Titel: | Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Vorspinnen. Drehen oder Spinnen der Baumwolle, Seide, Wolle, so wie des Flachses, Hanfes und anderer Faserstoffe, worauf sich Joshua Bates, Gentleman in Bishopsgate-Street in der City von London, in Folge einer von einem Fremden erhaltenen Mittheilung, am 27. October 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LXXIX., S. 423 |
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LXXIX.
Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten
zum Vorspinnen. Drehen oder Spinnen der Baumwolle, Seide, Wolle, so wie des Flachses,
Hanfes und anderer Faserstoffe, worauf sich Joshua Bates, Gentleman in Bishopsgate-Street
in der City von London, in Folge einer von einem Fremden
erhaltenen Mittheilung, am 27. October 1831 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Novbr. 1832, S.
325.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Bates, Verbesserungen an Spinnmaschinen.
Die Maschinerie, auf welche sich dieses Patent bezieht, eignet sich zur Bildung von
Vorgespinnst aus irgend einem Materiale, welches zu Faden oder Garn gesponnen werden
kann; sie taugt ferner um dem Vorgespinnste, aus welchem Faserstoffe es bestehen
mag, in allen jenen Faͤllen, in welchen kein feines Ausspinnen noͤthig
ist, wie z.B. beim Taugarne etc., den gehoͤrigen Grad von Drehung zu geben,
und endlich kann man sich derselben auch bedienen, um die Faden vor dem Spinnen in
gehoͤriger Feinheit auszuziehen. Aus einem Blike auf Fig. 23 und 24 ergibt
sich, daß dieser Apparat aus zwei Maschinen bestehe, von denen die eine, das
Strekgestell (drawing frame), die Faden aus einer Masse
von Faserstoff auszieht, waͤhrend die andere, das Spulengestell (bobbin frame), diese Faden spinnt und dreht.
Diese Figuren sind Seitenaufrisse einer Maschine, welche zur Verfertigung von
Tau- oder Seiler-Garn dient; aus ihnen wird man die ganze Einrichtung
leicht begreifen, obschon die Maschinerie fuͤr feinere Vorgespinnste oder
Garne, wie fuͤr Baumwoll- und Seiden-Garn u. dgl., wie sich von
selbst versteht, nothwendig der Feinheit des Garnes oder Fadens angepaßt werden muß.
Fig. 25
und 26 sind
Grundrisse derselben Maschine, und Fig. 27 ist ein
horizontaler Durchschnitt des Strekgestelles in der Naͤhe des Bodens
desselben genommen.
Das Strekgestell Fig. 25 besteht aus einem hoͤlzernen Gestelle a, a, uͤber welchem quer in Zapfenlagern die
Wellen der Trommeln b 1 und b 2 liegen. Diese Trommeln fuͤhren den endlosen Hechelriemen cc, welcher (wie aus Fig. 28 ersichtlich) aus
einer Reihe metallener, fest in die Hechelplatten bb eingeschraubter Spizen aa besteht.
cc
sind Stifte, welche
sich an den beiden Enden der Spizenreihe befinden, mit Koͤpfen versehen, und
laͤnger als die Spizen a sind.
Bevor diese Stifte an der Hechelplatte b befestigt
werden, wird eine zweite Metallplatte, in welcher sich Loͤcher befinden, die
den Spizen und Stiften entsprechen, auf dieselbe gelegt, und an der Hechelplatte b befestigt. Die Platte d,
welche ich den Reiniger (clearer) nenne, kann sich frei
an den Spizen und Stiften auf und nieder bewegen, und wird, durch die Koͤpfe
der Stifte am Entweichen gehindert. Die Platte d ist
laͤnger, als die Platte b, so daß deren Enden
uͤber die beiden Enden der Platte b hinausragen.
Man nimmt nun einen ledernen Riemen oder einen Streifen eines starken Gewebes von
solcher Laͤnge, als er zur Bildung des Riemens c
noͤthig ist, und durchbohrt diesen nach der Quere mit Loͤchern, welche
den 5 mittleren Spizen entsprechen. Diese Loͤcherreihen sollen 7/8 Zoll weit
von einander entfernt seyn, und so eingerichtet werden, daß die Stifte der
abwechselnden Reihen den Zwischenraͤumen der lezten Reihe gegenuͤber
zu stehen kommen.
