Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 56, Jahrgang 1835, Nr. XV., S. 61 |
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XV.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 27. Januar bis 16. Februar 1835 in England
ertheilten Patente.
Dem William Evatt
Wright, Gentleman in Regent-Street, City of Westminster:
auf gewisse Verbesserungen an Theekesseln und Kaffeemaschinen. Dd. 27. Januar
1835.
Dem Joseph Gibbs, in
Kennington, in der Grafschaft Surrey, und Joseph Gatley, in
Whitechapel, in der Grafschaft Middlesex, beide
Mechaniker: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden von Holz
und anderen Materialien. Dd. 27. Januar 1835.
Dem William Morgan
Esq., in Kent-Road, Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an
Dampfmaschinen. Dd. 27. Januar 1835.
Dem Isaac Dodd,
Mechaniker in Horceley Iron Works, in der Pfarrei Tipton, in der Grafschaft
Stafford: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Zuschneiden von Holz
und anderen Materialien. Dd. 29. Jan. 1835.
Dem Benjamin
Cook und Joseph Cook, Messinggießern in
Birmingham: auf gewisse Verbesserungen an Betten und
Matrazen. Dd. 31.
Januar 1835.
Dem John Bethell,
Gentleman im Mecklenburgh-Square, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen an den Apparaten zum Tauchen und Arbeiten unter Wasser, und um
von Oben Gegenstaͤnde zu besichtigen, die sich unter der
Oberflaͤche des Wassers befinden. Dd. 31. Jan. 1835.
Dem Thomas Roberts,
Schiffszimmermann am Dock Yard: auf ein verbessertes Verfahren Holzstuͤke
an ihren Enden mit einander zu verbinden, welches Verfahren sich besonders zur
Verfertigung von Masten und Topmasten mit großer Holzersparniß eignet. Dd. 6. Februar
1835.
Dem Charles
Cleveland, im Falcon-Square, City von London: auf gewisse Verbesserungen an
sich selbst speisenden Schreibfedern, Federhaͤltern und den Apparaten zur
Verfertigung von Federn. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 9. Februar
1835.
Dem James Halstead,
Seiler in Burr-Street, St. Catharines, in der Grafschaft Middlesex; auf
ein verbessertes Ruderrad fuͤr Dampfboote. Dd. 9. Februar 1835.
Dem James Leeming,
Worstedspinner in Manchester: auf gewisse Verbesserungen
an Wasser- und Ruderraͤdern. Dd. 9. Februar 1835.
Dem Rowland Hill,
Gentleman in Tottenham, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen
an Briefcopirpressen. Dd. 12. Febr. 1835.
Dem Edwin Norris,
Gentleman in Walworth, in der Grafschaft Surrey: auf eine verbesserte Maschine
zum Copiren der Briefe. Dd. 12. Febr. 1835.
Dem Thomas Alcock,
Spizenfabrikant in der Pfarrei Claines, Grafschaft Worcester: auf gewisse
Verbesserungen an gewissen Maschinen zur Fabrikation von Bobbinnetspizen;
dieselben sind eine weitere Ausdehnung des ihm am 8. December 1832 verliehenen Patentes, und ein Theil davon
bezieht sich auf die Fabrikation von gemusterten Bobbinnetspizen. Dd. 12. Februar
1835.
Dem James Hendry,
Aufseher in Wormwood-Street, in der City von London: auf eine verbesserte Methode im
Legen und eine verbesserte Einrichtung der Boͤden bei Gebaͤuden.
Dd. 16.
Februar 1835.
Dem Joseph Price,
Flintglasfabrikanten in der Pfarrei Gateshead, Grafschaft Durham: auf gewisse
Verbesserungen an Eisenbahnen und in dem Verfahren Wagen uͤber
Anhoͤhen zu schaffen. Dd. 16. Februar 1835.
Dem Samuel Burrell,
in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf ein
verbessertes Verfahren Knoͤpfe fuͤr Kleider zu verfertigen. Dd. 16. Februar
1835.
Dem Samuel Slocum,
Mechaniker in New-Road, St. Pancras, in der
Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur
Nagelfabrikation. Dd. 16. Februar 1835.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions,
Maͤrz 1835, S. 210.)
Programm der von der Société d'encouragement pour l'industrie nationale in der
Generalsizung vom 24. Dec. 1834 fuͤr die Jahre 1835, 1836 und 1837
ausgeschriebenen Preise.
I. Preise fuͤr das Jahr
1835.
Mechanische Kuͤnste.
1. Sieben Preise, 5 zu 500 und 2 zu 1000 Franken, auf Verbesserungen in der
Fabrikation von Dachziegeln, Baksteinen, Bodenplatten und anderen
Gegenstaͤnden aus gebranntem Thone.
2. Preis von 12,000 Fr. auf das Hecheln des Flachses mit Maschinen.
3. Preis von 1000 Fr. auf ein Instrument oder einen Apparat, welcher die in
den Werkstaͤtten gebraͤuchlichen Schraubenbohrer vollkommen zu
ersezen im Stande ist.
(Das zum Concurse gebrachte Instrument muß folgenden Bedingungen entsprechen:
1) Es muß bei der Erzeugung des Schraubenganges lediglich in das Metall
schneiden, und dasselbe nirgendwo stauchen. 2) Es muß sich sowohl auf
Schraubengaͤnge von vier- als von dreiekigem Durchschnitte
anwenden lassen. 3) Es muß in Loͤchern arbeiten koͤnnen, die
nicht uͤber einen Centimeter im Durchmesser haben. 4) Es muß in
Loͤchern arbeiten koͤnnen, die nicht ganz durch die Masse des
Stuͤkes gehen. 5) Es muß in jeder Tiefe dieser Loͤcher die
verlangten Schraubengewinde schneiden. 6) Es muß wenigstens eben so bequem
zu handhaben seyn, wie die gegenwaͤrtigen Schraubenbohrer, und keine
groͤßere Geschiklichkeit erfordern, als diese. 7) Es muß einfach
gebaut, und leichter und wohlfeiler in gutem Zustande zu erhalten seyn, als
die gebraͤuchlichen Schraubenbohrer. 8) Es darf nicht theurer zu
stehen kommen, als 4 Schraubenbohrer fuͤr Loͤcher von gleichem
Durchmesser. 9) Im Falle das Instrument so beschaffen waͤre, daß es
sich auf Loͤcher von 1 bis 3 Centimeter im Durchschnitte anwenden
ließe, duͤrfte sein Preis nicht uͤber 100 Fr. betragen, und
seine Unterhaltung muͤßte im Vergleiche mit den gewoͤhnlichen
Schraubenbohrern Ersparnisse gewaͤhren.)
4. Preis von 1000 Fr. auf ein Instrument zum Schneiden von Schrauben an
metallenen Zapfen irgend welcher Art, und namentlich zum Schneiden der
Schraubengewinde an den Schrauben und Bolzen, deren man sich beim Baue von
Maschinen bedient.
(Das Instrument, welches vorzuͤglich die gewoͤhnlichen
Schneideisen ersezen soll, muß das Metall durchschneiden und nicht
zuruͤkstauchen, wie dieß an den einfachen Schneideisen merklich der
Fall ist; es muß ferner folgenden Bedingungen entsprechen, wenn es auf den
Preis Anspruch machen will. 1) Es darf nicht schwerer wiegen, als
Schneideisen mit Pfannen, welche Schraubengewinde von gleichem Caliber
geben. 2) Es darf keinen groͤßeren Kraftaufwand erfordern, als die
gewoͤhnlichen Schneideisen, und muß leichter zu handhaben seyn. 3) Es
muß in kuͤrzerer Zeit Producte geben, welche in Hinsicht auf die Form
den bisherigen vollkommen aͤhnlich sind. 4) Es muß sich auch auf
Eisenstaͤbe von elliptischem Durchschnitte, z.B. auf die sogenannten
ovalen Eisenstaͤbe, anwenden lassen, ohne daß die gezogenen
Schraubengaͤnge auch nur durch eine Spur die primitive Form der
Stange verrathen. 5) Der zum Schneiden dienende Theil muß so gebaut seyn,
daß er durch ein Mittel, welches weder mit groͤßerer Schwierigkeit
noch mit groͤßerem Kostenaufwands verbunden ist, als der
gewoͤhnliche Schleifstein, im moͤglich besten Zustande
erhalten werden kann. 6) Das Instrument darf nicht mehr kosten, als der
doppelte Preis der Schneideisen mit Pfannen. 7) Es muß sowohl in Hinsicht
auf Zeit, als in Hinsicht auf Kosten leichter zu unterhalten seyn, als die
alten Schneideisen.)
Chemische
Kuͤnste.
5. Preis von 3000 Fr. fuͤr Ersezung der Holzschnitte durch
autographische Zeichnungen und Lettern.
6. Preis von 3000 Fr. auf Flaschen fuͤr schaͤumende Weine.
Landwirthschaft.
7. Preis von 1500 Fr. fuͤr die Bestimmung der Wirkung des Kalkes als
Duͤnger.
II. Preise, welche auf das Jahr 1835 verschoben
wurden.
Mechanische Kuͤnste.
8. Zwei Preise, jeder zu 12,000 Fr., fuͤr Mittel zur Sicherstellung
gegen die Explosionen der Dampfmaschinen und der Dampfkessel.
Chemische Kuͤnste.
9. Preis von 6000 Fr. auf die Verbesserung der Eisengußwerke.
10. Preis von 5000 Fr. fuͤr die Beschreibung der Verfahrungsarten zum
Bleichen der Zeuge, welche zur Fabrikation der Indiennen bestimmt sind;
ferner der Zubereitung der Farben und ihrer Anwendung, und endlich aller
Maschinen, welche zu diesen verschiedenen Arbeiten benuzt werden.
11. Preis von 2000 Fr. fuͤr die Fabrikation von chinesischem
Papiere.
12. Preis von 1200 Fr. fuͤr Reinigung von Rinden oder anderen
Substanzen, aus denen Papier verfertigt werden kann.
13. Zwei Preise, einer von 6000 und einer von 3000 Fr., fuͤr die
Erfindung eines Verfahrens, nach welchem sich der Kleber bei der
Staͤrkmehlfabrikation vortheilhaft sammeln, und das Ablaufwasser in
den Staͤrke- und Staͤrkmehlfabriken nuͤzlich
verwenden laͤßt.
14. Preis von 6000 Fr. auf ein Verfahren, wodurch man dem Saz- oder
Staͤrkmehl die Eigenschaft mittheilen kann, ein Brod zu geben,
welches eben so gut aufgeht oder gaͤhrt, als Brod aus Weizenmehl.
15. Preis von 2400 Fr. fuͤr die Entdekung eines Verfahrens, nach
welchem man die Verfaͤlschung des Getreidemehls mit
Erdaͤpfelstaͤrkmehl erkennen kann.
16. Preis von 4000 Fr. auf die Fabrikation von wohlfeilen Kerzen.
17. Zwei Preise fuͤr Verbesserungen im Steindruk: naͤmlich
einer von 600 Fr. fuͤr eine leicht ausfuͤhrbare Vorschrift zur
Verfertigung der besten lithographischen Kreide; und einer von 1500 Fr.
fuͤr eine Schwaͤrzmethode, welche die Walze
uͤbertrifft.
18. Preis von 2000 Fr. fuͤr den Steindruk mit Farben.
19. Drei Preise, zwei zu 1500 und einer zu 1200 Fr., fuͤr die
Verfertigung von metallenen Ruͤstungen und Amianthgeweben, um gegen
die Wirkungen der Flamme zu schuͤzen, und fuͤr ein Verfahren
organische Gewebe unverbrennlich zu machen.
20. Preis von 3000 Fr. fuͤr Errichtung einer Fabrik, in welcher
feuerfeste Tiegel im Großen erzeugt werden.
21. Drei Preise von 3000, 3000 und 4000 Fr. fuͤr Verbesserungen im
Baue der Oefen.
22. Preis von 2000 Fr. fuͤr eine Substanz, welche beim Klaͤren
des nach Pariser Art gebrauten Bieres die Hausenblase zu ersezen im Stande
ist.
23. Preis von 2400 Fr. fuͤr eine andere Spiegelbelegung, als die
bisher bekannten.
