Titel: | Verbesserungen in der Bereitung des schwefelsauren Chinin's, worauf sich Joseph Pelletier und Johann Adrian Desprez in Finsbury Circus, City of London, am 25. Jul. 1833 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 50, Jahrgang 1833, Nr. XXVIII., S. 113 |
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XXVIII.
Verbesserungen in der Bereitung des
schwefelsauren Chinin's, worauf sich Joseph Pelletier und Johann Adrian Desprez in Finsbury Circus, City of
London, am 25. Jul. 1833 ein Patent
ertheilen ließen.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. October
1833, S. 101.
Verbesserungen in der Bereitung des schwefelsauren
Chinin's.
Der Hauptzwek unserer Erfindung, sagen die Patenttraͤger, ist die Gewinnung
des schwefelsauren Chinin's mittelst destillirter oder ausgepreßter Oehle (diese
Oehle moͤgen aus vegetabilischen, animalischen oder mineralischen Substanzen
gezogen seyn), und zwar ohne Beihuͤlfe von Alkohol. Das Verfahren hierbei ist
folgendes. Will man sich eines destillirten Oehles bedienen, so wird der kalkige
Niederschlag, den man erhaͤlt, nachdem die Chinarinde nach der
gewoͤhnlichen Methode mit Schwefelsaͤure behandelt, und nachdem die
uͤbrigen in der Saͤure aufloͤslichen Substanzen mit Kalk
gefallt worden, getroknet und in ein feines Pulver verwandelt. Dieses Pulver wird
dann 7 bis 8 Mal mit dem Oehle, dessen man sich bedienen will, behandelt. Nach
unserer Erfahrung eignet sich Terpenthinoͤhl am Besten; die Behandlung
geschieht in zwekmaͤßigen Gefaͤßen, und das Oehl wird durch Abgießen
oder Filtriren entfernt. Bedient man sich eines ausgepreßten oder fetten Oehles, so
muß vorher der Kalk aus dem Niederschlage ausgezogen werden, indem sich sonst eine unaufloͤsliche
Kalkseife bilden wuͤrde. Der Niederschlag muß daher in einer Saͤure
aufgeloͤst, und das rohe Chinin mit Ammonium gefallt werden, worauf man
diesen Niederschlag dann mehrere Male mit Oehl behandelt, indem das Oehl das Chinin
aufloͤst und alle fremdartigen Theile davon abscheidet. Hat man nun auf diese
Weise eine Aufloͤsung des Chinin's in einem fluͤchtigen oder in einem
fetten Oehle erhalten, so behandelt man dieses Oehl mit Wasser, welches mit irgend
einer Saͤure, die mit dem Chinin ein aufloͤsliches Salz bildet, und
wozu sich die Salzsaͤure am geeignetsten zeigte, gesaͤuert worden.
Dieses gesaͤuerte Wasser scheidet naͤmlich das Chinin aus dem Oehle
ab, und beide Fluͤssigkeiten koͤnnen in Folge ihres verschiedenen
specifischen Gewichtes leicht von einander getrennt werden. Das in der
Aufloͤsung befindliche Chinin kann dann leicht mir einem Alkali
gefaͤllt, und durch Verbindung mit Schwefelsaͤure in schwefelsaures
Chinin verwandelt werden, welches man, nachdem es mit thierischer Kohle gebleicht
worden, nach der gewoͤhnlichen Methode krystallisiren laͤßt. Man kann
das Chinin auch noch auf eine andere Weise aus der oͤhligen Aufloͤsung
abscheiden, naͤmlich durch Anwendung der Hize auf irgend eine der Methoden,
nach welcher man dieselbe zur Abscheidung von Fluͤssigkeiten anzuwenden
pflegt. Lezteres Verfahren scheint uns jedoch der Behandlung der oͤhligen
Chinin-Aufloͤsung mit einem gesaͤuerten Wasser
nachzustehen.