Titel: | Verbesserte Methode Bausteine mit Hülfe einer durch Dampf, Wind, Pferde oder Wasser betriebene Maschine zu behauen, wodurch bedeutend an Handarbeit erspart wird, und worauf sich John Milne, Architect von Edinburgh, am 15. September 1829 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 53, Jahrgang 1834, Nr. XLVI., S. 290 |
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XLVI.
Verbesserte Methode Bausteine mit Huͤlfe
einer durch Dampf, Wind, Pferde oder Wasser betriebene Maschine zu behauen, wodurch
bedeutend an Handarbeit erspart wird, und worauf sich John Milne, Architect von
Edinburgh, am 15. September
1829 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Junius 1834.
Supplement, S. 202.
Verbesserte Methode, Bausteine durch Maschinen zu
bebauen.
Eine Maschine zum Behauen und Zurichten der Steine, an welcher das behauende
Instrument an einem herabfallenden Hebel, der wie ein Schlaghammer in Bewegung
gesezt wurde, angebracht war, und an welcher die Steine auf einem beweglichen Wagen
befestigt wurden, bildete schon im Jahre 1824 den Gegenstand eines Patentes, welches
damals Hr. Alexander Dallas loͤste.Siehe Polyt. Journal Bd. XVII. S.
461.A. d. R. Die Erfindung Milne's betrifft nun denselben
Zwek; die behauenden Instrumente, deren hier mehrere sind, sind jedoch bei der neuen
Maschine an dem Umfange einer kreisenden Trommel angebracht, waͤhrend der
Stein auf einem verschiebbaren Rahmen der Laͤnge nach unter die kreisende
Trommel gebracht wird.
Der Patenttraͤger bringt eine Trommel von 18 bis 36 Zoll im Durchmesser und
von 18 bis 48 Zoll Laͤnge in Vorschlag. Am Umfange dieser Trommel sind die
behauenden Instrumente, die Haken, Meißel, Krummhauen etc. in mehreren Reihen,
welche spiralfoͤrmig wie eine Schraube um den Umfang der Trommel laufen,
angebracht, so daß jedes einzelne Instrument hinter einander auf verschiedene Theile
des Steines wirkt.
Der Stein, welcher behauen oder zugerichtet werden soll, wird in rohem Zustande mit
Klammern auf dem verschiebbaren Wagen befestigt; und so wie sich die Trommel
umdreht, bewegt sich auch der Wagen langsam, so daß die Spizen der Meißel oder Hauen
also auf den Stein treffen, und kleine Stuͤke davon abschlagen. Wenn der
Stein ein Mal durch die Trommel gegangen, so wird er auf seinem Wagen wieder
zuruͤkgeschoben, und nachdem das Gestell des Wagens mit dem Steine mittelst
eines Zahnstangensegmentes und eines Getriebes um eine geringe Streke emporgehoben,
wird der Wagen dann neuerdings wieder unter die Trommel bewegt. Diese Operation wird
mit gehoͤriger Veraͤnderung der Stellung des Steines so oft
wiederholt, bis die Flaͤchen des lezteren die verlangte Form angenommen
haben.
Die kreisende Trommel soll dem Patenttraͤger gemaͤß durch ein
Raͤderwerk, welches mit einer Dampfmaschine oder irgend einer anderen
Triebkraft in Verbindung steht, in Bewegung gesezt werden. Die fortschreitende
Bewegung des Wagens, auf welchem sich der Stein befindet, kann entweder mit der Hand
oder dadurch hervorgebracht werden, daß man auf gehoͤrige Weise die Bewegung
der Trommel auch auf ihn fortpflanzt. Daß man dem Wagen hiebei, je nachdem man diese
oder jene Raͤder anwendet, verschiedene Geschwindigkeiten geben kann, erhellt
offenbar.
Sollen schraͤg zulaufende Oberflaͤchen auf dem Steine erzeugt werden,
so muß die kreisende Trommel darnach geformt werden; auch muͤssen die
behauenden Instrumente sowohl der Stellung als der Gestalt nach diesen
Oberflaͤchen entsprechen. Auf gleiche Weise koͤnnen auch Furchen und
Fugen ausgehauen werden.