24. Preis von 3000 Fr. fuͤr Entdekung eines Metalles oder einer
Metalllegirung, welche sich nicht so leicht wie Eisen und Stahl oxydirt, und
welche sich zu den Instrumenten und Maschinen, die zur Zerkleinerung weicher
Nahrungsmittel dienen, benuzen laͤßt.
Oekonomische Kuͤnste.
25. Preis von 1500 Fr. fuͤr Errichtung einer
Runkelruͤbenzukerfabrik in Verbindung mit landwirtschaftlichen
Unternehmungen.
26. Preis von 3000 Fr. fuͤr Erfindung von Gefaͤßen, in welchen
sich Nahrungsmittel Jahre lang unveraͤndert aufbewahren lassen.
Landwirthschaft.
27. Preis von 1500 Fr. fuͤr Anpflanzung von
Papier-Maulbeerbaͤumen.
III. Preise fuͤr das Jahr
1836.
28. Preis von 1500 Fr. fuͤr Erfindung einer Speisungspumpe fuͤr die
Dampfkessel.
(Die Pumpe muß sich sowohl fuͤr die Dampfmaschinen mit niederem, als
fuͤr jene mit hohem Druke eignen, und so gebaut seyn, daß, sie mag als
Saug- oder als Drukpumpe arbeiten, ihr Spiel nie durch fremdartige, in
dem Wasser enthaltene Substanzen gehemmt wird.)
29. Preis von 2000 Fr. fuͤr einen verbesserten Dynamometer zum Messen der
Kraft der Maschinen.
(Der verbesserte Apparat muß die Kraft, welche waͤhrend irgend einer Zeit
entwikelt wird, so wie die waͤhrend derselben Statt findenden
Veraͤnderungen genau angeben, und dabei von allen seinen Angaben deutlich
sichtbare Spuren zuruͤklassen. Er soll hauptsaͤchlich zur
Bestimmung der Kraft, welche zum Ziehen von Pfluͤgen, Wagen,
Canalschiffen, Eisenbahnkarren, und uͤberhaupt aller schweren
Koͤrper, dieselben moͤgen gleiten oder rollen, erforderlich ist,
dienen. Seine Einrichtung muß so getroffen seyn, daß sich seine Angaben leicht
und sicher ablesen lassen, ohne daß man zu einer eigenen Berechnung seine
Zuflucht zu nehmen braucht; auch muß er die Dauer der Schwankungen der Kraft
andeuten, damit man die Gesammtkraft innerhalb einer bestimmten Zeit daraus
abnehmen kann. Es duͤrfte zu diesem Behufe gut seyn, wenn die Zeit in
willkuͤrlich abaͤnderliche Theile, von der Secunde bis zur Stunde,
abgetheilt werden koͤnnte. Die Einheiten der Bruchtheile der Zeit
muͤssen um so kleiner seyn, je haͤufiger die Schwankungen
innerhalb einer gegebenen Zeit sind. Kurz das Instrument, welches den Preis
erhalten will, muß nicht bloß die innerhalb einer bestimmten Zeit entwikelte
Kraft, sondern auch die einzelnen jedem Bruchtheile der Zeit entsprechenden
Theile der Kraft genau angeben.)
30. Preis von 1000 Fr. fuͤr einen auf landwirthschaftliche Arbeiten
anwendbaren dynamometrischen Apparat.
(Die Gesellschaft sezt diesen Preis aus, indem es ihr ein dringendes
Beduͤrfniß fuͤr den Oekonomen zu seyn scheint, bei der Wahl der
Pfluͤge auch die Kraft, deren sie zu ihrer Bewegung beduͤrfen,
genau zu ermitteln. Die Angaben, welche der Apparat liefert, koͤnnen nur
approximativ seyn, sie moͤgen die Gesammtsumme der aufgewendeten Kraft,
oder das Mittel der Intensitaͤt und der Dauer der Schwankungen dieser
Kraft bezeichnen. Die Gesellschaft behaͤlt sich das Urtheil vor, ob diese Angaben,
welche jedenfalls auf den ersten Blik erfaßlich und verstaͤndlich seyn
muͤssen, hinreichend genau sind. Die Apparate muͤssen so
geschuͤzt seyn, daß sie von den Unbilden der Witterung nicht Schaden
leiden, und daß die Arbeiter nichts daran aͤndern koͤnnen; sie
muͤssen uͤberdieß auch Einfachheit mit Dauerhaftigkeit vereinen,
und duͤrfen nicht uͤber 300 Fr. kosten.)
31. Zwei Preise, einer von 6000 und einer von 12,000 Fr. auf Verbesserungen in
der Canalschifffahrt.
(In Betracht der hohen Wichtigkeit der Canalschifffahrt fuͤr
Landwirthschaft sowohl, als Industrie und Handel, sezt die Gesellschaft einen
Preis von 6000 Fr. fuͤr ein in Frankreich gebautes Zugboot aus, welches
80 Reisende und deren Gepaͤk zu fassen im Stande ist, und folgenden
Bedingungen am vortheilhaftesten entspricht. 1) Muß das Boot in 30 Minuten 2
Stunden oder 8000 Meter weit mit einer nach dem Dynamometer bestimmten Kraft
gezogen werden.Man wird nach den verschiedenen Durchschnitten, welche die Canaͤle
haben, auf denen die Versuche angestellt werden, Unterschiede machen;
d.h. nach dem kleinen Durchschnitte, der bis zur Wasserlinie nicht
uͤber 10 Meter betraͤgt; nach dem gewoͤhnlichen
Durchschnitte, der bis zur Wasserlinie 12 bis 30 Meter hat; und nach dem
großen Durchschnitte, der uͤber 20 Meter hat. A. d. O. 2) Wird dieser Versuch drei Mal mit denselben Mitteln und derselben
Zugkraft wiederholt, und zwar in einem Zwischenraume, der nicht uͤber
zwei Stunden betragen kann. 3) Darf das Boot kein zu starkes Anschlagen der
Wellen an den Waͤnden des Canales hervorbringen.Im Programm ist zwar gesagt, daß das Anschlagen der Wellen nicht
uͤber eine gewisse Anzahl von Centimetern uͤber das Niveau
der Wasserflaͤche des Canals gehen darf, aber die Zahl, welche
sie bezeichnen sott, ausgelassen. A. d. R.
Einen Preis von 12,000 Fr. sezte die Gesellschaft aber fuͤr ein in
Frankreich gebautes Canalboot aus, welches 200 Reisende und ihr Gepaͤk
aufzunehmen im Stande ist, seine Triebkraft selbst mit sich fuͤhrt, und
folgenden Bedingungen auf die vortheilhafteste Weise entspricht. 1) Muß das Boot
in einer Stunde auf dem Canal 6 Stunden Weges zuruͤklegen. 2) Der Versuch
wird zwei Mal wiederholt, und die zwischen beiden Versuchen gestattete Zeit darf
nicht uͤber 15 Minuten betragen. 3) Das Anschlagen der Wellen darf nicht
zu bedeutend seyn.
In beiden Faͤllen wird, wie dieß auch in England gebraͤuchlich ist,
das Gewicht von 12 Personen mit ihrem Gepaͤke zu einer Tonne oder 1000
Kilogr. angeschlagen. Die Boote koͤnnen einen Anlauf nehmen, um mit jener
Geschwindigkeit, welche die Erbauer geeignet finden, an dem Abfahrtspunkte
anzulangen. Sollten Schleußen in dem durchlaufenen Raume vorkommen, so
wuͤrde die zur Uebersteigung derselben verwendete Zeit von der Summe der
Zeit abgezogen werden.
Die Concurrenten muͤssen die Vortheile, welche jede Art von Boot im
Vergleiche mit den anderen darbietet, in Betracht ziehen; sie haben daher
anzugeben: 1) die mittlere Geschwindigkeit; 2) den Grad der Sicherheit und
Bequemlichkeit fuͤr die Reisenden; 3) die mittlere Dauer des Bootes; 4)
die geringste Triebkraft, mit der man die mittlere Geschwindigkeit erreicht; 5)
die durch Anwendung der Triebkraft bedingte Ersparniß, die Kosten der ersten
Einrichtung, und die wahrscheinlichen Unterhaltungskosten. Sollten mehrere
Concurrenten in allen diesen Punkten gleiche Anspruͤche zu machen haben,
so erhaͤlt jener den Vorzug, der sich zuerst zum Versuche meldete, und
beim Secretariate die Anzeige davon machte, und jener, der seinen Versuchen die
groͤßte Ausdehnung gab. Die Concurrenten, welche den
vorzuͤglichsten der angefuͤhrten Bedingungen entsprochen haben,
haben die Befugniß, eine Bekanntmachung der interessantesten Details und
Resultate ihrer Versuche, in sofern sie hergestellt sind, zu verlangen. Die
definitiven Versuche zur Untersuchung der Anspruͤche der Concurrenten
werden 14 Tage fruͤher oͤffentlich bekannt gemacht; die Mitglieder
des Comité der mechanischen Kuͤnste der Gesellschaft, oder die
sonstigen von ihr abgeordneten Personen, werden ihnen beiwohnen; auch wird der
Canalingenieur besonders dazu eingeladen werden. Damit die Concurrenten so viel
als moͤglich unter gleichen Umstaͤnden beurtheilt werden, so
sollen die Versuche bei windstiller Witterung angestellt werden, und sollte dieß nicht
moͤglich seyn, so werden zwei Versuche angestellt, d.h. das Boot wird
dieselbe Streke hin und zuruͤk machen, und aus beiden Versuchen wird man
die mittlere Geschwindigkeit als Anhaltspunkt nehmen. Die Geschwindigkeit der
Boote, die zu deren Erzielung verwendete Kraft, und die Hoͤhe des
Anschlagens des Wassers wird bei allen Versuchen auf gleiche Weise, und nach
einer eigens hiezu abgefaßten und auf dem Secretariate deponirten Instruction
bemessen werden. Die Gesellschaft behaͤlt sich endlich das Recht vor, den
Preis nicht zuzuerkennen, im Falle die Aufgabe waͤhrend dieser Zeit in
Frankreich von irgend einer anderen Person, die sich nicht zum Concurse meldete,
auf eine gluͤklichere und ausgedehntere Weise geloͤst worden
waͤre; sie wuͤrde unter diesen Umstaͤnden nur jenem
Concurrenten, der den verlangten Bedingungen am naͤchsten kam, eine
angemessene Entschaͤdigung und Belohnung ertheilen. Die Concurrenten
fuͤr den ersten Preis haben sich vor dem 1. Julius 1836, jene fuͤr
den zweiten vor dem 1. Julius 1837 zu melden. Fahrzeuge, welche bloß Copien
solcher Boote sind, die in England bereits existiren, werden nicht zum Concurse
gelassen.
Chemische Kuͤnste.
32. Preis von 2000 Fr. fuͤr die Fabrikation kuͤnstlicher
Steine, welche die lithographischen Steine zu ersezen im Stande sind.
33. Preis von 1000 Fr. fuͤr die Uebertragung alter Kupferstiche auf
lithographische Steine.
34. Preis von 6000 Fr. fuͤr Ersezung des Roͤstens des Flachses
und des Hanfes durch bessere Verfahrungsarten, als die bisherigen sind.
35. Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrikation von Leuchtgas und der zur
Gasbeleuchtung gehoͤrigen Apparate.
