Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 51, Jahrgang 1834, Nr. XIII., S. 68 |
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XIII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 23. Novbr. bis 28. Decbr. 1833 in England
ertheilten Patente.
Dem Henry Hardingham
Leggett, Gentleman zu Fulham, in der
Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Kunst mit Farben zu
druken. Dd. 23.
Nov. 1835.
Dem Thomas Parsons,
Gentleman zu Newport, in der Grafschaft Salop: auf gewisse Verbesserungen an
Schloͤssern. Dd. 3 Dec. 1833.
Dem John Hall,
Zukerraffinirer zu Breezes Hill, Ratcliffe Highway, in
der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Filtern fuͤr
Zuker und andere Fluͤssigkeiten. Dd. 6. Dec. 1833.
Dem Joshua
Wordsworth, Maschinenmacher zu Leeds, in der
Grafschaft York: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum
Hecheln des Flachses, Hanfes und anderer Faserstoffe. Dd. 6. Dec. 1833.
Dem Ernst Wolff,
Kaufmann, ehemals zu Leeds in der Grafschaft York jezt am
Stamford Hill, in der Grafschaft Middlesex: auf ein Verfahren die Oefen ohne
Anwendung eines Geblaͤses mit erhizter Luft zu speisen. Ihm von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Dec. 1833.
Dem John Wisker,
Toͤpfer in Vauxhall, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an den
Apparaten zum Schleifen von Stoͤpseln oder Dekeln fuͤr
Kruͤge, Flaschen und andere Gefaͤße, die aus Porzellan, Steingut
oder Thon verfertigt sind. Dd. 11. Dec. 1833.
Dem John Baptiste Constantine
Forassa, Gentleman zu Newington Causeway, in der Grafschaft
Surrey; Paul Isaac Muston, Kaufmann zu Austin Friars,
in der City von London, und
Henry Walker
Wood, Kaufmann ebendaselbst: auf Verbesserungen in der
Fabrikation von Bleiweiß oder kohlensaurem Blei. Dd.
11. Dec. 1833.
Dem Thomas Affleck,
Kaufmann in der Stadt Dumfries, Grafschaft Dumfries in Schottland: auf gewisse
Verbesserungen in dem Verfahren oder der Maschinerie beim Ausgraben der
Flußbette und beim Wegschaffen der Sandbaͤnke behufs der Schifffahrt. Dd. 11. Dec.
1833.
Dem Riley Carr,
Fabrikant zu Sheffield, in der Grafschaft York: auf
gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Scheeren und Appretiren der
Tuͤcher. Dd. 11. Dec. 1833.
Dem Robert Stephenson
jun., mechanischem Ingenieur, Saint Mary's Cottage,
Devonshire Hill, Hampstead, in der Grafschaft Middlesex: auf ein Verfahren die
eisernen Schienen der Kanteneisenbahnen zu schuͤzen. Dd. 11. Dec.
1833.
Dem Samuel Willman
Wright, in London Road, Pfarrei St. George's,
Southwark, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse
Verbesserungen in der Verbindung und Anordnung der Maschinerien oder Apparate,
wodurch gewisse bekannte Agentien zur Krafterzeugung angewandt werden
koͤnnen. Dd. 16. Dec. 1833.
Dem Thomas Sunderland
Esq., zu Blackheath, in der Grafschaft Kent: auf gewisse
Verbesserungen im Forttreiben der Boote. Dd. 19. Dec. 1833.
Dem Charles Chubb,
Verfertiger von Patent-Sicherheitsschloͤssern, in St. Pauls Church
Yard, in der City von London, und
Ebenezer Hunter,
Schlosser an Wolverhampton, Grafschaft Stafford: auf gewisse Verbesserungen an
Schloͤssern. Dd. 20. Dec. 1833.
Dem David Rowland,
Mechaniker, No. 68, Crawford Street, Pfarrei St. Marylebone, Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung in der Verfertigung von
Sextanten, Quadranten, Zirkeln und anderen Instrumenten. Dd. 20. Dec. 1833.
Dem Louis Quaintin,
Chaisenfabrikant, Subloniero Hotel, Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen in der Einrichtung der Wagen. Dd.
20. Dec. 1833.
Dem James Hamilton,
mechanischem Ingenieur in Threadneedle Street, City von London: auf gewisse Verbesserungen an
der Maschinerie zum Saͤgen, Bohren und Zurichten des Holzes zu
mannigfaltigen Zweken. Dd. 20. Dec. 1833.
Dem Thomas, Grafen
von Dundonald, Regents Park, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen in der Einrichtung der rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 20. Dec.
1833.
Dem Josiah Gilbert
Pierson, am Ludgate Hill, City von London: auf verbesserte Riegel und
Druͤker fuͤr Thuͤren. Dd. 20. Dec. 1833.
Dem John Paul
Newmann, Kaufmann am Cornhill, in der City von London: auf Verbesserungen im Gerben der
Haͤute. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 21. Dec.
1833.
Dem John Howard Kyan
Esq., in Upper Baker Street, Grafschaft Middlesex: auf eine neue Maschinerie,
die zu den gegenwaͤrtigen Zweken der Dampfschifffahrt anwendbar ist, um
die dabei jezt gebraͤuchliche Dampfkraft zu unterstuͤzen und zu
ersezen. Dd. 21.
Dec. 1833.
Dem George Dickenson,
Papiermacher zu Buckland, bei Dower in der Grafschaft Kent: auf eine
Verbesserung in der Papierfabrikation. Dd. 21. Dec. 1833.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Januar 1834. S. 60.)
Verzeichniß der vom 15. bis 25. Januar 1820 in England
ertheilten und jezt verfallenen Patente.
Des Francis Fox
jun., Med. Dr. in Derby:
auf ein Verfahren das Abfeuern der Feuergewehre und Geschuͤze aller Art
zu erleichtern und sicher zu machen. Dd. 15. Jan. 1820.
Des John Leberecht
Steinhauser, Kuͤnstler, Moffat Terrace, City Road,
Middlesex: auf eine Verbesserung an tragbaren Lampen zu mannigfaltigen Zweken.
Dd. 15. Jan.
1820. (Beschrieben im Repertory, zweite
Reihe, Bd. XXXVIII., S. 1.)
Des John Oldham Esq.,
South Cumberland Street, Dublin: auf eine weitere
Verbesserung seines fruͤheren Patentes dd.
10. Oct. 1817, betreffend ein
verbessertes Verfahren Schiffe und andere Fahrzeuge auf Seen, Fluͤssen
und Canaͤlen durch Dampfkraft vorwaͤrts zu treiben. Dd. 15. Jan.
1820.
Des Joseph Main,
Gentleman, im Bagnio Court, Newgate Street, London: auf ein Verfahren Wolle, Baumwolle, Seide, Flachs und
alle anderen Faserstoffe vorzubereiten und zu spinnen. Dd. 15. Jan. 1820.
(Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLII.
S. 68.)
Des James Thom,
Klaviermachers in Wells Street, St. Marylebone, Middlesex, und William Allen,
Klaviermachers in Castle Street, in derselben Pfarrei: auf eine Verbesserung an
Klavieren. Dd. 15.
Jan. 1820.
Des Marc Isambard
Brunel, Mechanikers in Chelsea, Middlesex:
auf Verbesserungen in der Verfertigung von Stereotypenplatten. Dd. 25. Jan.
1820.
Des Phillips Loudon
jun., praktischen Chemikers in Cannon Street,
London: auf ein Verfahren den
widrigen Dampf, welcher aus erhizten vegetabilischen oder thierischen Stoffen
aufsteigt, zu zerstoͤren. Dd. 25. Jan. 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLII. S. 132.)
Des Daniel Treadwell,
Mechanikers im Newman's Court, Cornhill, London: auf Verbesserungen in der Einrichtung von
Drukerpressen. Dd. 25. Jan. 1820.
