Titel: Verbesserungen an den Hähnen zum Abziehen und Abschließen von Gas, Wasser und anderen Flüssigkeiten, worauf sich Johann Day, Gelbgießer von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 15. März 1832 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LXXVIII., S. 419
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LXXVIII. Verbesserungen an den Haͤhnen zum Abziehen und Abschließen von Gas, Wasser und anderen Fluͤssigkeiten, worauf sich Johann Day, Gelbgießer von Birmingham in der Grafschaft Warwick, am 15. Maͤrz 1832 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Novbr. 1832. S. 343. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Day, Verbesserungen an den Haͤhnen. Die Verbesserungen, welche der Patent-Traͤger an den Haͤhnen anbrachte, beziehen sich auf jene Art von Haͤhnen, die man gewoͤhnlich Schieber- oder Klappen-Sperrhaͤhne nennt, und bestehen aus einem Zusaze, durch den man sowohl in der Roͤhre, als in dem Mundstuͤke oder der Schnauze des Hahnes vollkommenere luftdichte Gefuͤge erhaͤlt, als man sie bei den bisherigen Einrichtungen dieser Art von Haͤhnen zu erhalten im Stande war. Fig. 10 ist ein senkrechter Laͤngendurchschnitt durch die Klappe eines Sperrhahnes, an welchem die fragliche Verbesserung angebracht ist, und woran man die Klappe oder den Sperrer auf ihren Siz herabgetreten, und die Oeffnung des Hahnes folglich verschlossen sieht. Fig. 11 ist ein aͤhnlicher Durchschnitt, in welchem je jedoch die Klappe gehoben, und die Oeffnung des Hahnes mithin geoͤffnet dargestellt ist. Sowohl in diesen beiden, als in allen uͤbrigen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auch auf gleiche Gegenstaͤnde. aa ist die Roͤhre oder der Lauf des Hahnes; b ist die Klappe oder der Sperrer; cc ist eine Scheidewand oder der Siz der Klappe, der in dem Ende der Roͤhre oder des Laufes angebracht ist. Durch diese Scheidewand geht die Bahn oder die Muͤndung des Hahnes, und auf ihr ruht auch die Klappe oder der Sperrer, wenn der Hahn geschlossen ist. e ist das Mundstuͤk oder die Schnauze des Hahnes, welche von dem Laufe getrennt, und mittelst eines Halsringes f (der innen angeschraubt ist, und in ein an der aͤußeren Seite der Roͤhre angebrachtes Schraubengewinde eingreift) mit dem Laufe oder der Roͤhre des Hahnes in Verbindung gesezt wird. Dieser Schraubenhalsring umfaßt oder umgibt das Mundstuͤk und druͤkt das Randstuͤk, welches sich an seinem oberen Theile befindet, gegen einen Liederungsring, der aus Leder, Kork, Kautschuk oder irgend einer anderen, geeigneten, elastischen Substanz besteht, und der zwischen das Randstuͤk des Mundstuͤkes b und die untere Flaͤche der Scheidewand c gelegt wird, so daß auf diese Weise ein luftdicht schließendes Gefuͤge entsteht. In Fig. 12 sieht man diesen elastischen Halsring einzeln fuͤr sich; in Fig. 13 hingegen liegt er auf dem Randstuͤke des Mundstuͤkes e innerhalb des Halsringes f, ganz bereit um auf die untere Flaͤche der Scheidewand c geschraubt zu werden. Man braucht den Halsring uͤbrigens nicht gerade auf die oben beschriebene Weise mittelst Schrauben an der Roͤhre des Hahnes zu befestigen, sondern diese Befestigung kann auch dadurch geschehen, daß man durch Ohren, welche man an dem Halsringe anbringt. Schrauben gehen laͤßt, und