Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen und Flöthen der Baumwolle und Wolle, worauf sich Richard Simpson, Gentleman von Southampton-row, Bloomsbury, in der Grafschaft Middlesex, in Folge einer von einem in Frankreich wohnenden Fremden am 3. Junius 1834 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. XLIX., S. 261 |
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XLIX.
Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen
und Floͤthen der Baumwolle und Wolle, worauf sich Richard Simpson, Gentleman von Southampton-row, Bloomsbury, in der Grafschaft
Middlesex, in Folge einer von einem in Frankreich wohnenden Fremden am 3. Junius 1834
ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of
Arts. Januar 1835, S. 250.
Mit Abbildungen auf Tab. IVV.
Verbesserte Maschinen zum Vorspinnen und Floͤthen der
Baumwolle und Wolle.
Gegenwaͤrtige Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen und
Floͤthen (slubbing) der Baumwolle und Wolle
bestehen in gewissen neuen Erfindungen, die sich insbesondere an jener Art von
Maschinen anwenden lassen, auf welche sich Hr. David Selden von Liverpool am 26. Februar 1831 ein Patent ertheilen ließ, und
durch welche bekanntlich den Vorgespinnsten der Baumwolle und anderer Faserstoffe
ein gewisser Grad von Consistenz gegeben und das Aufwinden derselben auf Spulen oder
Walzen bewerkstelligt werden soll.Die Maschine des Hrn. Selden findet man bereits im
Polyt. Journ. Bd. XLIII. S. 429
beschrieben und abgebildet. A. d. R.
Die Erfindungen, welche Hr. Simpson von einem in
Frankreich wohnenden Fremden mitgetheilt erhielt, bestehen: 1) in einer verbesserten
Einrichtung der Apparate, wodurch die Floͤthen oder Vorgespinnste, so wie sie
zum Behufe des Auswindens auf die Spulen oder Trommeln von den Strekwalzen herab
gelangen, zwischen zwei einander gegenuͤberliegende Flaͤchen eines
endlosen Laufbandes zusammengedruͤkt und etwas gedreht werden. 2) In einem
neuen Mechanismus, mittelst welchem die Spulen oder Trommeln endwaͤrts hin
und her bewegt werden, damit die Floͤthen oder Vorgespinnste in
gleichfoͤrmigen Schnekenwindungen von einem Ende zum anderen auf die Spulen
oder Trommeln gelegt werden, so daß die Elchen der cylindrischen Spulen
Kegelsegmente bilden. 3) Endlich in einer eigenthuͤmlichen Modifikation der
Reiboberflaͤchen, welche in Selben's Patent
beschrieben sind, und welche den Baumwoll- oder Wollenvorgespinnsten
Dichtheit und Zaͤhigkeit geben.
Fig. 14 ist
ein Fronteaufriß der vollkommenen, mit den beiden ersten Verbesserungen
ausgestatteten Maschine. Fig. 15 gibt eine
Endansicht derselben Maschine. A ist der Rigger, durch
welchen die Maschine mittelst eines Laufbandes von einer Dampfmaschine, einem
Wasserrade oder einer anderen Triebkraft her in Bewegung gesezt wird. Der Rigger A ist an der Welle der unteren Reihe von Strekwalzen
befestigt; und an dem entgegengesezten Ende dieser Welle ist ein Getrieb B angebracht, welches in ein Raͤderwerk
eingreift, durch welches die Strekwalzen auf die gewoͤhnliche Weise in
kreisende Bewegung versezt werden. Die Baumwolle oder Wolle wird in dem Zustande, in
welchem sie aus der Zurichtmaschine kommt, uͤber die cylindrischen
Fuͤhr- oder Leitungswalzen C, C, C und auf
die gewoͤhnliche Weise durch die Strekwalzen D, D,
D geleitet, um dann gehoͤrig gestrekt an die Spulen herab zu
gelangen und mittelst der spaͤter zu beschreibenden Vorrichtungen auf
dieselben aufgewunden zu werden.