Des John Moody,
Gentleman zu Margate, Kent: auf ein Tintenfaß, welches kohlige und extractive
Stoffe in trokenem Zustande enthaͤlt, die auf bloßen Zusaz von Wasser
Tinte liefern. Dd. 25. Jan. 1820.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jan.
1834, S. 60.)
Eine neue Dampfwagen-Compagnie fuͤr
gewoͤhnliche Straßen.
Das Repertory of Patent-Inventions, Dec. 1833, S.
369, enthaͤlt eine Anzeige einer neuen Gesellschaft zur Einfuͤhrung
der Dampfwagenfahrt auf den Landstraßen, die sich unter dem Namen der London, Holyhead and Liverpool Steam Coach and Read
Company zu London gebildet hat, und auf welche nun die Aufmerksamkeit aller
Mechaniker gerichtet ist. Die Gesellschaft verspricht ein guͤnstigeres
Resultat, als alle uͤbrigen, theils weil sie Maͤnner wie Thomas Telford Esq. und John Macnall
Esq. als ihre Ingenieure gewaͤhlt hat, theils weil sie sichs zur Aufgabe
machen will, die Straße, auf der ihre Dampfwagen fahren sollen, bestaͤndig in
einem solchen Zustande zu erhalten, wie er erforderlich ist, wenn die Fahrten einen
guten Fortgang haben sollen. Die Gesellschaft ist der Ueberzeugung, daß die
Dampffahrt auf den Landstraßen vollkommen und mit Vortheil moͤglich und thunlich sey, und daß
die wenigen Hindernisse, die ihr noch im Wege stehen, in den Haͤnden von
tuͤchtigen Praktikern bald verschwinden duͤrften. Sie hat unter den
vielen Dampfwagen, die man im Laufe der lezten Jahre in England erscheinen sah, ihr
Augenmerk hauptsaͤchlich auf jenen des Sir Charles Dance geworfen, der sich durch seine fruͤheren Fahrten von London
nach Cheltenham, und durch seine neueste Fahrt von London nach Brighton
beruͤhmt gemacht. Sie ersuchte daher den ehrenwerthen Sir Charles mit seinem Dampfwagen eine neue Probefahrt von
London nach Birmingham anzustellen, der er sich auch unterzog, obwohl er der
Gesellschaft vorgestellt haben soll, daß diese Fahrt hoͤchstens das Princip
seines Wagens als tauglich bewaͤhren, wegen der geringen Kraft des Wagens,
des schlechten Zustandes der Straßen und des Wagens selbst aber keineswegs zu einem
ganz guͤnstigen Resultate fuͤhren duͤrfte. Ueber diese Fahrt
nun, uͤber welche sich das Mechanics' Magazine,
wie es scheint mit einiger Parteilichkeit, lustig macht, enthaͤlt das Repertory folgenden Bericht, gegen den sich nichts
einwenden laͤßt, da er von den HH. Thomas Telford,
John Rickman, C. W. Pasley,
Bryan Donkin, Timothy Bramah,
John Thomas, Josua Field, John
Macneill, Alexander Gordon, Wm. Carpmael, I. Simpson unterzeichnet ist.
Der Dampfwagen mit dem Wasser, den Kohks
und dreiPersonen wog
3 Tonnen
5 Cntr.
Das Gewicht des dem Dampfwagen
angehaͤngten Omnibusbetrug
1 –
0 –
Das Gewicht der Passagiere, ihres
Gepaͤkes und einigerKohkssaͤke belief sich auf
1 –
15 –
–––––––––––––––
Totalgewicht
6 Tonnen
0 Cntr.
Die Triebkraft bestand aus einer Dampfmaschine mit zwei Cylindern von 7 Zollen im
Durchmesser und 16 Zollen Kolbenhub. Der Druk des Dampfes auf die Roͤhren, in
denen der Dampf erzeugt wurde, wurde nicht hoͤher als auf 100 Pfd. auf den
Quadratzoll getrieben.
Mit diesem Zuge fuhr die Gesellschaft am 4. Novbr. von Gray's Inn Road ab. Nach einer
Fahrt von beilaͤufig 6 Meilen zeigte sich aber, daß eine der Roͤhren,
aus denen der Kessel bestand, so viel Wasser aussikern ließ, daß sie durchaus
reparirt werden mußte. Auch war es offenbar, daß die Maschine nicht stark genug war,
um eine so bedeutende Last mit einer etwas bedeutenden Geschwindigkeit auf einer
nicht sehr festen, durch mehrtaͤgigen Regen erweichten, und hier und da
frisch beschuͤtteten Landstraße fortzuschaffen. Aller dieser Hindernisse
ungeachtet langte der Zug jedoch gluͤklich zu Stoney Stratford an, welches 52
1/2 Meilen von London entfernt ist. Die Geschwindigkeit der Fahrt betrug im
Durchschnitte und nach Abzug der zum Anhalten verwandten Zeit 7 engl. Meilen in der
Stunde. Die oben erwaͤhnten Mechaniker erklaͤrten nach reiflicher
Erwaͤgung aller der Umstaͤnde und Resultate dieser Fahrt, haß sie
vollkommen uͤberzeugt seyen, daß ein gut gebauter Wagen von groͤßerer
Kraft die Fahrt von London nach Birmingham mit einer Geschwindigkeit, die mit
Pferden nicht erreichbar waͤre, und die uͤberhaupt bloß wegen der
Sicherheit eine Beschraͤnkung erfuͤhre, zuruͤklegen
koͤnne. Sie erklaͤrten sich ferner fuͤr uͤberzeugt, daß
ein Unternehmen dieser Art zum Vortheile des Publicums und der Unternehmer ausfallen
muͤsse, besonders wenn ein Theil der Landstraße immer in einem fuͤr
die Dampfwagenfahrt tauglichen Zustande unterhalten wuͤrde, was sehr leicht
geschehen koͤnnte.
Ob die Gesellschaft hiernach weitere Verbindungen mit Sir Charles Dance einging, ist nicht bekannt; nur so viel erhellt aus
dem Morning Herald, daß dessen Wagen gegenwaͤrtig
wieder von Wellington Street aus regelmaͤßig seine Fahrten vollbringt, und
zwar mit einer Geschwindigkeit von 10 Meilen per
Stunde.
Eine neue kreisende Dampfmaschine.
Das Mechanics' Magazine, No. 532, macht eine neue, von
einem Hrn. S. D. in Vorschlag gebrachte Dampfmaschine mit kreisender oder
Radbewegung und ohne Ventile bekannt. Hr. Murdoch (Mechanics' Magazine, No. 535) findet diese Maschine zwar
neu und sehr sinnreich, in der Praxis aber nicht ausfuͤhrbar, ohne daß einige
wesentliche Verbesserungen daran angebracht werden. Der Holzschnitt, welchen das Mechanics' Magazine der Beschreibung dieser Maschine beifuͤgt, ist
jedoch so unvollkommen und so undeutlich, daß wir uns damit begnuͤgen
muͤssen, unsere Leser auf diese Erfindung aufmerksam gemacht zu haben.
Die Liverpool-Birmingham-Eisenbahn,
oder die sogenannte große Verbindungs-Eisenbahn (Great function Railway), hat bereits sehr große
Fortschritte gemacht; besonders weit ist schon der zwischen Kneetsford und Mere
gelegene Theil gediehen. Die Directoren des Baues haben kuͤrzlich die
Lieferung von Baumaterial zur Errichtung eines großen Viaducts, der in der Stadt
Dutton uͤber den Fluß Weaver fuͤhren soll, ausgeschrieben. Dieser
Viaduct soll 18 Bogen erhalten, von denen jeder 60 Fuß Spannung, und eine
Hoͤhe von 60 Fuß haben wuͤrde, so daß der bisher so beruͤhmte
Viaduct von Sankey im Vergleiche mit diesem neuen weit groͤßeren Baue
unbedeutend werden wuͤrde. – Man hat den Directoren vorgeschlagen, die
Bahn nach dem undulirenden Principe des Hrn. Badnall zu
erbauen; sie sind jedoch nicht darauf eingegangen. (Mechanics' Magazine, No. 539.)