diese Schrauben dann auch in entsprechende Theile des Rohres oder des Laufes einschraubt. Jede andere Verbindung, die man im Nothfalle fester anziehen kann, wird uͤbrigens dieselben Dienste leisten. Wenn nun Haͤhne dieser Art geoͤffnet werden sollen, so muß die Klappe oder der Sperrer b gehoben werden, was auf folgende Weise bewerkstelligt wird. An dem oberen Theile des Mundstuͤkes oder der Schnauze e befindet sich ein Querstuͤk, in welchem eine Mutterschraube angebracht ist, und von der unteren Flaͤche der Klappe oder des Sperrers steigt ein kurzer Stab herab, an dessen Ende sich die maͤnnliche Schraube i befindet, die in die weibliche Schraube des Querstuͤkes paßt. Wenn man nun das Mundstuͤk e zum Theil mittelst eines Schluͤssels oder mittelst irgend einer anderen zwekdienlichen Vorrichtung mit den Fingern umdreht, so wird die weibliche Schraube die Schraube i emporheben, und zugleich mit ihr auch die Klappe b in die Stellung bringen, welche man in Fig. 11 sieht, und bei welcher der Wasserweg des Hahnes geoͤffnet ist. Die Klappe kann sich nicht zugleich mit dem Mundstuͤke umdrehen, denn dieß verhindern die Stifte oder Zapfen kk, die sich in Spalten an der inneren Seite des Laufes oder der Roͤhre befinden, wie man dieß aus Fig. 14 sieht, die einen horizontalen, gerade uͤber dem Klappensize durch den Lauf oder die Roͤhre gemachten Durchschnitt darstellt. Dasselbe kann uͤbrigens auch durch verschiedene andere Mittel erreicht werden, wie z.B. dadurch, daß man der Klappe eine vierekige oder andere geeignete Form gibt, und sie sich in entsprechenden Theilen der Roͤhre bewegen laͤßt, oder endlich dadurch, daß man dem Fuͤhrer irgend eine andere, als die cylindrische Form gibt. Dreht man das Mundstuͤk hingegen wieder in seine fruͤhere Stellung zuruͤk, so wird die Klappe wieder auf ihren Siz herabgelangen, so daß der Hahn geschlossen ist. In den beschriebenen Zeichnungen ist die elastische Liederung so dargestellt, als bewegte sie sich mit der Klappe, wenn diese gehoben oder herabgelassen wird; doch kann man dieselbe, wenn man es wuͤnscht, auch so anbringen, daß sie bestaͤndig auf der Scheidewand c ruht, und daß sich die Klappe unabhaͤngig von der Liederung auf und ab bewegt. Fig. 15 zeigt diese Verbesserung an einem Schiebersperrer oder einer Klappe angebracht. a ist der Lauf oder das Rohr, b die Klappe oder der Schieber, die sich auf der Scheidewand c befindet, welche sich um einen Stift oder Zapfen n dreht, und mittelst einer Mutterschraube, eines Stiftes und eines Halsringes, oder mittelst irgend anderer zwekdienlicher Mittel an ihrer Stelle erhalten wird. Will man nun diese Art von Hahn oͤffnen, so muß der Schieber zum Theil herumgedreht werden, damit die in demselben befindliche Oeffnung o uͤber die Muͤndung oder den Wasserweg des Hahnes gelange. Fig. 16 und 17 sind Querdurchschnitte dieser Vorrichtung, wobei man in Fig. 16 den Hahn geschlossen, in Fig. 17 hingegen geoͤffnet sieht. Diese Bewegung des Schiebers wird nun dadurch hervorgebracht, daß man, so wie dieß auch bei der zuerst beschriebenen Vorrichtung geschah, das Mundstuͤk e zum Theil umdreht. Der Stift oder Zapfen r ragt von der unteren Flaͤche des Schiebers in den Wasserweg oder in die Oeffnung des Hahnes und in die Furche oder den Falz