An dem Ende der Achse des Riggers A ist ein Winkelzahnrad
F aufgezogen, und dieses greift in ein
entsprechendes Winkelrad G, welches sich an dem oberen
Theile der senkrechten Welle H befindet. Der untere
Theil dieser lezteren Welle fuͤhrt ein anderes aͤhnliches
Winkelzahnrad I, welches in ein entsprechendes, an dem
Ende der horizontalen Welle L angebrachtes Winkelrad K eingreift. An dieser Welle L befindet sich auch eine geriefte Walze oder ein langes Getrieb M, in welches ein Zahnrad N
eingreift; lezteres ist an der Achse einer Trommel O
aufgezogen, die in dem verschiebbaren Rahmen oder Wagen P, P,
P angebracht ist. An dem entgegengesezten Ende dieses Rahmens oder Wagens
ist eine aͤhnliche Trommel aufgezogen, und uͤber diese beiden Trommeln
ist ein endloses Laufband Q, Q gespannt, womit das
Aufwinden des Vorgespinnstes oder der Floͤthen auf die Spulen oder Trommeln
bewirkt wird. Der Wagen wird wie gewoͤhnlich hin und her bewegt.
In die oberen Latten oder Riegel des Rahmens oder Wagens, und zwar sowohl an dem
Hinteren, als an dem vorderen Theile sind entsprechende Reihen von Gabeln oder
Riegelhaken R, R, R eingesezt, durch welche die Enden
der Achsen der einzelnen Spulen E, E, E in ihrer
Stellung erhalten werden. Der Umfang einer jeden Spule ruht auf der
Oberflaͤche des endlosen Laufbandes Q, Q.
Hieraus erhellt, daß durch die Umdrehung des Riggers A
das Raͤderwerk und die Wellen F, G, H, I, K und
L in Thaͤtigkeit gerathen; und daß durch die geriefte Walze
oder den langen Triebstok M, der sich an der Welle L befindet, das Zahnrad N
und die Trommel O umgetrieben werden, wodurch das
Laufband Q, Q durch die Maschine laͤuft. Durch
die Bewegung dieses Laufbandes drehen sich auch die Spulen um ihre Achsen, indem
sich die Oberflaͤche des Laufbandes an den Spulen reibt. In dem Maße daher,
als die Floͤthen oder Vorgespinnste von den Strekwalzen D, D, D herab gelangen, werden sie auf den Umfang der
Spulen oder Trommeln aufgewunden.
Um die Fasern des Baumwollen- oder Wollenvorgespinnstes in einem solchen Grade
mit einander in Beruͤhrung zu bringen, daß sie dadurch hinreichende
Festigkeit erhalten, um mit gehoͤriger Spannung auf die Spulen oder Trommeln
aufgewunden werden zu koͤnnen, laufen die Vorgespinnste, so wie sie von den
Strekwalzen herab gelangen, zwischen zwei reibenden Oberflaͤchen durch,
welche durch das endlose Laufband S, S hervorgebracht
werden. Durch diese Reibung erhaͤlt das Vorgespinnst naͤmlich eine
temporaͤre Drehung, die beim Aufwinden auf die Spulen oder Trommeln wieder
verloren geht.
Dieses endlose Band S, S ist uͤber zwei Rollen T, T gespannt, und der doppelte Theil desselben wird
durch zwei andere stellbare und von Hinten her druͤkende Rollen gegen die
Flaͤche einer Leitungslatte U, U gezogen. Alle
diese Rollen drehen sich um Zapfen, welche zugleich mit der Leitungslatte U an dem Brette V
festgemacht sind. Dieses Brett V ist an zwei senkrechten
Schieberstangen W, W aufgezogen, und diese Stangen gehen
durch Oehre oder Oehsen, welche zu diesem Behufe an dem Endgestelle der Maschine
angebracht sind. Das Brett und die dazu gehoͤrigen Theile werden von den
unteren Enden der senkrechten Schieberstangen W, W
getragen, und diese lezteren ruhen auf den Hebeln X, X,
welche an der horizontalen Laͤngenwalze Y, Y
befestigt sind. Das Gewicht des Ganzen ist durch den Hebel mit dem daran
haͤngenden Gewichte Z ausgeglichen.