(Die unbestreitbaren Vortheile, welche die Gasbeleuchtung gewaͤhrt,
wuͤrden noch hoͤher gehoben werden, wenn man die
Schwefelwasserstoffsaͤure, welche in dem aus den Steinkohlen
gewonnenen Gase enthalten ist, auf noch vollkommenere Weise abzuscheiden im
Stande waͤre, als dieß gegenwaͤrtig geschieht. Das
unverbrannte Gas wuͤrde hiedurch nicht nur seinen starken und
unangenehmen Geruch verlieren, sondern auch die nachtheiligen Wirkungen des
Gases auf Gemaͤlde, in denen Bleiweiß enthalten ist, auf
Silbergeraͤth und vergoldete Gegenstaͤnde, so wie auch die
Wirkungen der schwefligen Saͤure, die sich bei der Verbrennung dieses
Gases entwikelt, wuͤrden wegfallen. Man kann diesen Zwek auf doppelte
Weise erreichen: theils durch vollkommenere Reinigung des aus den
Steinkohlen erzeugten Gases; theils durch Erzeugung des Gases aus
Substanzen, die keinen Schwefel oder keine Schwefelverbindungen enthalten,
wie z.B. aus Harzen oder Fetten. Da sich dieses Gas im Falle des Entweichens
jedoch nicht mehr durch seinen Geruch zu erkennen geben wuͤrde, so
waͤre hier die Bildung von detonirenden Gasgemengen noch mehr zu
befuͤrchten, wenn nicht einige Vorkehrungsmaßregeln dagegen getroffen
wuͤrden. Die Concurrenten haben daher vorzuͤglich auch darauf
zu sehen, wie diesem Umstande gesteuert werden kann, damit das geruchlose
Gas dieselbe Sicherheit gewaͤhre, wie das stinkende. Die Gesellschaft
sezt demnach einen Preis von 2000 Fr. fuͤr denjenigen aus, der die
Fabrikation eines Gases und der dazu gehoͤrigen Apparate angibt,
welche nicht hoͤher zu stehen kommen, als die zur Destillation der
Steinkohlen dienlichen, und welche, obschon sie schwefelwasserstoff-
und schwefelsaͤure-freies Gas erzeugen, doch auch keine
groͤßere Gefahr mit sich bringen.)
36. Preis von 2000 Fr. fuͤr Erfindung einer oder mehrerer Methoden,
wonach man die Flamme des Wasserstoffgases, welches wenig oder gar keinen
Kohlenstoff enthaͤlt, jene des Alkohols oder anderer Substanzen
leuchtender machen kann.
(Man wußte aus den Versuchen Davy's, daß das
Licht, welches bei der Verbrennung von Talg, Wachs, Harz, Erdpech etc.
entsteht, durch Kohlenstoff bedingt ist, der gluͤhend in die Flamme
des gekohlten Wasserstoffgases praͤcipitirt wird. Payen zeigte, daß die Quantitaͤt des
Lichtes mit der Quantitaͤt der auf einmal in die Flamme
praͤcipitirten festen Theilchen, und mit der Hoͤhe ihrer
Temperatur im Verhaͤltnisse steht; daß man, wenn man z.B. an einem
Gaslichte durch Erhoͤhung der Temperatur und Beschleunigung der
Verbrennung durch einen rascheren Luftzug den Glanz und die Weiße der Flamme
erhoͤht, an Total intensitaͤt mehr oder weniger verliert; und
endlich, daß man die groͤßte Intensitaͤt und den
groͤßten Nuzeffect erhaͤlt, wenn der Luftzug so regulirt ist,
daß die Flamme den moͤglich groͤßten Umfang darbietet: d.h.
daß die gluͤhenden Kohlentheilchen zahlreicher sind, obschon sie
wegen der Temperatur, welche niedriger ist, als an der weißen Flamme, nur
roͤthlich erscheinen koͤnnen. Die wichtigen Untersuchungen Péclet's haben diese Theorie
bestaͤtigt; die Praxis hat bereits Nuzen daraus gezogen, und das
Resultat der verschiedenen sinnreichen Gasbrenner steht damit im Einklange.
Aus eben diesen Principien laͤßt sich leicht erklaͤren, wie
bei der Beleuchtung des Gasmikroskopes die Gegenwart eines festen zum
Gluͤhen gebrachten Koͤrpers durch die Beruͤhrung, in
die er mit der an und fuͤr sich so wenig leuchtenden Flamme eines
Gemenges aus reinem Sauer- und Wasserstoffgase kommt, ein so
lebhaftes Licht geben kann. Es ist demnach gewiß, daß die Leuchtkraft der
Flammen unter den angefuͤhrten Umstaͤnden bedeutend
erhoͤht oder vermindert werden kann; und es laͤßt sich hoffen,
daß man, indem man die moͤglich groͤßte Oberflaͤche
fester Theilchen mit der moͤglich groͤßten Hize derselben zu
vereinbaren sucht, zu neuen und nuͤzlichen Resultaten gelangen wird.
Die Gesellschaft sezt demnach einen Preis von 2000 Fr. fuͤr
denjenigen aus, der ein Verfahren entdekt, wonach man dem Wasserstoffgase,
welches wenig oder keinen Kohlenstoff enthaͤlt, dem Alkohol oder
anderen Substanzen auf wohlfeile Weise eine groͤßere Leuchtkraft
geben kann.)
37. Preis von 1000 Franken auf eine wohlfeile Bereitung des
Fischschuppenweiß.
(Die silberartige Substanz, die man zur Fabrikation der falschen Perlen
verwendet, und welche im Handel unter dem Namen Essence d'Orient oder Fischschuppenweiß
(blanc d'ablette) vorkommt, wird bekanntlich
aus den Schuppen eines Fisches, des Weißfisches, gewonnen, der in den
Fluͤssen und Seen Europa's in großer Menge zu finden ist. Man schuppt
die Fische zu diesem Behufe ab, und waͤscht die Schuppen mehrere Male
mit fließendem Wasser ab, um alles allenfalls damit vermengte Blut, so wie
auch die klebrige Substanz, womit der Koͤrper des Fisches
uͤberzogen ist, wegzuschaffen. Aus den gereinigten Schuppen gewinnt
man das silberartige Weiß, indem man sie mit Wasser abreibt, und sie dann
mit diesem Wasser auf ein Sieb bringt; das Weiß laͤuft mit dem Wasser
durch, und kann, nachdem es sich zu Boden gesezt hat, gesammelt werden. Da
es fuͤr sich allein in Faͤulniß uͤbergehen
wuͤrde, so bewahrt man es in Ammoniak auf. In diesem Zustande
verwendet man es nun zur Fabrikation der falschen Perlen und auch als
Wasserfarbe; wahrscheinlich ließe es sich zu noch mehreren anderen
Verzierungen verwenden, wenn sein Preis nicht so hoch waͤre. Daher
ist eine Ermaͤßigung dieses Preises sehr zu wuͤnschen. So
haͤufig nun aber auch die Weißfische sind, so duͤrften sie
doch nicht hinreichen, um eine ausgedehntere Gewinnung des Schuppenweiß, und
das nothwendig hiedurch bedingte Sinken seines Preises moͤglich zu
machen. Wahrscheinlich laͤßt sich diese Farbe jedoch auch noch aus
verschiedenen anderen Fischschuppen, und namentlich aus jenen der Sardellen
gewinnen; und diese gibt es in so großer Menge, daß man auf einen einzigen
Zug mehr Fischschuppen erhalten koͤnnte, als von den Weißfischen, die
das ganze Jahr uͤber in Frankreich gefangen werden. Die Gesellschaft
bestimmt demnach demjenigen, der im Stande ist, die Essence d'Orient oder das Fischschuppenweiß um den vierten Theil
seines gegenwaͤrtigen Werthes herzustellen, einen Preis von 1000
Fr.)
Oekonomische Kuͤnste.
38. Silberne Medaillen fuͤr diejenigen, welche an Orten, wo deren
bisher keine bestanden, große Eisgruben errichten.
(Die zu errichtenden Eisgruben muͤssen nicht unter 200,000 Kilogr. Eis
fassen, und so gebaut seyn, daß wenigstens die Haͤlfte dieser
Quantitaͤt von einem Jahre zum anderen darin aufbewahrt werden kann.
Auch ist zur Bedingung gemacht, daß an diesen Eisgruben Jedermann nach
Bedarf Eis zu kaufen bekommt.)
Landwirthschaft.
39. Zwei Preise von 3000 Fr. und von 1500 Fr. fuͤr Bepflanzung
abschuͤssiger Gruͤnde.
IV. Preise, welche auf das Jahr 1836
verschoben wurden.
Mechanische Kuͤnste.
40. Fuͤnf Preise von 2000, 4000, 3000, 2000 und 2500 Fr. fuͤr
die Fabrikation von Roͤhren fuͤr Wasserleitungen.
Chemische Kuͤnste.
41. Preis von 3000 Fr. fuͤr Auffindung und Ausbeutung von
Steinbruͤchen, welche Steine fuͤr den Steindruk liefern.
V. Preise fuͤr das Jahr
1837.
Landwirthschaft.
42. Drei Preise, jeder aus einer goldenen Medaille, im Werthe von 500 Fr.
bestehend, fuͤr den Anbau der russischen, schottischen und
corsicanischen Foͤhre.
Mechanische Kuͤnste.
43. Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrikation von Naͤhnadeln.
Oekonomische Kuͤnste.
44. Mehrere Preise fuͤr Vorbauungs- oder Abhuͤlfsmittel
gegen die Feuchtigkeit der Bauten oder Gebaͤude.
(Die Nachtheile, welche die Feuchtigkeit in unseren Wohnungen im Allgemeinen,
und namentlich in den unteren Geschossen, bewirkt, sind zu bekannt, als daß
nicht Jedermann wuͤnschen sollte, daß man sich haͤufiger,
anhaltender und mit mehr Erfolg mit Auffindung der Mittel
beschaͤftige, durch welche diesen Nachtheilen vorgebaut oder
abgeholfen werden kann. Viele solcher Mittel wurden bereits in Vorschlag,
und einige sogar mit mehr oder weniger guͤnstigem Erfolge in
Anwendung gebracht; namentlich verdanken wir bereits Vieles den Arbeiten
einiger Mitglieder der Gesellschaft. Allein im Allgemeinen gewaͤhren
alle diese Vorschlage weniger Schuzmittel, sondern vielmehr bloße
Palliativmittel, die sich nur in einigen besonderen Faͤllen mit
einiger Zuversicht anwenden lassen. Unter diesen Umstaͤnden und im
Interesse der Menschheit glaubt die Gesellschaft zuvoͤrderst die
Abfassung eines theoretischen und praktischen Unterrichtes: 1) uͤber
die verschiedenen Ursachen der Feuchtigkeit, und uͤber die
Nachtheile, welche fuͤr die Gebaͤude im Allgemeinen, und
fuͤr die Wohnungen insbesondere daraus erwachsen, und 2) uͤber
die verschiedenen Mittel, durch welche diesen Nachtheilen beim Bauen selbst
vorgebaut, oder in den bereits bestehenden Wohnungen abgeholfen werden kann,
veranlassen zu muͤssen. Dieser klar, methodisch und so buͤndig
als moͤglich abgefaßte Unterricht muß alle allgemeinen und von den
speciellen Faͤllen alle jene umfassen, die am haͤufigsten
vorkommen; und zwar sowohl in Hinsicht auf die Wohnungen auf dem Lande, als
auf jene in den Staͤdten, auf die Wohnungen der Reichen so gut, als
auf jene der Armen. Nicht weniger sind die durch industrielle Zweke
bedingten Umstaͤnde, so wie auch die oͤrtliche Lage, das Klima
und die Temperatur zu beruͤksichtigen. Es muͤssen zwar die
Principien der Wissenschaft dem Unterrichte zum Grunde gelegt seyn; aber
uͤberall muß er sich auch auf bewaͤhrte Thatsachen und
Erfahrungen stuͤzen, die nicht in Zweifel gezogen und leicht
nachgewiesen werden koͤnnen; endlich muß er auch Jedermann,
namentlich den bei Bauten verwendeten Arbeitern und anderen wenig
unterrichteten Leuten verstaͤndlich seyn. Bei der Aufzaͤhlung
der verschiedenen Ursachen der Feuchtigkeit und der verschiedenen Mittel
ihren Schaͤdlichkeiten vorzubeugen, hat man hauptsaͤchlich
Folgendes im Auge zu behalten: 1) die verschiedene Natur des Bodens, auf
welchem die Gebaͤude erbaut sind; 2) den Bau selbst in Betreff der
Hoͤhe des inneren Bodens im Vergleiche mit dem aͤußeren Boden,
in Betreff des Luftzuges, welcher noͤthig ist, um die inneren
Gemaͤcher gesund und troken zu machen; 3) die Materialien, aus denen
das Gebaͤude, und namentlich die Grundlagen und die tiefsten Theile
aufgefuͤhrt sind; 4) die Vorsichtsmaßregeln, welche bei der Wahl und
Anwendung dieser Materialien zu nehmen sind; 5) endlich die Borkehrungen,
die man zu treffen hat, um ein zu neu gebautes Haus ohne Gefahr bewohnen zu
koͤnnen, oder um ein neues Gebaͤude ohne Nachtheil fuͤr
dasselbe so
schnell als moͤglich troken zu legen. Ueberdieß duͤrfen hiebei
wenigstens allgemeine Angaben uͤber die hiedurch verursachten Kosten
nicht umgangen werden. Es versteht sich von selbst, daß die zur
Verhuͤtung der Feuchtigkeit vorgeschlagenen Mittel der Gesundheit
nicht auf andere Weise schaͤdlich werden, und auch dem Tapezieren,
Malen oder sonstigen Verzieren der Zimmer nicht hinderlich seyn
duͤrfen. Vorzuͤglich hat man auch darauf zu sehen, daß die
empfohlenen Mittel nicht gleich so vielen anderen bereits fruͤher
empfohlenen das Uebel nur von einem Punkte entfernen, um es auf einen
anderen zu uͤbertragen. Die Gesellschaft wird je nach dem Verdienste
der verschiedenen Abhandlungen, die ihr eingesendet werden, folgende Preise
ertheilen:
1) Einen Preis von 2000 und einen von 1000 Fr. fuͤr jene beiden
Verfasser, die den fraglichen Gegenstand am Vollkommensten und so
genuͤgend behandelt haben, daß ihre Abhandlungen saͤmmtlichen
Bedingungen entsprechen, besonders was die praktischen Thatsachen und die
noͤthigen speciellen Erfahrungen betrifft.