Der Riemen wird, wenn der Reiniger d so wie in Fig. 28
emporgehoben ist, zwischen diesem Reiniger und den Spizen aa durchgezogen, worauf man die Spizen in eine
Reihe der Loͤcher eine senkt, und den Riemen dann auf die Platte b herabdruͤkt. Diese Operation wird so oft
wiederholt, bis alle Loͤcher des Riemens ausgefuͤllt sind, wo man dann
die Spizenreihen umkehrt, so daß der weite Raum zwischen den ersten und zweiten
Spizen auf jeder Seite des Riemens in den auf einander folgenden Reihen abwechselt.
Ist dieß geschehen, so wird an diesem die Spizen enthaltenden Riemen ein zweiter
Riemen auf solche Weise befestigt, daß sich die Hechelplatten zwischen beiden
befinden.
Diese Riemen fuͤhrt man dann uͤber die Rollen b 1 und b 2 und indem man deren Enden mit
einander vereinigt, bildet man das endlose Hechellaufband c,
c. d ist eine Rolle, welche gestellt werden kann, um dem Hechellaufbande
die gehoͤrige Spannung zu geben. ee sind
Fuͤhrer, welche an dem Rahmen a, a befestigt
sind, und durch welche das Laufband flach auf den Rollen b 1 und b 2 erhalten wird. Diese
Fuͤhrer ee sind nach Abwaͤrts
gerichtet, und zwischen denselben gehen die Hechelplatten durch. ff sind zwei eiserne Riegel, welche parallel mit
einander oben auf dem Gestelle befestigt sind. Die Entfernung dieser Riegel von
einander ist der Laͤnge der Hechelplatten gleich, und diese Hechelplatten
gehen mit dem Laufbande c zwischen diesen als
Fuͤhrer dienenden Riegeln durch. Das eine Ende dieser Riegel befindet sich
beilaͤufig einen Viertelzoll uͤber dem Scheitel der Rolle b 1, das andere Ende hingegen beilaͤufig einen
Zoll hoch
uͤber der Rolle b 2, so daß sie eine schwach
geneigte Flaͤche bilden, und daß das Laufband in einer solchen
Kruͤmmung nach Abwaͤrts gekehrt ist, wie man sie aus Fig. 23 ersieht.
An der inneren Seite der Riegel ff ragt in einer
Linie mit den Scheiteln der Rollen b 1 und b 2 eine Randleiste hervor, und diese beiden Randleisten
tragen die Enden der Hechelplatten b, waͤhrend
dieselben laͤngs der Riegel fortgleiten. Die Enden der Reiniger dd hingegen gleiten oben auf den Riegeln ff fort. Der Faserstoff, welcher bearbeitet werden
soll, wird durch die Trompete g in die Maschine
gebracht, uͤber die Rolle b 1 gefuͤhrt,
und durch das verengerte Ende der Trompete der Einwirkung der Hechelspizen und der
endlosen Kette hh ausgesezt. Diese Kette besteht
aus einer Anzahl hoͤlzerner Staͤbchen, an deren Enden sich Einschnitte
befinden. In diese Einschnitte werden Riemen gebracht, an denen man die
Staͤbchen parallel mit einander, und in solchen Zwischenraͤumen
befestigt, welche den Zwischenraͤumen zwischen den Reihen der Hechelspizen
entsprechen. Diese Kette wird von den Rollen i, i, i
getragen, die sich an Stuͤzen befinden, welche an den Riegeln ff festgemacht sind. Wenn nun der Faserstoff in
die Maschine gebracht ist und der Einwirkung des Hechelbandes dargeboten wird, so
wird dieselbe durch ein Laufband in Bewegung gesezt, welches von irgend einer
Triebkraft her an den Rigger j laͤuft, der sich
an der Welle k befindet. Dieselbe Welle fuͤhrt
uͤbrigens auch noch den Rigger b, und dieser
Rigger l steht durch ein Laufband mit der Rolle m in Verbindung, welche durch eine Vorrichtung, die
unter dem Namen des Regulators bekannt ist, die Bewegung an die Rolle n mittheilt. Von lezterer Rolle n laͤuft dann ein Laufband an die Rolle o, die sich an einer quer uͤber das Gestell laufenden Welle
befindet. An eben derselben Welle ist aber auch der Triebstok p angebracht, der in ein Zwischenrad greift, welches an einer anderen
Welle aufgezogen ist; und an lezterer Welle befindet sich gleichfalls wieder ein
Triebstok, der die Bewegung auf jenes Zahnrad fortpflanzt, welches sich an der Welle
der Trommel b 1 befindet.