Die Bewegung des reibenden Laufbandes S wird durch die
geriefte Walze oder den langen Triebstok a, der sich an
der senkrechten Welle H befindet, hervorgebracht, indem
derselbe in die Zahne des horizontalen Rades b
eingreift, welches an der Achse c der einen der Rollen
T befestigt ist. Wenn also die senkrechte Welle H mittelst des oben beschriebenen Raͤderwerkes in
Bewegung gesezt wird, so wird sich auch das Rad b, die
Achse c und die Rolle T
umdrehen, und folglich wird sich das doppelte Laufband S
laͤngs der Leitungslatte U bewegen. Die Fasern
des Vorgespinnstes werden daher, so wie sie von den Strekwalzen herab und zwischen
den reibenden Oberflaͤchen des Laufbandes durch gelangen, uͤber den
Beruͤhrungspunkten in einem gewissen Grade gedreht, damit sie mehr Staͤrke und
Festigkeit bekommen. Diese Drehung wird jedoch unter den Beruͤhrungspunkten
wieder durch eine Gegendrehung beseitigt, so daß das Vorgespinnst mit schlichten
oder geraden Fasern auf die Spulen aufgewunden wird. Durch dasselbe
Raͤderwerk erhaͤlt das andere endlose Laufband Q gleichzeitig eine solche Bewegung mitgetheilt, daß sich die Spulen oder
Trommeln umdrehen und die Vorgespinnste auf sich aufnehmen.
Um die beiden Oberflaͤchen des reibenden Laufbandes S dicht an einander zu halten, gleiten die gedoppelten Theile desselben
durch eine Reihe von kleinen Leitern oder Fuͤhrern d,
d, d, welche zu diesem Behufe an der Flaͤche des Brettes U, U befestigt sind, wie man dieß aus dem Durchschnitte
Fig. 16
und auch aus der in Fig. 17 gegebenen Fronteansicht dieser Theile ersieht. In lezterer Figur
ist jedoch das Band S weggenommen, damit man sieht, auf
welche Weise diese Fuͤhrer sowohl, als das Federstuͤk e, durch welches die beiden reibenden
Oberflaͤchen an einander gedruͤkt werden, angebracht sind.
Es wurde schon oben bemerkt, daß das Gewicht des Schieberbrettes V und der dazu gehoͤrigen Theile durch den Hebel
und das daran befindliche Gewicht Z beinahe ausgeglichen
wird; es muß daher hier in dieser Hinsicht noch beigefuͤgt werden, daß das
Gewicht dieses Brettes V mit den dazu gehoͤrigen
Theilen dennoch vor jenem des Hebels mit dem Gewichte etwas vorschlagen muß, damit
das Laufband S so nahe an den Spulen erhalten wird, daß
das Vorgespinnst mit Regelmaͤßigkeit darauf aufgewunden werden kann.
Wir gehen nun zur Beschreibung jenes Mechanismus uͤber, der den zweiten Theil
des Patentes bildet, und durch welchen das endweise Traversiren der Spulen oder
Trommeln hervorgebracht wird, damit das Vorgespinnst in gleichfoͤrmigen
Schnekenwindungen auf die Spulen gelegt werde, und damit die Enden der Cops eine
kegelfoͤrmige Gestalt bekommen. Da diese Vorrichtung aus Fig. 14 und 15 nur
unvollkommen ersichtlich ist, so ist sie in Fig. 18, 19, 20 und 21 in verschiedenen
Stellungen abgebildet. Fig. 18 zeigt den Apparat
im Aufrisse, so wie man ihn vom Ruͤken der Maschine her sieht; ein Theil
desselben ist an dem Hinteren Riegel des Gestelles der Maschine, ein Theil hingegen
an dem Wagen P befestigt. Dieser Wagen, in welchem die
Trommeln O des endlosen Laufbandes Q aufgezogen sind, bewegt sich auf Raͤdern f, f, die auf den Querschienen g,
g laufen, vom Ruͤken gegen die Fronte der Maschine hin und her und
umgekehrt. Diese Hin- und Herbewegung des Wagens wird durch die sogleich zu
beschreibende Vorrichtung hervorgebracht. Fig. 19 zeigt den
Mechanismus, so wie er erscheint, wenn man ihn unter rechten Winkeln gegen Fig. 18 betrachtet; der
Wagen P und der Hintere Riegel der Maschine sind hier im
Durchschnitte dargestellt. Fig. 20 gibt eine
horizontale Ansicht oder einen Grundriß desselben.