Ueber ein durch die Fuͤße des Fahrenden betriebenes
Fuhrwerk.
In den Straßen von Chelmsford ließ sich kuͤrzlich ein Individuum von Romsford
sehen, welches in einem angeblich von ihm erfundenen und von ihm selbst in Bewegung
gesezten Waͤgelchen herumfuhr. Dieses Fuhrwerk hat drei Raͤder, von
denen das vordere zur Leitung oder Steuerung dient. Die Triebkraft wird durch die
Fuͤße des Fahrenden erzeugt, indem dieselben auf zwei mit der Achse der
hinteren Raͤder in Verbindung stehenden Brettchen oder Tretschaͤmel
wirken. An der rechten Seite ist ein Rad angebracht, welches mit der Hand in
Bewegung gesezt wird, und wodurch die Kraft verstaͤrkt werden kann, wenn es
sich um das Hinauffahren eines Huͤgels handelt. Wir haben dergleichen
pedomotive Wagen (pedomotive Carriages) schon mehrere
erscheinen und wieder aufgeben sehen; der gegenwaͤrtige scheint uns aber
deßwegen merkwuͤrdig, weil der Verfertiger versichert, mit Leichtigkeit 7
engl. Meilen in der Stunde damit zuruͤklegen zu koͤnnen, und weil
dessen Bau so einfach ist, daß der Erfinder ihn fuͤr 40 Schill. (24 fl.) zum
Verkaufe anbietet. Der Erfinder will jezt ein solches Waͤgelchen bauen, in
welchem er auch seine Frau mit sich fuͤhren kann, ohne daß dieselbe mit ihren
Beinen oder Armen mitzuhelfen brauchte. (Mechanics' Magazine,
No. 537. Wir sahen diesen Herbst auch in einer benachbarten Hauptstadt
einen solchen pedomotiven Wagen herumkutschiren, bei welchem jedoch die
Fußbewegungen ziemlich anstrengend schienen, und dessen Maschinerie jedenfalls sehr
unvollstaͤndig gebaut war, weil man sie auf eine bedeutende Entfernung hin
knarren und schnurren hoͤrte).
Schiffe aus Eisenblech.
Die HH. Thomas Vernon u. Comp.
zu Liverpool haben neuerdings wieder ein Boot, eine sogenannte Gig, aus Eisenblech
erbaut, welches zur Canalschifffahrt zwischen Preston und Kendal bestimmt ist, und
alle fruͤheren an Zwekmaͤßigkeit uͤbertreffen soll. Es ist 34
Fuß lang, 5 Fuß 6 Zoll breit, 2 Fuß tief, und wiegt dabei nicht mehr als 23 Centner!
Es ist fuͤr 80 Passagiere berechnet, und wird, selbst wenn es mit den
fuͤr sie noͤthigen Kajuͤten und anderen Bequemlichkeiten
ausgestattet seyn wird, nicht uͤber 32 Centner schwer seyn. (Aus dem Liverpool Chronicle im Mechanics'
Magazine, No. 540.)
Ueber den Druk des Oceans in verschiedenen Tiefen.
Hr. Thomas Beverley gibt im Nautical Magazine folgende interessante Notizen uͤber den Druk der
See in verschiedenen Tiefen, die uns jedoch noch weiterer Bestaͤtigung zu
beduͤrfen scheinen. Es war mir schon oft aufgefallen, sagt Hr. Beverley naͤmlich, daß die Harpunen, wenn man sie
aus frisch erlegten Wallfischen zieht, weit schwerer, als gewoͤhnlich sind.
Man muß sie daher, wenn man sie wieder brauchen will, einige Tage lang in der Naͤhe eines
tuͤchtigen Feuers aufhaͤngen, und selbst dann bleiben sie noch
schwerer, als sie anfangs waren. Ich achtete nicht sehr auf diese Erscheinung, bis
meine Aufmerksamkeit im Jahre 1820 neuerdings auf diesen Gegenstand gelenkt wurde,
indem ein Harpunenschaft, der dicht an der Scheide abbrach, und der aus Fichtenholz
bestand, in die See fiel, und sogleich wie ein Stein untersank. Ich untersuchte
daher mehrere Harpunenschafte, welche die Wallfische mit sich auf den Grund der See
hinabgenommen hatten, schnitt dieselben durch, und fand sie bis in das Innerste und
bis in jede Pore so mit Salzwasser durchdrungen, als wenn sie eine Ewigkeit am Boden
der See gelegen waͤren. Einige derselben hatten an einigen Stellen
Spruͤnge bekommen; alle waren sie aber an ihrer Oberflaͤche mit einem
Schaume aus kleinen Luftblaͤchen uͤberzogen, und dieser Schaum erhielt
sich sogar einige Zeit lang an der Luft. Dieß veranlaßte mich zu einigen weiteren
Versuchen. Ich verkorkte und versiegelte eine leere Quartflasche, und versenkte sie
100 Faden tief in die See; als sie wieder emporgezogen worden, befand sich der Kork
innerhalb der Flasche. Ich nahm dann einen Kork, der fuͤr die Flasche zu groß
war, trieb diesen mit einem Hammer so weit in den Hals der Flasche ein, als es ohne
Gefahr denselben zu zersprengen geschehen konnte, und versenkte die Flasche
neuerdings 100 Faden tief. Auch dieser Kork wurde hierbei in die Flasche
hineingetrieben, und wahrscheinlich wuͤrde der Hals zersprungen seyn, wenn
der Kork groͤßeren Widerstand geleistet haͤtte. So sonderbar dieß
scheinen mag, so wird man doch noch mehr von dem Druke uͤberrascht seyn, den
jeder Koͤrper beim Untertauchen unter eine so große Saͤule erleiden
muß, – ein Druk, dem kaum irgend eine Hoͤhle zu widerstehen im Stande
ist. Der Druk auf die Flasche, deren Oberflaͤche 85,215 Quadratzoll hatte,
betraͤgt naͤmlich angestellten Berechnungen gemaͤß, in einer
Tiefe von 100 Faden 10 Tonnen 9 Cntr. 13 Pfd., und jener auf den Kork 15 Steine 6
Pfd. 3 Unzen; in einer Tiefe von 900 Faden oder 5400 Fuß wird der Druk auf den
Quadratzoll also (5400 + 34) 1000 Unzen = 5434000 Unz. oder 151 Tonnen 12 Cntr. 13
Pfd. betragen. (Aus dem London Journal of Arts. November
1833, S. 220.)
Notiz uͤber einen merkwuͤrdigen artesischen
Brunnen in der Naͤhe von Perpignan.
Hr. Vicomte Hèricart de Thury verlas in einer der
lezten Septembersizungen der Société
d'encouragement zu Paris einen Brief des Hrn. Jaubert
de Passa, in welchem sich eine merkwuͤrdige Notiz uͤber einen
kuͤrzlich gebohrten artesischen Brunnen befindet. Dieser Brunnen wurde
naͤmlich in der Gemeinde von Bages, 2 Stunden suͤdwestlich von
Perpignan auf Kosten des Hrn. Durand gebohrt; die
Bohrarbeiten wurden von Hrn. Fabre zu Perpignan geleitet.
