Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. XII., S. 68 |
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XII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 3. bis 25. November 1834 in England
ertheilten Patente.
Dem John Hearle, Mechaniker in Devonport, in der Grafschaft Devonshire: auf Verbesserungen an Pumpen fuͤr Schiffe und zu
allen anderen Zweken. Dd. 3. Novbr. 1834.
Dem Joseph Gibbs, Mechaniker in Kennington, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an Wagen und Wagenraͤdern.
Dd. 4. Novbr. 1834.
Dem Samuel Bagshaw, in der Pfarrei St. James, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Filter fuͤr Wasser und andere
Fluͤssigkeiten. Dd. 6. Novbr. 1834.
Dem Peter Rothwell Jackson, Mechaniker in
Bolton-le-Moors, Grafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen
an hydraulischen Pressen und Pumpen. Dd. 6. Novbr.
1834.
Dem James Walton, Tuchappreteur in Sowerby Bridge, in der Grafschaft York: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen, um die Haare
der Wollentuche zu erheben. Dd. 12. Novbr. 1834.
Dem Jean Michel Cramer, Mechaniker im Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Dampfmaschine. Dd. 13. Novbr. 1834.
Dem Lemuel Wellman Wright, Mechaniker am Sloane
Terrace, Chelsea, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den
Maschinen zur Verfertigung von Papier. Zum Theil von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 15. Nov. 1834.
Dem Charles de Bergue, Mechaniker in Clapham, in der
Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen oder
Zwirnen der Baumwolle, Seide, des Flachses und anderer Faserstoffe. Dd. 15. Nov. 1834.
Dem Edward Galley Giles, Gentleman in Lincoln's Inn Fields, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zum
Graviren auf Kupfer und anderen Metallen. Ihm von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 15. Novbr. 1834.
Dem Samuel Garner, Gentleman in Lombard Street, in der
City von London: auf eine Verbesserung in der Kunst gewisse Zeichnungen und
Kupferstiche oder Abdruͤke zu vervielfaͤltigen. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. Novbr.
1834.
Dem William Crofts, Maschinenmacher in New Radford,
Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen an gewissen Maschinen zur Fabrikation
gemusterter Bobbinnets. Dd. 20. Novbr. 1834.
Dem William Wells, zu Salford, in der Grafschaft
Lancaster, und George Scholefield, ebendaselbst: auf
eine verbesserte Maschine, um den Manchester und andere Gewebe aus Baumwolle,
Wolle etc. von den hervorstehenden Faͤden und Knoten zu reinigen. Dd. 20. Novbr. 1834.
Dem Robert Whiteside, Weinhaͤndler in Air, in
der Grafschaft Air: auf gewisse Verbesserungen an den Raͤdern der
Dampfwagen und den Maschinentheilen, wodurch sie vorwaͤrts getrieben
werden. Dd. 20. Novbr. 1834.
Dem Alexander Craig, zu Edinburgh: auf Verbesserungen
an Dampfmaschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 26. Novbr. 1834.
Dem James Lutton, Stuhlverfertiger am Tudor Place,
Tottenham Court Road: auf gewisse Verbesserungen an Rollen fuͤr Meubles.
Dd. 25. Nov. 1834.
Dem Robert Joseph Barlow, zu Rudley in Yorkshire: auf
gewisse Verbesserungen an Federn fuͤr Wagen und zu anderen Zweken. Dd. 25. Nov. 1834.
Dem James Couch, zu Stoke, Devonport, Capitaͤn
in der koͤnigl. Marine: auf Verbesserungen an Schiffsrinnen. Dd. 25. Novbr. 1834.
Dem Jacob Tilton Slade, Gentleman in Carburton Street,
Fitzroy Square, in der Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten
Metallbeschlag fuͤe den Boden der Schiffe und anderer Fahrzeuge. Dd. 25. Novbr. 1834.
Dem John Donkin, mechanischem Ingenieur in Blue Anchor
Road, Bermondsey, Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen
zur Verfertigung von Papier. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Novbr. 1834.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
December 1834, S. 380.)
Verzeichniß der vom 21. Junius bis 12. Oktbr. 1820 in England
ertheilten und jezt verfallenen Patente.
Des James Harcourt, Gelbgießers in Birmingham,
Warwickshire: auf eine Verbesserung an Rollen fuͤr Tische und andere
Gegenstaͤnde. Dd. 21. Jun. 1820. (Beschrieben
im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 325.)
Des John Read, Gentleman in Horsmanden, Kent: auf eine
Verbesserung an Sprizen. Dd. 11. Jul. 1820.
Des James White, mechanischen Ingenieurs in
Manchester, Lancashire: auf gewisse neue Maschinen zum Vorbereiten, Spinnen und
Zwirnen der Wolle, Baumwolle und anderer Faserstoffe. Dd. 11. Jul. 1820.
Des Samuel Fletcher, Verfertigers von Eisenkram
fuͤr Sattlerarbeiten in Walsal, Staffordshire: auf Verbesserungen an
Satteln, Sattelgurten und Satteldeken. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 327)
Des William Davis, Mechanikers in Bourne, bei Minchin Hampton, Gloucestershire: auf Verbesserungen an Scheermaschinen fuͤr
Wollentuche. Dd. 11. Jul. 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX. S. 129.)
Des John Grafton, mechanischen Ingenieurs in
Edinburgh: auf Verbesserungen im Verkohlen der Steinkohlen, im Destilliren der
Steinkohlenproducte und in der Leuchtgasfabrikation. Dd. 11. Jul. 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. LXIV. S. 324.)
Des Matthew Bush, Calicodrukers in Battersea Fields,
Surrey: auf eine Verbesserung an einer bekannten Maschine zum Druken der
seidenen, leinenen, baumwollenen und wollenen Gewebe mit einer oder mehreren
Farben. Dd. 20. Jul. 1820.
Des Robert Bowman, in Manchester, Lancashire: auf
Verbesserungen an mechanischen Webestuͤhlen. Dd. 20. Jul. 1820.
Des Job Rider, Eisengießers in Belfast Foundry,
Irland: auf verbesserte Vorrichtungen, um eine concentrische und drehende
excentrische Bewegung fuͤr Dampfmaschinen, Wasserpumpen, Muͤhlen
etc. hervorzubringen. Dd. 20. Jul. 1820.
Des William Dell, Auctionaͤrs in Southampton:
auf eine Verbesserung an Flintenlaͤufen. Dd.
20. Jul. 1820.
Des Henry Botfield Thomason
jun. in Birmingham, Warwickshire: auf gewisse
Verbesserungen in der Verfertigung von Messerschmiedarbeiten, naͤmlich
Tisch- und Dessertmessern, Obst- und Taschenmessern, Scheeren,
Rasirmessern und chirurgischen Instrumenten. Dd. 20.
Jul. 1820.
Des John Hudswell, Oblatenfabrikanten in Addle Street,
London: auf eine Verbesserung in der Verfertigung von Oblaten. Dd. 20. Jul. 1820.
Des James Harvie, Mechanikers in Glasgow: auf
Verbesserungen an den Maschinen, wodurch man die Baumwolle von den Samen trennt.
Dd. 18. Aug. 1820. (Beschrieben im Repertory,
zweite Reihe, Bd. XLV. S. 14.)
Des George Millichap, Kutschenmachers in Worcester:
auf eine Verbesserung an den Wagenachsen und Buͤchsen. Dd. 18. Aug. 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 129.)
Des Robert Frith, Faͤrbers in Salford, Lancashire: auf eine Verbesserung im Farben und Druken verschiedener Farben, so
daß sie auf baumwollenen, seidenen, leinenen und wollenen Geweben haltbar
werden. Dd. 9. Okt. 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLII. S. 134.)
