Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zur Papierfabrikation, worauf sich Johann Dickinson Esq., zu Nash Mills in der Pfarre Abbots Langley, Grafschaft Herts im April 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 48, Jahrgang 1833, Nr. XXI., S. 144 |
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XXI.
Verbesserungen an den
Maschinen zur Papierfabrikation, worauf sich Johann
Dickinson Esq., zu Nash Mills in der Pfarre Abbots
Langley, Grafschaft Herts im April 1831 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of
Arts. Decbr. 1832, S. 400.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Dickinson's verbesserte Maschine zur
Papierfabrikation.
Die Erfindung des Patenttraͤgers besteht in der
Vereinigung zweier Blaͤtter Papierzeug zu einem einzigen
Blatte, um auf diese Weise mittelst einer Maschinerie Papier von
groͤßeren Dike zu erzeugen. Die Verbindung von zwei, drei
oder mehreren Schichten Zeug ist nichts Neues; es geschah dieß
schon lang durch das sogenannte Auflegen (couching), welches man vorzuͤglich bei der
Verfertigung von starkem Zeichenpapiere und feinem Bristoler
Pappendekel befolgte; neu ist es aber, diese Operation, die
bisher nur mit der Hand verrichtet wurde, mit der Maschine zu
vollbringen, mit welcher das Papier selbst fabricirt wird.
Fig. 10 zeigt nur ein Modell der Maschine des
Patenttraͤgers, indem die Maschine je nach dem Lokale, in
welchem man sich derselben bedient, auf verschiedene Weise
eingerichtet werden kann.
Zwei Kufen aa werden auf die
gewoͤhnliche Weise mit Zeug versehen; b und c
sind hohle Faͤsser oder Trommeln, die sich in diesen
Kufen an Wellen drehen, welche durch irgend eine Triebkraft in
Bewegung gesezt werden. Diese Bewegung duͤrfte vielleicht
am besten mittelst eines Riggers und eines Laufbandes durch ein
Muͤhlwerk oder eine Dampfmaschine hervorgebracht werden.
Die Trommeln, deren Anwendung der Patenttraͤger
empfiehlt, sind seine eigene Erfindung und wurden seit mehreren
Jahren von ihm angewendet, um eine Schichte Zeug auf deren
gleichsam als Model dienenden Umfang zu legen, und um die auf
diese Weise gebildeten Blaͤtter Papier auf einen endlosen
Filz zu uͤbertragen, auf welchem sie an die Preß-
und Trokencylinder gefuͤhrt wurden. Die neue Erfindung
besteht nun also hauptsaͤchlich in der Verbindung zweier
solcher Trommeln und der damit in Verbindung stehenden Theile
mit einander, so daß zwei Blaͤtter Papier auf ein Mal
erzeugt, und dann auf folgende Weise mit einander verbunden
werden.
Der endlose Filz d, d, d, d
laͤuft uͤber mehrere Fuͤhrwalzen und kommt
mit den Trommeln b und c in Beruͤhrung. Die Trommel
b gibt zuerst das auf ihrem
Umfange befindliche Blatt Zeug auf den Filz d ab, auf welchem es dann
uͤber die Drukwalze e in der
Richtung des Pfeiles an jenen Theil der Trommel c laͤuft, der mit der
Drukwalze f in Beruͤhrung
steht. Hier wird nun von der Trommel c ein neues Blatt Papier abgegeben, und durch den Druk
der Walze f mit dem ersteren Blatte
verbunden. Die auf diese Weise vereinigten beiden
Zeugblaͤtter laufen dann auf dem endlosen Filze d uͤber eine
Fuͤhrungswalze g zwischen
zwei Drukwalzen, durch welche die beiden Zeugblaͤtter
fest zu einem diken Blatte verbunden werden, um dann durch die
gewoͤhnlichen hohlen, mit Dampf erhizten Walzen getroknet
und geglaͤttet zu werden.
Es erhellt wohl von selbst, daß die kreisende Bewegung der beiden
Trommeln b und c eine gleichzeitige seyn muß, damit
beide Blaͤtter Papier glatt und eben erhalten werden. Die
Bewegung der leiden Drukwalzen hingegen, durch welche die beiden
Blaͤtter mit einander verbunden werden, muß etwas
schneller seyn, weil sich die Blaͤtter durch den Druk
ausdehnen, und weil es doch durchaus nothwendig ist, daß sie so
schnell fortgezogen werden, als sie zwischen die Walzen
gelangen.
Die anderen Manipulationen der Maschinerie beduͤrfen
keiner Beschreibung, da dieselben ohnedieß allgemein bekannt und
gebraͤuchlich sind.