen, hat man in neuester Zeit in England, besonders bei Butter- und
Kaͤsehaͤndlern, Waagschalen aus Porcellan in Anwendung gebracht, die
sehr sauber und elegant aussehen, und welche jedes Mal durch Abwaschen und einfaches
Abtroknen schnell gereinigt werden koͤnnen, ohne an Gewicht zu verlieren.
(Mechanics' Magazine No. 662.)
Bavier's elastischer Sattel.
Man hat zur Verhuͤtung des Aufdruͤkens der Pferde bereits mehrere
elastische Saͤttel mit Stahlfedern, Fischbeinen u. dergl. versucht, kam aber
jederzeit davon zuruͤk, weil die zur Bewirkung der Elasticitaͤt
dienenden Mittel zu complicirt, zu bruͤchig und zu kostspielig waren. Hr. Bavier will dagegen in neuester Zeit einen solchen Sattel
erfunden haben, der alle Vortheile, die man fuͤglich davon erwarten kann,
gewaͤhrt, und allen bisher ruͤgbaren Maͤngeln abhilft. Das
Mittel, welches er benuzt, um die Elasticitaͤt zu erzeugen, und welches er
noch geheim haͤlt, ist sehr einfach und keiner Zerstoͤrung durch den
Gebrauch unterworfen; zugleich ist es auch so wohlfeil, daß es eine allgemeine
Anwendung zulaͤßt. Hr. Bavier empfiehlt deßhalb
seine Saͤttel namentlich fuͤr den Militaͤrdienst, bei welchem
aus deren Einfuͤhrung seiner Ansicht nach große Ersparnisse erwachsen
muͤssen. (Recueil industriel. Januar 1836, S.
78.)
Ueber die Benuzung von Pfeifenthon anstatt Seife.
Ein Correspondent einer Zeitschrift von Dundee schreibt Folgendes: „Ich
habe, nachdem ich mehrere Versuche angestellt, gefunden, daß wenn man unter das
zum Waschen von Leinenzeug bestimmte Wasser etwas Pfeifenthon gibt, der
Leinenzeug so weiß wird, als wenn er von der Bleiche kaͤme; und daß
hiebei, wie schmuzig die Waͤsche auch seyn mag, die Haͤlfte der
Arbeit und wenigstens der vierte Theil an Seife erspart wird. Ich ruͤhre
den Pfeifenthon unter das zum Waschen bestimmte warme Wasser, oder ich reibe den
Thon zugleich mit der Seife in die schmuzige Waͤsche, und wiederhole dieß
so oft, bis die Waͤsche vollkommen rein geworden ist. Alle, die dieses
Verfahren noch wiederholten, waren mit mir uͤber dessen Vorzuͤge
einverstanden; der Vortheil, den die Anwendung des Thones gewaͤhrt,
scheint mir darin zu liegen, daß hiedurch selbst das haͤrteste Wasser zu
einem vollkommen weichen gemacht wird.“ (Mechanics' Magazine, No. 665.)
Polizeiverordnung in Betreff der Wurst- und
Spekhaͤndler in Paris.
Die Polizeipraͤfectur in Paris erließ am Anfange laufenden Jahrs eine
Verordnung fuͤr die Wurst- und Spekhaͤndler, deren Inhalt im
Wesentlichen folgender ist. 1) Es wird keine Licenz zur Gruͤndung eines
derlei Etablissements ertheilt, ausgenommen die Polizei hat die dazu bestimmten
Localitaͤten fuͤr geeignet und folgenden Bedingungen entsprechend
befunden. – 2) Nirgendwo duͤrfen die Poͤkelfaͤsser oder
Fleischstaͤnder, die Pressen und die sonstigen Geraͤtschaften mit
Platten aus Blei oder irgend einem anderen Metalle uͤberzogen seyn; vielmehr
sollen sie aus Stein, Holz oder Steingut bestehen. – 3) Die Anwendung
kupferner Gefaͤße und Geraͤthe ist, selbst wenn sie verzinnt sind,
verboten, und an deren Stelle sind solche aus Guß- oder Schmiedeisen zu
sezen. – 4) Statt der glasirten Toͤpferwaare ist Steingut oder irgend
eine andere Toͤpferwaare, deren Glasur kein Metall enthaͤlt,
anzuwenden. – 5) Zum Einsalzen darf kein Kabeljau- und kein
Seetangsalz, so wie auch kein Salz der Salpetersiedereien genommen werden. –
6) Das Waschwasser darf nicht uͤber Nacht in den dazu bestimmten
Behaͤltern stehen, sondern diese muͤssen taͤglich ausgeleert
und ausgewaschen werden. – 7) Die Waschwasser muͤssen in die
naͤchste Gasse abgeleitet werden, und duͤrfen keine
Fleischtruͤmmer und dergleichen enthalten; diese Abfaͤlle
muͤssen vielmehr in die Schwindgruben geworfen werden.