Des William Harvey, Seilers in Belper, Derbyshire: auf
ein verbessertes Verfahren Seile und Guͤrtel mit Maschinerien zu
verfertigen. Dd. 12. Okt. 1820. (Beschrieben im Repertory), zweite Reihe, Bd. XL. S. 257)
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Decbr. 1834, S. 378.)
Einfluß der Dampfschifffahrt auf den Verkehr.
Vor der Einfuͤhrung der Dampfschifffahrt auf dem Missisippi, schreibt ein
amerikanisches Blatt, betrug der jaͤhrliche Guͤterverkehr zwischen
Neu-Orleans und den Staͤdten Louisville und Cincinnati nur 2000
Tonnen, welche auf Barken von 400 Tonnen Ladung, die jaͤhrlich ein Mal die
Fahrt machten, verschifft wurden. Gegenwaͤrtig hingegen belauft sich der
Verkehr auf eine Million Tonnen! Jedes der Dampfboote, die den Verkehr auf dem Ohio
und Missisippi unterhalten, macht nun die Fahrt jaͤhrlich drei Mal, und zwar
mit einer Ladung von 8400 Tonnen. Diese Zunahme des Verkehrs ergab sich in der
kurzen Zeit von weniger als 20 Jahren; denn erst im Jahre 1817 fuhr das erste
Dampfboot auf dem Missisippi. Die Zunahme der Bevoͤlkerung hat zwar auch
einen Antheil hieran; allein dieser Antheil ist gewiß sehr klein, und
uͤberdieß ist nicht zu vergessen, daß auch die Zunahme der
Bevoͤlkerung durch die Erleichterung des Verkehrs mittelst der Dampfboote
bedeutend befoͤrdert wurde. (Mechanics' Magazine,
No. 588.)
Ueber den Canal, welcher die Rhone mit dem Rheine
verbindet.
Die Société industrielle in
Muͤlhausen hat in ihrer Generalversammlung vom 28. Mai v. J. beschlossen,
eine Subscription zur Errichtung eines Monumentes zu eroͤffnen, wodurch die
Gruͤndung und die Schiffbarmachung des Canales, der die Rhone mit dem Rheine
verbindet, verewiget, und den mit der Ausfuͤhrung beschaͤftigt
gewesenen Ingenieurs ein Denkmal gesezt werden soll. Das Monument soll auf der Isle
Napoleon, bei welcher sich drei Arme des Canales mit einander verbinden, errichtet
werden. Es ist ein Concurs zu Vorschlaͤgen fuͤr dieses Monument
eroͤffnet; der Verfasser jenes Planes, der den Beifall der Gesellschaft
erwirbt, erhaͤlt eine goldene Medaille zuerkannt. – In derselben
Eizung ertheilte die Gesellschaft auch dem Hrn. Mossére, Ingenieur en Chef des noͤrdlichen Theiles des
Canales, dem man hauptsaͤchlich die wegen des Versizens des Wassers so
schwierige Ausfuͤhrung der Streke von Huͤningen bis Straßburg zu
verdanken hat, ihre goldene Medaille. (Bulletin de la
Société industrielle, No. 34.)
Ausdehnung des Eisenbahnsystemes in den Vereinigten
Staaten.
In dem einzigen Staate New-York sind seit dem Baue der
Liverpool-Manchester-Eisenbahn nicht weniger als 37 Eisenbahnen
erstanden, deren Capital sich zusammengenommen auf 29,865,000 Dollars oder 6 Mill.
Pfd. Sterl. belaͤuft. Bei allem dem beschraͤnkt man sich
gegenwaͤrtig daselbst bei der Errichtung einer jeden neuen Eisenbahn bisher
nur auf die Berechnung der Kosten und des wahrscheinlichen Ertrages derselben. In
England hingegen haben es einzelne Mechaniker schon weiter gebracht. Hr. H. H. Price sucht naͤmlich in dem Berichte, den er
uͤber die Eisenbahn erstattete, welche von London nach Suͤd. Wallis
fuͤhren soll, zu beweisen, daß, wenn die Roͤmer, sie durch ihre
herrlichen Straßen so vielen Sinn fuͤr schnelle Communication entwikelten,
die Eisenbahnen und die Dampfmaschinen gekannt haͤtten, das roͤmische
Reich nie auf andere Weise, als durch innere Zwiste haͤtte zu Grunde gehen
koͤnnen, und daß gegenwaͤrtig wenigstens 3/4 der Welt roͤmisch
seyn muͤßten. (Mechan. Magaz. No. 581 u.
586.)
Wiederaufnahme der Fabrikation des alten
Papyrus-Papieres.
Hr. Jomard zeigte der Société d'encouragement in Paris kuͤrzlich an, daß es
einem Englaͤnder gelungen sey, aus derselben Pflanze, aus welcher die alten
Aegypter ihre Papyrus-Rollen bereiteten, naͤmlich aus dem Cyperus Papyrus L., Papier zu fabriciren. Welcher Art
dieses neue Papier ist, und ob die Bereitung mit jener des chinesischen Papieres aus
verschiedenen Schilfarten Aehnlichkeit hat, ist nicht gesagt. Fuͤr die
suͤdlichen Laͤnder, in denen die Papyrus-Pflanze haͤufig
waͤchst, duͤrfte diese Entdekung von großem Werthe seyn. (Bulletin de la Société d'encouragement.
August 1834, S. 330.)
Fortschritte der Baumwollspinnerei in den Vereinigten
Staaten.
Wir sahen kuͤrzlich, schreibt der Manchester
Guardian, Wassergarn Nr. 22 aus der Fabrik der HH. Collett und Smith zu Paterson in New Jersey,
welches zu New-York auf Rechnung eines Hauses in Manchester gekauft, und per Pfd. um volle 1 1/2 Pence wohlfeiler nach Manchester
gestellt wurde, als es an lezterem Orte zu haben ist. Der Faden des amerikanischen
Gespinnstes ist, was wohl von einem Fehler im Kardaͤtschen herruͤhren
duͤrfte, nicht so eben, als gutes englisches Garn von gleicher Nummer, allein
er ist eben so stark, und die Baumwolle, aus der er gesponnen, scheint von besserer
Qualitaͤt, als die in England versponnene Baumwolle gewoͤhnlich zu
seyn pflegt. Es' duͤrfte jedoch bemerkt werden, fuͤgt das englische
Blatt bei, daß dieses Garn wahrscheinlich zur Zeit der Handelscrise, welche in
Amerika in Folge der Bankdifferenzen Statt fand, gekauft wurde, und daß der Preis
des Wassergarnes Nr. 22 in lezter Zeit in England hoͤher stand, als er seit
mehreren Jahren notirt wurde.
Mißhandlung der Kinder in den englischen Nadelfabriken.
Das Aufsezen der Koͤpfe auf die Steknadeln, sagte Hr. Tuffnell vor der Factorycommission aus, geschieht in den meisten
Nadelfabriken Englands auf folgende Weise. Ein großer Saal ist mit kleinen Tischen
angefuͤllt, und an jedem dieser Tische sizen 4 Kinder von einem Alter, von
welchem man kaum glauben sollte, daß die in demselben befindlichen bejammernswerthen
Wesen zum Vortheile und Gewinne verwendet werden koͤnnten. Die Mehrzahl der
Kinder, welche ich naͤmlich bei diesem Geschaͤfte beschaͤftigt
sah, war nicht uͤber 7 oder 8 Jahr alt; ich glaubte mich bei deren Anblike
mehr in eine kleine Kinderschule als in eine Fabrik versezt. Bor jedem Kinde ist
eine Art von Gestell angebracht, an welchem ein Gewicht aufgehaͤngt ist,
welches bestaͤndig in Bewegung erhalten wird, indem das Kind mit seinen
Fuͤßen auf einen unter dem Tische befindlichen Tretschaͤmel tritt. Die
Kinder sizen bestaͤndig in C foͤrmig
gebogener Stellung; ihr Kopf ist nur 8 Zoll vom Tische entfernt, und mit den beiden
Armen sind sie fortwaͤhrend beschaͤftigt, die Nadeln aufzulesen und
die Koͤpfe daran zu steken, welche Koͤpfe dann durch die
Schlaͤge des erwaͤhnten Gewichtes an den Nadeln befestigt werden. Das
Getoͤse dieser Schlaͤge in der Nahe der Ohren der Kinder erzeugt das
haͤufige Ohrenweh, uͤber welches so viele dieser ungluͤklichen
Geschoͤpfe klagen. Ich kenne nicht leicht eine laͤstigere,
beschwerlichere und einfoͤrmigere Beschaͤftigung, als man sie diesen
Kindern aufbuͤrdet; und da ich die Barbarei kenne, mit der man sie zu dieser
schmaͤhlichen Arbeit anhaͤlt, so wunderte es mich gar nicht einen
Fabrikanten zu treffen, der mich versicherte, er habe sein Geschaͤft bloß
deßwegen aufgegeben, weil er dieses Treiben nicht laͤnger mehr mit ansehen
konnte. (Mechanics' Magazine, No. 586)
Geringe Anzahl der Fabriken in Irland.