2) Medaillen fuͤr diejenigen, welche ohne den Gegenstand im Ganzen zu
umfassen, wenigstens einen bestimmten Theil desselben vollkommen
abhandeln.
3) Ehrenvolle Erwaͤhnung soll jener geschehen, welche ohne den
allgemeinen Anforderungen zu entsprechen, nuͤzliche Mittheilungen
machen.
Die Verfasser der preiswuͤrdig befundenen Abhandlungen koͤnnen
dieselben auf beliebige Weise bekannt machen, jedoch behaͤlt sich die
Gesellschaft vor, sie ganz oder im Auszuge in ihrem Bulletin oder auch eigens abgedrukt herauszugeben. Die
Gesellschaft wird uͤbrigens mit großer Freude alle Mittheilungen in
Betreff der Rohstoffe oder Fabrikate oder der Methoden, welche im
Allgemeinen oder in besonderen Faͤllen zur Verhuͤtung der
Nachtheile der Feuchtigkeit dienen koͤnnten, empfangen, und
wuͤnscht dieselben, im Falle bereits wirkliche Anwendung dieser
Vorschlaͤge geschehen, mit ausfuͤhrlichen und authentischen
Documenten hieruͤber belegt zu sehen.
Sollte die Gesellschaft endlich nicht Gelegenheit haben, die oben
erwaͤhnten Preise vollkommen zuzuerkennen, so behaͤlt sie sich
vor, auch Preise von 1000 und von 500 Fr. und Medaillen zu ertheilen.
(Das Programm, in welchem alle diese Preise ausgeschrieben sind, lautet mit
Ausnahme der wenigen neuen Preisaufgaben woͤrtlich so wie die
fruͤheren Programme, die wir schon in Bd. LI. S. 393 und Bd. XLVIII. S. 310 unseres Journals
bekannt gemacht haben. Die allgemeinen Bedingungen sind gleichfalls schon
fruͤher oͤfter angegeben worden, so daß nur noch zu erinnern
ist, daß die Documente etc. vor dem 1. Julius 1835, 1836 und 1837 an den
Secretaͤr der Gesellschaft in Paris, rue du
Bac No. 42, Hôtel de Boulogne,
eingesandt werden muͤssen.)
Die Summe der dießjaͤhrigen Preise belaͤuft sich auf 186,800
Fr., wozu die Regierung nur 6000, und die Baͤkerinnung in Paris 2400
Fr. beitrug.
Koͤnigliche Medaillen, welche die Royal Society in London verleihen wird.
Koͤnig Wilhelm IV. von England hat bekanntlich in einem Schreiben, welches er
im Maͤrz 1833 durch den Herzog von Sussex an die Royal
Society in London richten ließ, angekuͤndigt, daß er die Fonds
bewillige, die zur jaͤhrlichen Ertheilung zweier Medaillen, im Werthe von 50
Guineen, fuͤr die wichtigsten Entdekungen in irgend einem Hauptzweige der
Wissenschaften noͤthig sind. Das Conseil der Gesellschaft hat beschlossen, im
Jahre 1836 eine dieser Medaillen fuͤr die wichtigste, noch nicht bekannt
gemachte Abhandlung aus dem Gebiete der Astronomie, die ihr vor dem Junius 1836 zur
Einruͤkung in die von ihr herausgegebenen Transactions mitgetheilt wird, zu ertheilen. Die zweite koͤnigl.
Medaille wird in demselben Jahre demjenigen zuerkannt werden, der die beste und noch
unbekannte Abhandlung uͤber einen Gegenstand der thierischen Physiologie
einsendet. Im Jahre 1837 wird die eine der beiden Medaillen fuͤr die beste
Abhandlung aus dem Gebiete der Physik; die andere hingegen fuͤr die beste
Abhandlung ertheilt werden, welche unter dem Titel: „Beitraͤge zu
einem auf Untersuchung der thierischen Ueberreste und der mit ihnen in
Verbindung stehenden Phaͤnomene begruͤndeten Systeme einer
geologischen Chronologie“ mitgetheilt wird. Beide Abhandlungen
muͤssen vor dem Junius 1837 an die Royal Society
eingesendet werden. – Wir fuͤgen, indem wir unsere Leser auf diese
Preise aufmerksam machen, nur noch die Bemerkung bei, daß die Gesellschaft im Jahre
1833 die eine Medaille dem Sir John Frederik William Herschel fuͤr seine Abhandlung uͤber die Doppelsterne, die
andere dem Professor Auguste Pyrame de Candolle in Genf
fuͤr seine Entdekungen in der Pflanzenphysiologie zuerkannte; waͤhrend
sie im Jahre 1834 die eine dem Hrn. John William Lubbock
Esq., fuͤr seine Abhandlung uͤber die Fluthen, und die andere dem Hrn.
Charles Lyell Esq., fuͤr seine Grundzuͤge
der Geologie ertheilte.
Dr. Church's Dampfwagen
machte im Januar l. J. auf der Straße von Coventry eine
Probefahrt, bei der er 6 engl. Meilen hin und wieder zuruͤk fuhr. Obschon die
Straße sehr naß war, legte er doch ein Mal 4 Meilensteine (d.h. 3 engl. Meilen) in 9
Minuten, und spaͤter sogar 2 Meilensteine in der außerordentlich kurzen Zeit
von 2 1/2 Minuten zuruͤk. (Aus der Birmingham
Gazette.)
Eine amerikanische Dampfwagenleistung.
Hr. E. L. Miller erzaͤhlt im American Railroad Journal folgende Leistung eines Dampfwagens, den Hr. Baldwin in Philadelphia kuͤrzlich unter seiner
Anleitung erbaute, und der nun auf der zwischen Charleston und Hamburgh in den
Vereinigten Staaten bestehenden Eisenbahn verwendet wird. „Der Wagen fuhr
Morgens 15 Minuten nach 7 Uhr mit 11 beladenen Baumwollkarren von Aiken, welches
120 engl. Meilen von Charleston entfernt ist, ab; in Blackville, 90 engl. Meilen
von Charleston, wurde noch ein Karren angehaͤngt, in Medway, 72 Meilen
von Charleston, haͤngte man abermals 2 Karren an, und ein vierter kam
noch in Branchville, welches 62 Meilen von Charleston entfernt ist, hinzu. Der
ungeheure, aus 15 beladenen Karren bestehende Zug, welcher mit Einschluß der
Maschine und des Vorrathskarrens nicht weniger als 80 Tonnen wog, kam denselben
Tag Abends 7 Uhr 15 Minuten in Charleston an, obschon der Aufenthalt an den
verschiedenen Stationen volle 4 1/2 Stunden in Anspruch nahm. Die ganze Streke
von 120 engl. Meilen ward demnach mit der angegebenen großen Last in 7 1/2
Stunde zuruͤkgelegt, obschon die Bahn an vielen Stellen eine Steigung von
20 bis 35 Fuß per Meile hat. Von großer Wichtigkeit
fuͤr diejenigen, die sich mit Eisenbahnen beschaͤftigen,
duͤrfte seyn, daß das groͤßte Gewicht, welches auf jedes Rad der
Maschine kommt, nicht uͤber 1 1/2 Tonne betraͤgt.
Einstellung der Dampfwagenfahrten in Schottland.
Die Dampfwagen-Compagnie fuͤr Schottland hat gegen die Aufseher der
Landstraße zwischen Glasgow und Paisley eine Klage auf Schadenersaz eingebracht,
indem sie dieselbe durch muthwilliges, hoͤchst nachtheiliges und
boͤswilliges Aufhaͤufen von Metallmassen, Steinen und Geroͤlle
aller Art auf benannter Straße zwangen jene Fahrten einzustellen, die sie bereits
mehrere Wochen lang mit großem Vortheile fortgesezt hatte. Die Klaͤger
behaupten, daß die Feindschaft jener Straßenaufseher gegen die Dampfwagen so groß
war, daß sie die Straße nicht bloß fuͤr Dampfwagen, sondern auch fuͤr
Wagen von jeder anderen Art unfahrbar machten: so zwar, daß auch Guͤterwagen
nun eine andere viel weitere Chaussee einschlagen muͤssen. Der Schadenersaz,
den sie in Anspruch nehmen, belaͤuft sich auf 30,000 Pfd. Sterl. (Mechanics' Magazine, No. 601.)
Explosion einer Dampfmaschine.
Die Einwohner von South-Ferriby und Ferriby-Sluice in Lincolnshire
wurden am Schlusse des vorigen Jahres durch das Bersten eines Dampfkessels in der
Kornmuͤhle des Hrn. Franklin in großen Schreken
versezt. Die Maschine, welche von beilaͤufig 3 Jahren errichtet worden war,
und welche bei Windstillen zum Betriebe einer Muͤhle benuzt wurde, arbeitete kurz vor der Explosion
mit einem Druke von 40 Pfund auf den Quadratzoll; die Sicherheitsklappe war auf 50
Pfd. gestellt; der Kessel enthielt eine hinreichende Menge Wasser, und konnte einen
Druk von 70 Pfd. per Zoll aushalten. Dessen ungeachtet
fand eine Explosion von solcher Heftigkeit Statt, daß der obere Theil des Kessels
des anderen Tages in einer Entfernung von 150 Yards in einem Felde gefunden wurde.
Gluͤklicher Weise kam kein Mensch, sondern nur ein Pferd hiebei um's Leben.
(Mechanics' Magazine, No. 596.)
Ueber die nordamerikanischen Dampfboote.
Das Nautical Magazine enthaͤlt folgende
Mittheilung eines Capitaͤns eines Dampfbootes in Montreal. „Ich
wuͤßte nicht, daß bei uns in lezter Zeit irgend welche Verbesserungen in
dem Baue der Maschinen oder der Ruderraͤder gemacht worden waͤren.
Die auf dem Missisippi gebraͤuchlichen Dampfboote haben saͤmmtlich
Hochdrukmaschinen, welche horizontal arbeiten, und welche, wenn sie getrennte
Maschinen haben, mit Flugraͤdern versehen sind. Das Dampfboot Brokville,
welches gegenwaͤrtig zwischen der Stadt dieses Namens und den
Faͤllen von Long Sault faͤhrt, hat zwei Maschinen von niederem
Druke, von denen jede 40 Pferdekraͤfte hat. Beide Maschinen sind getrennt
und arbeiten horizontal, und zwar ohne Beihuͤlfe von Flugraͤdern;
sie koͤnnen sich jede einzeln ohne die geringste Schwierigkeit
ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts bewegen, je nachdem es die
Umstaͤnde erfordern. Ich halte diese Einrichtung fuͤr eine
wirkliche Verbesserung, indem sie jenes große Galgengebaͤlke, welches zum
Tragen des Balancier der senkrechten Maschinen nothwendig war, entbehrlich
machen. Einige zweifeln zwar noch, ob horizontale Maschinen mit derselben Kraft
arbeiten, wie senkrechte; allein Praktiker behaupten dieß, so daß diese Ansicht
immer mehr Plaz gewinnt Auf der amerikanischen Seite des Ontario-Sees
befinden sich zwei oder drei Dampfboote, deren Maschinen nach diesem Systeme
gebaut sind.“ (Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Februar 1835, S. 125.)