Die Verkaufslaͤden muͤssen wenigstens drei Meter hoch, mit Steinen
gepflastert und plafonnirt seyn. Um waͤhrend der Nacht die Luft in denselben
zu erneuern, muß unmittelbar unter der Deke gegen die Straße zu ein Loch von
beilaͤufig 6 Zoll im Gevierte angebracht seyn, und eine aͤhnliche
Oeffnung muß sich unten an der Thuͤre oder an der gegenuͤberliegenden
Mauer befinden. Beide Oeffnungen muͤssen vergittert seyn. – Die
Kuͤchen und Laboratorien muͤssen so geraͤumig seyn, daß alle
Operationen mit Reinlichkeit und ohne Nachtheil fuͤr die Gesundheit
unternommen werden koͤnnen; auch sie muͤssen wenigstens drei Meter
hoch und plafonnirt seyn. Der Boden und die Waͤnde sollen bis zu einer
Hoͤhe von 1 1/2 Meter so angestrichen seyn, daß man sie abwaschen kann und
daß das Eindringen thierischer Substanzen verhindert ist. Dem Boden muß eine solche
Neigung gegeben werden, daß das Wasser in die naͤchste Gosse ablaͤuft.
Auch ist fuͤr gehoͤrige Ventilirung und fuͤr Lichtzutritt zu
sorgen. – Die Oefen und die Kessel muͤssen stets so gebaut seyn, daß
keine Duͤnste daraus entweichen koͤnnen, und die zum Sieden großer
Stuͤke, so wie zum Schmelzen von Fett bestimmten Kessel muͤssen in
Mauerwerk eingesezt seyn. – In Ermangelung von Brunnen muß ein
Wasserbehaͤlter von einem halben Kubikmeter, der taͤglich
gefuͤllt wird, vorhanden seyn. Weder in den Laden, noch in den Kuͤchen
darf unter irgend einem Vorwande Jemand seine Schlafstelle haben. – Die zum
Einsalzen bestimmten Keller muͤssen von gehoͤriger Groͤße,
gesund und gut geluͤftet seyn; es duͤrfen sich in ihnen nicht die
Raumoͤffnungen fuͤr die Schwindgruben befinden, und eben so wenig
duͤrfen Canaͤle, die in die Schwindgruben fuͤhren, durch sie
laufen; ihre Hoͤhe muß wenigstens 2 3/4 Meter betragen, und ihr Boden muß zum
Behufe des Aufwaschens gepflastert seyn, weßhalb er denn auch eine entsprechende
Neigung haben muß, damit alle Fluͤssigkeiten ablaufen koͤnnen. (Aus
dem Recueil industriel. Jan. 1836.)
Ueber die Ertraͤgnisse der Talgschmelzerei und
Kerzenfabrication in Frankreich.
Hr. Grouvelle gibt in den Annales
de la Société polytechnique, No. 19 in obiger Hinsicht
folgende Zusammenstellung. Eine Talgschmelzerei, welche taͤglich mit 1200
Kilogr. rohen Talges arbeitet, zahlt fuͤr diesen, die 100 Kilogr. zu 80 Fr.
gerechnet, 960 Fr.; 1000 Kilogr. Torf kosten 14 Fr.; der Lohn von 2 Arbeitern, indem
einer 600 Kilogr. Fett verarbeitet, betraͤgt 6 Fr.; 25 Kilogr.
Schwefelsaͤure kosten 6 Fr. 25 Cent.; die Auflagen, Interessen und sonstigen
kleinen Angaben lassen sich auf 12 Fr. anschlagen; dieß gibt eine Summe von 998 Fr.
25 Cent, fuͤr die Ausgaben. 1200 Kilogr. roher Talg geben mit
Schwefelsaͤure behandelt, 88 Kilogr. auf 100 gerechnet, 1056 Kilogr., wovon
die 100 Kilogr. im Durchschnitte 100 Fr. gelten. Es ergibt sich also ein Ertrag von
1056 Fr., so daß mithin taͤglich ein Nettogewinn von 57 Fr. 75 Cent. bleibt.
– Es wurden hier nur 88 Kilogr. reiner Talg auf 100 Kilogr. rohen Talges
angenommen, obschon man ihrer gewoͤhnlich 90 gewinnt; dagegen ist zu
bemerken, daß, wenn der Abgang nur um 3 bis 4 Proc. groͤßer ausfaͤllt,
der groͤßte Theil des Gewinnes verloren ist. Das Brennmaterial wird
gewoͤhnlich durch den Ertrag der Grieben gedekt.