Man bohrte anfangs 80 Fuß tief; der Bohrer drang, nachdem er durch mehrere
abwechselnde Schichten Mergel und Thon gesezt, durch eine 3 Fuß dike Schichte eines
sehr sandigen Mergels, wo dann ein nicht sehr reicher Strahl eines klaren Wassers
zum Vorscheine kam. Dieses Wasser, welches zwar einen eigenen Geschmak besaß, aber
dennoch als Trinkwasser brauchbar war, hatte eine Temperatur von 14,5° R.,
und erhob sich 3–4 Fuß uͤber die Erde. Bei einem zweiten, in einer
Entfernung von 6 Fuß angestellten Bohrversuche kam man in derselben Tiefe
gleichfalls auf springendes Wasser. Durch die Eroͤffnung dieses Bohrloches
nahm jedoch der Wasserstrahl des ersteren ab; ja beide Bohrloͤcher zusammen
lieferten nicht ein Mal so viel Wasser, als fruͤher das erste Bohrloch allein
emportrieb. Man fuhr daher in dem zweiten Bohrloche zu arbeiten fort, und hier
begann die Sonde, nachdem sie bis in eine Tiefe von 145 Fuß eingedrungen war, von
selbst einzusinken. Die Sonde wurde nun schnell zuruͤkgezogen, und sogleich
sprang 5 Fuß hoch ein Wasserstrahl empor, der durch seine Menge und seine Kraft alle
Anwesenden in Staunen versezte, und der von dem Augenblike seines Erscheinens an
durch kein Hinderniß zuruͤkgehalten werden konnte. Man hat zwar bis jezt noch
keine directen Versuche uͤber die Hoͤhe, auf welche hier das Wasser
steigen kann, angestellt; allein gewiß duͤrfte es nicht zu viel gesagt seyn,
wenn man diese Hoͤhe auf 50 Fuß angibt. Seit dem 28. Aug. 1833 behielt nun
dieser Wasserstrahl immer gleiche Hoͤhe und Staͤrke, ja es scheint
sogar, daß das Volumen des ausstroͤmenden Wassers seit seinem ersten
Erscheinen zugenommen
habe. Es bildet gleich beim Austritte aus der Erde ein Baͤchlein von 63
Centimeter Breite und 1 Decimeter Tiefe. Das Wasser durchlaͤuft in einer
Minute 32 Meter; dieß gibt also fuͤr die Minute beinahe 2000 Liter, und
fuͤr den ganzen Tag beilaͤufig 2880 Kubikmeter Wasser. Ein bleiernes
Gewicht von 8 Pfunden wird, wenn man es an einer Schnur in das Bohrloch bringt,
schnell wieder aus demselben herausgeworfen. Das Wasser hatte anfangs einen
eigenthuͤmlichen Geschmak, der es jedoch nicht untrinkbar machte; jezt ist es
sehr klar und rein und nur etwas fader, als das gewoͤhnliche Quellwasser.
Seine Temperatur betraͤgt 15° R. Die ganze Ausgabe fuͤr das
Bohren beider Bohrloͤcher belief sich nicht hoͤher, als auf 263
Franken. (Aus dem Bulletin de la Société
d'encouragement. September 1833, S. 328.)
Ueber Hrn. Symington's Maschinen.
Das Mechanics' Magazine, No. 524, enthaͤlt eine
Abbildung und Beschreibung der sogenannten atmosphaͤrischen Maschine (atmospheric engine), welche der selige Symington im Jahre 1784 erfand, und welche mehr leistete
als die ersten Watt'schen Dampfmaschinen. In No. 536 laͤßt es hierauf eine Abbildung und
Beschreibung der Hebe-Dampfmaschine desselben Erfinders folgen, so wie ihm
dieselbe von dessen Nachkommen, Hrn. William Symington,
mitgetheilt wurde. Wer sich mit Geschichte der Erfindungen beschaͤftigt, wird
in diesen beiden Artikeln sehr schaͤzbare Documente finden, die wir zum
Nachlesen empfehlen.
Vorschlag zu einigen Verbesserungen an den
Loͤschapparaten.
Ein Correspondent des Mechanics' Magazine schlaͤgt
in No. 529 dieses Journales einige Verbesserungen an den
Loͤschapparaten und Rettungsrequisiten vor, die im Wesentlichsten in
Folgendem bestehen. Man soll seiner Ansicht nach an den vier Eken der
gewoͤhnlichen Feuersprizen etwas starke Stangen auf solche Weise anbringen,
daß sie aufgestellt und niedergesenkt werden koͤnnen. An diesen Stangen soll
man dann einen starken Zeug oder ein Segeltuch ausspannen, damit Leute, die keinen
anderen Ausweg haben, von den Fenstern herabspringen koͤnnen, ohne
Beschaͤdigungen fuͤrchten zu duͤrfen, oder damit verschiedene
zerbrechliche Dinge von Werth auf diese Weise leichter zu retten sind. Diese Deke
wuͤrde nach seiner Meinung auch der Beschaͤdigung der Sprizenleute und
der Sprizen selbst durch manche von Oben herabfallende Feuerbraͤnde etc.
vorbeugen, und in allen jenen Faͤllen, in welchen Schlaͤuche an dem
Sprizrohre angebracht werden muͤssen, nicht das geringste Hinderniß
verursachen. – Eine weitere seiner Verbesserungen bezieht sich auf die
Feuerleitern, die gewoͤhnlich zu kurz und zu schwer transportabel sind. Er
schlaͤgt daher ein Verfahren vor, welches vor ihm schon oͤfter
empfohlen wurde; d.h. er will die Leitern aus drei Laͤngen zusammengesezt und
so eingerichtet haben, daß sich die drei Stuͤke leicht uͤber einander
schieben und doch auch gehoͤrig feststellen lassen. Er will ferner, daß
dergleichen Leitern auf vierraͤderigen Karren fortgeschafft, und so an diesen
Karren befestigt werden sollen, daß sie sich auf einem in der Mitte des Karrens
angebrachten Staͤnder oder Traͤger gleichsam wie in einem Nußgelenke
bewegen koͤnnen. Man koͤnnte die Leitern auf diese Weise sehr leicht
aufrichten, und ihnen gleich den Fernroͤhren jede beliebige Stellung und
Neigung geben. – Uebrigens dringt auch er auf die Aufstellung von
Feuerwaͤchtern in kleinen Rayons, damit jedes Mal so schnell als
moͤglich Nachricht an die zunaͤchstgelegenen Loͤschanstalten
gelangen koͤnne. Schnelligkeit soll die Seele aller Loͤschanstalten
sehn.
Ueber das Sprachorgan der beruͤhmten Memnon's-Saͤule.
Sir William Gell schreibt in einem Briefe an Hrn. Hamilton, daß ein Hr. Wilkinson durch seine in Aegypten angestellten Untersuchungen entdekt
habe, auf welche Weise die geheimnißvolle und beruͤchtigte Memnon's-Statue einst die mysterioͤsen
Toͤne, die so viel Aufsehen und Staunen erregten, von sich gab. Es soll
naͤmlich in der Brust der Statue ein klingender Stein angebracht seyn, und auf diesen soll ein
in einer verstekten Nische verborgener Priester mit einem Stuͤke Eisen
geklopft haben, wenn man die Statue toͤnen machen wollte. Die Priester waren
also bei diesem Betruge doch noch so decent, daß sie die Statue wenigstens von der
Brust weg sprechen ließen. (Mechanics' Magazine, No.
536.)
Talbot's Methode ein homogenes
und sehr intensives Licht zu erzeugen.
Es handelt sich bei vielen optischen Versuchen oͤfters darum ein vollkommen
homogenes Licht von gehoͤriger Staͤrke und Intensitaͤt zu
erzeugen. Am besten eignet sich wie Hr. Talbot Esq. M. P. im Philosophical
Magazine sagt, zu diesem Behufe das gewoͤhnliche Kochsalz. Man
braucht naͤmlich nur ein Stuͤk Kochsalz auf die Wike einer
Weingeistlampe zu legen, und durch ein Loͤthrohr einen Strom Sauerstoffgas
darauf zu leiten, um ein vollkommen gleichmaͤßiges Licht von hoͤchstem
Glanze zu erhalten. Wendet man statt des Kochsalzes die bekannten Strontian-,
Baryt-, Lithionsalze etc. an, so erhaͤlt man verschieden
gefaͤrbte Flammen.