Der Faserstoff wird hierauf von der Kette h, die die
Fasern in die Hechelspizen druͤkt, fortgefuͤhrt, bis er an das andere
Ende der Maschine gelangt, wo die Kette emporsteigt, waͤhrend sich die
Hechelspizen uͤber die Rolle b 2 nach
Abwaͤrts wenden. Hier angelangt werden die Fasern durch die Befreier aus den
Hechelspizen genommen, und von dem Fuͤhrer q
gesammelt werden, um hierauf zwischen den Strekwalzen rr durchzugehen.
Die Welle der oberen dieser beiden Zug- oder Strekwalzen dreht sich in
Zapfenlagern, welche sich in den Hebeln ss
befinden, und diese Hebel, welche durch ein gebogenes Stuͤk mit einander verbunden sind, haben
ihre Stuͤzpunkte in ihren Pfosten oder Staͤndern. Die Welle der
unteren Strekwalze befindet sich gleichfalls in dem Pfosten. Beide Walzen r erhalten ihre Bewegung durch den an der Welle k aufgezogenen Triebstok, indem derselbe in das Zahnrad
t eingreift, dessen Welle mit der Welle der unteren
Strekwalze verbunden ist. An der Welle des Rades t ist
gleichfalls ein Triebstok angebracht, und dieser greift in einen anderen Triebstok,
der sich an einer anderen Achse befindet, und welcher an die Welle der oberen
Strekwalze gekuppelt ist.
Der Sammler q ist an einer Stuͤze festgemacht, und
besteht aus Metallplatten, die in Form einer ungleichseitigen Pyramide
zusammengefuͤgt sind, so zwar, daß die offene Basis der Pyramide gegen die
Hechelspizen gerichtet ist, waͤhrend sich deren Spize zwischen den
Strekwalzen rr oͤffnet. Der obere Theil
oder Scheitel dieses Sammlers ist gegen die Kette zu mit Metallstuͤken
verlaͤngert, die an jeder Seite zwischen den Hechelspizen und den Stiften
uͤber dieselben gebogen sind. Wenn nun das Ende der Fasern durch den Sammler
durchgegangen, so gelangt es zwischen die Strekwalzen, und gibt man diesen eine
schnellere Bewegung, als dem Hechelbande, so werden diese Fasern aus den
Hechelspizen ausgezogen und zu duͤnneren Faͤdchen gezogen werden. Die
Art und Weise, auf welche die Strekwalzen gespeist werden, damit das Garn oder das
Vorgespinnst nicht unregelmaͤßig werde, ist folgende: Wenn die Faden zwischen
den Strekwalzen durchgehen, so ruht die obere Walze auf denselben, und sollten
dieselben zu duͤnn werden, so steigt diese Walze herab, um sich auf diese
Weise der unteren Walze zu naͤhern.
An den Enden der Hebel ss sind die senkrechten
Stangen uu befestigt, welche ein Kopfkreuz tragen,
und auf diesem lezteren ruht die Stell-Daumenschraube der Stange v, die an ihrem unteren Ende mit dem Hebel w verbunden ist, und dieser Hebel befindet sich an dem
Ende der Welle x, die sich am Grunde des Gestelles in
Zapfenlagern dreht. An dem entgegengesezten Ende der Welle x ist hingegen der senkrechte Arm y
angebracht. Beilaͤufig in der Mitte der Welle x
ist an derselben eine Stahlfeder z festgemacht, die
laͤngs dieser Welle laͤuft, und deren nach Aufwaͤrts gekehrtes
Ende gegen den Scheitel des Armes y druͤkt. An
dem Scheitel oder oberen Ende dieser Feder befindet sich ein Haken, und von diesem
Haken aus laͤuft eine Verbindungsstange an einen anderen Haken, welcher an
der unteren Seite der horizontalen Schieberstange 1, 1 festgemacht ist. 2 ist ein
rechtwinkeliger Hebel, der seinen Stuͤzpunkt in seinem Winkel an einer
Stuͤze hat, welche innen an dem Gestelle angebracht ist. Der senkrechte Arm des Hebels 2
steht mit dem Grunde der Schieberstange x in Verbindung,
waͤhrend an dem anderen Arme ein Gewicht aufgehaͤngt ist.