Gesez fuͤr die Dampfbootbesizer in Louisiana.
Die Legislatur von Louisiana hat in Betracht der haͤufigen Explosionen der
Dampfboote auf dem Missisippi ein sehr strenges Gesez zur kuͤnftigen
Verhuͤtung aͤhnlicher Unfaͤlle erlassen. Durch dieses Gesez
wird naͤmlich, wie der Baltimore American
schreibt, ein Staatsingenieur ernannt, dessen Pflicht es ist, die Kessel der
Dampfboote alle drei Monate zu untersuchen, und sie hiebei einem hydraulischen
Druke auszusezen, welcher drei Mal groͤßer ist, als der Druk des Dampfes,
mit dem sie moͤglicher Weise arbeiten koͤnnen. Er hat ferner jedes
Boot mit einem Zeugnisse zu versehen, in welchem bemerkt ist, welche Dampfkraft
in demselben mit Sicherheit benuzt werden kann. Ereignet sich an einem Boote,
welches nicht die gehoͤrigen Zeugnisse besizt, irgend ein Unfall, so kann
weder der Capitaͤn, noch der Schiffseigenthuͤmer, noch der Agent
irgend einen Anspruch auf Fracht oder Assecuranz machen; der Eigenthuͤmer
oder Agent ist ferner fuͤr den ganzen Schaden verantwortlich, und der
Capitaͤn unterliegt einer Strafe, welche nicht unter 600, und nicht
uͤber 2000 Dollars betragen soll, so wie einer Einkerkerung, welche
wenigstens drei Monate und hoͤchstens drei Jahre dauern soll. Sind
Menschen in Folge der Explosion verungluͤkt, so soll der Capitaͤn,
wenn die Zeugnisse nicht in Ordnung sind, des Todtschlages schuldig erkannt
werden.“ (Aus dem Mechanics' Magazine,
No. 602.)
Die Eisenbahn zwischen Dublin und Kingstown
kam, wie das Mechanics' Magazine
in Nr. 597 schreibt, gleich bei ihrer ersten Eroͤffnung sehr in Gunst. Am
Tage der Eroͤffnung, welche am 17. December Statt fand, betrug die Zahl der
Personen, die auf derselben fuhren, gegen 3000; am Tage nach Weihnachten stieg diese
Zahl aus das Doppelte, und seither hielt sie sich immer zwischen 3 und 4000. Die
taͤgliche, von den Passagieren allein herfuͤhrende Einnahme
belaͤuft sich auf mehr dann 70 Pfd. Sterl. Am vortheilhaftesten zeichnen sich die von Hrn. Forrester in Liverpool erbauten Dampfwagen aus. Die von
Hrn. Bergin erfundene Vorrichtung, von der wir
fruͤher bei der Beschreibung der Dublin-Kingstown-Eisenbahn
(Polyt. Journ. Bd. LIV. S. 436)
Erwaͤhnung machten, und welche die unangenehmen Erschuͤtterungen, die
sonst beim ploͤzlichen Anhalten der Dampfwagen Statt fanden, beseitigt,
bewaͤhrte sich fortwaͤhrend als sehr vorzuͤglich, so daß die
neuen Wagen in dieser Hinsicht vor den auf der Liverpool-Manchester fahrenden
einen großen Vorzug voraus haben.
Ueber die Eisenbahn der oͤstlichen Grafschaften in
England.
Die unter dem Namen der Eastern Counties Railway
projectirte Eisenbahn, welche von London aus uͤber Chelmsford, Colchester,
Ipswich und Norwich nach Yarmouth fuͤhren soll, duͤrfte die ebenste
werden, die bisher in England erbaut wurde. Dem Berichte der Ingenieure zu Folge
soll deren Steigung nirgendwo mehr dann 1 Fuß in 400 betragen; es wird kein Damm von
mehr dann 28 Fuß Hoͤhe aufzufuͤhren seyn, und Tunnel braucht gar
keiner gegraben zu werden. Die Kosten der neuen Bahn werden daher aus allen diesen
Gruͤnden geringer ausfallen, als an irgend einer der bis jezt erbauten
Bahnen. Da ferner auf dieser Streke gar keine Canalverbindung vorhanden ist, obwohl
der Verkehr zu Land und der Zug von Reisenden sehr lebhaft ist, so steht nicht zu
zweifeln, daß auch dieses neue Unternehmen sich sehr gut rentiren wird. (Mechanics' Magazine, No. 597.)
Ueber die Kosten der vorzuͤglichsten englischen
Eisenbahnen.
Wir entlehnen aus dem Mechanics' Magazine, No. 602
folgende Zusammenstellung der Kosten, welche der Bau der vorzuͤglichsten
neuen Eisenbahnen in England per Meile veranlaßte.
Textabbildung Bd. 56, S. 72
Die London- und
Birmingham-Eisenbahn kostet per Meile; (Contracte.);
Grand-Junction-Eisenbahn zwischen Birmingham und Liverpool;
Southampton-Eisenbahn; (Schaͤzung.);
North-Union-Eisenbahn; (zum Theil contrahirt.);
Wigan-Branch-Eisenbahn; (Vollendet.); St. Helens-Eisenbahn;
Dublin- und Kingstown-Eisenbahn;
Great-Western-Eisenbahn
Abermals ein Lebenszeichen der undulirenden Eisenbahn des Hrn.
Badnall.
Um die Geschichte des undulirenden Eisenbahnsystemes des Hrn. Badnall, woruͤber wir in den vier lezten Baͤnden unseres
Journales mehrere Artikel bekannt machten, so viel als uns moͤglich zu
vervollstaͤndigen, theilen wir folgenden Auszug aus einem Schreiben mit,
welches Hr. Richard Badnall an das Mechanics' Magazine richtete, und welches diese Zeitschrift in ihrer No. 596 bekannt machte. – Nachdem die nach dem
undulirenden Principe erbaute sogenannte Whiston Branch
Railway vollendet war, war es Hrn. Badnall's
Absicht auf dieser eine Reihe von entscheidenden Versuchen anzustellen. Er stellte
daher an die Liverpool-Manchester-Eisenbahn-Compagnie das
Ansuchen ihm zu diesem Behufe einen ihrer Dampfwagen zu leihen. Da ihm dieß jedoch
abgeschlagen wurde, so war er gezwungen, sich mit der von den HH. Galloway, Bowman und Glasgow
erbauten Maschine „Manchester“ zu begnuͤgen, obschon
diese nicht ganz geeignet war. Der Manchester war naͤmlich zwar im Stande
eine bedeutende Last zu ziehen, allein er konnte nicht mit Sicherheit jene
Geschwindigkeit erreichen, die auf der
Whiston-Bahn noͤthig war, um vergleichsweise den Vorzug der
undulirenden und horizontalen Eisenbahn zu bestimmen, Hr. Badnall bemerkt ausdruͤklich, daß er hier nur von der Whiston Bahn spreche, indem bei
dieser die Undulation groͤßer ist, als er sie je praktisch vorschlagen
moͤchte. Als Beweis hiefuͤr fuͤhrt er an, daß ein beladener
Karren, den man bloß durch seine Schwere von dem Steinkohlenwerke herabrollen ließ,
schon nach einer durchlaufenen Streke von 500 Yards eine Geschwindigkeit von 30
engl. Meilen per Stunde erreichte. Zu bemerken ist
vorlaͤufig ferner, daß die Whiston-Bahn, welche von Hrn. M' Kenzie gebaut wurde, durchaus keine regelmaͤßigen
Undulationen darbietet, sondern daß diese je nach der Oberflaͤche des
Terrains sehr verschieden sind, und daß die Abfahrts- und
Ankunfts-Punkte nicht genau nivellirt waren. Obschon nun der Manchester wegen
der Unsicherheit, die man ihm bei großen Geschwindigkeiten zumuthete – (er
war naͤmlich an der schiefen Flaͤche von Sutton fruͤher ein Mal
aus der Bahn getreten) – in so schlechtem Rufe stand, daß Maschinist und
Heizer sich nur mit Furcht daran wagten, so begaben sich die HH. Badnall, Stephenson
sen. und Gill dennoch am 24.
Oct. 1834 mit demselben auf die Whiston-Bahn. Der Wagen hatte in
angehaͤngten mit Steinkohle gefuͤllten Karren eine Last von 80 Tonnen
mit sich, obschon hergestellt war, daß er um jene Zeit nur 15 Tonnen auf einer
schiefen Bahn mit einer Steigung von 1 in 84 fortzuschaffen vermochte; der Dampf
hatte einen Druk von 40 bis 50 Pfd. per Quadratzoll,
obschon er zum Theil zwischen dem Kolben und Cylinder entwich. „Ungeachtet
der vielen Nachtheile, unter denen wir arbeiteten, faͤhrt Hr. Badnall nach obigen Einleitungen fort, gelang es uns
doch durch unsere Versuche herzustellen, daß der Wagenzug jederzeit auf eine
groͤßere Hoͤhe emporstieg, als die war, von der er herabgerollt
war. Bei dem ersten Versuche rollte der Wagen z.B. von einem genau bemerkten
Punkt ab, und stieg an der entgegengesezten Seite auf einen hoͤheren
Punkt empor. Die ganze Distanz betrug 760 Yards; die Zeit 2 Minuten 35 Secunden.
Nachdem die Kraft umgekehrt worden, stieg der Wagen um 34 Yards hoͤher
als der Punkt, von dem er zuerst abfuhr; bei nochmaligem Umkehren stieg er um 64
Yards hoͤher als beim ersten Versuche, so daß die ganze Distanz 862 1/4
Yards und die Zeit 2 Minuten 26 Secunden betrug; bei abermaligem Umkehren stieg
er um 38 Yards hoͤher, als vorher, und die ganze Distanz war nun 900
Yards; beim naͤchsten Umkehren stieg er noch um 171 Yards und die Distanz
war also 1071 Yards, wozu beim naͤchsten Umkehren noch 96 Yards kamen.
Bei dem siebenten Versuche ergab sich kein genaues Resultat, indem sich an den
Wagenraͤdern einige Bremsen befanden. Bei dem achten Versuche wurde der
Dampf auf einen Druk von 10 Pfd. per Quadratzoll
herabgesezt, und doch habe ich alle Ursache zu glauben, daß sich aus den
Nivellirungen ergeben wird, daß die 80 Tonnen bei diesem niederen Druke an der
einen Seite so hoch hinaufrollten, als sie an der anderen
herabrollten.“ Im weiteren Verfolge schreibt Hr. Badnall, daß er unter seinen Verhaͤltnissen
fuͤr dieß Mal keine entscheidenderen Versuche machen konnte, worauf er dann
zu folgenden Schlußbemerkungen uͤbergeht: „Als einen Beweis
dafuͤr, wie wenig sich der Manchester zu den Versuchen auf der
Whiston-Bahn eignete, bemerke ich nur, daß dessen Kraft eine große Streke
einer jeden Undulation nicht bloß unwirksam war, sondern daß sie sogar zur Last
wurde, indem die belasteten Karren durch die Schwere eine groͤßere
Geschwindigkeit erreichten, als die Maschine vor ihnen. Wer den Unterschied
zwischen der Reibung eines Eisenbahnkarrens und einer Dampfmaschine von der Art
des Manchester kennt, wird dieß wohl begreifen. Es geht hieraus auch hervor, daß
auf tiefen Undulationen, wie z.B. an jenen der Whiston-Bahn, wo der Fall
in 500 Yards mehr dann 30 Fuß betraͤgt, nur solche Maschinen, welche eine
groͤßere Geschwindigkeit zu erreichen im Stande sind, als durch die
Schwere allein erzeugt wird, mit vollem Erfolge angewendet werden
koͤnnen. Deßwegen sagte ich auch, als ich in einem fruͤheren
Aufsaze von der Whiston-Bahn sprach: daß der volle Erfolg des praktischen
Versuches davon abhaͤngen muͤsse, daß das Bewegungsmoment, welches
durch die vereinten Kraͤfte der Schwere und des Dampfes erreicht wird,
waͤhrend des Hinabgleitens uͤber jede Undulation sicher und
wirksam erhalten wird. Aus den obigen Gruͤnden kann ich daher auch nur
einen Fall von 15 Fuß in einer Curve von 1000 bis 1200 Yards fuͤr die
Undulationen empfehlen, obschon es einige Faͤlle geben duͤrfte, in
denen hievon abgegangen werden kann; z.B. beim Ueberschreiten von Querstraßen,
Canaͤlen etc., oder wo die schiefen Flaͤchen nicht so tief und
lang werden, daß hiedurch ohne Anwendung der Bremsen eine gefaͤhrliche
Geschwindigkeit entstehen koͤnnte. Als gefaͤhrlich betrachte ich aber jede
Geschwindigkeit, wenn die Maschine, sobald sie sich in voller Kraftentwikelung
befindet, auf die nachfolgenden Wagen keine Zugkraft mehr auszuuͤben
vermag; oder wenn sie, sobald sie sich hinter den Wagen befindet, auf die vor
ihr laufenden Wagen einen Impuls ausuͤbt.“ So weit ist diese
Sache bis jezt gediehen; das Ende steht zu erwarten.