Verbesserungen an den Regenschirmen.
Ein Correspondent des Mechanics' Magazine richtete in
einem der lezten Blaͤtter dieses Journales eine lange und komische Klage an
die Regenschirmmacher uͤber die kurze Dauer ihrer Fabrikate, und machte dann
am Ende seiner Epistel folgende Vorschlaͤge zu einigen Verbesserungen.
Erstlich soll man die Fischbeinstaͤbchen, deren scharfe Kanten viel zum Ruine
des Ueberzuges beitragen, nicht so scharf vierekig, sondern rund machen. Zweitens
soll man die Enden der Spangen, durch welche der Regenschirm ausgespannt wird, nicht
wie gewoͤhnlich die an den Fischbeinstaͤbchen angebrachten Scheiden
aus Messingblech gabelfoͤrmig umfassen lassen, weil die Enden dieser Gabeln
gewoͤhnlich mit dem Zeuge in Beruͤhrung kommen, und denselben dann
fruͤher oder spaͤter durchbohren. Man soll dafuͤr die Scheiden
nur zur Haͤlfte und nur an der inneren Seite um die Fischbeinstaͤbchen
geben lassen, sie oben und unten durch zwei rings herum gehende Ringe befestigen,
und dann an der inneren Seite dieses Scheidenstuͤkes einen kleinen Vorsprung
anbringen, mit welchem das Ende der Spangen ein Gefuͤge, bilden
muͤßte. Auf diese Weise wuͤrden die Enden der Spangen immer nur mit
der metallenen Scheide, nie aber mit dem Zeuge in Beruͤhrung kommen. Drittens
endlich soll man den Zeug nicht nach der gewoͤhnlichen Methode an den
Fischbeinen befestigen, sondern man soll innen von den Raͤndern der Zwikel,
aus denen der Ueberzug zusammengenaͤht wird, so viel hervorstehen lassen, daß
diese hervorstehenden Raͤnder rings um die Fischbeinstaͤbchen
geschlagen und uͤber denselben zusammengenaͤht werden koͤnnen.
Wir glauben, daß einige dieser Vorschlaͤge allerdings die
Beruͤksichtigung unserer Regenschirmmacher verdienen duͤrften.
Ueber die Bereitung von farbigen Bleistiften nach dem
Verfahren der Bruͤder Joel.
Man nehme, sagen die Bruͤder Joel, zur Verfertigung
der farbigen Bleistifte einerseits Gummilak in Tafeln, Weingeist von 30°,
blauen Thon von Arcueil, und Venetianerterpenthin; andererseits aber: Berlinerblau,
feines Operment, Bleiweiß, hollaͤndischen Zinnober, reinen Carmin. Durch
gehoͤrige Vermengung dieser verschiedenen Faͤrbestoffe kann man dann
die verschiedensten Farben zusammensezen. Um ein Pfund Bleistiftmasse zu bereiten
nehme man:
Gummilak
3 Unzen
Weingeist
2 –
Terpenthin
1 –
Farbematerial
6 –
Thon
4 –
–––––––––
16 Unzen.
Die Farben muͤssen mit Wasser abgerieben, der Gummilak in Weingeist
aufgeloͤst, der Terpenthin am Feuer fluͤssiger gemacht, der Thon
geschlemmt, durch ein
Haarsieb gesiebt und hierauf getroknet werden. Man menge den getrokneten und
gepuͤlverten Thon unter die Gummiaufloͤsung, seze dem Gemenge den
Terpenthin und die Farben zu, und bringe dann das Ganze in eine Beutelmuͤhle,
oder reibe es wenigstens eine Stunde lang ab, um es hierauf so lange der Luft
auszusezen, bis die Masse die Consistenz eines diken Teiges erhaͤlt. Diesen
Teig bringe man in eine Presse, deren Einrichtung den Vermicelli- oder
Macaronipressen aͤhnlich ist, und in welche man je nach der Form und Dike,
die man den Bleistiften geben will, verschiedene Model einsezen kann. Die
ausgepreßten Stifte lege man hierauf in luftdicht verschlossene, blechene
Buͤchsen, in denen man sie eine Viertelstunde lang der Einwirkung eines
lebhaften Feuers aussezt. Das Holz, in welches diese Stifte gefaßt werden, wird auf
die gewoͤhnliche Weise zubereitet. (Journal des
connaissances usuelles. December 1833, S. 321.)
Verfahren zur Uebertragung von Kupferstichen auf Fayence, von
den Bruͤdern Paillard.
Der Kupferstich, welcher nach englischer Methode auf Fayence uͤbertragen und
unter der Glasur desselben angebracht werden soll, muß vorher auf Josephs Papier, welches mit verduͤnnter
Salpeteraufloͤsung befeuchtet worden, gedrukt werden. Man bereitet sich diese
Aufloͤsung, indem man 4 Unzen Salpeter auf einen Liter Fluß- oder
Regenwasser nimmt. Die schwarze Farbe, deren man sich zum Abdruke der Kupferstiche
bedient, muß aus einem Theile gereinigtem Kobalt und zwei Theilen calcinirtem Eisen
bereitet werden, indem man diese Substanzen mit Wasser abreibt, und ihnen hierbei
eine hinlaͤngliche Menge Alaun- und Gummiaufloͤsung zusezt.
Diese Farbe wird auf die Kupferplatten aufgetragen, nachdem dieselben vorher mit
etwas Olivenoͤhl uͤberstrichen worden. Wenn die Zeichnung nun auf das
nach der angegebenen Methode zubereitete Papier gedrukt worden, so klatscht man
diesen Abdruk dann auf das unglasirte Fayence ab, um hierauf die Glasur aufzutragen,
und das Fayence in einem einzigen Feuer zu brennen. Will man mehrere Farben
auftragen, so muß man natuͤrlich so viele Platten als Farben haben, und mit
diesen Platten jede Farbe einzeln und nach einander, und genau auf jene Stellen
auftragen, auf welche sie zu kommen haben. (Aus dem Journal
des connaissances usuelles. December 1833, S. 322.)
Tissot's Verfahren, um dem
Gypse und Alabaster Haͤrte zu geben und ihn zu Bildhauerarbeiten und zur
Lithographie tauglicher zu machen.
Hr. Tissot der juͤngere macht im Journal des connaissances usuelles, December 1833, S.
321 folgendes Verfahren bekannt, nach welchem man dem Gypse und Alabaster eine
groͤßere Haͤrte und ein marmoraͤhnliches Aussehen geben, und
ihn auch zu Bildhauerarbeiten und zur Lithographie tauglicher machen kann. –
Man nimmt die Gypsbloͤke, so wie sie aus dem Steinbruche kommen, gibt ihnen
mit der Saͤge, auf der Drehebank oder auf irgend eine andere Weise die
gehoͤrige Form, und laͤßt sie dann 24 Stunden lang auf dem Ofen, in
welchem sie gebrannt werden sollen, troknen. Haben die Stuͤke nur 18 Linien
Dike, so gibt man sie drei Stunden lang in einen Ofen, der so stark erhizt ist, als
es zum Brodbaken noͤthig ist; ist ihre Dike hingegen bedeutender, so
laͤßt man sie verhaͤltnißmaͤßig laͤnger im Ofen, um sie
hierauf sorgfaͤltig herausnehmen und abkuͤhlen zu lassen. Nach dem
Abkuͤhlen werden die Stuͤke 30 Secunden lang in Flußwasser getaucht,
hierauf einige Secunden der Luft ausgesezt, und dann, je nach ihrer Dike, neuerdings
wieder 2–3 Minuten in Wasser eingetaucht. Die auf diese Weise behandelten
Stuͤke werden dann der Luft ausgesezt, an der sie nach 3–4 Tagen die
Haͤrte des Marmors erlangen, so daß sie polirt werden koͤnnen. Will
man ihnen eine Faͤrbung geben, so muß dieß eine Stunde nach dem zweiten
Eintauchen des Gypses in Wasser geschehen. Vegetabilische Stoffe eignen sich am
besten zur Faͤrbung, weil sie am leichtesten eindringen. Das Poliren, welches
immer die lezte Operation seyn muß, geschieht auf dieselbe Weise, auf welche man den
Marmor zu poliren pflegt. – Der Alabaster wird nach ebendemselben Verfahren
gehaͤrtet; um dem Bildhauer jedoch die Arbeit zu erleichtern, bringt man die Stuͤke
erst dann in den Brennofen, wenn sie bereits aus dem Groben gearbeitet worden. Man
kann auf diese Weise dem Gypse oder Alabaster die Haͤrte und Farbe des
schoͤnsten Marmors geben, wenigstens versichert! dieß Hr. Tissot.