Die oben erwaͤhnte Rolle in ist an einer Welle 3 aufgezogen, welche in Bogen
laͤuft, und welche man in Fig. 29 einzeln
fuͤr sich dargestellt sieht. Diese Welle fuͤhrt die beiden
Zahnraͤder 4 und 5, von denen ersteres 50 und lezteres 70 Zaͤhne hat;
beide Raͤder drehen sich lose an der Welle, werden aber durch Halsringe an
ihrer Stelle erhalten. An derselben Welle befinden sich auch die beiden
Klauenbuͤchsen 6 und 7, welche zwar laͤngs der Welle hin und her
gleiten koͤnnen, die aber durch einen Stift und ein Loch so an die Welle
befestigt sind, daß sie sich mit derselben umdrehen muͤssen. An der
verschiebbaren Stange 1 befinden sich die Arme 8 und 9, welche Stuͤke
fuͤhren, die in die Klauenbuͤchsen 6 und 7 eingreifen, und welche, so
wie sich die Stange bewegt, die Klauenbuͤchsen laͤngs der Welle hin
und her schieben.
Die Rolle n ist an der Welle 10 aufgezogen, welche
zugleich auch das 70zaͤhnige Rad 11 und das 50zaͤhnige Rad 12
fuͤhrt. Mit der Klauenbuͤchse 6 steht durch ein Angelgewinde die Klaue
oder der Sperrstift 13 in Verbindung; sie selbst wird durch eine Feder und einen
Sperrer an ihrer Stelle erhalten. Wenn die Speisung der Strekwalzen mit dem
Faserstoffe abnimmt, so muß die obere Walze herabsteigen und dadurch auch die Hebel
ss, welche ihrer Seits die Stangen uu, das Kopfkreuz und die Stange v herabdruͤken, wo dann das Gewicht durch den
Winkelhebel 2 die Schieberstange 1 nach Rechts schiebt, waͤhrend der
senkrechte Arm y und die Feder z, welche die Welle x zum Theil umdreht, den
Arm w mit der Stange v in
Beruͤhrung haͤlt. Diese Bewegung der Schieberstange wird den
Faͤnger 13 gegen den an dem Rade 4 befindlichen Knauf 14 treiben und dasselbe
zu Umdrehungen veranlassen; dadurch wird das Rad 11 getrieben werden, und durch
dieses die Rolle n, welche durch einen Laufriemen und
durch das oben erwaͤhnte Raͤderwerk die Rolle b 1 treiben wird, so daß auf diese Weise der Hechelriemen entfernt und der
Faserstoff gegen die Strekwalze rr
vorwaͤrts getrieben wird.
Wenn die Fasern in hinreichender Menge vorwaͤrts schreiten, um den Faden bis
zu gehoͤriger Dike zu verstaͤrken, so wird die obere Strekwalze
gehoben werden, und dadurch wird die Stange 1 mit den Klauenbuͤchsen nach der
Linken zuruͤkbewegt werden, wodurch der Faͤnger 13 von dem Stifte 14
befreit wird, so daß das Rad 4 mit den Rollen, Raͤdern und
Triebstoͤken, wodurch die Rolle b 1 in Bewegung
kam, in Ruhestand geraͤth. Es kann jedoch der Fall eintreten, daß die
Staͤrke des Fadens nicht hinlaͤnglich zunimmt, sondern daß sie noch fortwaͤhrend
abnimmt; in diesem Falle wird die obere Walze so lange herabsinken und die Stange 1
sich so lange nach Rechts bewegen, bis der Sperrer 15 der Klauenbuͤchse 7 mit
dem an dem Rade 5 befindlichen Stifte 16 zusammentrifft, und, indem er dasselbe
umdreht, das Rad 12 und die Welle 10 in Bewegung sezt. Die Folge hievon wird seyn,
daß die Rolle m, und mithin auch der Hechelriemen, weit
schneller getrieben wird, und daß folglich auch der Faserstoff weit schneller gegen
die Strekwalzen vorwaͤrts gelangt. So wie aber der Faden zur
gehoͤrigen Dike anwaͤchst, so wird die obere Walze die Stange 1
emporheben, und die Klauenbuͤchsen nach Links bewegen, so daß der
Faͤnger 15 von 16 losgemacht wird. Nenn der Faͤnger 15 den Stift 16
ergriffen hat, so wird sich der Faͤnger 14 schneller bewegen, als 13, und
daher an lezterem vorbeigehen, ohne ihn zu sperren. Damit dieß geschehen
koͤnne, bilden deren aͤußere Seiten schiefe Flaͤchen, die, wenn
sie in Beruͤhrung kommen, auf einander gleiten, im dem der Faͤnger 13
wegen seiner Feder nachgibt und dem Faͤnger 14 voruͤberzugehen
gestattet, waͤhrend der Faͤnger 13 wieder in seine fruͤhere
Stellung gelangt.
