Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. LVI., S. 224 |
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LVI.
Miszellen.
Miszellen.
Busk's, Keene's und Comp. Dampfkessel.
Schon laͤngere Zeit fuhr zwischen Richmond und London das Dampfboth Diana mit
einer Maschine von 20 Pferdekraͤften aus der Fabrik der HH. Bolton und Watt. Vor Kurzem
wurde nun ein neues kleineres Both, die Koͤnigin Adelaide, errichtet, dessen
Maschine nur 12 Pferdekraͤfte hat, und dessen Kessel nach dem
Patent-Principe von Busk, Keene u. Comp. erbaut
ist. Ersteres Dampfboth fuhr sonst um eine halbe Stunde fruͤher ab, als
lezteres; allein um dem neuen Bothe einen Possen zu spielen, wartete es seit einiger
Zeit beinahe bis zur Abfahrtzeit des lezteren. Um Rache zu nehmen, faßte der
Fuͤhrer des lezteren nun den Entschluß seinen Gegner, nachdem er ihm einen
Vorsprung von einer Viertelstunde gelassen, durch Vorfahren zu demuͤthigen. Dieß gelang ihm
auch wirklich, denn die Koͤnigin Adelaide, deren Maschine in einer Minute 44
Stoͤße machte, erreichte die Diana bei der Hammersmith-Bruͤke,
und ließ sie bis zur Blackfriars-Bruͤke, wo sie anlegte, bedeutend
zuruͤk. Hr. P. Fairplay gibt bei Gelegenheit
dieser Wettfahrt im Mechanics' Magazine Nr. 453. S. 22
folgende Beschreibung des Dampfkessels der HH. Busk,
Keene u. Comp., der sich durch seine große Leichtigkeit im
Verhaͤltnisse zu seiner Kraft, durch seine schnelle und gut unterhaltene
Dampf-Erzeugung, und durch die Benuzung des Dampfes unter bedeutendem Druke
und mit vollkommener Sicherheit auszeichnen soll, obwohl derselbe bisher in England
noch weniger, als in Frankreich bekannt ist. Dieser Dampfkessel besteht aus
2–3 Reihen horizontaler Roͤhren, welche rostfoͤrmig gelegt sind
und 2 Zoll im Durchmesser haben. Alle diese Roͤhren laufen an jedem Ende in
einen kleinen Behaͤlter zusammen, aus welchem der Dampf in ein zweites
kleines aufrechtes Gefaͤß, den sogenannten Separator, uͤbergeht, aus
dem die Cylinder mit Dampf gespeist werden. Das Wasser befindet sich in den
Roͤhren, deren aͤußere Oberflaͤche in einem kleinen Ofen
unmittelbar dem Feuer ausgesezt werden. Die Wassermenge, die sich in den
Roͤhren befindet, ist sehr gering und betraͤgt kaum uͤber 1/10
jener Menge, die gewoͤhnlich in anderen Kesseln von gleicher Kraft enthalten
ist. Alle Theile sind aus Schmiedeisen verfertigt, und so eingerichtet, daß sie
leicht gereinigt werden koͤnnen; sie sind uͤberdieß sehr fest, so daß
sie nicht leicht bersten, und wenn sie auch bersten, so entsteht kein großer
Nachtheil daraus, indem die darin enthaltene Wassermenge nur gering ist. Die
Cylinder schwingen sich und wirken direct auf die Kurbel des Ruderrades und der
Wellen, so daß nur ein sehr geringer Raum fuͤr dieselben noͤthig ist.
Diese Cylinder haben beilaͤufig 7 Zoll im Durchmesser, und metallene
kegelfoͤrmige Patentkolben; die Stoͤße betragen 1,9 Fuß. Der Dampf
wird, so wie er aus den Cylindern kommt, in kleinen, kupfernen, mit Wasser
abgekuͤhlten Roͤhren verdichtet, und gelangt dann wieder in den
Kessel, so daß der Kessel bestaͤndig mit destillirtem, und daher reinem,
Wasser gespeist wird. Die Maschinen, die Gestelle, und der Kessel mit seinem Wasser,
die Ruderraͤder und der Rauchfang sollen zusammengenommen nicht mehr als 5
Tonnen wiegen.
Explosion eines Dampfkessels.
Am 22. Maͤrz zersprang in der Fabrik der HH. Goodier u. Comp. zu Manchester ein Dampfkessel, wobei nicht bloß ein
großer Theil des Gebaͤudes zerstoͤrt, sondern auch 5 Menschen
getoͤdtet und mehrere schwer verwundet wurden. Die Maschinen der Fabrik
wurden groͤßten Theils durch eine Dampfmaschine von 32 Pferdekraͤften
getrieben, und diese Maschine war keine Hochdruk-, sondern eine
Verdichtungs-Maschine der besten Art aus der Werkstaͤtte der HH. Bolton und Watt. Sie arbeitete
mit einem Druke, der nie uͤber 12 Pfund auf den Quadratzoll betrug, und wurde
von 2 Kesseln zu 20 Pferdekraͤften mit Dampf versehen. Die Sicherheitsklappe
hatte 5 Zoll im Durchmesser und war mit 224 Pfunden beladen, so daß
beilaͤufig 10 Pfunde auf den Quadratzoll kamen. Es scheint jedoch, daß sich
die Sicherheitsklappen nicht an den Kesseln selbst, sondern an der großen
Roͤhre befanden, welche den Dampf in den Cylinder fuͤhrte. Zwischen
dieser Roͤhre und den Kesseln befanden sich Sperrhaͤhne, so daß jeder
Kessel nach Belieben von der Roͤhre abgeschlossen werden konnte. Man
vermuthet, daß die schrekliche Explosion auf folgende Weise veranlaßt wurde. Den 22.
Morgens bemerkte der Maschinist, daß die excentrische Bewegung, welche die
Sicherheitsklappen in Thaͤtigkeit erhielt, etwas beeintraͤchtigt war;
er ließ daher eine Reparatur vornehmen, waͤhrend welcher man, da sie noch
denselben Nachmittag fertig werden sollte, das Feuer unter den Kesseln schwach
unterhielt, um nicht zu viel an Brennmaterial zu verlieren. Außer dieser
Unvorsichtigkeit wurden hoͤchst wahrscheinlich auch noch, um die Reparatur zu
erleichtern, der eine oder die beiden zwischen dem Kessel und der Sicherheitsklappe
befindlichen Haͤhne geschlossen, so daß der Dampf nicht mehr auf die Klappe
wirken, und der Kessel nothwendig zerspringen mußte. Der Grund dieses traurigen
Ereignisses scheint also in diesem Falle lediglich der großen Unvorsichtigkeit oder
Unwissenheit der Arbeiter zuzuschreiben zu seyn. Im J. 1828 ereignete sich in der
Fabrik des Hrn. Thomas Kearsley zu Tryldesley genau aus
derselben Ursache eine noch heftigste Explosion, bei welcher 10 Personen ihr Leben einbuͤßten, und
unter den Truͤmmern eines ganz neuen Gebaͤudes begraben wurden. (Aus
dem Mech. Magazine Nr. 451. S. 479.)
Seltenheit der Ungluͤksfaͤlle auf Eisenbahnen,
und Zwekmaͤßigkeit derselben zum Transporte von Truppen.
Man hat der Commission, die uͤber die Bill zur Errichtung einer Eisenbahn
zwischen London und Birmingham berathschlagt, bewiesen, daß in den 18 Monaten, seit
welchen die Eisenbahn zwischen Liverpool und Manchester besteht, 700,000 Menschen
auf derselben fuhren, und daß von dieser großen Zahl nur ein einziges Individuum
durch einen Ungluͤksfall sein Leben einbuͤßte. Vergleicht man hiermit
die Angaben der Manchester Blatter, nach welchen innerhalb 12 Monaten in der
Umgegend von Manchester nicht weniger als 15 gewoͤhnliche Kutschen umwarfen,
und nach welchen hierbei mehrere Personen umkamen und viele sehr bedeutend
beschaͤdigt wurden, so ergibt sich, daß die Eisenbahnen nicht nur die
Schnelligkeit des Verkehrs außerordentlich befoͤrdern, sondern auch die
Sicherheit des Lebens weniger gefaͤhrden, als die gewoͤhnlichen Wagen.