Vorschrift zur Bereitung einer guten Wichse fuͤr
getaͤfelte Fußboden.
Man theilt uns folgende als eine der besten Vorschriften zur Bereitung einer guten
Wichse fuͤr getaͤfelte oder Parkettboden mit. Man seze einen irdenen
Topf, welcher beilaͤufig 40 Liter zu fassen vermag, zum Feuer, und gebe in
diesen 6 Liter Flußwasser, 2 1/4 Pfund gutes zerschnittenes gelbes Wachs, ein Pfund
schwarze Seife, und 2 Unzen Curcume. Wenn das Wachs geschmolzen ist, und die
Fluͤssigkeit zu sieden beginnt, so nehme man den Topf vom Feuer, seze
allmaͤhlich 4 Unzen Sal Tartari zu, bringe den
Topf neuerdings zum Feuer, und fuͤge hierauf nach einigem Aufwallen und unter
Umruͤhren 12 Liter kaltes Flußwasser zu, womit die Wachsfarbe fertig ist. Man
kann die Quantitaͤt des Wachses, und verhaͤltnißmaͤßig jene der
uͤbrigen Substanzen auch vermehren; nur die Menge des Wassers darf nicht
vergroͤßert werden. (Aus dem Journal des connaissances
usuelles. December 1833, S. 323.)
Gastmahl, zu welchem die Speisen mit Gas gekocht
wurden.
Die kleine Stadt Stroud in England hatte beschlossen manchen groͤßeren
Staͤdten ein Beispiel zu geben, und die Gasbeleuchtung in ihren Mauern
einzufuͤhren. Als nun in diesem Herbste die Stadt zum ersten Male mit Gas
beleuchtet wurde, gab der Unternehmer der Gaswerke, Hr. Stears, zur Feier dieser Begebenheit, den vorzuͤglicheren
Einwohnern ein großes Gastmahl, zu welchem saͤmmtliche Speisen nach der Hicks'schen Patentmethode mit Gas gesotten,
geroͤstet, gebraten und gebaken wurden. Man fand die Speisen allgemein sehr
wohlschmekend, und Jedermann war mit der Beleuchtung sowohl, als mit der Bewirthung
vortrefflich zufrieden. (Mechanics' Magazine, No.
536.)
Ueber eine Eigenschaft des geschmolzenen Kautschuks.
Ich hatte, bemerkt Hr. Prof. Hare in Silliman's
American Journal, kuͤrzlich Gelegenheit,
zufaͤllig eine Eigenschaft des geschmolzenen Kautschuks zu entdeken, welche
meines Wissens nach noch nirgendwo angegeben wurde. Ich fand naͤmlich, daß
sich derselbe entzuͤnde, wenn man ihn in concentrirte Salpetersaͤure
bringt. (Repertory of Patent-Inventions. December
1833, S. 366.)
Ueber das Verhalten des kohlensauren Kalkes im Feuer.
Hr. Faraday verlas in der Royal
Society zu London am 3. Mai 1833 eine Abhandlung uͤber den
kohlensauren Kalk, in welcher er, nachdem er sich uͤber die Wichtigkeit, die
mannigfaltigen Formen, Eigenschaften und Anwendungsarten dieser Substanz verbreitet
hatte, die Aufmerksamkeit der Zuhoͤrer auf folgendes, noch weniger bekanntes
Verhalten des kohlensauren Kalkes im Feuer lenkte. Wenn man naͤmlich den
kohlensauren Kalk in einem Raume erhizt, in welchem keine andere Gasart, als
Kohlensaͤure enthalten ist, so gibt er nichts von seiner Kohlensaͤure
ab, wie groß auch die Hize seyn mag, der man ihn aussezt. Aus einem
aͤhnlichen Grunde findet man daher auch in den Kalkoͤfen oͤfter
Massen von halbgeschmolzenem und krystallisirtem Kalke, die nichts von ihrer
Kohlensaͤure verloren haben. Druk scheint auf das Zuruͤkhalten der
Kohlensaͤure waͤhrend des Schmelzens des kohlensauren Kalkes nur wenig
Einfluß zu haben; wohl aber ist der Einfluß der Feuchtigkeit nicht zu verkennen.
(Edinburgh New Philosoph. Journal. Oct. 1833.)
Ueber die Bereitung von Potasche aus dem
Heidekornstroh.
Wir haben schon oft darauf aufmerksam gemacht, daß eine große Menge Potasche erzeugt,
und eine große Holzverwuͤstung erspart werden koͤnnte, wenn man die
Masse von Vegetabilien, welche man unbenuzt absterben und verwesen laͤßt, auf
Potasche verwenden wuͤrde. Zu diesen Pflanzen gehoͤrt nun
vorzuͤglich auch das Heidekorn oder der Buchweizen, der in manchen Gegenden
haͤufig gebaut wird, der sehr reich an Potasche ist, und dessen
ausgedroschene Stiele nicht selten nicht ein Mal als Streue gehoͤrig
verwendet werden koͤnnen. Der Recueil industriel,
October 1833, S. 80, empfiehlt daher den Oekonomen das ausgedroschene Heidekornstroh
auf einer eben geschlagenen Flaͤche des Bodens einzuaͤschern; die
abgekuͤhlte Asche in Faͤssern aufzubewahren, bis man einen
gehoͤrigen Vorrath davon gesammelt hat, die gesammelte Asche endlich zu einer
Zeit, zu welcher der Landmann wenig beschaͤftigt ist, auszulaugen, und die
Lauge dann bis zur Trokenheit einzudampfen. Die trokene Masse, die man dadurch
erhaͤlt, braucht dann nur mehr einige Stunden lang in einem Ofen roth
gegluͤht zu werden, um die schoͤnste und reinste Potasche zu liefern.
Ein mit Heidekorn bebautes Jauchert oder Tagwerk Landes gibt auf diese Weise
wenigstens 7 Kilogramme Potasche, und diese Quantitaͤt ist (in Frankreich
wenigstens) hinreichend, um die Kosten des Erntens, Dreschens und Reinigens des
Heidekornes, so wie auch die Kosten der Potaschebereitung reichlich
abzubezahlen.
Ueber die Naͤhrkraft verschiedener Arten von
Viehfutter.
Hr. Biot hat sich in seiner Abhandlung uͤber die
optischen Kennzeichen des Trauben- und Rohrzukers, die sich im Polyt.