Eisenbahnen in Verbindung mit Telegraphen.
Die Liverpool Times enthielten vor einiger Zeit folgenden
bemerkenswerthen Artikel: „Man hat die Absicht, mit der
London-Birmingham-Gisenbahn auch eine Telegraphenlinie in
Verbindung zu bringen, und wenn auch bis jezt noch keine hierauf wirklich
abzielenden Vorkehrungen getroffen sind, so hoffen wir doch, daß nicht nur diese
Telegraphenlinie zu Stande kommen, sondern daß sie selbst bis Liverpool
ausgedehnt werden duͤrfte. Die erste Veranlassung zu diesem Unternehmen
mag wohl darin gelegen seyn, daß man es fuͤr noͤthig erachtete,
auf der Eisenbahn schnelle Mittheilungen machen zu koͤnnen, im Falle
einem Wagenzuge etwas zustoßen sollte, was ferne und doch schnelle Huͤlfe
noͤthig machte. Sollte die Unternehmung jedoch wirklich zu Stande kommen,
so wuͤrde dieser Zwek gewiß bald ein untergeordneter, und der Telegraph
ein politisches und commercielles Instrument werden, welches nicht nur im
Kriege, sondern auch im Frieden von unschaͤzbarem Werthe waͤre.
Frankreich besizt nicht nur nach allen Graͤnzen hin, sondern auch nach
den wichtigsten Seehaͤfen Telegraphen; England hingegen, welches in
Gegenstaͤnden des Verkehres den Franzosen um so Vieles voraus ist, besizt
nur zwischen Liverpool und Holyhead eine Telegraphenlinie, indem jene zwischen
London und Portsmouth seit dem Kriege mit Frankreich wieder aufgegeben ist.
Selbst die preußische Regierung hat von Berlin aus an den Rhein eine
Telegraphenlinie errichtet, und waͤhrend die englischen Capitalisten im
Allgemeinen mehr zur Erleichterung und Vervollkommnung der Communicationsmittel
thaten, als irgendwo auf dem Continente geschehen ist, steht England, was die
Telegraphen betrifft, hinter den meisten Staaten des Continents zuruͤk.
Wahrscheinlich ruͤhrt dieß davon her, daß man sich der Telegraphen bisher
hauptsaͤchlich nur in Kriegszeiten bediente, obschon es nicht minder
gewiß ist, daß sie auch unter vielen anderen Umstaͤnden eben so
wesentliche und selbst noch nuͤzlichere Dienste leisten
werden.“
Howard's Queksilber-
oder Wasserdunstmaschine,
von der wir im Polyt. Journale Bd. LIV. S. 152 Nachricht gaben, wurde einige
Zeit uͤber an dem koͤnigl. Dampfboote „Comet“
versuchsweise angewendet, und soll, wie das Mechanics'
Magazine in seiner No. 604 ankuͤndigt,
gute Resultate gegeben haben.
Ueber den Seismometer oder Erdbebenmesser des Hrn. Coulier.
Wir entlehnen aus dem Journal des connaissances usuelles,
Januar 1835, Seite 39 folgende Notiz uͤber einen sogenannten Seismometer oder Erdbebenmesser, den Hr. Coulier dem Institut vorlegte, und uͤber den
dessen Erfinder im Wesentlichen folgende Aufschluͤsse gibt. „Der
sel. Le Baillif hatte bei einer langen Reihe von
Beobachtungen uͤber die Bewegungen der nach Rembouis's System erbauten galvanischen Saͤule Gelegenheit zu
bemerken, daß die Adhaͤrenzen der Oscillationsscheibe an einer der beiden
senkrechten Scheiben jedes Mal ein großes Phaͤnomen in der Luft oder auf
der Erde andeutete. Ich habe auf seine Bitten diese Beobachtungen 10 Jahre lang
fortgesezt, und gefunden, daß die von der Saͤule gegebenen Andeutungen
beinahe jedes Mal durch ein nachfolgendes Phaͤnomen bestaͤtigt
wurden; und daß dieses Phaͤnomen haͤufig in einem Erdbeben
bestand. Ich bin weit entfernt zu behaupten, daß diese Vorrichtung im Stande
ist, jedes Erdbeben im Voraus anzuzeigen; allein aus fortgesezten genauen
Beobachtungen mit derselben duͤrften sich doch einige schaͤzbare
Resultate ergeben. Es handelt sich uͤbrigens nicht bloß darum, die
Erdbeben voraus zu sagen, sondern auch darum ihre Staͤrke, ihre Richtung,
ihre Dauer und die Richtung der Undulationen zu bestimmen. Beides erstere
soll, wie mir scheint, durch mein Instrument geschehen, von dem man sich aus
Folgendem wohl eine Vorstellung wird machen koͤnnen. Man denke sich ein
Kugelsegment, welches mit seiner Sezwage versehen ist und so viele Eintheilungen
hat als eine Windrose, und man denke sich an dem Scheitel dieses Kugelsegmentes
eine Aushoͤhlung, die durch eigene Oeffnungen mit den verschiedenen
Eintheilungen communicirt, und die mit einer bestimmten Quantitaͤt
Queksilber gefuͤllt ist. So wie daher der Basis dieses Apparates irgend
eine Bewegung mitgetheilt wird, wird das Queksilber durch diese oder jene
Oeffnung des Schaͤlchens austreten, in den Furchen des Kugelsegmentes
herabfließen und in jene Faͤcher gelangen, die am Rande desselben zu
dessen Aufnahme angebracht sind. Die Quantitaͤt des ausgelaufenen
Queksilbers, welche in einer graduirten Roͤhre, deren Eintheilungen
leicht in eine Tabelle zu bringen sind, gemessen wird, wird die vergleichsweise
Intensitaͤt oder Kraft der Erderschuͤtterung andeuten;
waͤhrend die Faͤcher, in welche das Queksilber abfloß, die
Richtung, in welcher sich das Erdbeben erstrekte, angeben werden. Es versteht
sich von selbst, daß das Instrument in den Meridian gestellt werden muß, was
mittelst eines uͤber demselben angebrachten Compasses leicht geschehen
kann. Man kann gegen dieses Instrument, wie mir scheint, nur das einwenden, daß
es bei solchen Erdbeben, wo Alles umfaͤllt, auch unbrauchbar wird; allein
dergleichen Unfaͤlle sind bei uns wenigstens hoͤchst selten. Die
Richtung der Schwingungen selbst laͤßt sich bisher noch auf keine Weise
berechnen; doch duͤrfte das horizontale Pendel in dieser Hinsicht
vielleicht einige Anhaltspunkte gewaͤhren.“
Ueber Dr. Traill's Windmesser oder
Anemometer.
Hr. Dr. Traill beschaͤftigte sich seit
laͤngerer Zeit mit der Verfertigung eines Instrumentes, welches die
Veraͤnderungen in den Luftstroͤmungen oder die Winde selbst dann
registrirt, wenn der Beobachter nicht zugegen ist. Aus einer Abhandlung, die er vor
der Royal Society in Edinburgh hieruͤber vortrug,
geht hervor, daß er die Windfahne zuerst mit einer senkrechten Achse verband, an
deren unterem Ende die horizontale Umdrehung durch Winkelraͤder in eine
senkrechte umgewandelt wurde. Die Welle des senkrechten Rades fuͤhrte einen
Zeiger mit einem Zeichenstifte, womit alle Veraͤnderungen in der Stellung der
Windfahne auf ein Zifferblatt aus Schiefer oder polirtem Porcellan verzeichnet
wurden. Da dieses Instrument jedoch nur jene Veraͤnderungen aufzuzeichnen im
Stande war, welche waͤhrend einer einzigen Umdrehung der Windfahne vorkamen,
so machte Dr. Traill folgenden Zusaz zu demselben, in
Folge dessen alle Veraͤnderungen registrirt werden, selbst wenn der Wind mehr
dann ein Mal den ganzen Compaß herum gewechselt hat. Da jedes Winkelrad 42
Zaͤhne hatte, so brachte er an der Welle des senkrechten Rades ein Getrieb
mit 21 Blaͤttern an, welches in die Zaͤhne eines anderen kleineren
Rades mit 42 Zaͤhnen eingriff. Lezteres Rad versah er gleichfalls mit einem
Getriebe von 21 Blaͤttern, und dieses sezte ein zweites kleines 42
zaͤhniges Rad, welches sich um die Achse des ersten senkrechten Rades drehte,
in Bewegung. Dieses leztere kleinere Rad sezt einen Zeiger auf solche Weise in
Thaͤtigkeit, daß er sich ein Mal um das Zifferblatt dreht, waͤhrend
die Windfahne und der erste Zeiger vier vollkommene Umgaͤnge machen. Der
zweite Zeiger fuͤhrt einen Zapfen, der nach jeder Richtung ein Paar
Haͤnde bewegt, welche mit den Zeigern concentrisch, aber nicht an deren Achse
befestigt sind. Dieser Zapfen bewegt daher eine der Haͤnde durch 90 Grade,
waͤhrend die Windfahne eine vollkommene Umdrehung machte, so daß die
Haͤnde demnach vier vollkommene Umdrehungen anzudeuten im Stande sind. Die
vordere Flaͤche des Instrumentes hat drei concentrische Gradeintheilungen,
von denen die innere einen Secunden-Compaß, die zweite die Grade eines
Kreises, und die aͤußere vier Reihen von 360 Graden gibt. (Aus dem Edinburgh New Philos. Journal. October, Januar
1835.)
Merkwuͤrdige Selbstentzuͤndung.
Das amerikanische Lancaster Journal enthaͤlt
folgende Notiz uͤber eine Selbstentzuͤndung, welche weit entfernt
diese Erscheinung zu erlaͤutern, dieselbe in noch groͤßeres Dunkel
huͤllt. Ein Hr. S. C. Staymaker uͤbergab
naͤmlich Hrn. Adam
Reigart von Lancaster ein kleines Stuͤk Cederholz,
welches beim Graben eines Durchstiches fuͤr die Eisenbahn von Gap 30 Fuß tief
unter der Erdoberflaͤche gefunden worden. Dieses Stuͤk, welches nicht
uͤber zwei Unzen wog, wurde in zwei Stuͤke zerbrochen und auf eine
Bank aus weißem Tannenholze gelegt. Einige Zeit spaͤter entdekte man nun
zufaͤllig, daß sich eines dieser beiden Stuͤke entzuͤndet
hatte, und daß die Entzuͤndung so lebhaft fortschritt, daß in einigen Minuten
gewiß die ganze Bank in Flammen gerathe seyn wuͤrde. Bei genauer Untersuchung
des anderen Stuͤkes fand man einen Theil desselben in dunkelgraue Asche
verwandelt, und aus dem Umstande, daß diese Asche sich im Innern befand, und daß
noch unversehrte Holzfasern uͤber dieselbe hinliefen, mußte man schließen,
daß die Entzuͤndung nicht von Außen, sondern im Innern begonnen halte. Die
Bank war 6 Fuß vom Boden entfernt und durchaus so gestellt, daß nirgend wo her ein
Funken an sie gelangen konnte; die Entzuͤndung war also offenbar von selbst
und ohne aͤußere Einwirkung entstanden. (Mechanics'
Magazine, No. 599.)