Aus einem Berichte, welchen Hr. Horner Ende Julius v. J.
an Lord Duncannon erstattete, ergibt sich, daß in Irland
bisher im Ganzen nur 34 solche Fabriken bestehen, welche man unter dem Namen der
Factoreien versteht, und daß selbst von diesen manche nur im Kleinen arbeiten. Es
besizt auch nicht eine einzige große oder kleine Wollmuͤhle und
noͤrdlich von der Grafschaft Dublin findet man auch keine
Seidenmuͤhle. In und bei Belfast trifft man einige große
Baumwollmuͤhlen, und neuerlich wurden mehrere sehr große Flachsspinnereien
daselbst errichtet. Die Gesammtzahl der Arbeiter, welche im noͤrdlichen
Irland in dem der neuen Orte unterworfenen Fabriken beschaͤftigt sind,
belaͤuft sich nur auf 5395, worunter 1965 (naͤmlich 525
maͤnnliche und 1440 weibliche) zwischen 13 und 18 Jahren alt sind, 427 sind
unter 13 Jahren und davon wieder nur 47 unter 11 Jahren. Es ist solcher Ueberfluß an
Arbeitern, und der Arbeitslohn ist so wohlfeil, daß die Muͤhlenbesizer keine
Gelegenheit haben, Kinder unter 13 Jahren zu beschaͤftigen. Die mechanische
Triebkraft saͤmmtlicher Fabriken wird auf 1280 Pferdekraͤfte
angeschlagen, wovon 733 durch Dampf und 547 durch Wasser erzeugt werden. Aus
demselben Berichte ergibt sich, daß sich in Schottland die Anzahl der
Baumwoll-, Wollen-, Seiden- und Flachsfabriken, deren Maschinen durch
Dampfmaschinen oder Wasserraͤder betrieben werden, auf nicht weniger dann 388
belaͤuft. (Mechanics' Magazine, No. 586.)
Ueber die Kraft der Menschen.
Aus den Versuchen, welche kuͤrzlich an der Werfte zu Portsmouth uͤber
die Kraft des Menschen angestellt wurden, ging hervor, daß ein Arbeiter von
mittlerer Staͤrke mit einem Hammer von 18 Pfunden und einem 44 Zoll langen
Stiel kupferne oder eiserne Bolzen auf jeden Schlag um 1/8 Zoll einzutreiben im
Stande ist. Um dieselben Bolzen durch Druk auf gleiche Tiefe einzutreiben, war eine
Last von 107 Tonnen erforderlich; durch eine geringe Erhoͤhung dieser Last
wurden die Bolzen aber dann vollkommen und mit einem Male eingetrieben. Das Mechanics' Magazine, aus welchem wir diese Notiz
entnehmen, sagt weder uͤber die Groͤße der Bolzen, noch uͤber
das Material, in welches sie eingetrieben wurden, auch nur eine Sylbe.
Benj. Stancliff's
Reibungsrollen.
Die verbesserten Reibungsrollen, auf welche sich Benjamin Stancliff von Philadelphia kuͤrzlich ein Patent ertheilen ließ, und
welche der Patenttraͤger an den Achsen der Wagen und Karren fuͤr
Eisenbahnen, so wie an verschiedenen anderen Maschinen angebracht wissen will, sind
nur eine Modifikation der Garnett'schen. Der
Patenttraͤger bemerkt, daß man die Reibungsrollen bisher nur an den Achsen
selbst anbrachte, und daß man zur Beseitigung der Reibung an den Schultern derselben
noch gar nichts that. Er empfiehlt daher außer den auf die Seiten der Achsen
wirkenden Reibungsrollen auch noch solche Rollen anzubringen, die mit den anderen
rechte Winkel bilden, und welche folglich nach seiner Ansicht die an den Schultern
Statt findende Reibung aufheben oder doch wenigstens bedeutend vermindern werden.
Das Mechanics' Magazine glaubt, daß dergleichen
Reibungsrollen nur in wenigen Faͤllen von Nuzen seyn koͤnnen; und daß
sich die Garnett'schen Rollen, wenn die Bewegung der
Maschine nur einiger Maßen stoßend ist, nach kurzer Abnuͤzung mehr
schaͤdlich als nuͤzlich zeigten. Dieselben Einwuͤrfe treffen
auch die Reibungsrollen des Hrn. Stancliff, welche gerade
fuͤr Wagen am allerungeeignetsten zu seyn scheinen.
Chronometer mit Unruhen aus Glas und Palladium.
Hr. Dent zeigte vor der physikalischen Section der British Association einen Chronometer mit einer
glaͤsernen Unruhe vor, und gab auch einen Bericht uͤber den Gang
desselben, der ein ganzes Jahr uͤber an dem koͤniglichen Observatorium
zu Greenwich beobachtet worden. Er zeigte auch einen Chronometer mit einer Unruhe
aus reinem Palladium vor, und gab eine Tabelle der Variationen von Unruhen aus Gold,
Stahl, Palladium und Glas von 32 bis zu 100° F. In einer anderen Tabelle
zeigte er an, wie viel hievon direct auf die Ausdehnung, und wie viel beim Stahle
und beim Palladium auf den Verlust an Elasticitaͤt kommt. (Aus dem Edinburgh new Philosophical Journal.)
Wells's Apparat zur Verwandlung von Seewasser in
suͤßes Wasser und zum Kochen.
Hr. Wells soll kuͤrzlich Versuche mit einem von ihm
erfundenen Apparate zur Verwandlung von Seewasser in suͤßes Wasser, welches
zu allen haͤuslichen Zweken geeignet ist, angestellt, und dabei sehr
guͤnstige Resultate erlangt haben. Der Apparat besteht, wie die Literary Gazette schreibt, aus einer 4 Fuß hohen und
eben so weiten, gußeisernen Kochmaschine, und enthaͤlt Oefen, Pfannen,
Tiegel, Kessel etc., in welchen man bequem ein Mittagmahl fuͤr 70 bis 80
Personen bereiten kann. Der Verbrauch an Brennmaterial betraͤgt in 24 Stunden
beilaͤufig 2 Bushel Steinkohlen; das Roͤsten, Sieden und Baken
geschieht mit groͤßter Regelmaͤßigkeit, indem die erhizte Luft durch
Roͤhren rings um die dazu bestimmten Gefaͤße geleitet wird. Waͤhrend das Kochen
von Statten geht, gelangt das Seewasser nach und nach aus einem eigenen
Behaͤlter in das Innere der Maschine, wo es eine Destillation erleidet. Das
destillirte Wasser fließt in einer gußeisernen oder in einer verzinnten kupfernen
Roͤhre ab, und diese Rohre laͤuft uͤber Bord in die See und um
den Boden des Schiffes herum, um an der anderen Seite wieder in das Schiff
zuruͤk zu gelangen. Das auf diese Weise abgekuͤhlte destillirte
Wasser, welches sich sowohl zum Trinken als zum Kochen, Waschen etc. eignet, kann an
einem gewoͤhnlichen Sperrhahne abgelassen werden. Der Patenttraͤger
filtrirt es auch uͤber Kohlen, um ihm etwas Kohlenstoff, und dadurch einen
angenehmeren Geschmak mitzutheilen. Er glaubt, daß dieser Apparat das Aufbewahren
von Trinkwasser aus den Schiffen ganz unnoͤthig machen duͤrfte, und
daß der große hiezu erforderliche Raum anderweitig verwendet werden koͤnnte.