– Wie sehr groß der Einfluß der Eisenbahnen auf die Maßregeln der Regierungen
seyn kann, und wie sehr die ganze Taktik einst umgeaͤndert werden muß, wenn
die Eisenbahnen ein Mal weiter verbreitet seyn werden, ergibt sich aus folgendem
Beispiele. Bei den Unruhen, die in Irland drohten, wurde verflossenen Winter ein
Regiment Soldaten, welches 800 Mann stark war, mit all seiner Bagage in 2 Stunden
von Manchester nach Liverpool, 31 englische Meilen (beilaͤufig 15 deutsche
Post-Stunden) weit, geschafft, und eine Stunde nach seiner Ankunft in
Liverpool auch schon nach Irland uͤbergeschifft! Auf eine aͤhnliche
Weise benuzte man den bereits fertigen Theil der Baltimore- und
Ohio-Eisenbahn in America, um die Arbeiter, die nicht weiter an der Eisenbahn
fortarbeiten wollten, von Baltimore aus in wenigen Stunden durch eine Abtheilung
Soldaten uͤberrumpeln und baͤndigen zu lassen. (Aus dem Mechan. Magaz. Nr. 457. S. 96.)
Eine der schnellsten Fahrten zwischen Liverpool und
Dublin.
Das koͤnigl. Dampfboth Delphin, Capit. Smithett,
legte die Ueberfahrt von Liverpool zum Hafen von Kingstown, ungeachtet es starken
Gegenwind hatte, in weniger als 12 Stunden zuruͤk. Man haͤlt diese
Fahrt fuͤr die schnellste, die je zwischen diesen beiden Haͤfen
gemacht wurde. (Mechanics' Magazine Nr. 452. S. 15.)
Neue Art von Ruder.
Ein Hr. C. W., der sich beklagt, daß die Ruder der Kaͤhne und Bothe ungeachtet
aller vorgeschlagenen Verbesserungen noch immer in demselben Zustande sind, wie sie
zu Zeiten der Roͤmer waren, machte in dem Binnenhafen der
Dampfboth-Gesellschaft zu Bristol mehrere Versuche mit einer neuen Art von
Ruder, welche beinahe nach Art der Schwimmfuͤße verschiedener Thiere
eingerichtet seyn sollen. Diese Ruder bewegten sich an beiden Seiten des Bothes an
Achsen, und hatten mehrere Gelenke, welche beim Vorwaͤrtsziehen nachgaben, um
den Widerstand des Gegenwassers aufzuheben, und an diesen Gelenken war Cannevaß auf
eine solche Weise befestigt, daß eine Art von Schwimmfuß entstand. Der ganze Apparat
war uͤberdieß an einer Art von Wage angebracht, mit welcher derselbe gehoben
und gesenkt werden konnte, damit durch den Widerstand des Gegenwassers keine Kraft
verloren ging. Diese Ruder arbeiteten 9 Zoll tief im Wasser, und in Folge der
erwaͤhnten Einrichtung in sehr wenigem Gegenwasser. Das kleine Both, an
welchem Hr. C. W. seine Ruder anbrachte, wurde sehr schnell durch dieselben
fortgetrieben. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 453. S.
21.)
Moore's Maschine zum Treiben von Wagen, Schiffen und
anderen Dingen.
Hr. Joh. Moore von Broad Wier in Bristol, ließ sich am 30.
September 1829, wie unsere Leser aus den Patent-Verzeichnissen wissen, ein
Patent auf eine von ihm
erfundene Maschinerie geben, welche in zwei Haupttheile zerfaͤllt: Erstens in
einen Apparat zum Treiben und Leiten der Laufraͤder eines Dampfwagens, oder
der Ruderraͤder an Dampfbothen oder anderen schwimmenden Koͤrpern; und
zweitens in die Anwendung einer Klappe an der Ausfuͤhrungsroͤhre der
Dampfmaschine, um dadurch die Verdichtung zu befoͤrdern. Das London Journal of Arts 1832. N.
I. S. 58 gibt einen Auszug aus der Erklaͤrung, die der
Patent-Traͤger von seiner Erfindung entwarf, allein bloß um seinen
Lesern zu beweisen, daß diese Erfindung so undeutlich beschrieben und abgebildet
ist, daß kein Erdensohn dieselbe zu verstehen im Stande ist. Die wenigen
verstaͤndlichen Theile dieser Maschine scheinen uͤbrigens auch noch so
eingerichtet, daß sie sich in der Praxis als unanwendbar und unnuͤz zeigen
muͤssen. Wir halten es daher fuͤr ungeeignet, bei dieser Erfindung,
die wahrscheinlich nur dem Staate einen Nuzen von 2000 fl. gebracht hat,
laͤnger zu verweilen.
Das astronomische Observatorium zu Kensington.
Der beruͤhmte Eigenthuͤmer dieses Observatoriums, Sir James South, kaufte vor einiger Zeit auf dem Continente
die groͤßte und schoͤnste Objectiv-Linse fuͤr einen
Refractor, die je angewendet worden. Sie hat naͤmlich 11 8/10 Zoll im
Durchmesser, waͤhrend jene des beruͤhmten Dorpater Instrumentes nur 9
Zoll im Durchmesser hat. Mit diesem Glase, welches 20 Fuß Brennweite hat, ließ Hr.
South ein großes Teleskop von 20 Fuß Laͤnge
verfertigen. Hr. Troughton stellte dieses Instrument nach
Art eines aͤquatorialen auf, so zwar, daß es ungeachtet seiner ungeheuren
Groͤße mit aller Leichtigkeit sowohl in der Rectascension als Declination von
dem Beobachter bewegt werden kann, ohne daß dieser das Aug von dem Glase weg zu
bringen braucht. An jeder Seite des großen Refractors befindet sich nach Art der
gewoͤhnlichen Finder ein kleineres Teleskop, dessen Achse mit dem
Haupt-Instrumente parallel laͤuft. Die Objectiv-Glaͤser
dieser beiden Seiten-Teleskope sind von den HH. William und Thomas Sulley; das eine dieser
Instrumente hat 5 1/2 Fuß Focallaͤnge und 4 1/2 Zoll Weite; das andere hat 42
Zoll Focallaͤnge und 2 3/4 Zoll Weite. Da diese beiden
Seiten-Instrumente schon fuͤr sich sehr kraͤftig sind, so
dienen sie nicht bloß zum Auffinden, sondern man kann mit denselben auch drei
correspondirende Beobachtungen uͤber denselben Gegenstand machen. –
Das Gebaͤude, in welchem nun dieses kostbare Instrument aufgestellt ist, ist
vor Kurzem fertig geworden, und ganz auf Kosten des Hrn. South erbaut. Es ist kreisfoͤrmig und hat innen einen Durchmesser
von 28 Fuß 10 Zoll; die kreisfoͤrmige Mauer hat 1 1/2 Ziegel Dike und 11 Fuß
3 Zoll Hoͤhe, von dem Boden des Gebaͤudes gerechnet. Auf dieser Mauer
ruht eine kreisrunde Eisenbahn, und auf dieser eine praͤchtige
halbkugelfoͤrmige Kuppel. Diese Kuppel dreht sich mit einer
Azimuth-Bewegung auf der Eisenbahn, indem sie mittelst 6 Rollen auf der
Eisenbahn ruht. Damit die Kuppel keine Seiten-Bewegung erhalten kann, sind an
dem aͤußeren Rande des Kreises, der die Basis der Kuppel bildet, 12
Leitungs-Raͤder angebracht, welche, so wie sich die Kuppel umdreht,
gegen den aͤußeren Rand der Eisenbahn druͤken. – Die Kuppel
selbst besteht aus aͤußerst leichten Rippen, die duͤnn mit Cederholz
bedekt, und außen mit Kupfer uͤberzogen sind; nach Innen ist sie mit
Tannen-Brettern ausgekleidet. – Damit das Instrument nicht von den
Erschuͤtterungen afficirt werden kann, welche der Mauer allenfalls durch
irgend eine Veranlassung mitgetheilt werden moͤchten, stehen die Pfeiler, auf
denen das Instrument ruht, in gar keiner Verbindung mit der Mauer des
Gebaͤudes. – Wer das Instrument nicht selbst gesehen, und damit
beobachtet hat, wird sich einen Begriff von dessen Kraft machen koͤnnen, wenn
er bedenkt, daß dasselbe unter guͤnstigen Umstaͤnden eine
vergroͤßernde Kraft von mehr als 1000, und bei unguͤnstigen
Naͤchten von mehr als 700 besizt. Der Stern erster Groͤße, welcher
unter dem Namen α Lyrae bekannt ist, kann mit
einer vergroͤßernden Kraft von 5000 beobachtet werden, ohne daß er auch nur
im Geringsten von seiner Rundung und seiner Deutlichkeit verliert. Die verborgenen
Sterne von δ Cygni und ζ Herculis sieht man unter guͤnstigen Umstaͤnden sehr
leicht und deutlich; der Stern ε Arietis wird
augenbliklich in zwei aufgeloͤst, und η
Coronae, ζ Caveriae und das zweite μ
Bootis sieht man damit so deutlich als Doppel-Sterne, als man den
Castor mit gewoͤhnlichen Fernroͤhren sieht. Eben so ist die Abtheilung
zwischen den beiden Ringen des Saturn sehr deutlich damit zu sehen. Sterne 5ter Groͤße lassen
sich am hellen Tage damit beobachten, und auch der kleine Stern, der den Polarstern
begleitet, konnte bei dem staͤrksten Sonnenscheine noch gesehen werden.
