Titel: Verbesserungen an den Gebissen für Pferde und andere Thiere, worauf sich John Surman, Lieutenant und Reitmeister beim 10ten Husarenregimente, von Hounslow Barracks, Middlesex, am 6. Jul. 1830 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 51, Jahrgang 1834, Nr. XXI., S. 111
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XXI. Verbesserungen an den Gebissen fuͤr Pferde und andere Thiere, worauf sich John Surman, Lieutenant und Reitmeister beim 10ten Husarenregimente, von Hounslow Barracks, Middlesex, am 6. Jul. 1830 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. November 1822, S. 204. Mit Abbildungen auf Tab. II. Surman, Verbesserungen an den Gebissen fuͤr Pferde etc. Die Verbesserungen des Patenttraͤgers beziehen sich auf die Kinnketten und die Mundstuͤke an den Gebissen fuͤr Pferde und andere Thiere. Die Verbesserungen an den Kinnketten sind von zweierlei Art; die erste bezieht sich auf die sogenannte Mameluken-Kinnkette (Mameluke-curb), und besteht darin, daß der Patenttraͤger diese Art von Kinnkette durch eine Art von Angelgewind mit den Wangen- oder Seitenstuͤken des Gebisses verbindet, so daß die Kinnkette etwas Spielraum hat, und sich der Bewegung des Gebisses anpassen kann, ohne auf das Pferd einzuwirken. Der Grad dieser Bewegung wird durch Schultern beherrscht, die an der Kinnkette angebracht sind, und die mit den Wangen der Gebisse in Beruͤhrung kommen, wenn die Zuͤgel angezogen werden, und wenn die Kinnkette auf das Pferd einwirken soll. In Fig. 52 sieht man ein mit diesen Verbesserungen ausgestattetes Gebiß; aa sind dessen Wangen oder Seitenstuͤke; bb ist die Mamelukenbiegung oder die Kinnkette, die durch Gewinde bei cc mit den Wangen in Verbindung steht; dd sind die Schultern oder Vorspruͤnge, die beim Anziehen der Zuͤgel mit der unteren Seite der Wangen in Beruͤhrung kommen, so daß die Kinnkette auf die Kinnladen des Pferdes einwirkt, und dieselbe Wirkung wie die Mameluken-Kinnkette hervorbringt. Die zweite. Erfindung des Patenttraͤgers besteht dann, daß er an den Enden der gewoͤhnlichen Kinnkette oder der Mamelukenbiegung zum Behufe der Regulirung des Drukes oder der Wirkung derselben auf das Pferd Federn anbringt, die auch dazu dienen die Kinnkette wieder in ihre fruͤhere Stellung zuruͤkzufuͤhren, wenn sie nicht in Thaͤtigkeit ist. Diese Federn sind in kleinen, an den Enden der Kinnketten angebrachten Buͤchsen oder Gehaͤusen enthalten, und durch sie geht ein Staͤbchen, an dessen Ende sich ein Knopf befindet, der auf die untere Seite der Feder einwirkt. Das andere Ende dieses Staͤbchens ist an den Wangen des Gebisses befestigt, und vermittelt auf diese Weise die Verbindung zwischen der Kinnkette oder der Biegung und den Wangen. Man sieht diese Vorrichtung in Fig. 53 abgebildet. aa sind hier die Wangen des Gebisses; b ist die Kinnkette oder die Biegung; dd sind die Buͤchsen oder Gehaͤuse, in denen sich die Spiralfedern befinden; ee sind die Staͤbchen, welche in einem Loche in dem Scheitel der Buͤchsen befestigt, und unten mit einem Knopfe versehen sind, der auf den unteren Theil der in den Buͤchsen enthaltenen Federn wirkt. Die oberen Enden der Staͤbchen stehen durch Gewinde mit den Wangen des Gebisses in Verbindung. Wenn die Zuͤgel angezogen werden, so kommt die Kinnkette in Thaͤtigkeit, und dadurch werden die Staͤbchen, indem die Federn nachgeben, eine kurze Streke weit aus den Buͤchsen herausgezogen werden, so daß die Kinnkette allmaͤhlich und nicht mit einem Male und ploͤzlich, wie dieß an den gewoͤhnlichen Kinnketten der Fall ist, ihre volle Wirkung auf das Pferd ausuͤbt. Werden die Zuͤgel nachgelassen, so wird die Kinnkette oder Biegung durch die Federn wieder in ihre fruͤhere Stellung zuruͤkgefuͤhrt werden. Die Verbesserungen an den Mundstuͤken bestehen darin, daß sie der Patenttraͤger so verfertigt, daß sie sich um Zapfen, die sich an ihren Enden befinden, drehen koͤnnen. Diese Zapfen gehen naͤmlich durch Loͤcher, die sich zu deren Aufnahme in den Wangen des Gebisses befinden, und werden durch Schraubenmuttern, Halsringe oder auf irgend andere Weise in denselben festgehalten. Uebrigens kann man die Einrichtung auch so treffen, daß sich die Mundstuͤke um eine durch sie gehende Achse drehen. Fig. 54 zeigt ein Mundstuͤk mit Zapfen, die durch die Wangen des Gebisses gehen. Fig. 55 ist ein anderes, auf gleiche Weise anbringbares Mundstuͤk. Fig. 56 endlich ist ein Mundstuͤk, dessen Enden hohle Roͤhren bilden, durch welche Achsen gehen, die durch eine Vernietung oder auf eine andere Weise in den Wangen festgemacht sind.

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