(Kr scheint jedoch hiebei vergessen zu haben, daß die Aufbewahrung des zur
Destillation des Wassers erforderlichen Brennmateriales vielleicht einen nicht viel
geringeren Raum erfordern wird.
Beleuchtung der Straßennamen.
Da es in groͤßeren Staͤdten nicht bloß Fremden, sondern zuweilen sogar
Eingebornen nicht selten geschieht, daß sie, wenn sie bei Nacht und Nebel auszugehen
gezwungen sind, nicht mit Sicherheit wissen, in welcher Straße sie sich befinden, so
duͤrfte es sehr zwekmaͤßig seyn, die Namen der Straßen des Nachts zu
beleuchten. Man hat dieß in neuerer Zeit in einigen Straßen von Paris in
Ausfuͤhrung gebracht, und man scheint hiebei auch bereits auf die geeignetste
Beleuchtungsmethode gekommen zu seyn. Man schreibt naͤmlich die Namen der
Straßen auf die an den Straßeneken angebrachten Laternen.
Große Laterne fuͤr den Leuchtthurm zu Cork.
Eine der groͤßren Laternen, welche je verfertigt worden, wurde
kuͤrzlich fuͤr den Cove zu Cork eingeschifft, wo man bekanntlich einen
nach neuen Principien erbauten Leuchtthurm errichtete. Die Laterne, welche sich 36
Fuß uͤber dem Scheitel des Leuchtthurmes befindet, ist 11 Fuß hoch, und
enthaͤlt 6 rothe und 3 blaue Lichter. Sie besteht aus Tafelglas von 1/8 Zoll
Dike, und wurde von Hrn. Deville in London
zusammengesezt. (Mechanics' Magazine, No. 587.)
Ostindische Steinkohlen.
Man hat bisher, sagt das Mechanics' Magazine, in
Ostindien nur in einer einzigen Gegend, naͤmlich zu Burdwan, Steinkohlen
gefunden, die zur Dampfschifffahrt geeignet sind; und selbst die Heizkraft dieser
verhalt sich zu jener der besten New-Castler Kohle wie 5 zu 9. Diese Kohle
ist zwar zu Calcutta nicht theuer; allein an die anderen Dampfschifffahrtsstationen
gestellt, kommt sie hoͤher zu stehen als Steinkohle, welche direct von
England dahin versendet wurde.
Selbstentzuͤndung der Steinkohlen.
Die Faͤlle von Selbstentzuͤndung der Steinkohlen haben sich, seit die
Kohlen nach dem Gewichte und nicht mehr nach dem Maaße verkauft werden
muͤssen, bedeutend vermehrt. Sie wurden naͤmlich fruͤher
gesiebt, gegenwaͤrtig aber, wo der Verkauf nach dem Gewichte geschieht, gibt
man Alles, selbst den Staub in die Saͤke etc. Wenn daher die Kohle Schwefel
enthaͤlt, und dieser Staub naß wird, so entsteht große Gefahr der
Selbstentzuͤndung. Als Beweis dafuͤr fuͤhrt das Mechanics' Magazine folgende neuen Beispiele an. Beim
Eroͤffnen der Fallthuͤren des Schiffes London, welches
kuͤrzlich Steinkohlen von England nach Calcutta fuͤhrte, schlug
ploͤzlich eine große Flamme aus dem Schiffsraume entgegen, und man war
gezwungen das Schiff halb zu versenken, um des Feuers Meister werden zu
koͤnnen. Waͤre das Schiff nur 24 Stunden laͤnger zur See
gewesen, so haͤtte es in Flammen aufgehen muͤssen. Ein ganz
aͤhnlicher Unfall ereignete sich vor sehr kurzer Zeit auf einem
Kohlenschiffe, welches zu Woolwich die koͤniglichen Dampfboote mit
Steinkohlen versah.
Zahl der in den englischen Steinkohlengruben umgekommenen
Arbeiter.
Nach amtlichen Berichten sind in den Steinkohlenbergwerken von England und Wallis
seit dem Jahre 1810, d.h. in 24 Jahren, nicht weniger als 1028 Menschen durch
sogenannte boͤse und schlagende Wetter verungluͤkt. So groß diese
Anzahl ist, so sind die in den großen Kohlendistricten von Durham und Worcester
zahlreichen Verungluͤkten nicht ein Mal mit einbegriffen, indem von jenen
Gegenden keine Berichte eingingen. (Mechanics' Magazine
No. 582.)
Destillation des Steinkohlentheers zur Gewinnung
nuͤzlicher Producte.
In der Nahe von London gibt es eine Fabrik, die den Steinkohlentheer von der
Gasbeleuchtung verarbeitet) der Gallon davon, welcher ungefaͤhr 40 Pfund
wiegt, kostet 10 Centimen. Durch die Destillation des Theers und die Rectification
der erhaltenen Fluͤssigkeiten gewinnt man 1) einen Ruß, wovon das Pfund um 36
Sous verkauft wird; 2) einen schwarzen Firniß, wovon das Pfund um 1 Sous verkauft
wird, und den man kalt auf Eisen auftraͤgt; 3) eine fast farblose,
aromatische, leichte Fluͤssigkeit oder Naphtha, wovon der Gallon um (3
Schill. 6 Penny) 4 Fr. 37 Cent, verkauft wird, und die hauptsaͤchlich zum
Aufloͤsen des Kautschuks dient. Es kann dieser Fabrik nicht leicht an
Steinkohlentheer fehlen, da London allein 200,000 Gasbrenner hatParis hat nur 8000. und man folglich viele Ruͤkstaͤnde erhaͤlt.
Folgendes ist der Hergang bei der Destillation. Nachdem der Theer von dem
ammoniakalischen Wasser,Die Benuzung dieses ammoniakalischen Wassers zur Fabrikation von Berlinerblau
ist im Polytechn. Journ. Bd. LII. S.
39 beschrieben. A. d. R. worin er enthalten ist, gesondert wurde, destillirt man ihn bei gelindem
Feuer in einem großen Kolben; zuerst erhaͤlt man Oehl oder leichten Geist,
dann geht eine gelbe koͤrnige Substanz uͤber, von der Consistenz der
Butter, aus unreinem Naphthalin bestehend; in dem Augenblike, wo das Naphthalin
erscheint, muß man von Zeit zu Zeit die Muͤndung der Schlangenroͤhre
untersuchen, welche diese Substanz leicht verstopft. Wenn man sie nicht benuzen
kann, unterbricht man die Destillation. Der Ruͤkstand in dem Destillirkolben
kann durch Vermengung mit anderen Substanzen zu Firnissen, Siegellak etc. gebraucht
werden. Die in der ersten Zeit der Destillation uͤbergegangene
Fluͤssigkeit wird nochmals destillirt, wodurch man dann farblosen
Steinkohlentheer erhaͤlt. Bei dieser Destillation bleibt ein schwarzes dikes
Oehl zuruͤk, welches so austroknend ist, daß es allein, oder mit Ruß
verbunden, schoͤne Firnisse liefert. Wenn man das Naphthalin in großen
luftdicht verschlossenen Kammern anzuͤndet, erhaͤlt man einen Ruß von
vorzuͤglicher Qualitaͤt. (Journal des
connaissances usuelles, Novbr. 1834, S. 245)
Urtheil der British Association
uͤber die Rutter'sche Heizmethode.
