Titel: | Ueber eine kohlige, zur Entfärbung der Syrupe, zum Raffiniren des Zukers, und zur Behandlung des Runkelrüben- und Zukerrohr-Saftes geeignete Substanz, von der Erfindung der HH. Payen, Pluvinet, Mossier, Didier und Leclerf. |
Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. LXXI., S. 272 |
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LXXI.
Ueber eine kohlige, zur Entfaͤrbung der
Syrupe, zum Raffiniren des Zukers, und zur Behandlung des Runkelruͤben-
und Zukerrohr-Saftes geeignete Substanz, von der Erfindung der HH. Payen, Pluvinet, Mossier, Didier und Leclerf.
Aus dem Recueil industriel. Junius 1832, S.
206.
Ueber die Entfaͤrbung der Syrupe etc.
Wenn eine Substanz zu dem in der Ueberschrift angegebenen Zweke tauglich seyn soll,
so muß sie:
1) bei einer beinahe gleichen Kraft zu Entfaͤrben, wohlfeiler seyn, als die
thierische Kohle;
2) den uͤberschuͤssigen Kalk, der in den Syrupen und in dem
Runkelruͤbensafte aufgeloͤst bleibt, zu saͤttigen im Stande
seyn;
3) endlich, muß sie auch den Ueberschuß an Saͤure, der sich waͤhrend
der Gaͤhrung in dem Rohrzuker entwikelt haben koͤnnte, und der in den
Syrupen bleibt, wenn man bei deren Behandlung keinen Kalk anwendete,
saͤttigen koͤnnen.
Diese Vorzuͤge hat zwar die mineralische Kohle des bituminoͤsen
Mergelschiefers von Ménat nicht; allein es fand sich, daß sich die
Guͤte dieser Kohle sehr merklich verbessern laͤßt, wenn man sie mit
30/100 ihres Gewichtes, oder mit etwas mehr oder weniger, thierischen Knochen
gluͤht, und den Ruͤkstand der Verkohlung zu einem feinen Pulver
zerreibt. Als sehr nuͤzlich, wenn nicht als unumgaͤnglich nothwendig
zeigte es sich auch, wenn man dem Schiefer vor dem Gluͤhen 3/100 kohlensauren
Kalk zusezte.
Die auf diese Weise zubereitete Kohle entfaͤrbt bedeutend mehr, als es der
fuͤr sich allein gebrannte, und ohne Zusaz gemahlene Schiefer vermag.
Ueberdieß entfernt die auf diese Weise erhaltene Kohle den aufgeloͤsten Kalk
vollkommen, und im Verhaͤltnisse der zugesezten thierischen Kohle und Kreide
saͤttigt sie auch die Saͤuren, welche in den Syrupen enthalten seyn
koͤnnen.