– Bei den mehr als 1000fachen Vergroͤßerungen ergibt sich der
Nachtheil, daß auch die taͤgliche Bewegung des Himmels vergroͤßert
wird, so daß die Sterne aus dem Felde der Beobachtung zu entlaufen scheinen, ehe sie
noch der Beobachter mit gehoͤriger Aufmerksamkeit betrachten konnte. Um nun
diesem Uebelstande abzuhelfen, will Hr. South das Gestell
des Instrumentes mit einem Uhrwerke in Verbindung bringen, durch welches das
Teleskop so bewegt wird, wie sich der Stern bewegt, so daß jeder Stern auf diese
Weise ungeachtet der großen Vergroͤßerung, und ungeachtet der Bewegung des
Himmels eine beliebige Zeit hindurch im Felde der Beobachtung erhalten werden kann.
(Aus dem Athenaeum im Mechan.
Magazine Nr. 455. S. 59.)
Woollgar's Taschen-Rechenmeister.
Wir haben im Polyt. Journale
Bd. XLII. S. 159 eine kurze Notiz
uͤber Hrn. Woollgar's Taschen-Rechenmeister
(Pocket calculating rule) gegeben, und unser
Bedauern uͤber die Undeutlichkeit der Beschreibung dieses Instrumentes im Mechanics' Magazine geaͤußert. Wir koͤnnen
nun unseren Lesern ankuͤndigen, daß Hr. Woollgar
sein Instrument zum Verkaufe verfertigt, und daß sie sich dasselbe bei Hrn. Rooker, Little Queenstreet, Holborn, zugleich mit der 12
Seiten langen Anleitung zum Gebrauche desselben verschaffen koͤnnen. Hr. Woollgar macht sein Instrument gegenwaͤrtig 8
statt 6 Zoll lang; diese Verlaͤngerung thut nach seiner Meinung der
Leichtigkeit, mit welcher man dasselbe in der Tasche bei sich tragen kann, keinen
Eintrag, und machte in manchen Dingen eine ausgedehntere, und in anderen eine
deutlichere Eintheilung moͤglich. Das neue Instrument ist uͤberdieß
mit mehreren Scalen versehen, nach welchen die Berechnungen bei
Lebens-Assecuranzen mit groͤßerer Leichtigkeit und Sicherheit gemacht
werden koͤnnen, als nach irgend anderen Tabellen. Diese Scalen sind nicht
nach den Tabellen Milne's, die bisher fuͤr die
richtigsten gehalten wurden, graduirt, sondern nach neuen Berechnungen Woollgar's, die sich auf ein modificirtes
Mortalitaͤts-Gesez gruͤnden, und dieses Gesez soll nach Hrn.
Woollgar fuͤr die allgemeine Berechnung weit
passender, als alle diejenigen seyn, deren man sich bisher bediente. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 452. S. 10.)
Anstrich fuͤr Eisen, um es gegen den Rost zu
schuͤzen.
Ein Ungenannter gibt im Mechanics' Magazine Nr. 455. S.
61 folgende Mischung an, welche sowohl Eisenblech als Schmiedeisen von jeder Form
besser als irgend ein anderes Mittel gegen den Rost schuͤzen soll. Um sich
diese Mischung zu bereiten, soll, man 8 Theile Kohlen-Theer bis auf
220° F. erhizen, und dann 1 Theil Mennig damit vermischen. Alle Anstriche aus
Oehl oder aus Oehl in Verbindung mit Metalloxyden sollen nichts taugen, indem sie
das Eisen geneigt machen, sich bei erfolgendem Temperaturwechsel in großen
Stuͤken abzuschaͤlen. Der Erfinder obigen Anstriches bemerkt, daß bei
dem gegenwaͤrtigen Preise des Eisens das Deken der Daͤcher mit Eisen
wohlfeiler kommt, als irgend eine andere Methode Daͤcher zu deken; besonders
wenn man das Eisen durch obigen Anstrich schuͤzt. Dieses Anstreichen muß aber
bei trokenem Wetter geschehen; auch ist es gut, wenn man ganz feinen trokenen Sand
auf die angestrichene Stelle streut.
Fayrer's Vorrichtung um Rasirmessern, chirurgischen
Instrumenten u. dgl. eine feine Schneide zu geben.
Hoͤchst selten verstehen diejenigen, die sich sehr scharf schneidender
Instrumente bedienen, denselben auch jene Schaͤrfe zu geben, die ihnen die
Instrumentenmacher zu geben wissen. Dieß ruͤhrt theils von der Unkenntniß der
Eigenschaften eines guten oder schlechten Schleifsteines oder Riemens, theils aber
auch von einem Mangel an gehoͤriger Fertigkeit her. Hr. Fayrer von White-Lion-Street, Pentonville, hat nun, um
diesem Uebelstande abzuhelfen, folgende Erfindung vorgeschlagen. Der Streicher soll
aus einer Messingplatte von gehoͤriger Laͤnge und von 1 Zoll Breite bestehen,
welche an beiden Seiten, von denen die eine mit R, die
andere mit S bezeichnet wird, vollkommen glatt, und an
beiden Enden so zugeschnitten und abgefeilt ist, daß sie daselbst 2 Stifte oder
Zapfen bildet, um die sich der Streicher dreht oder schwingt. Diese Zapfen des
Streichers kommen in die Ausschnitte, die sich in den beiden aufrechten Pfosten
eines Rahmens befinden. Es sind ferner zwei Buͤchsen noͤthig, von
denen die eine ein groͤberes, die andere ein feineres Pulver aus einem
gemahlenen und geschlemmten Oehlsteine oder aus einem schottischen Wezsteine (Water-of-Air-stone)
enthaͤlt.
Will man sich dieses Streichers bedienen, so stelle man die Flaͤche R zu oberst, und bringe auf dieselbe ein Paar Tropfen
Oehl und etwas Weniges von dem groͤberen Pulver. Dann ziehe man die Schneide
des Rasirmessers oder sonstigen Instrumentes, welches geschaͤrft werden soll,
auf die gewoͤhnliche Weise uͤber dasselbe. So wie sich hierbei der
Streicher an den Zapfen schwingt, legt sich dessen Oberflaͤche nothwendig
vollkommen eben an den Rand der Klinge, in welcher Richtung man auch das Instrument
mit der Hand halten mag. So wie diese Operation nun fortgesezt wird, werden die
Theilchen bestaͤndig immer kleiner und kleiner, so daß mithin die Schneide
des Instrumentes immer feiner und feiner wird. Am Ende bringt man die mit S bezeichnete Oberflaͤche nach oben,
traͤgt etwas Oehl und etwas von dem feineren Pulver auf dieselbe auf, und
verfaͤhrt auf dieselbe Weise.
Platten aus Stahl und Zinn wurden bereits als Streicher angewendet; die Benuzung des
Messings zu diesem Zweke, so wie das Aufhaͤngen der Platte an Zapfen, damit
sich dieselbe nach dem verschiedenen Druke der Hand richte, scheint uns hingegen
neu. (Aus dem London Journal of Arts and Repertory of
Patent-Inventions. Mai 1832, S. 40.)