Wenn nun aber durch das Vorwaͤrtsschreiten des Faserstoffes eine zu große
Menge Fasern an die Strekwalzen kommt, so wird die obere Walze uͤber ihre
gewoͤhnliche Stellung gehoben werden, und mithin auch die Hebel ss, die Stangen uu, das Kopfkreuz und die Stange v; dadurch
wird der Arm w die Welle x
zum Theil nach der entgegengesezten Seite drehen, und die Folge hievon wird seyn,
daß die Feder die Schieberstange 1 und die Klauenbuͤchsen so weit nach Links
bewegt, bis der Sperrstift 17 der Klauenbuͤchse 7 in das Stirnrad 18 greift.
Dieses Stirnrad dreht sich lose um die Welle und wird durch Halsringe an seiner
Stelle erhalten, indem die Platten 19 uͤber die Arme hervorstehen (siehe Fig. 30). 20
ist ein Hebel, der sich zwischen Fuͤhrern bewegt, und dessen
Stuͤzpunkt sich in 21 befindet. Mit dem Ende dieses Hebels, dem Stirnrade
zunaͤchst, ist durch ein Angelgewinde ein Stuͤk Metall 22 verbunden,
dessen unteres Ende sich in der horizontalen Flaͤche des Mittelpunktes der
Welle 3, allein so weit davon entfernt, befindet, daß die Platten 19 denselben eben
emporzuheben im Stande sind, wenn sie umgedreht werden. 23 ist ein an dem Ende des
Hebels befindlicher Sperrer oder Aufhaͤlter. 24 ist eine Feder, welche das
obere Ende von 22 gegen 23 haͤlt. 25 ist ein Faͤnger, der durch ein
Angelgewinde mit dem Gestelle verbunden ist, und der durch ein in der Schieberstange
befindliches Loch emporsteigt. An dem Gestelle ist ferner eine Feder befestigt,
welche 25 gegen den Hebel 20 anzudruͤken sucht; diese wird, wenn das Ende des
Lezteren durch die Bewegung des Stirnrades uͤber den Faͤnger 25 gehoben
wird, sich unter denselben hineinbegeben und ihn aufhalten.
In der Schieberstange ist ein Sperrer befestigt, der, so wie die Stange wieder
zuruͤkbewegt wird, den Faͤnger 25 und den Sperrstift 17 wieder von dem
Stirnrade zuruͤktreibt. 26 ist ein Gewicht, welches den Hebel wieder in seine
fruͤhere Stellung herabdruͤkt. Wenn nun das Stirnrad das eine Ende von
20 hebt, so wird das andere Ende desselben herabgedruͤkt werden, und mit ihm
auch die damit verbundenen Stangen 27 und der an deren oberem Ende befestigte Kamm
28. Dieser Kamm besteht aus mehreren Reihen von Hechelzaͤhnen, welche in
einer eisernen Platte befestigt sind. In dem Scheitel des Sammlers q sind mehrere Loͤcher angebracht, welche den
Zaͤhnen des Kammes entsprechen, so daß die Zaͤhne durch diese
Loͤcher in den Faserstoff eingreifen koͤnnen. 29 ist ein Hebel, der an
dem einen Ende mit 20, an dem anderen hingegen mit der Stange 30 in Verbindung
steht, die durch den Boden des Sammlers geht. Dieser Sammler hat uͤbrigens
auch einen falschen Boden, welcher an dem den Strekwalzen zunaͤchst gelegenen
Ende an einem Gelenke aufgehaͤngt ist, und in welchem sich gleichfalls
Loͤcher befinden.