Ueber ein neues Gesez der Verbrennung
trug Hr. Dr. Charles Williams am 10. September vor. J. vor der chemischen
Section der in Edinburgh versammelten British
Association eine Abhandlung vor. Er zeigte in derselben, daß viele
organische Substanzen im Dunkeln eine blaue flakernde Flamme bemerken lassen, welche
jener Flamme aͤhnlich ist, die der Phosphor zeigt, wenn man ihn an der Luft
auf eine unter seinem Entzuͤndungspunkte stehende Temperatur erhizt; und daß
diese Verbrennung in die gewoͤhnliche Verbrennung uͤbergeht, sobald
man die Koͤrper in Sauerstoffgas taucht. Diese schwache Verbrennung beginnt
in den Koͤrpern, sobald sich Daͤmpfe aus denselben zu entwikeln
anfangen. Diese blaͤuliche Flamme besizt nur eine geringe Waͤrme; ihr
Uebergang in die gewoͤhnliche Flamme geschieht sehr rasch und ist mit einer
schwachen Detonation begleitet. Einige Metalle, wie z.B. Zink und Kalium, zeigen
dieselbe Erscheinung; doch ist sie an diesen wahrscheinlich wegen der sich bildenden
Oxydschichte von kuͤrzerer Dauer. Als praktische Resultate seiner Beobachtung
bezeichnete er die Ermittelung der Feuersgefahr bei manchen Fabrikationen, wie z.B.
beim Kerzengießen und Seifensieden, wobei fortwaͤhrend eine solche niedrige
Stufe von Verbrennung von Statten geht. (Aus dem Edinburgh
New Philosophical Journal. Julius – Oktober 1834, S. 382.)
Bemerkungen uͤber den Parliamentsbrand in
London.
Der beruͤhmte Architect, Hr. Joseph Jopling, theilt
im Mechanics' Magazine, No. 591 folgende Bemerkungen
mit, die er uͤber den lezten Brand des Parliamentgebaͤudes in London
anstellte. „Ich kam eine Woche nach der Feuersbrunst auf die
Brandstaͤtte, und wurde durch die große Hize, welche sich unter dem
Fußboden des Hauses der Lords zeigte, veranlaͤßt mein Augenmerk
hauptsaͤchlich auf die Feuerzuͤge zu richten, welche von den
Arbeitern eben zum Theil bloßgelegt worden waren. Ich bemerkte hiebei, daß die
Feuerzuͤge vollkommen rein ausgebrannt, und die Ziegel beinahe bis in die
Mitte verglast worden waren, woraus ich schloß, daß zur Erzeugung eines so
heftigen Feuers, abgesehen von dem in dem Ofen befindlichen Brennmateriale, auch
noch eine bedeutende Quantitaͤt Ruß in den Feuerzuͤgen angesammelt
gewesen seyn mußte. Daß dem auch wirklich so gewesen, geht aus dem
Commissionsberichte hervor, in welchem es heißt, daß die Feuerzuͤge seit
dem Anfange der lezten Sizungen nicht mehr gekehrt worden! – Die eisernen
Pfeiler oder Saͤulen im Hause der Gemeinen waren nach dem Brande auf die
mannigfaltigste Weise gebogen und gekruͤmmt, zum Beweise, daß dergleichen
Pfeiler bei Feuersbruͤnsten keine so maͤchtigen Stuͤzen der
Gebaͤude gewaͤhren, als man glaubte. Thon ist daher das einzige
Baumaterial, welches dem Feuer gehoͤrigen Widerstand leistet, und es ist
deßhalb sehr zu bedauern, daß die auf dem Thone lastende Auflage uns
Englaͤndern nicht wohl gestattet aus diesem Materiale Saͤulen und
andere derlei Baustuͤke zu verfertigen. Ich bin uͤberzeugt, daß
Saͤulen aus Thon, besonders aus feinerem Thon, bei gehoͤriger
Behandlung einen sehr hohen Grad von Festigkeit besizen wuͤrden; man
koͤnnte ihnen entweder eine Glasur oder sonst ein marmorartiges Aussehen geben, oder
sie auch matt lassen, wo sie dann wie gebrannter Pfeifenthon aussehen
wuͤrden.“
Ein Beispiel fuͤr die amerikanische
Maschinensucht.
Unter die mannigfachen Dinge, wodurch sich der Nordamerikaner gegenwaͤrtig
auszeichnet, gehoͤrt unstreitig auch die wahrhaftige Sucht, jede Arbeit durch
Maschinen verrichten zu lassen. Wir haben schon viele Beispiele hiefuͤr in
unserem Journale aufgefuͤhrt, und geben hier ein neues in einer Vorrichtung
zum Aufladen der Mehlsaͤke auf die Schultern, worauf sich John Kixman von Hartley im Jahre 1834 ein Patent ertheilen
ließ! Die Vorrichtung besteht in einem aufrechten Pfosten, welcher auf solche Weise
im Boden fixirt ist, daß er sich mit seinem unteren abgerundeten Ende in einem Hause
oder in einer Scheune umdrehen kann. An diesem Pfosten schiebt sich ein Gestelle,
auf welches der aufzuladende Mehlsak gebracht wird, auf und nieder; und damit das
Gestell in jeder zum Aufladen beliebigen Hoͤhe erhalten werden kann, ist an
dem Pfloke eine Zahnstange angebracht, in die ein Sperrkegel eingreift, womit das
Gestell fixirt werden kann. Die Bewegung des Gestelles nach Aufwaͤrts wird
mittelst einer Kurbel oder auf andere Weise hervorgebracht.
Literatur.
Die Fabrikation aller Sorten feiner wohlriechender und
transparenter Seifen, so wie der Flek- und Rasirseifen. Von E. Klinghorn. Quedlinburg und Leipzig. Druk und Verlag von
Gottfr. Basse. 1832.
Eine Zusammenstellung von Recepten, welche angeblich nach dem Lande der
Fabrikationsmethode, wahrscheinlicher aber nach der Uebersezung in die englische,
franzoͤsische und deutsche Fabrikation eingetheilt ist, worin alle
systematische Ordnung besteht. Von der Sachkenntniß gab der Verfasser, der noch
obendrein wahrscheinlich in der Naͤhe von Quedlinburg und also nicht entfernt
von Nordhausen lebt, keine empfehlenden Proben, indem er S. 8 bei der marmorirten
castilianischen Seife sagt: Um die rothe Farbe hervorzubringen, vermischt man
Colcothar oder Braunroth, ein rother Oker, der ehemals aus Spanien
ausgefuͤhrt wurde, mit Wasser etc. Nach dem Titelblatte soll das
Broschuͤrchen fuͤr Seifensieder, Haushaltungen und alle diejenigen
seyn, welche diese Artikel selbst verfertigen wollen. Ob dieses ausgewaͤhlte
Publicum aber die Angabe der spec. Gewichte oder der Procentgehalte der Laugen, die
Ausdruͤke digeriren und derlei verstehen wird, ist so sehr zu bezweifeln, als
wie daß der Verfasser schon selbst mit der Ausfuͤhrung seiner Vorschriften
sich beschaͤftigt hat.
Praktische Anweisung zum Seifensieden fuͤr
Haushaltungen. Nach den neuesten Grundsaͤzen und Erfahrungen. Nebst Belehrung
uͤber die Verfertigung aller Arten von Toiletteseifen. Von Philipp Kolbe. 3. Auflage. Daselbst 1833.
In der kurzen Vorrede tadelt der Verfasser, daß die vielen vorhandenen Anleitungen
zum Seifensieden nicht fuͤr die Hauswirthschaften passen, und zu oft schon
durch die vielen, als noͤthig angegebenen Geraͤtschaften abschreken.
Diesem Fehler auszuweichen ist eine Hauptbemuͤhung in diesem Schriftchen,
welche auch gelungen ist. In dem Capitel der erforderlichen Materialien des Siedens
selbst, und den nachtraͤglichen Bemerkungen ist Alles mit Deutlichkeit und
leichter Ausfuͤhrbarkeit behandelt. Muschelkalk dem Steinkalk vorzuziehen,
den angegebenen Verhaͤltnissen von Kalk zu Potasche oder Holzasche, so wie
den Versuchen, die Lauge auf uͤberschuͤssigen Kalk zu pruͤfen,
koͤnnen wir uͤbrigens nicht beistimmen, und halten diese lezteren
Pruͤfungen fuͤr ganz unnoͤthig. Vorschriften zu wohlriechenden
und Toiletteseifen, dann ein Anhang mit der Verbesserung des Seifensiedens von Charles Turner
Sturtevant und mit der Bereitung der Seife zu
Opodeldok von Carl Enzmann machen den Schluß.
Die neuesten Verbesserungen in der Fabrikation der
Talglichte fuͤr alle diejenigen, welche sich damit beschaͤftigen. Nach
den neuesten und besten franzoͤsischen, englischen und deutschen Schriften
uͤber diesen Gegenstand bearbeitet von Mathias Doͤrge. Das. 1832.
Hier ist der Titel verfehlt. Statt nach diesen Schriften bearbeitet soll er heißen:
Aus dem Polyt. Journale Bd. XXIII. S. 123,
126; Bd. XXXV. S. 476; Bd. XXXVIII. S.
68, 240; aus Weber's Zeitblatt Bd. II. S. 65, 103, 153; Bd. III. S. 184; Bd. IV. S.
318; aus Erdmann's Journal Bd. IX. S. 451; aus dem
Kunst- und Gewerbsblatte Bd. VI. S. 40 woͤrtlich abgeschrieben, und
somit eine literarische Freibeuterei unter Mitwirkung von Basse, ausgefuͤhrt von Mathias Doͤrge.
Anweisung zur Wachsbleicherei nach den neuesten und besten
Methoden von G. Chr. Thunberg. Daselbst 1834.
Eine Compilation, deren lezte Haͤlfte wieder in woͤrtlich copirten
Aufsaͤzen aus dem Polytechn. Journale Bd.
XXIII. S. 525; Bd. XXIV. S. 279;
Bd. XXXVIII. S. 246; Bd. XLIV. S. 466; Bd. LVIII. S. 465, und aus Erdmann's Journal Bd. XV. S. 236 besteht. Haͤtte
aber der Verfasser nur noch ein wenig weiter gesucht, so wuͤrde er doch auch
im XVII. Bd. S. 218 desselben Journales gefunden haben, daß das von Rhigini vorgeschlagene Verfahren das Wachs mittelst
Salpetersaͤure zu bleichen nichts taugt, und wuͤrde er seine
uͤbrigen Schnellbleichmethoden nur ein Mal probirt haben, so haͤtte er
dieselbe Erfahrung machen koͤnnen.
Nuͤzliche Belehrung uͤber die Flachspflanze.
Daselbst 1834.
Eine Zusammenstellung des schon laͤngst allgemein Bekannten, ohne Benuzung der
neueren Erfahrungen, so daß man nicht wohl erkennen kann, fuͤr welchen Theil
des Publicums diese Arbeit bestimmt ist.
Faͤrbebuch fuͤr deutsche Haushaltungen. Eine
praktische Anweisung alle Arten Zeuge etc. auf die kuͤrzeste Weise in allen
Couleuren dauerhaft und wohlfeil zu faͤrben. Nebst Belehrung, Juwelen,
Geschmeide, Tressen, Franzen etc. zu reinigen, so wie Fleken aus Zeugen zu bringen.
Von C. Fr. Klaus, prakt. Faͤrber. Daselbst
1834.