Ueber den Zustand der Fabrikation von ausgeschlagenen und mit
Goldfirniß uͤberzogenen Messing-Waaren.
Vor 14 Jahren wurden in Frankreich noch alle Artikel aus Messing, die den vergoldeten
Gegenstaͤnden aͤhnlicher Art gleichkommen sollten, aus Messing
gegossen und ciselirt; sie waren daher nothwendig schwerer, theurer und plumper als
die englischen Quincaillerie-Waaren, die aus dem Messing ausgeschlagen
wurden. Ueberdieß war der franzoͤsische Firniß weit weniger dauerhaft, als
der englische. Die Vorzuͤge der englischen Fabrikate erregten die
franzoͤsischen Galanterie-Arbeiter zur Nacheiferung, und unter diesen
zeichnete sich besonders Hr. Lecocq aus. Es gelang ihm
naͤmlich nach langen Versuchen, dem Messinge die gehoͤrige
Geschmeidigkeit zu geben, und einen Firniß aus Gummi-Lak, Gummi-Gutt
und Drachenblut ausfindig zu machen, der nicht bloß dem Messinge ein sehr
schoͤnes und dauerhaftes, goldartiges Aussehen gibt, sondern der auch zur
Vergoldung von Holz mit großem Vortheil angewendet werden kann. Der guͤnstige
Erfolg des Hrn. Lecocq, uͤber dessen Anstalt Hr.
Mérimée im Bulletin de la Société d'encouragement, Februar 1832, S. 57
einen sehr vortheilhaften Bericht erstattete, bewirkte, daß in Kurzem mehrere
aͤhnliche Fabriken erstanden, unter denen sich besonders noch jene der HH.
Cordier-Lalande und Fugère auszeichnet. Alle diese Fabriken liefern nach Hrn. Mérimée gegenwaͤrtig Artikel, die
den englischen in keiner Hinsicht nachstehen, so daß nach seiner Meinung Frankreich,
nachdem es sich dieselbe Vollkommenheit in den Verfahrungsweisen zugeeignet, durch
den feineren Geschmak, und den groͤßeren Sinn fuͤr Eleganz, bald
seinen nachbarlichen Nebenbuhler uͤbertreffen wird. Wie weise
uͤbrigens auch die Regierung das Emporbluͤhen dieses
Fabrikationszweiges beguͤnstigte, ergibt sich aus folgendem Beispiele: Ein
Speculant kam bei derselben um die Erlaubniß ein, 60,000 Kilogr. messingene und
uͤberfirnißte Quincaillerie-Arbeiten einfuͤhren zu
duͤrfen, und fuͤhrte zur Unterstuͤzung seiner Bitte an, daß die
Fabrikation von derlei Waaren in Frankreich noch ganz unbekannt sey, und auf diese
Weise am besten verbreitet werden koͤnne. Die Regierung war so klug, nicht
nach eigenem, eingebildetem oder rein theoretischem Wissen zu handeln, sondern den
Rath der Gesellschaft einzuholen; und die Gesellschaft bewies der Regierung, daß man
diese Waaren in Frankreich eben so gut verfertigen koͤnne, und auch wirklich
verfertige, und daß die Einfuhr dieser 60,000 Kilogr. die Handels-Bilanz
Frankreichs um 1,200,000 Franken beeintraͤchtigen, und die arbeitende Classe
um nicht weniger als
eine Million Arbeitslohn bringen wuͤrde! Moͤchten unsere Regierungen
auch so zu Werke gehen, und bei ihren Mauth-Vertraͤgen nicht von der
Theorie allein ausgehen, sondern sie nur auf numerische Daten gruͤnden, und
sich nicht schaͤmen, bei Hauptsachen den Rath Sachverstaͤndiger, nicht
aber bei den nach ihrer jezigen Zusammensezung bestehenden, in
Industriegegenstaͤnden hoͤchst unwissenden polytechnischen
Ausschuͤssen einzuholen.
Paulin-Désormeaux's Model zum
Kugelgießen.
Hr. Paulin-Désormeaux zu Paris, rue Saint-Étienne des Grès Nr. 10,
hat einen neuen Model zum Kugelgießen erfunden, mit welchem man 10 bis 12 Kugeln auf
ein Mal gießen kann. Die Kugeln sollen mit diesem Model vollkommener rund werden,
als mit dem gewoͤhnlichen. Die Bleifortsaͤze, welche sich an jeder
Kugel befinden, werden durch eine einzige Bewegung abgeschnitten. Die Société d'encouragement ließ diesen Model
durch Hrn. de Lambél untersuchen, und bei seinem
Erfinder Versuche damit anstellen, bei welchen sich Anfangs einige
Unvollkommenheiten desselben zeigten, die aber spaͤter, nachdem Hr. Paulin-Désormeaux mit Hrn. Pirain, Capitaͤn der Artillerie zu Vincennes,
Ruͤksprache genommen, vollkommen gehoben wurden. Hr. Paulin-Désormeaux gibt an, daß ein einziger Arbeiter mit
seinem Model in einem Tage 12,000 Kugeln gießen und beschneiden kann. Die
Gesellschaft ließ einen solchen Model aus Eisen fuͤr ihre Sammlung
verfertigen, und empfiehlt denselben den protocollfabricirenden Maͤchten, da
ihre winkelzuͤgigen und Alles verwirrendenverwirrerden Verhandlungen eher zum allgemeinen Kriege als zur allgemeinen Pacification
fuͤhren duͤrften. (Aus dem Bulletin de la
Société d'encouragement. Februar 1832, S. 56.)
Neues Werk uͤber die Schlosserkunst.
Hr. Hoyau, der sich schon durch mehrere der
ausgezeichnetsten, auf die Schlosserkunst Bezug habende, Arbeiten bekannt gemacht
hat, hat nun unter dem Titel l'Art du Serrurier ein Werk
in Folio herausgegeben, welches im Bulletin de la
Société d'encouragement ganz besonders, und als das beste und
vollstaͤndigste Werk uͤber diese Kunst allgemein empfohlen wird. Es
ist nicht die Arbeit eines Gelehrten, sondern eines Mannes, der mit den
theoretischen und praktischen Kenntnissen, die sein Gewerbe erfordert, auf's
Vollkommenste ausgestattet ist. Der Styl desselben ist einfach und klar; der Text
ist durch 17 Kupferplatten erlaͤutert, und in vier Abschnitte getheilt. Im
ersten Abschnitte wird von den Materialien, die der Schlosser braucht, ihrer
Guͤte, ihrem Ursprunge und deren Wahl gehandelt; im zweiten von den
Werkzeugen, der Schmiede, der Drehebank, den Durchschlag-Maschinen etc.; im
dritten findet man die Anwendung der Werkzeuge, und die Beschreibung der
verschiedenen Verfahrungsarten der Kunst; im vierten endlich ist die Beschreibung
der Schloͤsser an Thuͤren, Fenstern etc. von allen Arten, jene der
Sicherheitsschloͤsser, der Vorhaͤngschloͤsser, der Bramah'schen
und aller anderen Arten von Schloͤssern enthalten. Da die Franzosen
bekanntlich uns Deutschen in der Schlosserkunst noch ziemlich weit voraus sind, so
wuͤrde eine deutsche Uebersezung dieses Werkes gewiß sehr nuͤzlich
werden; wir wuͤnschen daher, unseren Lesern bald eine solche anzeigen zu
koͤnnen. (Ein sehr schaͤzbares, praktisches Werk uͤber die
Schlosserkunst ist das von Zipper, Augsburg bei v.
Jenisch und Stage.)
Anwendung der Geblaͤse mit heißer Luft in den
Eisenwerken.
In der Versammlung, welche die Gesellschaft der Civil-Ingenieurs zu London am
1. Mai hielt, wurde die Frage aufgeworfen: in wiefern die Geblaͤse mit heißer
Luft die Verwandlung der Kohle, deren man sich beim Schmelzen des Eisens bedient, in
Kohks unnoͤthig macht? Es wurden bei dieser Gelegenheit die Resultate
mehrerer Versuche, die an verschiedenen Eisenwerken hieruͤber angestellt
wurden, angefuͤhrt; unter anderen auch jene, die man an den
Clyde-Eisenwerken erhielt, an welchen man sich dieser Methode seit 1829
bedient, und wo man in Folge derselben zur Erzeugung einer Tonne Roheisen 8 bis 5
Tonnen Kohlen braucht.