An dem hinteren Ende der Achse der einen der Spulen E,
naͤmlich an E* befindet sich, wie Fig. 18 und 19 zeigt, eine
Schraube ohne Ende, die in den langen an dem oberen Theile der senkrechten Welle j angebrachten Triebstok i
eingreift. Die Spule E* wird durch Haken und belastete
Hebel J, J, die mit den Enden ihrer Achsen in Verbindung
stehen, mit dem Bande Q in Beruͤhrung erhalten.
Die senkrechte Welle j dreht sich in einer Spalte,
welche an dem oberen Riegel des Wagens P angebracht ist,
und wird am Grunde von einer Unterlage getragen, welche, wie Fig. 19 zeigt, von dem
unteren Riegel des Wagens auslauft. An dem unteren Theile der Welle j befindet sich ein Getrieb k, Fig.
18, dessen Zaͤhne in die Schraubengange der einen der Wellen l oder m, welche in einem
Rahmen n, n, n aufgezogen sind, eingreifen. So wie nun
die Spule E* mittelst des Laufbandes Q um ihre Achse umgedreht wird, bewirkt der Wurm oder
die endlose Schraube h, daß die kreisende Bewegung auf
die Getriebe und Wellen i, j und k fortgepflanzt wird. Da aber lezteres, so wie es sich umdreht, in den
Schraubengaͤngen der Welle l, wie Fig. 16, 18 und 20 zeigt, ein Hinderniß
findet, so wird der Vagen P mit seinen Trommeln O, O, mit dem Laufbande Q
und den Spulen E langsam gegen den Hinteren Theil der
Maschine bewegt, so daß die Vorgespinnste in Schnekenwindungen aufgewunden
werden.
An dem hinteren Riegel des Wagens P ist an einem Arme
desselben eine doppelte schiefe Flaͤche o
angebracht; und wenn der Wagen, indem er mit seinen Raͤdern f, f auf den Schienen g
rollt, den Ott seiner Bestimmung erreicht hat, so kommt die schiefe Flaͤche
mit dem unteren Theile des belasteten Hebels p in
Beruͤhrung. Dadurch wird dieser Hebel emporgehoben, damit nun das Getrieb k in die andere Schraubenwelle in eingreife, und damit
hiedurch die Bewegung des Wagens umgekehrt werde.
Die Mittel, wodurch dieß bezwekt wird, ersieht man am besten aus Fig. 21, wo der Apparat
in derselben Stellung abgebildet ist, die er in Fig. 18 hat; in dieser
Figur ist naͤmlich das Ende des Rahmens n
weggenommen, damit man das Innere desselben ersehe. Die beiden Schraubenwellen l und m sind in dem Rahmen
n horizontal an excentrischen Zapfen aufgezogen, und
durch das an ihre Enden geschraubte Bandstuͤk q
mit einander verbunden. In Folge dieser Einrichtung koͤnnen sich die Wellen
l und m auf ihren Zapfen
hin und her bewegen, ohne sich jedoch zu drehen; und dadurch, daß diese Wellen zu gewissen Zeiten
in seitliche schwingende Bewegungen versezt werden, wird es moͤglich, daß das
Getrieb k zuerst auf die Schraubengaͤnge der
einen Welle wirkt, um den Wagen zuruͤkzutreiben, und hierauf auf die
Schraubengange der anderen, um ihn wieder vorwaͤrts zu schaffen.