Bei einer Kerzenfabrication von taͤglich 500 Kilogr. berechnet sich die Sache
folgender Maßen. 500 Kilogr. Talg kosten 500 Fr; 200 Kilogr. Torf 2 Fr. 80 Cent.;
1,25 Kilogr. Baumwolle 6 Fr. 25 Cent.; zwei Arbeiter, von denen jeder des Tages
200–250 Kilogr. Kerzen gießt, kosten 8 Fr.; die uͤbrigen Kosten
berechnen sich auf 10 Fr., mithin in Summa 527 Fr. 5 Cent. Dagegen werfen 500
Kilogr. Kerzen im Durchschnitte einen Ertrag von 576 Fr. ab, so daß ein Nettogewinn
von 48 Fr. 95 Cent. bleibt, wozu jedoch noch der Gewinn beim Talgschmelzen und beim
Papiere, in welches die Kerzen eingewikelt werden, zu rechnen ist. Auch dekt der
Bodensaz gewoͤhnlich die Kosten des Brennmateriales. Um taͤglich 200
Kilogr. Kerzen erzeugen zu koͤnnen, braucht man 4000 Model, die aus gleichen
Theilen Zinn und Blei bestehen, und wovon einer beilaͤufig 1 Fr. kostet.
Otis's Maschine zum Waschen und
Butterausruͤhren.
Das Patent, welches ein Hr. Charles Otis in Finksburg in
Maryland auf eine zu obigem Zweke bestimmte Maschine erhielt, lautet folgender
Maßen: „Ich bediene mich eines Cylinders, der sich auf gewoͤhnliche
Weise an Zapfen dreht, und an welchem sich eine Oeffnung befindet, durch die die
darin zu behandelnden Gegenstaͤnde eingetragen werden, und welche mit
einem genau schließenden Thuͤrchen verschlossen wird. Diesen Cylinder
lasse ich in einem Troge laufen, welcher bei der Benuzung der Maschine zum
Waschen, zum Auffangen des allenfalls entweichenden Seifenwassers dient,
waͤhrend ich ihn, wenn Butter ausgeruͤhrt werden soll, je nach der
Jahreszeit zur Beschleunigung der Operation mit warmem oder kaltem Wasser
fuͤlle. Diese Theile, welche bereits an anderen derlei Apparaten in
Anwendung kamen, erklaͤre ich uͤbrigens keineswegs als meine
Erfindung; wohl aber besteht diese in Folgendem. Ich bringe an der inneren
Oberflaͤche des Cylinders flache Fluͤgel oder Eimer an, die von
einem Ende zum anderen laufen, und deren 2, 3 oder mehrere seyn koͤnnen.
Diese verfertige ich aus flachen Brettern, deren Flaͤchen in der Richtung
von Radien des Cylinders stehen, welche je nach der Groͤße der Maschine 2
bis 6 Zoll Breite oder daruͤber haben koͤnnen, und in welchen ich
zur Vermehrung der Agitation der Fluͤssigkeit Loͤcher anbringe.
Durch diese Fluͤgel, in denen meine Erfindung besteht, wird beim Waschen
der Waͤsche und beim Ausruͤhren der Butter der Rahm auf wirksamere
Weise emporgehoben, als dieß durch die sonst an Maschinen dieser Art
gebraͤuchlichen Zapfen zu geschehen pflegt.“ (Mechanics' Magazine, No. 663.)
Zur Geschichte der Irrthuͤmer großer
Maͤnner.
Das Magazine of Popular Science enthaͤlt in seiner
No. II. eine scharfe Warnung gegen das Haschen nach
Wunderbarem und Unerklaͤrlichem, und bindet es namentlich Maͤnnern,
die einen großen wissenschaftlichen und litterarischen Ruf besizen, aufs Gewissen,
ja keine derlei wunderbaren Historien und Neuigkeiten zu erzaͤhlen, ausgenommen
sie sind ihrer Sache ganz gewiß: denn unter dem Namen solcher Maͤnner
schleichen sich sonst zuweilen Irrthuͤmer ein, die oft in Jahrhunderten nicht
mehr ganz ausgemerzt werden. Anlaß zu dieser Ruͤge gab dem erwaͤhnten
Journale der beruͤhmte und allgemein bekannte Sir David Brewster, der in seinen an Walter Scott
gerichteten „Letters on Natural
Magic“ Folgendes seiner Feder entschluͤpfen ließ.
„Einer der merkwuͤrdigsten und unerklaͤrlichsten
Versuche in Hinsicht auf die Staͤrke des menschlichen Koͤrpers ist
jener, nach welchem der schwerste Mann mit groͤßter Leichtigkeit
aufgehoben werden kann, wenn das Aufheben in dem Augenblike geschieht, wo sowohl
die Lungen des Aufzuhebenden, als jene der Aufhebenden mit Luft ausgedehnt sind.