Wenn nun das rechte Ende von 20 herabgedruͤkt wird, so wird dasselbe Ende von
29 gehoben werden, und dadurch die Stange 30 nach Aufwaͤrts bewegen, den
falschen Boden des Sammlers luͤften und den Kamm zu gleicher Zeit
herabdruͤken. In Folge dieser Bewegungen werden die Zaͤhne des Kammes
in die in dem Sammler befindlichen Fasern eingreifen, und mithin das freie
Vorwaͤrtsschreiten der Fasern gegen die Strekwalzen hindern, so daß auf diese
Weise die Groͤße der Faden vermindert wird. Die Schieberstange wird sich dann
nach Rechts bewegen, wobei der Faͤnger 25 unter dem Hebel 20
hervorgefuͤhrt wird, und das Gewicht 26 wird den Hebel herabdruͤken,
durch welchen seiner Seits der Kamm gehoben und der falsche Boden
herabgedruͤkt werden wird.
Wenn ein Knoten verworrener Fasern zwischen den Strekwalzen durchgeht, so werden die
Klauenbuͤchsen gegen die Halsringe der Raͤder 5 und 18 gelangen, so
daß sich die Stange 2 nicht weiter nach Links bewegen kann, und daß die Feder 2
nachgibt, so wie sich die Welle 3 dreht. So wie der Knoten durchgegangen ist,
faͤllt die obere Walze herab, und die Feder z ist
dann frei.
Der zweite Theil der Erfindung besteht in dem Spulengestelle, durch welches der Faden
gedreht und auf die Spulen aufgewunden wird; man sieht dieses Gestell in Fig. 24 und
26 in
Verbindung mit dem Strekgestelle. aa ist das
hoͤlzerne Gestell, b die Spulenspindel, die sich
in einem Querstuͤke des Gestelles in Zapfenlagern dreht. a ist die Spule, welche durch einen Stift, der durch die Spindel und ein
an der Spule befindliches Oehr geht, an der Spindel erhalten wird. Die Spindel wird
auf folgende Weise durch die Rolle d in Bewegung gesezt.
An der Welle k in dem Strekgestelle (Fig. 23) befindet sich
die Rolle e, welche durch ein Laufband die Rolle f (Fig. 24) in Bewegung
sezt, an deren Welle zugleich auch das Winkelrad g
aufgezogen ist. Dieses Winkelrad greift in ein anderes an der Welle der Trommel h befindliches Winkelrad. i
ist ein Laufband, welches die Bewegung von h an die
Rolle d fortpflanzt. Die Walze j, welche in einem Schwingrahmen aufgezogen ist, druͤkt gegen das
Laufband i, um dasselbe gehoͤrig gespannt zu
erhalten. k ist die Fliege der Spule, welche sich in
hohlen Zapfenlagern dreht, und welche mittelst der Rolle l, von der aus an einen etwas dikeren Theil der Trommel h ein Laufband laͤuft, in Bewegung gesezt
wird.
Die Fasern laufen, so wie sie von den Strekwalzen geliefert werden, durch die hohle
Buͤchse m uͤber die kleinen, in der Fliege
befindlichen Rollen. Ihr Ende wird an der Spule befestigt, und auf diese Weise
geschieht es, daß dieselben durch die Umdrehungen der Spule und der Fliege, je nach
der Geschwindigkeit, die man der Maschine gibt, zu Vorgespinnst, Faden oder Garn
gedreht werden. Damit nun aber dieses Vorgespinnst, der Faden oder das Garn
aufgewunden werde, drehen sich die Spule und die Fliege nicht mit gleichen
Geschwindigkeiten; und diese Verschiedenheit der Geschwindigkeit der Umdrehungen
wird bei beinahe gleicher Groͤße der Rollen d und
e dadurch erreicht, daß die Rolle l ihre Bewegung von einem groͤßeren Theile der
Trommel h mitgetheilt erhaͤlt, als sie das
Laufband i erhaͤlt. Die Spannung des Bandes i ist so gering, daß, so wie die Spule
allmaͤhlich gefuͤllt wird, die Spannung oder der Zug des Garnes die
Spulenspindel und die Trommel schneller umdreht, als sich das Laufband i bewegt. Damit das Garn oder das Vorgespinnst
gleichmaͤßig uͤber der Spule vertheilt werde, bewegt sich die Spule
abwechselnd in der Fliege hin und her. n ist ein an der
Spulenspindel befindlicher Halsring, und dieser Halsring laͤuft in dem Zapfen
o, der sich an der Schieberstange p befindet. Leztere Stange erhaͤlt ihre
Hin- und Her-Bewegung auf folgende Weise. An der Welle k des Strekgestelles (Fig. 23) befindet sich
eine kleine Rolle, von welcher aus ein Band an die Rolle q (Fig.