An dem Ende der Welle l ist ein kleiner doppelarmiger
Hebel r befestigt; der eine dieser beiden Arme wird von
der Spiralfeder s angezogen; auf den anderen hingegen
wirkt ein Schneiten- oder Hemmungsrad t, welches
an dem Ende der unteren horizontalen, gleichfalls in dem Rahmen n aufgezogenen Welle v, v
angebracht ist. Um den mittleren Theil dieser Welle v
ist, wie Fig.
19 zeigt, eine belastete Schnur u gewunden,
durch welche die Welle gleich der Trommel eines Uhrwerkes nach einer Richtung
herumgezogen wird. Diese Welle ist an beiden Enden eine gewisse Streke lang mit
Schraubengaͤngen versehen; der Umfang dieser Schraube ist jedoch nicht
cylindrisch, sondern mit Sperrzahnen versehen, wie Fig. 21 zeigt. Das Ende
des kuͤrzeren Armes eines jeden der Hebel p, p
ist in der Naͤhe des Stuͤzpunktes wie ein Sperrkegel geformt, damit
derselbe in die Sperrzaͤhne der Schraube der Welle v einfallen, und dadurch das Umdrehen der Welle verhindern kann.
Hieraus ergibt sich nun, daß wenn die schiefe Flaͤche o durch die Bewegungen des Wagens P auf die
beschriebene Weise unter irgend einen der belasteten Hebel p gelangt, der laͤngere Arm dieses Hebels emporgehoben und der an
dem entgegengesezten Ende befindliche Sperrkegel folglich aus den
Sperrzaͤhnen der Welle v ausgezogen wird. Die
belastete Schnur u wird daher dann die Welle v und das Schnekenrad t
umdrehen, wo dann eine der Spizen oder Zaken dieses Rades auf den laͤngeren
Arm des Hebels r wirkt, so daß dieser Hebel
zuruͤkgetrieben und die Schraubenwelle l mit dem
Getriebe k in Beruͤhrung gebracht wird, wie Fig. 21
zeigt.
Hierauf wird sich der Wagen P so lange gegen den
Ruͤken der Maschine hin bewegen, bis die schiefe Flaͤche o unter den anderen Hebel p
gelangt, wo dann dieser Hebel gleich dem ersteren emporgehoben, und dessen
Sperrkegel von den Sperrzaͤhnen befreit wird, so daß die Welle v und das Schnekenrad t nun
von der belasteten Schnur wieder weiter herumgezogen werden kann. Der Sperrkegel des
ersteren belasteten Hebels p faͤllt hierauf in
die Sperrzahne der Trommel v, und unterbricht deren
Umdrehung in der Mitte zwischen zwei Zaͤhnen des Rades t; die Feder s kann also den kuͤrzeren
Arm des Hebels r herabziehen, und dadurch die
Schraubenwelle l von dem Getriebe k befreien, waͤhrend die andere Schraubenwelle m dagegen mit diesem Getriebe in Beruͤhrung
kommt, so daß sich der Wagen dann in Folge der Umdrehung dieses Getriebes auf die beschriebene Weise
wieder vorwaͤrts gegen die Fronte der Maschine bewegt.
Wenn der Wagen P waͤhrend des Aufwindprocesses
immer gleich weit auf den Bahnen g hin und her laufen
wuͤrde, so wuͤrde das Vorgespinnst in Form von Cylindern mit flachen
Enden aufgewunden werden. Da es jedoch zum Behufe des weiteren Verspinnens des
Vorgespinnstes besser ist, wenn die Cylinder kegelfoͤrmige Enden haben, so
muß die Ausdehnung der Bewegung des Wagens allmaͤhlich abnehmen, damit nicht
immer eine gleiche Anzahl von Windungen auf die Spule gelegt werde.