Es wurde bemerkt, daß das sogenannte Wassergeblaͤse, ungeachtet seiner
bequemen Einrichtung einen Fehler besize, der es ganz in Vergessenheit bringen
duͤrfte. Man hat naͤmlich gefunden, daß die verdichtete Luft,
waͤhrend sie in dem Regulator einer großen Wasserflaͤche ausgesezt
ist, eine bedeutende Menge Feuchtigkeit aufnimmt, und daß diese Feuchtigkeit dann
nicht nur dem Ofen, sondern auch der Guͤte des erzeugten Eisens bedeutenden
Nachtheil bringt. (Aus dem Athenaeum im Mechanics' Magazine Nr. 460. S. 143.)
Neues wohlfeiles Loͤthrohr.
Ein Ungenannter gibt im Mechanics' Magazine Nr. 453. S.
30 einen Vorschlag zu einem neuen Loͤthrohre, durch welches, wie er meint,
sehr viel an Brennmaterial gewonnen werden koͤnnte. Dieses Loͤthrohr
besteht ganz einfach aus einem Ballon, der auf einem Gestelle ruht, und der durch
eine Roͤhre mit einem Hahne mit Luft versehen wird. Unter diesem Ballon nun
befindet sich die Lampe, durch welche der Ballon und die darin enthaltene Luft
erhizt wird; diese Luft stroͤmt in Folge der Ausdehnung der Luft durch die
Hize bei einer Roͤhre aus, welche vom Scheitel des Ballons ausgeht, in einem
Halbkreise um denselben herumlaͤuft, und die sich mit ihrem Schnabel in der
Naͤhe des Dochtes der Lampe endigt, so daß auf diese Weise die
Loͤthrohrflamme gebildet wird. – Wir zweifeln sehr, daß diese Art von
Loͤthrohr gute Dienste leisten kann, und haben daher auch die rohe Zeichnung
davon, welche sich im Mechanics' Magazine befindet,
weggelassen.
Einiges uͤber die Leistungen der koͤnigl.
hollaͤndischen Teppich-Fabrik zu Baarn.
Die koͤnigl. hollaͤndische Teppich-Fabrik zu Baarn hat unter der
Leitung ihres gegenwaͤrtigen Directors, des verdienten Hrn. E. G. W. Cohen eine Hoͤhe und Vollkommenheit erreicht, die
sie wahrscheinlich zu einer der ersten auf unserer Erde erhebt. Man findet in
derselben alle neuen, und durch die Erfahrung gut befundenen Erfindungen, welche mit
diesem Fabrikationszweige in Verbindung stehen. Die Anstalt besizt außer ihren
zahlreichen Kardaͤtsch-, Kamm-, Vorspinn-,
Strek-, Spinn-, Dreh- und Dublir-Maschinen nicht nur ein
vortreffliches Faͤrbehaus mit allen noͤthigen Vorrichtungen, sondern
auch eine Gießerei, eine Schmiede, eine Zimmermanns-Werkstaͤtte u.
dgl. Eben so findet man in ihr die besten Drehebaͤnke,
Theilungs-Maschinen, Chronometer und Mikrometer, kurz Alles, was dieselbe in
irgend einer Hinsicht beduͤrfen koͤnnte, um ihre Leistungen auf den
hoͤchsten Grad von Vollkommenheit zu bringen. Ihr Waarenlager zu Amsterdam
enthaͤlt mehrere tausend Sorten von allen Qualitaͤten, so daß sich vom
Bauer bis zum Koͤnige Jedermann seinen Bedarf daselbst zu verschaffen und
auszuwaͤhlen im Stande ist. Zu den ausgezeichnetsten Arbeiten, die in neuerer
Zeit von dieser Fabrik geliefert wurden, gehoͤrt ein Teppich mit doppeltem
Grunde, der 45 verschiedene Farben enthaͤlt, und aus 243,000 Faden Wollengarn
bestand, von denen alle abwechselnd mit einander verbunden, und von einander
getrennt wurden. Dieser Teppich wurde von dem Koͤnige von Holland dem
Koͤnige von Preußen als Geschenk uͤbersendet. Ein anderes
Meisterstuͤk, welches fuͤr den Altar einer Kirche bestimmt ist, stellt
die Madonna de la Sedia von Raphaël vor, nach einem herrlichen Kupferstiche
von Raphaël Morghen ausgefuͤhrt. Dieses wahrhaft großartige
Kunststuͤk, welches nicht weniger als 130 verschiedene Farben
enthaͤlt, wurde auf einem kolossalen gewoͤhnlichen Weberstuhle
gearbeitet. Bemerkt zu werden verdient endlich noch, daß eine der schoͤnsten
Erfindungen, deren man sich in Frankreich zur Verfertigung von façonnirten
Seidenzeugen bedient, bereits auch schon bei der Teppich-Fabrikation mit dem
besten Erfolge benuzt wird. (Aus dem Briefe eines Belgiers im Mechanics' Magazine Nr. 452. S.
12.)
Benuzung des Gewebes der Spinnen.
Hr. D. B. Rolt zu London hat in neuerer Zeit die Versuche,
welche in fruͤheren Jahren gemacht wurden, um von den Spinnen eine Art von
Seide zu gewinnen, wieder aufgenommen, und erhielt von der Society of
Arts die silberne Isis-Medaille fuͤr die Resultate, die er
derselben vorlegte. Er waͤhlte zu seinen Versuchen die gewoͤhnliche
Kreuzspinne (Aranea Diadema). Er fand, daß sich der
Faden, den diese Spinnen, wenn sie laufen, von sich geben, sehr gut aufwinden
laͤßt, und wand denselben anfaͤnglich mit der Hand, spaͤter
aber mit einem kleinen Haspel auf, den er mit einer Dampfmaschine seiner Factorei in
Verbindung brachte, und der sich mit einer Schnelligkeit von 150 Fuß in der Minute
umdrehte. Von einer Spinne kann man nach seinen Versuchen 3–5 Minuten lang
einen ununterbrochenen Faden auswinden. Hr. Rolt legte
der Gesellschaft ein Muster dieser Art von Seide vor, welches er von 24 Spinnen
erhielt, und dessen Laͤnge er auf 18,000 Fuß schaͤzt; die Farbe dieser
Seide ist weiß, ihr Glanz ist außerordentlich. Der Faden ist so fein, daß erst 5
Spinnenfaden zusammengenommen so stark sind, als ein Seidenfaden! Hr. Rolt hat eine Colonie von Kreuzspinnen anlegen wollen,
mußte sie aber wieder aufgeben, indem diese liebenswuͤrdigen Thiere die Sitte
einander aufzufressen durchaus nicht ablegen wollen, und daher in einzelnen
Kaͤfigen gehalten werden muͤssen. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 456. S. 73.)
Große Strohhut-Fabrik zu Alençon.
Die Stadt Alençon, die unter Ludwig dem XIV Venedig das Geheimniß seiner
Spizenfabrikation entriß, ist jezt auf dem Punkte, Italien auch um die
Strohhutfabrikation zu bringen. So unbedeutend dieser Fabrikationszweig auch Vielen
auf den ersten Blik scheinen mag, so werden sie sich doch eines Besseren belehren,
wenn sie bedenken, daß Frankreich allein 15 Millionen Franken fuͤr
Strohhuͤte an Italien zahlte. Hrn. Bouillon
verdankt Frankreich die Einfuͤhrung dieses schoͤnen Industriezweiges.
Hr. Bouillon begann seine Versuche im J. 1822; bis zum J.
1826 bezog er jedoch sein Stroh aus Florenz. Um diese Zeit ließ er sich Samen des
Getreides aus Florenz kommen, die ihm das schoͤnste Stroh gaben, und welche
seither auch nicht im Geringsten ausarteten, indem der aus Thon und Steinchen
bestehende Boden der Cultur desselben aͤußerst guͤnstig zu seyn
scheint. Nachdem sich Hr. Bouillon auf diese Weise das
rohe Material zu verschaffen gewußt hatte, zog er mehrere italienische Arbeiter an
sich, von denen eine große Menge Weiber und Kinder das Flechten auf das
Vollkommenste erlernten. – Diese Erfolge bewogen mehrere Capitalisten Hrn.