Dr.Daubeny brachte am 10. Sept. v. J. bei der chemischen
Section der zu Edinburgh versammelten Naturforscher und Aerzte die Rutter'sche Heizmethode mit Steinkohlentheer und Wasser
zur Sprache, wobei sich eine Discussion daruͤber erhob, ob das Wasser
chemisch oder mechanisch zur Verbrennung des Theeres mitwirke. Hr. Makintosh bemerkte, daß er aus wiederholten Versuchen
fand, daß der Steinkohlentheer beim Verbrennen nicht mehr Hize gaͤbe, als ein
gleiches Gewicht sogenannter Splintkohle, welcher man bekanntlich da den Vorzug
gibt, wo eine lange andauernde Hize erforderlich ist. Auch Hr. Low behauptete, daß er aus langer Erfahrung versichern koͤnne, daß
die Vermengung des Theeres mit Wasser von keinem Vortheile sey, und daß 3 Gallons
oder 33 Pfd. solchen Theeres eben so viel Hize geben, als 40 Pfd. Kohks, welche aus
Newcastler Steinkohle erzeugt wurden. Aus den weiteren Debatten uͤber diesen
Gegenstand ergaben sich folgende Resultate: 1) Der Theer kann allerdings als
Brennmaterial benuzt werden; allein er gibt nicht mehr Hize, als ein gleiches
Gewicht der besten Steinkohlen. 2) Vermengt man ihn mit Wasser, so fließt er zwar
leichter in den
Roͤhren; allein es scheint nicht, daß er deßhalb mehr Hize gibt, als er gibt,
wenn man ihn fuͤr sich allein erhizt. (Aus dem Edinburgh new Philosophical Journal. Julius – Oktober 1834, S.
392)
Bleidraht zum Anbinden der Aeste der
Spalierbaͤume.
Hr. Sosthène Ratier gibt im Journal des connaissances usuelles November 1834, S. 230,
Bleidraͤhte als das beste und vorteilhafteste Material zum Befestigen der
Aeste der Spalierbaͤume an. Er meint, jeder Gaͤrtner und Landwirth
koͤnne sich diese Bleidraͤhte je nach der Dike, von der er sie bedarf,
leicht selbst verfertigen, wenn er sich ein Zieheisen von 7 bis 8 Zoll Laͤnge
und 1 1/2 Zoll Breite, welches mit einigen und 50 Loͤchern versehen ist,
anschaffen will. Er bewerkstelligt dieß wenigstens, indem er von einer Bleiplatte
von 1 bis 2 Linien Dike mit einer Scheere Streifen abschneidet, welche er, nachdem
er sie am Ende gehoͤrig zugehaͤmmert, mit einer Zange durch die
Loͤcher des Zieheisens zieht. Man haͤlt dieses Material, auf welches
ein Ingenieur zu Lorient kam, einigen angestellten Versuchen gemaͤß,
fuͤr so vortrefflich, daß der Erfinder desselben ein Patent zu nehmen
gesonnen ist. (Ist in Deutschland nichts Neues!)
Ueber die gegossenen Bleiplatten des Hrn. Voisin.
Schon seit mehreren Jahren, sagt Hr. Payen in einem an die
Société d'encouragement Berichte,
traten die Fabrikanten ausgewalzter und gegossener Bleiplatten mit einander in
Concurrenz, wodurch der Preis der Façon bei 100 Kilogr. von 10 auf 8 Franken
herabfiel. Die Vorzuͤge der aus reinem, unlegirten Blei gegossenen Platten
vor den ausgewalzten, und namentlich der Umstand, daß leztere keine Spruͤnge,
keine aufgelegten Blaͤttchen und keine der anderen Fehler haben, die man an
den ausgewalzten Platten haͤufig trifft, bestimmten die Fabrikanten sich zur
Verfertigung der Kessel ohne Nath oder Loͤthung, wie sie die
Schwefelsaͤure-Fabrikanten, die Probirer und Feinmacher etc. brauchen,
hauptsaͤchlich der gegossenen Bleiplatten zu bedienen. Das einzige Hinderniß,
auf welches man hiebei stieß, bestand darin, daß man bisher nur Platten von
hoͤchstens 2 Meter Breite zu gießen im Stande war, und daß der gleichen
Platten also zur Verfertigung großer Kessel nicht ausreichten. Hrn. Voisin in Paris, rue
Neuve-St.-Augustin, No. 32 ist es nun endlich gelungen, auch
dieses Hinderniß zu beseitigen, und mit Huͤlfe eigener Vorrichtungen beinahe
ganz fehlerfreie, 1 bis 3 Linien dike Bleiplatten von 3,046 Meter Breite und 8,120
Meter oder 25 Fuß Laͤnge zu gießen. Es ist hiedurch den Beduͤrfnissen
der Fabrikanten auf eine um so gluͤklichere Weise abgeholfen, als Hr. Voisin sich die Façon seiner neuen großen Platten
um nichts theurer zahlen laͤßt, als man fruͤher die Façon der
kleineren bezahlte. (Aus dem Bulletin de la
Société d'encouragement. August 1834, S. 312.)
Ueber den Gehalt des Eisens an Schwefel.
In einer Abhandlung, welche Hr. West vor der British Association in Edinburgh vortrug, behauptet
derselbe aus zahlreichen Versuchen gefunden zu haben, daß nicht nur alles Gußeisen,
sondern auch selbst das beste Stabeisen eine merkliche Quantitaͤt Schwefel
enthaͤlt, welche sich bei der Behandlung des Eisens mit Salzsaͤure
durch die Entbindung von Schwefelwasserstoffgas zu erkennen gibt. Er dringt auf eine
genaue Bestimmung dieses Schwefelgehaltes zur Ermittelung der Guͤte des
Eisens. (Edinburgh new Philosophical Journal, Julius
– Oktober 1834.)
Thomas Sherman's Verbesserungen in
der Ziegelfabrikation.
Thomas A. Sherman von Scriba, in der Grafschaft Oswego,
ließ sich am Erde des vorigen Jahres in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ein
Patent auf Verbesserungen in der Ziegelfabrikation geben, welche sich nicht nur auf die Zusammensezung
einer Masse zur Bereitung von feuer- und wasserfesten Ziegeln, sondern auch
auf die Maschinen zum Mengen des Thones und zum Formen der Ziegel beziehen. Nach
diesem Patente glaubt der Patenttraͤger feuer- und wasserfeste Ziegel
zu erzielen, wenn er unter jeden Barrel des Wassers, welches er zum Anmachen des
Thones nimmt, einen Halden Bushel ungeloͤschten Kalk und eben so viel
Salzwasser nimmt. Seine Maschine zum Mahlen und Abarbeiten des Thones besteht aus
einem kreisrunden Troge, in welchem sich eine aus sechs oder mehr Raͤdern
zusammengesezte Walze bewegt, die sich um eine Welle dreht, welche von einem Pferde
umgetrieben wird, und mit dem inneren Ende an einer senkrechten Welle befestigt ist.