23) laͤuft. An der Welle dieser lezteren Rolle befindet sich eine
andere Rolle, die durch ein Laufband die beiden Rollen r
und s (Fig. 24) in Bewegung
sezt; von lezterer Rolle laͤuft ferner ein Band an die Rollen t und u, welche ihrer Seits
wieder die Rolle v und das Herzrad w treiben. Dieses Herzrad, welches sich zwischen den an
der Schieberstange x
befindlichen Stiften
dreht, bewegt diese Stange nach Vor- und Ruͤkwaͤrts, und an
dieser Stange sind Baͤnder befestigt, welche in entgegengesezten Richtungen
uͤber die Rolle y laufen, und mit ihren anderen
Enden an verschiedenen Seiten des Umfanges dieser Rolle festgemacht sind. An der
Welle der Rolle y befindet sich auch noch die Rolle z, um welche zwei, an der Schieberstange p befestigte, Laufbaͤnder laufen, so daß auf
diese Weise sowohl die Stange p als die Spule in die
erforderliche Hin- und Her-Bewegung versezt wird. Das Band i gleitet hiebei laͤngs der Trommel h und der Walze j.
Es bleibt hiernach nur noch jener Theil des Apparates zu beschreiben uͤbrig,
durch welchen die Bewegung der Maschine unterbrochen wird, wenn das Garn abreißt. Zu
diesem Behufe sieht man zwischen Fig. 23 und 24 eine Stange
1, welche an dem einen Ende durch ein Gelenk mit dem einen Ende des Strekgestelles
in Verbindung steht, waͤhrend das andere Ende hakenfoͤrmig gebogen
ist, und da auf dem Garne oder dem Vorgespinnste ruht, wo dasselbe zwischen Fig. 23 und
24
gedreht wird. Auf der einen Seite des Stabes 1 befindet sich das
gabelfoͤrmige Stuͤk 2, durch welches das Laufband geht, von welchem
die Maschine getrieben wird. An dem hakenfoͤrmigen Ende des Stabes 1 ist eine
Schnur angebracht, welche uͤber die an dem Ende des Spulengestelles
befindliche Rolle 3 geht, und an der ein kleines Gewicht 4 aufgehaͤngt ist,
wodurch das hakenfoͤrmige Ende gegen den Faden oder das Garn gehalten wird.
Sollte nun das Garn abreißen, so wuͤrde das Ende des Stabes 1 durch das
Gewicht gegen die Rolle 3 bewegt, und der Treibriemen durch den
gabelfoͤrmigen Fuͤhrer 2 auf die lose Rolle 5 uͤbergetragen
werden, so daß die Maschine nothwendig stillstehen muͤßte.
Der Patent-Traͤger bemerkt schließlich, daß er der groͤßeren
Deutlichkeit wegen hier auch mehrere laͤngst bekannte Theile beschrieben und
abgebildet habe, von denen er jedoch keinen als seine Erfindung in Anspruch nimmt.
Dafuͤr gruͤndet er aber seine Anspruͤche auf die Verbindung von
Platten, Spizen, Stiften etc. zu dem Hechelbande, so wie auch auf die Art und Weise,
auf welche er die Speisung der Strekwalzen mit dem Faserstoffe regulirt, und auf die
Verbindung der Triebkraft, des Hechelbandes, des Kammes, des Sammlers und der
Strekwalzen. Er beschraͤnkt sich uͤbrigens nicht genau auf die hier
beschriebene und abgebildete Einrichtung und Form der Theile, indem diese bei
verschiedenen Faserstoffen ebenso modificirt werden kann und muß, wie die
Geschwindigkeiten und die Bewegungen. An dem Spulengestelle begreift er die ganze
Einrichtung der Maschinerie, so wie die Vorrichtung zum Stellen der Maschine im Fall
der Faden bricht, unter seiner Erfindung.