Bouillon zu unterstuͤzen, so daß sich die
Fabrik, die das Eigenthum einer anonymen Gesellschaft ist, gegenwaͤrtig schon
auf einem hohen Grade von Bluͤthe befindet, und in mehreren Orten Frankreichs
bedeutende Niederlagen haͤlt. Die Preise ihrer Fabrikate sind weit niedriger
als jene der italienischen, und in Hinsicht auf Guͤte stehen sie diesen
lezteren so wenig nach, daß sogar Reisende von Florentinerhaͤusern dieselben
fuͤr Florentinerwaare erklaͤrten. (Aus dem Recueil industriel. Mai 1832, S. 168.)
Huͤte aus einem neuen Materiale, die leichter und
kuͤhler seyn sollen, als irgend andere.
Das Mechanics' Magazine enthaͤlt in Nr. 452. S. 10 ein Schreiben aus Indien uͤber ein
Material, aus welchem in Indien die leichtesten und kuͤhlsten Huͤte
verfertigt werden sollen, die es gibt. Der anonyme Verfasser sagt, dieses Material
komme von einer Pflanze, die in Moraͤsten mehrere Fuß tief im Wasser
waͤchst, 3–4 Fuß hoch wird, etwas bruͤchig ist, und in Indien
unter dem Namen Kookkoree oder Solah bekannt ist. Er meint ferner diese Pflanze sey eine und dieselbe mit
jener, aus welcher das chinesische Reißpapier verfertigt wird. Die Staͤngel
dieser Pflanze, die mehrere Aeste abgeben, und in den niedrigeren Provinzen
Bengalens einige Zolle dik werden, werden im October, wenn die Suͤmpfe
beinahe ausgetroknet sind, gesammelt, und zu verschiedenen Zweken,
vorzuͤglich aber zu Huͤten verwendet. Man schneidet sie hiezu von
Außen nach Innen, indem man sie in der Hand dreht, mit einem großen breiten Messer
in Stuͤke. Dann macht man aus gespaltenen Bambusstuͤken oder besser
aus Draht ein Gestell fuͤr den Hut, welches man mit Papier uͤberzieht,
auf welches man dann, den Solah in Schichten von der Dike der Oblaten auftragt, bis
der Hut 1/2 oder 1 Zoll
dik geworden. Durch diese Huͤte, die federleicht sind, dringt kein Strahl
Sonne; sie sind kuͤhl, allein nicht wasserdicht, und werden daher mit
gruͤnem Wachstafft uͤberzogen. – (Wir bedauern, daß der
Schreiber dieses Briefes bei der Beschreibung der indischen Pflanze, die noch von
großem Nuzen werden koͤnnte, so wenig naturhistorische Kenntnisse entwikelte,
und sich auch nicht ein Mal die Muͤhe gab den wissenschaftlichen Namen
derselben zu erforschen.)
Neues Schminkmittel fuͤr Damen.
Da es bei uns noch immer junge und alte, große und einflußreiche Herren gibt, die
sich nicht schaͤmen, in jeder Hinsicht anders scheinen zu wollen, als sie
sind, und die bei ihrer Toilette taͤglich auch die Schminkbuͤchse
benuzen, so ist es unseren Damen um so eher zu verzeihen, wenn sie sich
bemuͤhen die verwelkten Rosen ihrer Wangen zu restauriren, oder auch das, was
sie nie hatten, so gut als moͤglich zu fingiren. Es ist bekannt, daß ein
Frauenzimmer sich nicht leicht von etwas abbringen laͤßt, was seiner
Eitelkeit schmeichelt; alle Vorstellungen uͤber die Schaͤdlichkeit der
Schminken werden daher nimmermehr etwas bewirken, so lang die Schminke als
Verschoͤnerungsmittel betrachtet wird. Es bleibt unter solchen
Umstaͤnden nichts Anderes uͤbrig, als Schminken ausfindig zu machen,
die nicht schaden, und die sich, wenn sie gute Aufnahme finden sollen, den Damen
nicht sowohl durch ihre Unschaͤdlichkeit, als durch ihre groͤßere
Schoͤnheit empfehlen. Ein solches Schminkmittel nun koͤnnen unsere
weißen Schoͤnheiten ihren lederfarbenen Nebenbuhlerinnen des tropischen
America's ablernen. Es besteht in den Beeren einer Art von Rivine, die Hr. Fanning, welcher einen schoͤnen botanischen Garten
zu Caraccas besizt, Rivina tinctoria nennt. Eine einzige
Beere reicht hin, um den Wangen einer Dame das liebenswuͤrdigste,
rosenaͤhnliche Teint zu geben. Die Haut leidet auf keine Weise durch diese
Schminke, die durch keine Art von Ausduͤnstung ihren Glanz verliert; nur wenn
die Sonne oder starkes Licht laͤnger auf sie einwirkt, bleicht sie ab. Das
vorzuͤglichste Empfehlungsmittel fuͤr dieselbe wird aber, wie gesagt,
bei unseren Damen darin bestehen, daß ihre Farbe wo moͤglich jene des
reinsten Carmines an Schoͤnheit und Glanz uͤbertrifft. (Aus dem Journal de Pharmacie. Mai 1832, S. 253.)
Vergleichung der Menge Brodes, welche zu London und zu Paris
verzehrt wird.
Nach officiellen Angaben wurden im J. 1830 auf der Getreide-Halle zu Paris
262,449 Saͤke Semmelmehl, der Sak zu 159 Kilogr., oder zu 356 1/6 engl.
Pfunden verkauft. Dabei schwankte der Preis von 2 Kilogr. oder 4 Pfd. 6 1/2 Unzen
englischen Gewichtes des besten Weizenbrodes zwischen 7 1/4 und 8 1/2 Den. Im J.
1831 wurden 194,596 Saͤke verkauft, und 2 Kilogr. Weizenbrod kosteten 7 1/4
bis 8 3/4 Den. Da der Verbrauch von ganz Paris des Tages auf 1800 und des Jahres auf
657,000 Saͤke Mehl geschaͤzt wird, so betraͤgt die in der
Kornhalle verkaufte Quantitaͤt nur den dritten Theil der
Gesammt-Menge, welche in Paris verzehrt wird. In London rechnet man bei einer
Bevoͤlkerung von 1,474,000 Seelen taͤglich 3500 englische Saͤke
Mehl. Da nun in Paris bei einer Einwohnerzahl von 730,000 Seelen taͤglich
1800 franzoͤsische, oder 2990 englische Saͤke verzehrt werden, so
folgt hieraus, daß in Paris verhaͤltnißmaͤßig taͤglich um 569
Saͤke mehr, als in London verbraucht werden. 4 Pfunde Brod kosteten in
England waͤhrend obiger Zeit 8 1/2 bis 10 1/2 Den.; waͤhrend in Paris
4 Pfunde 6 1/2 Unze 7 1/4 bis 8 3/4 Den. kosteten. Vergleicht man aber den Werth des
Geldes in Frankreich mit jenem in England, so wird man finden, daß das Brod in Paris
verhaͤltnißmaͤßig theurer war, als in London. (Aus dem Mechan. Magazine Nr. 456. S. 74.)
Ueber eine Verfaͤlschung des Staͤrkmehles mit
Kreide.