So viel ich weiß, wurde dieser Versuch in England zuerst vor einigen Jahren von
Major H. gezeigt, der ihn in Venedig vor einer großen Gesellschaft von einem
Offiziere der nordamerikanischen Marine anstellen sah. Da Major H. den Versuch
in meiner Gegenwart mehr dann ein Mal ausfuͤhrte, so will ich das von ihm
dabei befolgte Verfahren so genau als moͤglich beschreiben. Das schwerste
Individuum der Gesellschaft ward so auf zwei Stuͤhle gelegt, daß seine
Beine auf den einen und der Ruͤken auf den anderen Stuhl zu liegen kamen.
Hierauf versuchten es 4 Personen, von denen jede den Koͤrper bei einem
Fuße oder bei einer Schulter faßte, aufzuheben, wobei sie ihn sehr schwer
fanden. Wieder auf den Stuhl niedergelegt, gab der Aufzuhebende den 4 Personen,
die ihn auf die angegebene Weise gefaßt hatten, durch Haͤndeklatschen
zwei Zeichen. Bei dem ersten Zeichen mußten alle 5 Personen einen langen und
tiefen Athemzug machen, und nachdem dieser vollbracht und die Lungen mit Luft
erfuͤllt waren, mußte auf das zweite Zeichen der Liegende aufgehoben
werden, wobei man zu nicht geringem Erstaunen fand, daß dieß so leicht geschah,
als waͤre der schwere Koͤrper nun federleicht. Ich bemerkte hiebei
mehrere Male, daß wenn einer der Traͤger oder Aufheber sein
Geschaͤft schlecht vollbrachte und außer der Zeit einathmete, jener Theil
des Koͤrpers, den er aufzubeben hatte, schwer zuruͤkblieb. Da Sie
selbst diesem Versuche wiederholt beiwohnten und selbst die Last und den
Traͤger abwechselnd vorstellten, so werden Sie bezeugen koͤnnen,
wie merkwuͤrdig diese Wirkungen der ganzen Gesellschaft erschienen, und
wie Jedermann uͤberzeugt war, daß die Luft durch das beschriebene
Verfahren entweder leichter oder der Traͤger staͤrker geworden
seyn mußte. In Venedig wurde der Versuch auf eine noch imposantere Weise
angestellt, denn der schwerste Mann aus einer Gesellschaft von 60 Personen ward
auf den Spizen der Zeigefinger von 6 Personen emporgehoben und getragen. Major
H. sagte, daß der Versuch nicht gelingt, wenn man den Aufzuhebenden auf ein
Brett legt, und wenn man ihn dann mit diesem aufheben will, so daß es scheint,
daß die Aufheber in directer Communication mit dem Aufzuhebenden zu stehen
haben. Ich hatte keine Gelegenheit weitere Versuche uͤber diese
sonderbaren Thatsachen anzustellen, doch duͤrfte es einer
sorgfaͤltigen Untersuchung werth seyn, zu ermitteln, ob der Effect eine
Illusion oder das Resultat bekannter oder neuer Principien ist.“
Dieselbe Geschichte ward im April des Jahres 1835 in Silliman's
American Journal in einem Briefe eines James Nickalls auf sehr aͤhnliche Weise erzaͤhlt;
und dieß veranlaßte denn eine experimentirende Gesellschaft in London der Sache ihre
Aufmerksamkeit zu schenken. Man machte in dieser den Versuch beinahe an
saͤmmtlichen Mitgliedern genau nach der von Brewster beschriebenen Methode, und kam endlich zu dem einstimmigen
Schlusse, daß das von Brewster beschriebene leichte Aufheben nach vorausgegangenem
tiefen Einathmen nicht existire, und daß, wenn ja bei haͤufiger Wiederholung
des Versuches das Aufheben leichter scheinen mochte, dieß nur davon
herruͤhrte, daß die Aufhebenden sich mehr geuͤbt hatten,
gemeinschaftlich und gleichzeitig auf ein gegebenes Zeichen aufzuheben. (Wir
bemerken hiezu nur noch, daß es in Suͤddeutschland unter den Arbeitern
allgemeine Sitte ist, vor dem Aufheben schwerer Lasten tief einzuathmen und dann den
Athem an sich zu halten, nicht weil sie meinen hiedurch das Aufheben selbst zu
erleichtern, sondern weil sie hiedurch dem durch Heben haͤufig entstehenden
Austreten von Eingeweiden aus der Unterleibshoͤhle vorbeugen zu
koͤnnen glauben.)