Um diesen Zwek zu erreichen muͤssen die belasteten Hebel p, p, so wie der Aufwindproceß vorwaͤrts
schreitet, einander allmaͤhlich naͤher gebracht werden, damit die
schiefen Flaͤchen o oͤfter auf dieselben
wirken, und die Bewegung des Wagens oͤfter abaͤndern. Dieß geschieht
auf folgende Weise. Jeder dieser Hebel p, p ist mittelst
eines als Stuͤzpunkt dienenden Zapfens an einem verschiebbaren Bloke oder an
einer Mutterschraube w, w angebracht; und diese
Bloͤke werden mittelst eines Zahnes, der in die in die Welle geschnittenen
Schraubengaͤnge eingreift, laͤngs der Welle v fortgefuͤhrt, wobei sie durch einen auf der Leitungsstange x ruhenden Fuß in ihrer Stellung erhalten werden. Die
gegen die Enden der Welle v hin befindlichen
Schraubengaͤnge sind nach entgegengesezten Richtungen geschnitten: d.h. die
eine ist eine recht- und die andere eine linkhandige Schraube. Durch jeden
dieser Bloͤke w geht ein Zapfen y, dessen Spize gleich einem Zahne in die endlose
Schraube oder in den Wurm eingreift. So wie daher die Welle v mittelst der beschwerten Schnur u und des
Rades t auf die beschriebene Weise umgedreht wird,
wirken die Zaͤhne y, y auf die recht- und
linkhandigen Schrauben, woraus denn nothwendig folgt, daß die Bloͤke mit den
Hebeln einander allmaͤhlich naͤher ruͤken, daß die
Traversirbewegung des Wagens also vermindert wird, und daß die Cops demnach
cylindrisch und an beiden Enden kegelfoͤrmig werden.
Die dritte Erfindung, welche in einer Modifikation der reibenden Oberflaͤchen,
durch welche den Vorgespinnsten mehr Festigkeit und Staͤrke gegeben werden
soll, besteht, ist aus Fig. 22 und 23
ersichtlich. Fig.
21 ist ein theilweiser Grundriß oder eine horizontale Ansicht einer
Maschine, deren Theile gemaͤß dieser Erfindung eingerichtet sind; Fig. 23 ist
ein Querdurchschnitt durch die Mitte derselben Maschine. Wir brauchen nicht alle
Theile dieser Maschine im Detail zu erlaͤutern, indem dieselben dem Principe
nach eben so gebaut sind, wie an den bereits beschriebenen Maschinen, und indem sich dieselben nur
durch einige Modificationen unterscheiden.
A, A, A sind die Strekwalzen, durch welche das
Vorgespinnst durchgeht, um in die Laͤnge gezogen zu werden, und dann an die
reibenden Oberflaͤchen zu gelangen. B, B sind
zwei lange cylindrische Walzen, welche zum Spannen des endlosen ledernen Bandes C, C dienen, D ist eine
groͤßere Walze von gleicher Laͤnge, deren Oberflaͤche mit Leder
uͤberzogen ist, und welche auf der oberen Flaͤche des endlosen
Laufbandes C aufruht. Das Vorgespinnst gelangt von den
Strekwalzen aus zwischen die Oberflaͤchen des Bandes C, C und der Walze D, und laͤuft von
hier aus durch Leitungsoͤhren an die Spulen oder Trommeln E, E. Eine der Walzen B wird
durch das Raͤderwerk F von der Welle G her in kreisende Bewegung versezt, und an dieser Welle
befindet sich der Rigger, der sowohl die Strekwalzen, als die uͤbrigen Theile
der Maschine in Thaͤtigkeit bringt. Durch die Umdrehungen der Walze B wird auch das endlose kauft band C veranlaßt, sich uͤber die beiden Walzen zu
bewegen, und durch die Reibung der Oberflaͤchen wird auch die Walze D, welche auf denselben ruht, zu Umdrehungen veranlaßt
werden, und das Vorgespinnst von den Strekwalzen gegen die Spulen hin leiten.