In einer der groͤßten Brauereien zu Paris, deren Director zuerst den
Staͤrkmehl-Syrup mit Vortheil zur Bier-Fabrikation verwendete,
ergab sich folgende sonderbare Erscheinung, welche Hr. Payen im Agriculteur manufacturier, Sept. 1831
(Mai 1832), S. 319 erzaͤhlt. Die ganze Operation wurde wie gewoͤhnlich
geleitet; das
Verhaͤltniß der Saͤure und des Staͤrkmehles, welches genommen
wurde, war dasselbe, und doch entstand kein zukeriger Geschmak; man erhielt bloß
eine truͤbe Aufloͤsung, die beim Erkalten gallertartig wurde. Man
befragte nun Hrn. Payen uͤber die Ursache des
Fehlschlagens der Operation, und dieser fand, daß dieselbe dadurch bewirkt wurde,
daß das Staͤrkmehl mit Kreide verfaͤlscht war, und daß folglich die
Kreide die zur Saccharification noͤthige Saͤure abgestumpft hatte! Da
der Staͤrkmehl-Syrup gegenwaͤrtig haͤufig in den
Brauereien und Branntweinbrennereien von Paris verwendet wird, und da man
wahrscheinlich auch bald Brod aus dem Staͤrkmehle baken wird, welches, wenn
es mit Kreide verfaͤlscht waͤre, der Gesundheit nachtheilig werden
muͤßte, so macht Hr. Payen auf diese
schaͤndliche Betruͤgerei aufmerksam. Sie ist zum Gluͤke sehr
leicht zu erkennen, und zwar auf folgende Weise: Betrachtet man solches
verfaͤlschtes Staͤrkmehl unter der Luppe, so sieht man die matten
Kreide-Theilchen neben den glaͤnzenden Theilchen des
Staͤrkmehles liegen; gießt man Schwefel-, Salz- oder
Salpeter-Saͤure darauf, so entsteht ein lebhaftes Aufbrausen, und
verbrennt man endlich solches Staͤrkmehl in einem Platinna-Tiegel oder
in einem eisernen Loͤffel, so erhaͤlt man einen Ruͤkstand, der
je nach der Menge der beigemischten Kreide schwer wiegt, waͤhrend das
gewoͤhnliche unverfaͤlschte Staͤrkmehl beim Verbrennen nur
einen Ruͤkstand von beilaͤufig 1/2 Procent gibt.
Wie viel Fleisch ein Londoner im Vergleiche mit einem Pariser
jaͤhrlich verzehrt.
Wenn man die Bevoͤlkerung Londons zu 1,400,000 Seelen annimmt, so ergibt sich,
daß jedes einzelne Individuum im Durchschnitte jaͤhrlich seine 155 Pfund
Fleisch verzehrt; in Paris hingegen treffen nach den genauen Berechnungen Chabrol's, und die Bevoͤlkerung von Paris zu
750,000 Seelen genommen, jaͤhrlich nur 86 Pfund auf eine Person! (Aus dem Mechan. Magaz. Nr. 456. S. 75.)
Mittel um verdorbenes Fleisch genießbar zu machen.
Eine Mad. Ursula Weinembach zu Lauterbourg hat, nach einer
Mittheilung im Bulletin de la Société
d'encouragement, ein leichtes, sicheres und wohlfeiles Mittel ausfindig
gemacht, durch welches man dem Fleische, welches in Faͤulniß
uͤberzugehen anfing, seinen guten Geschmak wieder zu geben im Stande ist. Da
dieses Mittel noch nicht bekannt gemacht ist, so enthalten wir uns einstweilen aller
Bemerkungen uͤber dasselbe.
Pessarien aus Kautschuk.
Hr. Robiquet erstattete im Bulletin
de la Société d'encouragement, Februar 1832, S. 59 Bericht
uͤber die Pessarien, welche Hr. Salmer, Fabrikant
chirurgischer Instrumente aus Kautschuk zu Paris, rue de la
Sorbonne Nr. 4, aus diesem Haye verfertigte. Die Fabrikate des Hrn. Salmer haben nach diesem Berichte nicht nur in
chirurgischer Hinsicht einen großen Werth, sondern sie verdienen auch in technischer
alle Beruͤksichtigung, da Hr. Salmer eine neue
Methode den Kautschuk zusammenzuziehen oder zu schweißen erfunden hat. Diese Methode
ist noch nicht bekannt, indem sie der Erfinder geheim haͤlt; die Gesellschaft
hat denselben jedoch ersucht, dafuͤr zu sorgen, daß sein Verfahren nicht
verloren gehe. Was die Pessarien betrifft, so verfertigt Hr. Salmer dieselben nicht aus einer Aufloͤsung jener Art von
Kautschuk, die im Handel in Platten vorkommt, sondern aus dem Kautschuk in Flaschen,
den er nach seiner Methode auf eine bleibende Weise in die Form der Pessarien zu
bringen weiß.
Verbesserung an den Mahlmuͤhlen.
Hr. Reyre u. Sohn zu Montolon, Dpt.
Lot et Garonne, zeigte der Société
d'encouragement in einer ihrer neuesten Sizungen an, daß er einen
Mechanismus, mit welchem man vier Muͤhlsteine mittelst eines einzigen
Wasserstromes treiben kann, und außerdem einen Apparat erfunden habe, mit welchem
man das Wasser in dem Maße, in welchem es aus der Muͤhle stroͤmt,
wieder auf die Muͤhle zuruͤkbringen kann.
Leistungen einer Sagemuͤhle in
Neu-Suͤd-Wallis.
Der Eigenthuͤmer der Cawan-Saͤgemuͤhle, der ersten
Muͤhle dieser Art, die in Neu-Suͤd-Wallis erbaut wurde,
hat seine Maschine den Sydney-Zeitungen zu Folge auf einen solchen Grad von
Vollkommenheit gebracht, daß sie in einer Stunde 450 Fuß Bodendielen oder 600 Fuß
Latten schneiden kann. Die Zaͤhne der Saͤge gehen in einer Minute
durch einen Raum von 8200 Fuß, was fuͤr die Stunde 96 Meilen gibt: eine
Geschwindigkeit, die bisher noch mit keiner thierischen Kraft erreicht wurde. Das
Flugrad der Maschine bewegt sich mit einer Schnelligkeit von 7000 Fuß in der Minute.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jun.
1832, S. 380.)
Ueber die indischen Steinkohlen.
Bei einer Untersuchung, welche die Asiatic Society zu
Calcutta mit mehreren Arten von indischen Steinkohlen anstellte, ergab sich, daß
dieselben eine groͤßere Menge Asche zuruͤklassen, als die besten
englischen Pechkohlen, die kaum 1–2 Procent Asche geben. Die chinesischen
Steinkohlen enthalten so wenig brennbare Stoffe, daß sie nur sehr langsam und ohne
Flamme brennen. Sie taugen daher nicht fuͤr Dampfmaschinen, obschon sie in
jenen Faͤllen, in denen man sich der Kohks bedient, gute Dienste leisten
duͤrften. (Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Jun. 1832, S. 382.)
Recept zu einem Kitte, mit welchem man Porzellan und irdene
Geraͤthe kitten kann.
Man loͤse eine Unze Gummi Mastix in so viel rectificirtem Weingeist auf, als
zu dessen Aufloͤsung eben noͤthig ist. Ferner weiche man 1 Unze
Hausenblase so lang in Wasser, bis sie ganz weich geworden, worauf man sie in
starkem Branntwein oder Rum aufloͤst, so daß sie eine dike Gallerte bildet.
Dieser seze man dann noch eine halbe Unze gut gepulvertes Gummi Ammoniacum zu. Diese
beiden Gemenge seze man dann in einem irdenen Topfe einer gelinden Hize aus, und
wenn sie sich beide innig mit einander vermengt haben, so bringe man das Ganze in
eine Flasche, die man gut verstopft. – Will man nun von diesem Kitte Gebrauch
machen, so seze man die Flasche in heißes Wasser; eben so erwaͤrme man die
Porzellan- oder sonstigen irdenen Stuͤke, die gekittet werden sollen.
Dann trage man den Kitt auf die Bruchstellen auf, und vereinige dieselben genau. Gut
ist es, wenn man die auf diese Weise zusammengeleimten Stuͤke noch einige
Zeit, am besten 12 Stunden lang, an einander gepreßt erhaͤlt; bei dieser
Vorsicht sollen die Bruchstellen so fest an einander halten, als die uͤbrigen
nicht gebrochenen Stellen nur immer halten koͤnnen. (Aus dem London Journal and Repertory of
Patent-Inventions. Mai 1832, S. 40.)
Poole's Apparat um den Zuker von der Melasse oder dem
Syrupe zu reinigen.
Der Apparat zum Reinigen des Zukers von der Melasse oder dem Syrupe, auf welchen sich
Moses Poole, Gentleman zu Lincoln's Inn, am 26.