Diese Raͤder, von denen jedes einen eisernen Reifen hat, nehmen im
Durchmesser ab, so wie sie sich dem Mittelpunkte naͤhern; sie sind in
geringen Entfernungen von einander angebracht, und zwischen jeder derselben greifen
an eigenen Stangen befestigte Schadeisen ein, durch welche der Thon aus den
Raͤdern herausgeschafft wird. In jeden der Zwischenraͤume zwischen den
Raͤdern steigen Eisen, welche wie Pflugscharen geformt sind, herab, und
dadurch wird der Thon, so wie sich die Walze umdreht, zerschnitten. Die Maschine zum
Formen der Ziegel besteht aus einer Platform, auf welcher mittelst eines
Winkelhebels, uͤber dessen Welle ein Laufband an Rollen hinlaͤuft, ein
Wagen hin und her gezogen wird. Der Wagen enthaͤlt einen Model fuͤr 8
Ziegel, und so wie sich dieser Model in der Mitte der Tafel oder Platform befindet,
kommt er zwischen zwei Wangen oder zwei Seitentheile zu stehen, welche die beiden
Seiten eines zur Aufnahme des Thones dienenden Trichters bilden, waͤhrend
dessen Enden durch zwei Dekel gebildet werden, von denen jeder, wenn er herabgesenkt
wird, die Haͤlfte des Models bedekt. In den Trichter wird so viel Thon
gebracht, als zum Fuͤllen der Formen noͤthig ist, und dieser Thon wird
beim Herabsenken der Dekel in die Model gedruͤkt. So wie die Model endlich
vorwaͤrts gezogen werden, wirken diese Dekel auch als Abstreicher, und sind
die Model ganz weggezogen, so tritt wieder ein neuer Wagen mit solchen Modeln an
deren Stelle. (Aus dem London Journal of Arts, Oktober
1834, S. 130)
Indischer Moͤrtel.
Der unter dem Namen Chunam oder Hindu-Cement bekannte Moͤrtel wird aus Kalkgeroͤll
oder aus Muschelschalen, welche gebrannt und gepuͤlvert werden, bereitet.
Dieses Pulver wird dann je nach den Zweken, zu denen der Cement bestimmt ist, in
verschiedenen Verhaͤltnissen mit reinem Flußsande vermengt. Zu feineren
Arbeiten vermengt man das Wasser, womit der Moͤrtel oder (Zement angemacht
wird, durchaus mit Melasse oder mit Zuker. Dieser Zusaz von Melasse oder Zuker wird
naͤmlich von den besten indischen Baumeistern als zur Erzielung eines
dauerhaften und harten Cementes unumgaͤnglich nothwendig erachtet. (Architectural Magazine. Mechanics' Magazine.)
Ueber die Ausdehnung von Holz, Marmor etc.
In der Versammlung der British Association trug Hr.
Alexander J. Adie, Civilingenieur, auch die Resultate
mehrerer Versuche vor, die er mit einem mit Dampf erhizten Pyrometer uͤber
die Ausdehnung verschiedener Koͤrper anstellte. Die Ausdehnungen wurden mit
einem Mikrometer gemessen. mit welchem man 1/30000 eines Zolles ablesen konnte. Er
fand, daß sich ein geradfaseriger Eichenstab, wenn er gut ausgetroknet ist und
troken erhalten wird, nur um den fuͤnfzehnten Theil der Ausdehnung des
Platins ausdehnt; daß die Ausdehnung von schwarzem Marmor nur halb so groß ist, als
jene des Platins, und daß jene des Sandsteines von Craigleith-Quarry der
Ausdehnung des Gußeisens beinahe gleichkommt. (Edinb. new
Phil. Journal.).
Brunel's Methode Bogen zu bauen, und der
Themse-Tunnel.
Hr. Brunel gab vor der British
Association einige weitere Notizen uͤber seine Methode, Bogen mit
hydraulischem Moͤrtel ohne Bogengeruͤste zu bauen, den welcher wir bereits im
Polyt. Journale Bd. XLVII. S. 305 Nachricht
gaben. Er bemerkte, daß die vor 2 Jahren erbauten Bogen nun schon 2 Winter und 2
Sommer stehen, eine bedeutende Belastung trugen, und dennoch nicht die geringste
Veraͤnderung erlitten. Er hofft, diese neue Methode bei der Fortsezung des
Themse-Tunnels, zu der, wie er angibt, die Regierung die noͤthigen
Fonds vorschießen will, benuzen zu koͤnnen. Das Mechanics' Magazine, welches feindlich gegen Hrn. Brunel gestimmt ist, bemerkt hiezu, daß der Themse-Tunnel, wenn er
auch zur Ehre Brunel's, und mithin auch zur Ehre
Englands, vollendet werden soll, nicht mehr als 4 Procent jener Summe abwerfen wird,
die zur Vollendung dieses Baues jezt noch erforderlich ist. Hr. Brunel soll diese Summe auf 2000 Pfd. anschlagen, dem Mechanics' Magazine zu Folge ist dieß aber ein Irrthum,
indem man wenigstens 20,000 Pfd. lesen muͤsse!
Thomas Peachy's Gerbeproceß.
Es wurden in England bekanntlich schon mehrere Patente auf einen angeblich schnellen
Gerbeproceß genommen, nach welchem die Haute auf verschiedene Weise in Sake
zusammengenaͤht, oder durch mancherlei Vorrichtungen, wie z.B. durch
hoͤlzerne Rahmen, sakfoͤrmig zusammengehalten werden, und nach welchem
dann diese Saͤke mit Gerbefluͤssigkeit gefuͤllt werden sollen.
Die Fluͤssigkeit dringt hiebei nur in Folge des hydrostatischen Drukes in die
Haͤute, und tropft dann, nachdem sie durchgesikert und einen Theil ihres
Gerbestoffes abgegeben hat, außen wieder ab. Hr. Thomas G. Peachy zu Williamsburg in den Vereinigten Staaten hat sich nun gleichfalls
dieses Processes bemaͤchtigt, und sich ein Patent darauf ertheilen lassen,
nachdem er bloß eine leichte Modifikation daran anbrachte. Diese Modification
besteht lediglich darin, daß er den hydrostatischen Druk der
Gerbefluͤssigkeit durch den Druk einer Drukpumpe, womit er die
Fluͤssigkeit in die Saͤke treibt, erhoͤht. Er schreibt seinem
Verfahren große Vorzuͤge zu, die aber noch der Bestaͤtigung
beduͤrfen. (Aus dem Mechanics' Magazine, No.
576.)
Ein Verfahren, das Absezen der Niederschlaͤge aus
Fluͤssigkeiten zu erleichtern.
Die Fabrikanten chemischer Producte kommen oft in Verlegenheit, weil die
Faͤllung mancher Substanzen nicht immer in einer gegebenen Zeit und auf
dieselbe Art erfolgt, besonders wenn man große Quantitaͤten von
Fluͤssigkeiten anwendet; man muß daher bisweilen, wenn ein Niederschlag im
Wasser schwebend bleibt, und sich nicht absezt, die Operation wieder anfangen und
das Product der ersten mehrere Tage lang stehen lassen. Bei der Bereitung von Laken
kann es treffen, daß wenn der Niederschlag sich zu langsam absezt, die
Fluͤssigkeit in Gaͤhrung kommt, sich veraͤndert oder ihre Farbe
verliert. Wenn man folgende Bemerkungen beruͤksichtigt, wird man diesem
Umstande immer begegnen koͤnnen.