Eine Reihe Recepte, deren Werth nur durch Proben zu entscheiden ist. Zum Bezweifeln
finden sich hingegen hinreichende Ursachen, welche alle anzufuͤhren der Raum
nicht gestattet. Ueberdieß koͤnnen wir schon im Allgemeinen solchen
Buͤchern nicht geneigt seyn. Jede Hausfrau macht solche Anspruͤche an
die Farben bezuͤglich ihrer Schoͤnheit, Unschaͤdlichkeit
fuͤr den Zeug etc., welche sie kaum selbst je erreichen wird, und weßhalb das
Faͤrben auch schon laͤngst aufgehoͤrt hat eine
haͤusliche Beschaͤftigung zu seyn. Wir moͤchten rathen, sich
immer gleich an einen guten Faͤrber zu wenden, denn bis eine Operation ein
Mal gelingt, sind gewoͤhnlich schon so viele mißrathen, daß der entstandene
Schaden schon weit die wenigen Kreuzer Gewinn uͤbersteigt. Endlich kommt in
Haushaltungen meistens das Umfaͤrben alter Zeuge vor, was oft gerade die
schwierigste Arbeit ist.
Praktisches Handbuch der Farbenbereitung, oder
gruͤndliche Anweisung alle in der Oehl-, Wasser-,
Tusch-, Pastell-, Emaille-, Seiden- und Wachsmalerei
gebraͤuchlichen Farben zu bereiten und anzuwenden, nebst den in dieser
Hinsicht gemachten neuesten Verbesserungen und Entdekungen fuͤr
Farbenbereiter und Maler. Von Claude Perrot. 2te
verbesserte und vermehrte Auflage. Daselbst 1833.
Des ersten Capitels erster Abschnitt. Allgemeine Bemerkungen zur Kenntniß verschiedener Farbenarten nach
ihren Bestandtheilen und Eigenschaften, handelt nicht nur von sehr wenigen Farben,
sondern enthaͤlt auch sonderbare Dinge, welche keine guͤnstige Meinung
fuͤr das Ganze hervorrufen koͤnnen. So heißt es: Weiß besteht aus
Bleiweiß, in Pflanzensaͤure geaͤzt, Flake
white genannt. Roth ausgebrannter terra sienna,
aus roher verkalkter Sienna verfertigt. Purpur besteht
aus Crocus martis. Es kann auch durch in Zinn
aufgeloͤstes Blauholz erlangt werden. Blau besteht aus Indigo. Es ist ein
kaltes, aber dauerhaftes Blau, und wird durch Schwefelsaͤure verarbeitbar.
– Berlinerblau aus geronnenem und getroknetem Ochsenblute und zwei Mal so
viel Potasche verfertigt. Beide muͤssen im Schmelztiegel so lange gebrannt
werden, bis kein Rauch mehr aufsteigt. – Verdiser Blau, aus
aufgeloͤstem und von Aqua fortis
durchtraͤnktem Kupfer verfertigt. Smalte, aus Zinkerz verfertigt u.s.w.
Der zweite Abschnitt gibt Anweisung alle Arten Farben zum Malen uͤberhaupt zu
verfertigen nach verschiedenen Methoden. Die verschiedenen Farben bilden hier die
einzelnen Abschnitte. Die Fabrikation des Bleiweißes nimmt keine ganze Oktavseite
ein. Zur Bereitung einer wohlfeilen weißen Farbe aus Zink ist angegeben 10 Pfd.
weißen Vitriol, 10 Pfd. Kochsalz in Wasser zu loͤsen mit 1 Pfd. Zink zu
digeriren, dann durch Kalkrahm zu faͤllen, auszuwaschen und zu troknen. Nun
wird weiter gesagt: soll die Farbe noch wohlfeiler werden, so wende man nur etwas
Kochsalz an.!? Zur Bereitung des Spiritus Blak ist ein
Verfahren angegeben, wonach der Theer mit Kalkwasser, hierauf mit heißem Wasser
ausgewaschen und dann der dekantirte Theer durch Destillation von dem noch
anhaͤngenden Wasser befreit werden soll. Weiter geht die Vorschrift nicht.
Weiß wohl der Verfasser, was er nun fuͤr ein Praͤparat hat,
haͤlt er dieses fuͤr die schwarze Farbe? Als dritte Methode der
Gruͤnspanbereitung soll uͤber 3 Theile Kupferblech, 1 Theil in Wasser
geloͤster Salmiak gegossen werden etc. Zu wissen, daß hienach Braunschweiger
Gruͤn erhalten wird, haͤtte man dem Verfasser um so mehr zutrauen
sollen, als er gleich auf der folgenden Seite ganz richtig dasselbe Verfahren
fuͤr dieses Gruͤn angibt. Fuͤr Schweinfurter Gruͤn ist
eine Vorschrift angegeben, von der laͤngst bekannt ist, daß sie diese Farbe
nicht liefert. Bei der Bereitung des Chromgruͤns fehlen alle neueren Angaben,
woruͤber in Erdmann's Journal Bd. XV. S. 98 so
Vieles zu finden ist. Den Unterschied zwischen Saft- und Lakfarben scheint
der Verf. nicht zu kennen; um daher sicher zu gehen, bringt er eine gruͤne
Farbe aus den Schwertlilien S. 13 unter den Lak-, und dieselbe S. 16 unter
den Saftfarben. Solche Erbaulichkeiten finden sich in allen Abtheilungen; sie
saͤmmtlich aufzuzaͤhlen wuͤrde zu weit fuͤhren. Am
besten ist der vierte Theil, welcher die neuen Erfindungen und Verbesserungen in der
Bereitung der Farben enthaͤlt. Die Neuheit mancher Angabe ist zwar nicht so
groß, allein da dieser Theil aus abgeschriebenen Aufsaͤzen einiger Journale
und Werke zusammengestellt ist, so ist doch sehr viel Brauchbares dazugekommen. Ob
dieser Theil nicht allein die Vermehrung und Verbesserung der zweiten Auflage des
Buͤchelchens ausmacht, koͤnnen wir nicht beurtheilen, da uns die
fruͤhere nicht zu Gebot steht.
Gruͤndliche Anleitung zur Wachslichtfabrikation nach
den neuesten Verbesserungen. Von L. Seb. Lenormand. Aus
dem Franzoͤsischen uͤbersezt und mit Zusaͤzen vermehrt von Dr. Fried. Sylv. Kerstein.
Mit 2 Taf. Abbildungen. Daselbst 1833.
Ein kleines Schriftchen, welches die Erkennung der Aechtheit und Guͤte des
Wachses, das Bleichen durch das Sonnenlicht und die Verarbeitung des Wachses zu den
verschiedensten Zweken, von der großen Kerze bis zur Stiefelwichse
ausfuͤhrlich und deutlich angibt. Nur die Manipulation das Wachs zu
faͤrben ist etwas zu oberflaͤchlich behandelt. Die Zusaͤze des
Uebersezers sind sehr sparsam beigegeben.
Handbuch fuͤr Eisen- und Stahlarbeiter von Th.
Gill. Aus dem Englischen uͤbersezt und mit
Zusaͤzen vermehrt. Zweite Auflage. Mit Abbildungen daselbst 1834.
Weder das Titelblatt noch eine Vorrede gibt den Titel des englischen Originals und
den Namen des Uebersezers an, was auch diesem Ungenannten nicht leicht zu erfuͤllen
moͤglich seyn moͤchte, denn wir glauben nicht, daß der ehrenwerthe Th.
Gill je eine Broschuͤre aus
Journalaufsaͤzen zusammengestohlen hat, wie es wieder mit diesem Schriftchen
der Fall ist, das nicht aus dem Englischen uͤbersezt, sondern durch
woͤrtliches Copiren von Uebersezungen und Originalaufsaͤzen ohne allen
Plan und Auswahl zusammengestuͤkt worden. Um sich hievon zu
uͤberzeugen, vergleiche man nur die Aufsaͤze 1, 22, 29, 50, 52, 53 mit
Weber's Zeitblatt Bd. I. S. 207; Bd. II. S. 432; Bd.
III. S. 306 u. 519; Bd. VI. S. 15; Bd. V. S. 479; ferner die Aufsaͤze 14, 21,
43 bis 49 mit dem Polyt. Journ. Bd. XXVI. S.
266; Bd. XXXIII. S. 76; Bd. XLII. S. 356; Bd. XXV. S. 51, 52, 54, 83; Bd. XXVI. S. 315; Bd. XXVII. S. 156; und die Aufsaͤze 23
bis 29 mit Erdmann's Journal Bd. I. S. 206 und 207; Bd.
II. S. 105, 130, 131 u. 132; Bd. III. S. 306. Der einzige Unterschied, den das
Copiren veranlaßt, besteht darin, daß die Originalquellen, welche von den Journalen
angegeben vom Hrn. Ungenannten weggelassen wurden. Wie weit die Kenntnisse dieses
Arbeiters fuͤr den Basse'schen Verlag reichen,
zeigte er neben der bunten Auswahl der einzelnen Artikel noch dadurch, daß oft ein
und derselbe Gegenstand mehrere Mal vorkommt, zwar jedes Mal mit anderen Worten, wie
ganz natuͤrlich, weil immer ein anderes Journal beraubt wurde. So ist unter
Nr. 3 und 47 das abenteuerliche unnuͤze Recept von Kimbal, Nr. 16 und 58 die Behandlung des Stahls von Oldham, Nr. 2, 10, 44
und 55 die Methode der Stahlbereitung von Makintosh angefuͤhrt.
Zu beklagen ist nur, daß so mancher Arbeiter sich durch den Titel verfuͤhren
lassen, dieses Plagiat kaufen, und als fuͤr ihn unbrauchbar wieder aus den
Haͤnden legen wird, denn die einzelnen Artikel sind meistens von der Art, daß
sie nur von dem gebildeten Techniker verstanden werden.
Von der vortheilhaftesten Verkohlung des Holzes in Meilern
mit besonderer Ruͤksicht auf das in der Grafschaft
Stolberg-Wernigerode uͤbliche Verfahren. Nebst einer Abhandlung
uͤber den Nuzen der Wasserdaͤmpfe beim Hohofenproceß. Von F. Freitag. Mit 10 Abbildungen. Daselbst 1831.
Eine diesen Gegenstand gehoͤrig umfassende und mit großer Deutlichkeit
ausgearbeitete Schrift, welche den Forstmaͤnnern, Huͤttenleuten und
Kameralbeamten sehr empfohlen werden kann. Es ist durchaus nicht nur eine praktische
Anleitung, sondern uͤberall ist der eigentliche Vorgang bei dem
stattfindenden Processe reichlich erklaͤrt. Die verschiedenen Werthe der
einzelnen Verkohlungsmethoden, so wie der hiezu zu verwendenden Holzarten sind genau
auseinandergesezt, und durch eigene und fremde Erfahrungen das Gesagte
unterstuͤzt. Die Anleitung zur Meilerverkohlung ist mit fast zu großer
Genauigkeit durchgefuͤhrt. Wer nur einige Sachkenntniß besizt, wird es
unternehmen koͤnnen, hienach einen Verkohlungsproceß auszufuͤhren.
Welche große Brauchbarkeit hat demnach dieses Buch fuͤr die modernen, auf
Universitaͤten ausgebildeten jungen Forstmaͤnner!
Bei einer neuen Auflage wuͤnschen wir doch eine Revision des chemischen
Theiles, indem sich hin und wieder kleine Irrthuͤmer eingeschlichen haben,
z.B. daß der Graphit ein Kohleneisen sey, daß in keinem Pflanzenkoͤrper
Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff fehlen duͤrfen, wogegen die Analysen
des Terpenthin-, Citronen- und Rosenoͤhles sprechen, daß der
Pflanzensaft zu den unmittelbaren Bestandtheilen der Pflanzen gezaͤhlt ist,
der doch eine waͤsserige Aufloͤsung mehrerer dieser ist; daß die Kohle
jedes festen Pflanzenkoͤrpers keine andere Gestalt annehme, was nur in so
weit richtig ist, als vor der Vorkohlung kein Schmelzen, wie beim Zuker, Harze etc.
eintritt u.s.w. Die Zusammensezung des Theers haͤtte nicht so
gaͤnzlich umgangen, sondern eine kurze Angabe der
von Reichenbach daruͤber gelieferten Arbeiten
aufgenommen werden sollen. Dessen ungeachtet behaͤlt das Buch seinen großen
Werth.