Journale Bd. XLIX. S. 36 findet, auf die
Versuche bezogen, welche der beruͤhmte Agronon, Hr. v. Dombasles, uͤber die Naͤhrkraft verschiedener Arten von
Viehfutter anstellte, und in den Annales de Roville
bekannt machte. Wir finden uns daher veranlaßt zur Ergaͤnzung dieses
Aufsazes, und als Nachtrag zu einer in demselben Bande des Polyt. Journ. S. 77 enthaltenen Notiz folgenden Auszug aus
diesen interessanten Versuchen aus der Bibliothèque
universelle mitzutheilen. Hr. v. Dombasles
theilte eine Heerde von 49 Schafen in 7 Abtheilungen, jede zu 7 Stuͤken, und
zwar so, daß das Gesammtgewicht aller dieser Abtheilungen einander beinahe
vollkommen gleich war, und fuͤr jede einzelne 436 Pfd. betrug. Jeder
Abtheilung wurde das Futter in gleichen Quantitaͤten vorgewogen, und jede
wurde waͤhrend der fuͤnfwoͤchentlichen Dauer des Versuches
woͤchentlich ein Mal gewogen. Die der Pruͤfung unterworfenen
Futtersorten waren: 1) Trokener Luzernerklee. 2) Oehlkuchen aus Leinsamen. 3) Hafer
und Gerste. 4) Rohe Kartoffeln. 5) Gekochte Kartoffeln. 6) Runkelruͤben. 7)
Gelbe Ruͤben. – Der trokene Luzernerklee wurde bei der
Schaͤzung als Einheit angenommen. Eine der 7 Abtheilungen wurde bloß mit
trokenem Luzernerklee gefuͤttert; die 6 uͤbrigen erhielten halb so
viel Klee, waͤhrend die andere Haͤlfte der Ration aus einer solchen
Quantitaͤt der angefuͤhrten Futterarten bestand, wie sie einem
sorgfaͤltigen Waͤgen gemaͤß noͤthig war, um jede
Abtheilung der Schafe auf gleichem Gesundheitszustande zu erhalten. Die
Quantitaͤt Wasser, welche jede Abtheilung trank, wurde mittelst eines
geaichten Troges gemessen. Hr. v. Dombasles schloß aus
seinen Versuchen, deren Resultate aus folgenden Tabellen hervorgehen, daß die Ration
fuͤr ein Schaf woͤchentlich 15 oder fuͤr den Tag etwas
uͤber 2 Pfd. trokenen Luzernerklee betraͤgt.
Textabbildung Bd. 51, S. 77
Abtheil; Nahrungsmittel; Wochen;
Gewicht der Schafe; Pfunde; Trokener Luzernerklee; Luzernerklee u. Oehlkuchen;
Luzernerklee, Hafer u. Gerste; Luzernerklee u. rohe Kartoffel; Luzernerklee u.
gekochte Kartoffel; Luzernerklee u. Runkelruͤben; Luzernerklee u. gelbe
Ruͤben
Die Quantitaͤt Wasser, welche die Schafe waͤhrend dieser 5 Wochen
tranken, und woraus zugleich auch der Grad von Durst erhellt, den diese
verschiedenen Nahrungsmittel erregen, ergab sich folgender Maßen:
1.
223 Quart.
5.
108 Quart.
2.
189 –
6.
95 –
3.
164 –
7.
36 –
4.
123 –
Betrachtet man 15 Pfd. trokenen Luzernerklee als die
woͤchentliche, oder 7 1/2 Pfd. als die halbe Ration eines Schafes, so ergeben
sich, wie Hr. v. Dombasles sagt, folgende
Quantitaͤten der anderen Nahrungsmittel als Aequivalente der halben Ration
Luzernerklee 4 1/2 Pfd. Oehlkuchen. 3 1/2 Pfd. Gerste. 5 Pfd. Hafer. 14 Pfd. rohe
Kartoffel. 13 Pfd. gekochte Kartoffel. 16 1/2 Pfd. Runkelruͤben. 23 Pfd.
gelbe Ruͤben.
Nimmt man hiernach die Quantitaͤt Luzernerklee als Maßstab, so wird die
Naͤhrkraft der uͤbrigen Nahrungsmittel in folgendem
Verhaͤltnisse stehen:
Trokener Luzernerklee
100 Pfd.
Oehlkuchen
57 –
Gerste
47 –
Rohe Kartoffel
187 –
Gekochte Kartoffel
173 –
Runkelruͤben
220 –
Gelbe Ruͤben
307 –
Literatur.
a) Franzoͤsische.
Considérations sur l'essor à donner en
France aux chemins de fer, avantages qu'ils présentent: suivies
des détails des dépenses et produits du chemin de fer de
Liverpool à Manchester, depuis son ouverture. Par A. Andelle, ancien courtier du commerce à
Paris. Imp. de Mignoret à Paris.
Lettre sur la question des primes à
l'exportation des sucres et sur la nécessité d'introduire
des sucres étrangers à des droits moins
élevés. Par G. Chaudron
– Junot. A Paris chez Paulin, place de la Bourse 1 Fr. 50 Cent.
Bibliothèque d'instruction
élémentaire. Mineralogie populaire ou Avis aux
cultivateurs et aux artisans sur les terres, les pieres, les sables, les
métaux et les sels qu'ils emploient journellement, le charbon de
terre, la tourbe, la recherche de mines etc. Par C. P. Brard, nouvelle édition –
à Paris chez Louis Colas, rue Dauphine
No. 32. 40 C.
Élémens de technologie ou description
des procédés des arts et de l'économie domestique,
pour préparer, façonner et finir les objets à
l'usage de l'homme. Par L. B. Francoeur.
In 8. de 29 feuilles 3/4 plus 7 planches, à Paris, chez Louis Colas, rue Dauphine No. 32.
Explication de la machine à percer les
métaux. In 8. d'une demi feuille. Imp. de Brossier à Bordeaux.
Harmonie des intérêts industriels et
des intérêts sociaux pour servir d'introduction à
l'enseignement du conservatoire des arts et metiers, cours de 1833.
Par le baron Charles Dupin. In 18 d'une feuille
1/2. Imp. de Bachelier à Paris. 30 Cent.
Notice sur la fabrication du noir animal. Par J. S.
Clemandot. In 8. de 3 feuilles 3/4
plus une planche à Paris chez Mme. Huzard, rue de l'Eperon No. 7.
Rapport fait le 16 Decembre 1832, à l'assemblée
générale de M. M. les actionnaires du chemin de fer de la
Loire. Par le comte de Moges, capitaine de vaisseau, nommé
commissaire pour l'inspection annuelle des travaux. In 8. de 3 feuilles. Imp. de
Bachelier à Paris.
Vade-mecum de sapeurs pompiers ou petit
traité de chimie à l'usage des artistes en
bâtiment. Première partie. In 8. de 3 feuilles. Imp.
d'Achaintre à Louviers.
Description des machines et procédés
consignés dans les breveis d'invention, de perfectionnement et
d'importation dont la durée est expirée et dans ceux dont
la déchéance à été prononcée:
publiée par les ordres de M. le ministre du commerce et des
travaux publies. Tom. XXII. In 4. de 51 feuilles, plus
56 planches à Paris chez Mme. Huzard, rue de l'Eperon No. 7. 30 Fr.
Du projet de loi sur les primes et sur la
tarification des sucres. Observations. Par M. Sully Brunet. In 8. de
deux feuilles 3/4. Imp. de Guirandet
à Paris.
Du sucre indigène à l'occasion du
projet de loi sur les sucres, présenté à la chambre
des députés le 21 Decembre 1832. Par M. Isoard. In 8.
de 3 feuilles. Imp.
de Dondey-Dupré à Paris.
Manuel du fabricant et du raffineur de sucre de
cannes, de betteraves, d'érable, de raisin, de fecule de
chataigne et généralement de diverses substances
végétales et animales susceptibles d'en produire,
contenant la culture de la canne, celle de betteraves et les divers
perfectionnemens, que cette fabrication à éprouvés
tant en France que dans l'étranger. Par M. M. Blachette et Zoega.
Seconde édition considérablement augmentée par M.
Julia de Fontanelle. In 18. de 12 feuilles, à
Paris chez Roret, rue Hautefeuille. 3 Fr. 50 Cent.