Um jedoch dem Vorgespinnste waͤhrend seines Durchganges zwischen dem endlosen
Laufbande C und der Walze D
mehr Dichtheit und Festigkeit zu geben, werden beide nach entgegengesezten
Richtungen hin und her bewegt. Dieß geschieht mittelst eines Buͤgels oder
Zaumes H, welcher an der Welle der Walze D und an einer Stange I
angebracht ist. Diese Stange ist naͤmlich an dem Wagen der Walzen B, B befestigt, welche beide mit den an der Querwelle
L, L angebrachten Excentricis J und K in Verbindung stehen. Wenn daher die
Maschine dadurch, daß man dem Rigger und der Welle G
eine kreisende Bewegung mittheilt, in Thaͤtigkeit versezt wird, so werden das
endlose Laufband C, C und die Walze D seitlich hin und her bewegt werden; und zugleich
werden also auch die Fasern der Baumwolle oder Wolle zusammengedreht werden, damit
das Vorgespinnst mehr Festigkeit und Staͤrke erhaͤlt, und auf die
Spulen oder Trommeln E, E, E aufgewunden werden
kann.
Damit das Aufwinden des Vorgespinnstes auf die Spulen in regelmaͤßigen
Schnekenwindungen erfolge, ist mit dem Wagen M, M ein
Apparat in Verbindung gebracht, der dem unter dem zweiten Theile beschriebenen
vollkommen aͤhnlich ist. Dieser Wagen wird gleichfalls ganz auf dieselbe
Weise auf Raͤdern und auf eigenen Bahnen hin und her bewegt.
Eine Abaͤnderung in der Einrichtung der Maschine, jedoch mit Beibehaltung
derselben Principien, sieht man in dem Querdurchschnitte, Fig. 24, einer anderen
Maschine, in der das Vorgespinnst oder die Floͤthen in Kannen (cans) geschafft wird. A sind
die Strekwalzen, von denen aus das Vorgespinnst zwischen den reibenden
Oberflaͤchen C, D durchgeht, um dann zwischen den
hinteren Walzen Z, Z durchgefuͤhrt zu werden, und
endlich in die Kannen Y herab zu gelangen. Die meisten
Theile dieser Maschine werden schon aus den Beschreibungen der fruͤheren
Figuren deutlich genug erhellen.
Die Strekwalzen A werden von einem Rigger und einer Welle
aus durch aͤhnliche Raͤderwerke und Vorrichtungen, wie sie in Fig. 22 und
23
beschrieben wurden, in Bewegung gesezt, und von hier aus erhalten auch die reibenden
Oberflaͤchen auf aͤhnliche Weise die kreisende und seitliche Bewegung
mitgetheilt. Eine Rolle N, die sich an dem Ende der
einen der Wellen der Strekwalzen befindet, fuͤhrt ein Laufband, welches
gleichfalls uͤber einen Rigger O laͤuft,
der an dem Ende der Welle der einen der Leitungswalzen Z
befestigt ist. Diese Leitungswalze wird mittelst dieser Rolle und des Laufbandes
umgedreht, und da die beiden Walzen Z, Z durch ein Paar
Zahnraͤder mit einander in Verbindung stehen, so drehen sie sich
gemeinschaftlich nach entgegengesezten Richtungen, und leiten das Vorgespinnst
dadurch in die unterhalb angebrachten Kannen. Damit das Vorgespinnst oder die
Floͤthen jedoch gleichfoͤrmig in diesen Kannen vertheilt werden, so
wird der Platform, auf welche die Kannen zu stehen kommen, eine Traversirbewegung
mitgetheilt, und zwar indem die Getriebe Q in
Zahnstangen eingreifen, die sich an dem unteren Rande der verschiebbaren Arme R befinden. Der vordere Theil dieser Platform ruht auf
Raͤdern S, S, welche auf den Bahnen T, T laufen, die an den Pfosten der Maschine angebracht
sind; der Hintere Theil hingegen schiebt sich auf Gegenreibungsrollen. Die Getriebe
Q sind an der Achse eines Wechselrades V befestigt, und dieses wird durch ein an dem Ende der
Schuͤttelwelle W angebrachtes Getrieb U abwechselnd hin und her bewegt. Diese
Schuͤttelwelle erhaͤlt ihre Bewegung von einer Schnur oder einem
Laufbande, welches mit einer an der Riggerwelle angebrachten Rolle in Verbindung
steht; so wie sich daher das Wechselrad abwechselnd hinuͤber und
heruͤber dreht, werden die Zahnstangen mit der Platform und den Kannen
gleichfalls hin und her bewegt.