hinein, der an dem Querstuͤke t, welches sich am Scheitel des Mundstuͤkes befindet, und welches man in Fig. 13 abgenommen sieht, angebracht ist. Diese Verbindung der einzelnen Theile mit einander wird bewirken, daß die Klappe oder der Schieber an jeder Bewegung, welche dem Mundstuͤke mitgetheilt wird, Antheil nimmt. Dasselbe kann man jedoch auch dadurch erlangen, daß man die Fuge oder den Falz in einem Ohre anbringt, welches man an der inneren Seite des Mundstuͤkes hervorragen laͤßt. Gut duͤrfte es seyn, wenn diese Klappe oder dieser Schieber waͤhrend der Umdrehung, die zum Behufe des Oeffnens des Hahnes gemacht wird, etwas gehoben wurde; und dieß kann dadurch bewirkt werden, daß man an dem Stifte oder dem Zapfen n eine kleine Schraube dreht, durch welche die Klappe gehoben wird, so wie sie in Folge der Bewegung des Mundstuͤkes umgedreht wird. Auf diese Weise wuͤrde die Reibung vermieden, die sonst immer zwischen den beiden Flaͤchen entstuͤnde, wenn sie sich auf einander bewegten. Jeder Sachverstaͤndige wird leicht einsehen, daß sich derlei Einrichtungen sehr gut fuͤr jene Arten von Haͤhnen oder Klappen eignen, die man in den Straßen in den Wasserleitungsroͤhren anbringt, um sich bei Feuersbruͤnsten etc. Wasser zu verschaffen. Fuͤr diesen Zwek raͤth nun der Patent-Traͤger dem Mundstuͤke eine vierekige, achtekige oder andere Form zu geben, und in oder ober demselben einen Schluͤssel anzubringen, womit dieses Mundstuͤk umgedreht und der Hahn geschlossen werden kann. Fig. 19 ist ein Durchschnitt eines Theiles einer Straße, in welcher die Wasserleitungsroͤhre aa laͤuft, an der ein solcher Hahn angebracht ist. b ist der Hahn; e sein Mundstuͤk oder seine Schnauze, woran sich ein kleiner klappenfoͤrmiger Verschließer befinden kann, der sich in einem Charniergelenke dreht, und wodurch verhindert wird, daß kein Schmuz in das Mundstuͤk fallen kann, welches uͤbrigens auch auf irgend eine andere Weise geschuͤzt werden kann. v ist ein Schluͤssel, der genau in das Mundstuͤk paßt, und mit welchem der Hahn geoͤffnet und geschlossen werden kann. Fig. 20 ist ein senkrechter Laͤngendurchschnitt einer anderen Art von Hahn, woran gleichfalls die Erfindung des Patent-Traͤgers angebracht ist. a ist auch hier der Lauf oder das Rohr; b die Klappe mit der elastischen Liederung, die an einer ihrer Seiten befestigt ist, und welche sich auf der Oberflaͤche der Scheidewand c bewegt. g ist die in dem Hahne befestigte, elastische Liederung, welche von dem Schieber unabhaͤngig ist, und die durch die Schraube, die sich an dem Mundstuͤke e befindet, gegen die Ruͤkenflaͤche der Scheidewand gedrukt wird. Der Schieber b kann mittelst der Schraube i gehoben und herabgelassen werden; denn diese Schraube greift in die weibliche, innerhalb des Laufes oder des Rohres h befindliche Schraube, so daß, wenn dieses Rohr h mittelst des Schluͤssels w nach Vor- oder Ruͤkwaͤrts gedreht wird, der Schieber b gehoben oder gesenkt und der Hahn folglich geschlossen oder geoͤffnet wird. Der Halsring x erhaͤlt das Rohr h waͤhrend seiner Umdrehung an seiner gehoͤrigen Stelle. In Fig. 21 sieht man den Hahn geoͤffnet; in Fig. 22 ist hingegen die elastische Liederung g einzeln fuͤr sich dargestellt.

Tafeln

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