Jede Fluͤssigkeit, in welcher durch ihre Vermischung mit einer anderen ein
Niederschlag erzeugt werden soll, oder in welche man eine Substanz bringt, die einen
Niederschlag verursachen sott, muß gekocht worden seyn;
zwei Fluͤssigkeiten, die man vermischt, muͤssen auf derselben
Temperatur seyn. Wenn man in eine heiße Fluͤssigkeit, die man sogleich
anwenden will, kaltes Wasser gießt, so wird sie dadurch ungeeignet, den
Koͤrper, welchen sie enthaͤlt, fallen zu lassen. Der Grund hievon ist
folgender: jede Fluͤssigkeit oder das Wasser, welches nicht gekocht hat,
enthaͤlt Luft, die in sehr kleinen Blaͤschen in der Masse zertheilt
ist; wenn nun durch eine chemische Reaction in dieser Fluͤssigkeit
ploͤzlich eine Quantitaͤt kleiner fester Theilchen
niederfaͤllt, so haͤngt sich jede kleine Luftblase an eines dieser
Theilchen an, macht es dadurch leichter, und erhaͤlt es in der
Fluͤssigkeit schwebend, dasselbe geschieht, wenn man zwei
Fluͤssigkeiten von ungleichen Temperaturen vermischt; gießt man, um eine
Fluͤssigkeit abzukuͤhlen, kaltes Wasser hinein, welches nicht gekocht
worden ist, so ist jedes Theilchen kalten Wassers von einer Luftblase begleitet, die
sich an den Niederschlag haͤngt. Man koche also immer das Wasser, dessen man
sich bei Faͤllungen bedient, und wenn es unumgaͤnglich noͤthig
ist, kaltes Wasser anzuwenden, koche man es zuerst, und lasse es dann wo
moͤglich, ohne daß die Luft Zutritt erhaͤlt, erkalten. Bei diesem
Verfahren kann man
mineralische Aufloͤsungen in ungeheuren Quantitaͤten mit einander
vermischen, und ist immer sicher, daß die Operation auf die Stunde beendigt und die
Faͤllung vollstaͤndig seyn wird. (Journal des
connaissances usuelles, Novbr. 1834, S. 248.)
Franzoͤsische Methode, junge Weine fuͤr alte
geltend zu machen.
Die franzoͤsischen Weinhaͤndler befolgen nicht selten folgendes
Verfahren, um jungen Wein fuͤr zehn- bis zwoͤlfjaͤhrigen
passiren zu machen. Sie fuͤllen die Flaschen bis auf ein Weinglas mit dem zu
maskirenden Weine, korken sie zu, und stellen sie in einen Kessel, der bis zur Mitte
des Halses der Flaschen mit Wasser gefaͤllt ist. Das Wasser wird dann auf
60° R., aber ja nicht hoͤher erhizt; in dieser Temperatur
erhaͤlt man die Flaschen beilaͤufig eine Stunde lang, worauf man sie
herausnimmt und wieder abkuͤhlen laͤßt, um sie dann
aufzufuͤllen und zu verpfropfen. Die Pariser Restaurateurs stellen die Weine
zu gleichem Zweke beilaͤufig zwei Stunden lang in einen maͤßig
erwaͤrmten Pastetenbaͤkerofen. Die Weine, bei denen dieses Verfahren
einiger Maßen gut anschlagen soll, duͤrfen jedoch nicht arm an Alkohol seyn.
Wir glauben, daß das Journal des connaissances usuelles,
welches diese Notiz in seinem neuesten Oktoberhefte mittheilt, unseren deutschen
Weinhaͤndlern damit nichts Neues gelehrt hat; das Bruͤhen der Weine
ist schon laͤngst auf unseren Boden verpflanzt.
Ueber die Benuzung verschiedener Faserstoffe statt Hanf und
Flachs.
Hr. George Harris Esq., von Gast Dulwich in der Grafschaft
Surrey, ließ sich am 1. Junius 1833 bekanntlich ein Patent auf eine neue Methode,
verschiedene vegetabilische Faserstoffe, die bisher noch nicht zu diesem Zweke
verwendet wurden, zu verschiedenen neuen oder solchen Artikeln zu verarbeiten,
welche bisher aus Hanf und Flachs erzeugt wurden, ertheilen. Das London Journal of Arts gibt nun in seinem neuesten
Oktoberhefte, S. 107 einen Auszug aus diesem Patente folgenden wesentlichen
Inhaltes. Die Faserstoffe, welche der Patenttraͤger verarbeitet, bestehen aus
Palmenstruͤnken und vielerlei anderen in den Tropenlaͤndern Asiens,
Afrika's und Amerika's wachsenden faserigen Pflanzen. Die erste Zubereitung erhalten
diese Stoffe gegenwaͤrtig schon in den Laͤndern, in denen sie wachsen;
und diese Zubereitung, welche der Patenttraͤger nicht als seine Erfindung in
Anspruch nimmt, besteht gewoͤhnlich darin, daß man die Staͤngel,
Struͤnke etc. der Laͤnge nach spaltet, 24 Stunden und daruͤber
in heißes oder kaltes Wasser einweicht, und dann, um sie von den markigen Substanzen
zu befreien, wie Zukerrohr durch Walzen laufen laͤßt. Die hiedurch
ausgepreßten Staͤngel etc. werden in Buͤndel gebunden, in fließendes
Wasser eingeweicht, und endlich, nachdem sie an freier Luft und an der Sonne
getroknet worden, verpakt und nach Europa versendet. Hier nun beginnt erst das
Verfahren, durch welches sie der Patenttraͤger zum Hecheln und Spinnen
vorbereiten will. Er legt diese Stoffe naͤmlich in Schichten von 1/2 Zoll
Dike kreuzweise in einen kupfernen Kessel oder in ein anderes geeignetes
Gefaͤß, und streut zwischen jede Schichte eine bestimmte (in der
Patentbeschreibung, nicht angegebene) Quantitaͤt eines aus gleichen Theilen
Soda, Potasche und Aezkalk bestehenden Gemenges. Wenn der Kessel auf diese Weise
gefuͤllt ist, so sprizt er oben so lange Seewasser darauf, bis der Kessel
vollends damit gefuͤllt ist. In Ermangelung des Seewassers kann man auch eine
Kochsalzaufloͤsung, der auf 10 Gallons Wasser eine Unze Aezkalk zugesezt
wurde, anwenden. In diesem Zustande laͤßt man die ganze Masse eine gute Zeit
uͤber kochen, wobei man den Kessel immer im Maaße des Verduͤnstens mit
Wasser auffuͤllt. Die Zeit des Siedens haͤngt von der Qualitaͤt
des Materiales, welche sich bloß durch die Erfahrung ermessen laͤßt, ab. Nach
diesem Sieden wird der Faserstoff gut ausgewaschen, getroknet, und endlich unter die
Hechel gebracht. Man kann die Masse statt des Siedens eben so gut auch mit
Wasserdampf behandeln. – Unsere Leser weiden hieraus ersehen, daß an dem
ganzen Patente nichts Neues ist, sondern daß dasselbe lediglich auf einer schon von
mehreren Reisenden empfohlenen Behandlung der Palmstruͤnke,
Pisangstaͤngel, Agaven- und Ananasblaͤtter etc. beruht. Wir
bemerken nur, daß in Frankreich in neuester Zeit verschiedene Fabrikate aus derlei
Faserstoffen zu Markte kamen.
Eine neue Anwendung der Lithographie.
Ein Lithograph in Bruͤssel benuzte den Steindruk in neuerer Zeit mit großem
Vortheile zum Druke von Deken fuͤr Tische, Fußteppiche, Tapeten u. dergl. Man
kann die mannigfaltigsten Gegenstaͤnde, auf diese Weise abdruken, und hat
sogar auch schon mit dem Golddruke Versuche gemacht, der gleichfalls gelungen seyn
soll. (Mechanics' Magazine, No. 587.)
Buͤcher fuͤr Blinde.
Wir haben, schreibt die Philadelphia Gazette, in einem
diken Quartbande das Evangelium des heil. Markus vor uns liegen, welches Hr. Snider, Secretaͤr des Blindeninstituts,
fuͤr die Blinden in erhabenem Druke druken oder vielmehr in erhabener Arbeit
treiben ließ. Es ist dieß das erste Werk dieser Art, welches Amerika aufzuweisen
hat, und man haͤlt dasselbe fuͤr den ersten Schritt zur
Erfuͤllung der Prophezeiung: „die Blinden werden sehen.“
Sympathetische Tinte mit Staͤrkmehl und Jod.