Annales agricoles de Roville ou melange
d'agriculture, d'économie rurale et de législation
agricole. Par J. C. à Mathieu de Dombasle. Huitième et
dernière livraison. In 8. de 30
feuilles, à Paris chez Mme. Huzard rue de l'Eperon.
Cours de chimie élémentaire et
industrielle, destiné aux gens du monde. Par M. Payen,
manufacturier chimiste. Livraisons XXVIII. et XXIX. Un seul cahier in 8. de 4 feuilles. A Paris
chez Thomine. Prix de chaque Livraison. 60 Cent.
Wie viel Baͤnde das Werk, und wie viel Lieferungen einen Band
bilden werben, ist noch nicht bekannt.
Recherches chimiques sur une racine, connue dans le
commerce sous le nome de saponaire d'Egypte. Memoire
présenté à l'académie des sciences. Par M.
Bussy. In 8. d'une feuille. Imp. de Fain à Paris.
Resultat de l'emploi alimentaire de la
gélatine des os, continué, sans interruption, à
l'hôpital Saint Louis, pendant trois ans trois mois. Par M.
d'Arcet. In 8. d'une demi-feuille.
Imp. de Dupont à Paris.
L'Agronome. Journal mensuel d'agriculture,
d'horticulture, d'économie domestique, d'économie rurale,
forestiere etc. à cinq francs par an (franc de port). Publié par le
comité central d'agriculture française à Paris, et
paraissant en une livraison de 2 feuilles 32 pages grand in 8. le 15 chaque mois. A
Paris rue Choiseul No. 2 ter.
b) Deutsche.
Die Schmiedeprofession mit dem Amboße und Anweisung zur
Fabrikation des Eisens, Cement- und Gußstahles, deren Anwendung, Kenntniß
und Eigenschaften hinsichtlich des Haͤrtens, Schweißens, Loͤthens,
Ausgluͤhens, Einsezens und Behandelns im Feuer und Schmiedens im Gelenke.
Nebst einer vollstaͤndigen Lehre zum Beschlagen aller Arten
Kutschengestelle, Raͤder und Achsstoͤke, so wie zum Aufbiegen und
Richten der Schwanenhaͤlse nach einem neuen Verfahren etc. Von Friedrich
Adolph Bickes, gewesener Chef der Schlaff'schen Stahl- und Kutschenfabrik zu Rastadt. 2 Thle.
in klein 8. Heilbronn 1834. I. D. Classische
Buchhandlung. 336 Seiten und 4 Tafeln.
Die Guͤrtlerprofession in ihrem ganzen Umfange.
Dargestellt nach den neuesten, bewaͤhrtesten Erfindungen, sowohl
hinsichtlich der Behandlung der Metalle uͤberhaupt, als auch des
Verfahrens beim Gießen, Loͤthen, Poliren etc. und der Vergoldung und Versilberung, so
wie der vollstaͤndigen Kunst des englischen Platirens auf Kupfer und
Eisen etc. Nach eigenen Erfahrungen bearbeitet von Friedrich Adolph Bickes. Klein 8. Heilbronn 1834. I. D. Classische Buchhandlung. 174 Seiten u. 1
Tafel.
Wir fassen die Anzeige der unter obigen Titeln erschienenen beiden Werke
zusammen, theils weil sich die Gegenstaͤnde, die deren Inhalt bilden, an
und fuͤr sich an einander reihen, theils weil der Verfasser bei denselben
hauptsaͤchlich einen und denselben Zwek im Auge gehabt zu haben scheint.
Wir freuten uns, zwei so wichtige Industriezweige, wie sie die Schmiede-
und die Guͤrtlerprofession sind von einem Praktiker, dem einstigen
Vorstande einer in Deutschland beruͤhmt gewordenen Fabrik, behandelt zu
sehen, und dachten uns, daß diese beiden Werkchen fuͤr die
Ausuͤbenden der beiden angefuͤhrten Gewerbe, die leider in der
Regel gar viel in Hinsicht auf Bildung im Allgemeinen und in ihrem Fache ins
Besondere zu wuͤnschen uͤbrig lassen, eine sehr belehrende und den
praktischen Theil gruͤndlich umfassende Anleitung seyn muͤßte.
Diese Erwartung fanden wir durch den Inhalt der Schriften des Hrn. Bickes nicht gerechtfertigt; denn sie umfassen nur
einen Theil jener hochwichtigen Gewerbe, und zwar hauptsaͤchlich nur
jenen Theil, der bei dem Baue der Kutschen zunaͤchst in Anwendung kommt;
die uͤbrigen Zweige derselben sind entweder gaͤnzlich umgangen,
oder nur kuͤmmerlich und unvollkommen ausgestattet. Wir fanden daher in
Hinsicht auf das Beschlagen der Kutschengestelle, Raͤder,
Achsstoͤke, Kutschenkasten, auf das Verfertigen der Achsen und
Nabenbuͤchsen, Schwanenhaͤlse, und auf die Fabrikation der
Kutschenfedern viel sehr Schaͤzenswerthes, was wir allen, fuͤr die
es von Interesse ist, empfehlen koͤnnen; allein auch hier glauben wir,
daß der Hr. Verfasser sich mehr auf die Hoͤhe des gegenwaͤrtigen
Standes der Fabrikation dieser Theile in England und Wien haͤtte
emporschwingen sollen. Er hielt sich zu sehr an die Beschreibung des zu Rastadt
uͤblichen Verfahrens, und nahm zu wenig Ruͤksicht auf die Methoden
und Erfindungen anderer, was wohl einer theilweisen Vernachlaͤssigung der
Litteratur des Auslandes zuzuschreiben seyn duͤrfte. Auch die Abhandlung
uͤber Erzeugung der verschiedenen Arten von Eisen und Stahl entsprach
unseren Erwartungen durchaus nicht; wir erwarteten und verlangten durchaus keine
gelehrte Abhandlung, sondern nur eine praktische Wuͤrdigung der
vorzuͤglichsten Methoden, Erfindungen und Leistungen in diesem Fache.
–
Was die ganze Anordnung in beiden Werken betrifft, so ist dieselbe nach unserer
Meinung sehr vernachlaͤssigt. Der Techniker braucht keine
Schulclassification; allein eine Aneinanderreihung dessen, was zunaͤchst
auf einander Bezug hat, erleichtert auch ihm das Studium seines Gewerbes, und
kommt seinem Gedaͤchtnisse und der Entwikelung seiner Ideen sehr zu
Huͤlfe. Dieser Mangel an logischer Zusammenstellung, und besonders die
Abfassung der Einleitungen der beiden Werke des Hrn. Verf. sind uns ein neuer
Beweis fuͤr die gewonnene Erfahrung, daß es sogar oft unseren
gewandtesten Praktikern an gruͤndlichen Vorkenntnissen und an jener
allgemeinen Bildung fehlt, die zur gehoͤrigen Darstellung einer Sache
noͤthig ist. Damit man uns nicht den Vorwurf mache, ungegruͤndete
Beschuldigungen vorgebracht zu haben, erlauben wir uns schließlich nur noch
folgende Stellen aus den Werken des Hrn. Bickes
anzufuͤhren. In dem Werke uͤber die Guͤrtlerprofession
steht naͤmlich S. 4: „das feinste und beste europaͤische Kupfer liefert Sibirien.“ S. 6: „das Zinn ist unter allen Metallen das
leichteste.“ S. 18: „Kohle wird jeder Ruͤkstand genannt,
der nach dem Verbrennen thierischer oder vegetabilischer Stoffe
zuruͤkbleibt.“ S. 25: „das auf diese Art erhaltene
Scheidewasser muß nun gefaͤllt oder niedergeschlagen werden, weil es
gewoͤhnlich noch Vitriolsaͤure enthaͤlt;“ und diese
Faͤllung der Vitriolsaͤure soll mit salpetersaurem Silber
geschehen! Dieß mag zu unserer Rechtfertigung genuͤgen.