Unter den mancherlei sympathetischen Tinten, die es bereits gibt, duͤrfte
folgende weniger bekannt seyn. Man ruͤhrt ein klein wenig Starkmehl in einem
Loͤffel mit weichem Wasser an, und benuzt diese Fluͤssigkeit als
Tinte. Man entdekt, wenn die Schriftzuͤge troken geworden, nicht die
geringste Spur davon; sie kommen aber sogleich schoͤn blau zum Vorschein,
wenn man das Papier mit einer schwachen Jodaufloͤsung in Weingeist behandelt.
Die mit der Staͤrke gemachten Schriftzuͤge koͤnnen selbst mit
Kautschuk nicht ausgeloͤscht werden.
Spargelbeeren zum Faͤrben benuzt.
Hr. I. Regnault von Moislains, ein Mann, der in der
Faͤrberei ganz fremd ist, kam kuͤrzlich auf die Idee, ob die
schoͤnen rothen Beeren, welche die abgebluͤhten Spargelpflanzen
ansezen, nicht zum Faͤrben zu benuzen seyen. Er zerquetschte daher eine
Quantitaͤt derselben mit der Hand, und gab sie in Wasser, in welchem sich die
schwarzen Kerne zu Boden sezten. Das mit dem Farbstoffe beladene Wasser seihte er
durch ein Tuch, um es hierauf beinahe bis zur Trokenheit einzudampfen, wobei er
einen braͤunlich-schwarzen Ruͤkstand erhielt. Von diesem
Ruͤkstande machte er sich einen Absud, und in diesem Absude kochte er ein
Stuͤk Leinen- und ein Stuͤk Baumwollzeug, welche er beide
vorher mit Alaun gebeizt hatte. Beide Zeuge hatten, nachdem sie mit kaltem Wasser
ausgewaschen, getroknet und in Seifenwasser behandelt worden, eine herrliche und
ganz unverwuͤstliche Nankinfarbe angenommen. Hr. Regnault glaubte die
Faͤrber um so mehr auf seine Versuche aufmerksam machen zu muͤssen,
als die Spargelbeeren bei zwekmaͤßigerer Behandlung vielleicht auch andere
Farben geben koͤnnten. (Aus dem Journal des
connaissances usuelles. Novbr. 1834, S. 256.
Warnung vor einem Betruge des Hrn. Girondot in Paris.
Wenn einem unserer Leser vielleicht eine Broschuͤre zukommen sollte, welche
unter dem Titel: „Extrait du Bulletin de la
Société d'encouragement. Rapport fait par Mr. le Baron
Séguier; au nom du Comité des arts mécaniques, sur les
presses mécaniques de Mr. Girondot,
ingénieur-mécanicien, rue du Val de Grace No.
6“ in Paris erschien, so machen wir denselben aufmerksam, daß
sich Hr. Girondot durch diese Broschuͤre eines
schaͤndlichen Betruges schuldig machte, indem Hr. Baron Séguier nie einen Bericht uͤber seine Pressen erstattete,
und indem der angebliche Bericht lediglich ein mit Veraͤnderung der Namen
veranstalteter Abdruk jenes Berichtes ist, den Hr. Francoeur im Jahre 1832 vor der erwaͤhnten Gesellschaft
uͤber die Pressen des Hrn. Thonnelier erstattete.
Die Gesellschaft hat Hrn. Girondot wegen dieses Betruges
fuͤr immer aus ihrer Mitte ausgeschlossen, und diesen Beschluß in den
Zeitschriften bekannt gemacht.
Literatur.
Handbuch der Technologie oder rationelle Darstellung der
technischen Gewerbe nach den neuesten Ansichten und Erfindungen, von Christoph Bernoulli, Professor in Basel. Zwei Baͤnde mit 7
Steindruktafeln. Basel, in der Schweighauser'schen
Buchhandlung, 1833.
Der durch mehrere ausgezeichnete technische Werke bereits ruͤhmlichst bekannte
Hr. Verfasser hat bei Ausarbeitung dieses Handbuchs nicht den Zwek gehabt, wie Beckmann, Hermbstaͤdt und andere einen bloß zum
Gebrauche bei Vorlesungen berechneten Grundriß zu liefern, sondern eine
gedraͤngte rationelle Darstellung der technischen Gewerbe zur Selbstbelehrung fuͤr wissenschaftlich
gebildete Leser, und seine Aufgabe in dieser Hinsicht auch mit seiner
gewoͤhnlichen Umsicht und Gediegenheit geloͤst. Allgemeine technische
Kenntnisse sind heut zu Tage nicht nur fuͤr alle
Geschaͤftsmaͤnner und Staatsbeamte, sondern uͤberhaupt
fuͤr jeden auf Bildung Anspruch machenden Mann ein Beduͤrfniß) unter
den bis jezt erschienenen Handbuͤchern der Technologie behandelt aber keines
eine so große Anzahl von Fabrikationen wie dasjenige des Hrn. Prof. Bernoulli; wegen des klaren und faßlichen Vortrages und
der sorgfaͤltigen Benuzung der neuesten Literatur eignet es sich eben so sehr
zur belehrenden Lectuͤre fuͤr den Laien, als zum Nachschlagen
fuͤr den Techniker von Fach.
Die Dampfmaschinen. Ein
populaͤres Lehrbuch der Geschichte ihrer Erfindung und Beschreibung ihrer
allmaͤhlichen Vervollkommnung bis auf den jezigen Standpunkt; unter steter
Anwendung auf technischen Gewerbsbetrieb, Schifffahrt, Eisenbahnen und
Chausseefahrten etc. Groͤßten Theils nach englischen Quellen und dem
Lehrbuche von Dr. Dionysius Lardner. 4te Auflage, mit Zusaͤzen fuͤr Deutschland
bearbeitet von Dr. C. H. Schmidt. Ein Band 8. (467 Seiten) mit 12 gestochenen
Quartblaͤttern.
Wir haben in den Miszellen unseres Journals schon oͤfters von den einzelne
Industriezweige behandelnden populaͤren Schriften des Dr. Lardner gesprochen, welche die sogenannte Cabinet Cyclopaedia desselben ausmachen. „Es gibt zwei Classen
von Personen, sagt Dr. Lardner, deren Aufmerksamkeit
durch eine Schrift vom Inhalt der obigen in Anspruch genommen wird. Die eine
besteht aus solchen Individuen, welche vermoͤge ihres Gewerbes oder ihrer
Profession sich fuͤr Mechanik interessiren und gewisser Maßen
genoͤthigt sind, uͤber den Gegenstand dieser Schrift sich
belehrende Auskunft zu verschaffen, auch sie auf eine solche Weise und in einem
solchen Umfange zu erhalten streben, daß sie daraus fuͤr ihr
Geschaͤft praktischen Nuzen ziehen koͤnnenFuͤr diese Classe von Lesern
verdienen besonders Bernoulli's
Dampfmaschinenlehre und das auf Kosten der koͤnigl. preuß.
Regierung herausgegebene, von Hrn. Fabrikencommissionsrath Severin ausgearbeitete Werk uͤber
diesen Gegenstand empfohlen zu werden.; die andere und zahlreichere Classe ist derjenige Theil
des Publikums im Allgemeinen, welcher sich dem Studium dieses Gegenstandes mehr
aus Wahl, als aus Nothwendigkeit widmet und theils durch das Interesse der Sache
selbst, theils durch den Genuß, den die vorkommenden Beispiele von Scharfsinn
gewahren, dazu bestimmen laͤßt; hauptsaͤchlich fuͤr leztere Classe ist nun die vorliegende
Schrift bestimmt.“ Die Uebersezung dieser Schrift des Dr. Lardner kann allerdings nur eine gelungene genannt
werden, und der ungemein billige Preis von 2 fl. 24. kr. rhein. wird vielleicht dazu
beitragen, die Dampfmaschinenlehre in Deutschland mehr zu verbreiten.