Junius 1830 ein Patent geben ließ, besteht aus einem offenen Gefaͤße mit
falschem oder doppeltem Boden, von welchen Boͤden der innere mit vielen
Loͤchern versehen, concav und mit einem Roßhaarzeuge uͤberdekt ist,
damit der Zuker nicht durchfallen kann. Dieses Gefaͤß wird nun mit dem Zuker,
aus welchem der Faͤrbestoff ausgezogen werden soll, gefuͤllt, und wenn
dieß geschehen, so wird die Luft in dem, unter dem falschen Boden befindlichen Raume
verduͤnnt oder ausgepumpt. Dadurch wird die Fluͤssigkeit, die sich
uͤber dem Zuker befindet, in Folge des Drukes der Luft schnell durch den
Zuker getrieben werden, und hierbei den Faͤrbestoff mit sich fortreißen, der
dann bei einem an dem unteren Boden des Gefaͤßes angebrachten Sperrhahne
abgelassen werden kann. Die Verduͤnnung oder Auspumpung der Luft unter dem
falschen Boden soll durch Verdichtung von Dampf geschehen. Die Art und Weise, auf
welche dieß erfolgen soll, ist jedoch nicht klar, da der
Patent-Traͤger keine Abbildung seines Apparates gab. Aus der
Beschreibung erhellt nur
so viel, daß ein Strom kaltes Wasser oder vielmehr ein kalter Regen durch eine Art
von Sprizkopf in einen mit Dampf gefuͤllten Behaͤlter geleitet wird,
und daß auf diese Weise ohne Luftpumpe und durch die Verdichtung des Dampfes unter
dem falschen Boden ein luftleerer oder luftverduͤnnter Raum erzeugt wird.
(Aus dem London Journal of Arts. Mai 1832, S. 61.)
Tragbare Maschine zum Faͤllen der Baͤume.
Die erste Arbeit, die ein Auswanderer in America sowohl, als in Neu-Holland zu
verrichten hat, wenn er daselbst angelangt ist, und sich in Besiz eines
Stuͤkes Land gesezt hat, ist, daß er eine groͤßere oder kleinere
Streke Landes von den Baͤumen saͤubert. Da nun dieses Faͤllen
der Baͤume viele Zeit und Muͤhe und Haͤnde kostet, da es
uͤberdieß von dem groͤßten Theile der Auswanderer fruͤher nie
praktisch betrieben wurde, so waͤre es wirklich sehr wuͤnschenswerth,
wenn man eine leicht transportable Maschine besaͤße, mit welcher man das
Faͤllen schneller, und mit weniger Arbeit, vollbringen koͤnnte. Ein
Hr. J. Hounds fordert daher im Mechanics' Magazine Nr. 458. S. 98 die Mechaniker auf, sich mit der
Erfindung einer solchen Maschine zu beschaͤftigen, die sowohl ihnen selbst,
als vielen ihrer Mitmenschen hoͤchst nuͤzlich werden koͤnnte.
Hr. Hounds traut sich selbst zu wenige mechanische
Kenntnisse zu, als daß er es wagte, seinen Vorschlag selbst in Ausfuͤhrung zu
bringen; doch meint er, daß eine Maschine, die auf dem Principe des
gewoͤhnlichen Bratenwenders beruhte, und an welcher statt des Flugrades eine
kreisfoͤrmige Saͤge von 4 Fuß im Durchmesser angebracht wuͤrde,
gute Dienste leisten koͤnnte. Diese Maschine muͤßte in ein Gestell mit
2 Fugen oder Falzen gebracht werden, und koͤnnte durch eine Schraube, welche
von einem Kinde bewegt wuͤrde, getrieben werden. An diesem Gestelle
muͤßten auch Raͤder angebracht seyn, damit man die Maschine leicht von
einer Stelle auf die andere schaffen koͤnnte.
Das Mechanics' Magazine bemerkt bei dieser Gelegenheit,
daß der Herzog von Athol in seinen Waldungen eine Saͤgemuͤhle
errichtet hat, welche von einem Waldbache getrieben wird, und die in allen ihren
Theilen so einfach ist, daß sowohl das Gebaͤude, als die Maschinerie ohne
viele Muͤhe zerlegt, und an jene Orte geschafft werden kann, wo man der
Saͤgemuͤhle eben am nothwendigsten bedarf. Die ganze Maschine kostet
nicht uͤber 40 Pfund Sterl.
Landwirthschaft mit Elephanten getrieben.
Auf Ceylon faͤngt man jezt an, die Elephanten nicht bloß als Lastthiere,
sondern auch zur Bestellung der Reißfelder, zur Zurichtung der Laͤndereien,
welche zur Anpflanzung von Kaffee, Pfeffer und anderen Pflanzen bestimmt sind, zu
benuzen. Diese Thiere beweisen auch bei dieser Verwendung ihre große Gelehrigkeit,
und sind in ihrer Arbeit so fleißig und ergiebig, daß man mit einem Elephanten an
einem Tage so viel leisten koͤnnen soll, als mit 20 Ochsen. Ein Elephant
kostet in Ceylon 10 bis 15 Pfund Sterl. (Biblioteca
italiana Febr. 1832, S. 266.)
Ueber eine neue Art von Seidenraupe, die sich im
suͤdlichen Europa ziehen ließe.
Hr. Lamarre-Piquot, welcher durch seine Reisen in
Indien, und durch die herrlichen naturhistorischen und mythologischen Sammlungen,
die er von da zuruͤkbrachte, bekannt ist, fand auf einigen Baͤumen
einer Terminalia und eines Zizyphus mehrere Cocons jener Art von Seidenraupe, die
von den Naturhistorikern den Namen Bombyx Paphia
erhielt, und welche in Bengalen unter dem Namen Tusseh,
bei den Bergbewohnern hingegen unter dem Namen Bughy
bekannt ist. Die Indier sammeln die Cocons dieser Raupen vom October bis zum
December, und gewinnen aus denselben eine gruͤnlich-gelbe Flokseide,
die weit festere Zeuge geben soll, als die Seide der gewoͤhnlichen
Seidenraupe. Die Weibchen der Schmetterlinge legen im Maͤrz und April nach
der Begattung eine Menge Eier, welche nach 25 Tagen ausfallen. Die Raupe macht,
nachdem sie sich im Mai und Junius von den Blaͤttern der Jujuba- oder
Brustbeer-Baͤume und von den Myrobalanen-Blaͤttern genaͤhrt, um
irgend einen Ast einen wulstfoͤrmigen Ring, von dem ein kurzer Stiel ausgeht,
an dem sie dann ihren ovalen Cocon spinnt. – Hr. Lamarre-Piquot hat diese Art von Raupen nach der Insel Bourbon
gebracht, wo sie sich sehr leicht acclimatisirte, und wo die Colonisten bereits
großen Nuzen von derselben ziehen. Er glaubt daher, daß sich dieses nuͤzliche
Insect, dessen Product dauerhafter, als die gewoͤhnliche Seide ist, sehr
leicht auf den Antillen, in Algier, Corsica, und selbst im suͤdlichen
Frankreich ziehen lassen koͤnnte, und bezieht sich auf den beruͤhmten
Roxburgh, dem die Welt so viel Nuͤzliches
verdankt, und der bereits vor vielen Jahren in den Abhandlungen der Linnean Society die Vortheile beleuchtete, die die
Cultur dieses Insectes fuͤr Europa haben wuͤrde. Hr. Roxburgh glaubte, daß dieselbe vorzuͤglich in der
Hutmacherei große Veraͤnderungen bewirken duͤrfte. – Die
Commission, welche das Institut zur Pruͤfung der Abhandlung, die Hr. Lamarre-Piquot hieruͤber mittheilte,
ernannt hatte, glaubte, daß die Einfuͤhrung der Zucht jener Raupe, die in
Indien unter dem Namen Larryndy, den Naturforschern aber
als Bombyx Buttua des Drury bekannt ist, noch
vortheilhafter seyn wuͤrde. Die Seide dieser Raupe ist naͤmlich, wie
man sagt, noch besser als jene der Bombyx Paphia;
uͤberdieß naͤhrt sich dieses Insect von den Blaͤttern des
Ricinus oder des gemeinen Wunderbaumes, der sich sehr leicht cultiviren
laͤßt, und dessen Samen auch noch zu Oehl benuzt werden koͤnnten. (Aus
dem Journal de Pharmacie. Mai 1832. S. 252.)
Mittel gegen die Verwuͤstungen, welche Moose, Flechten
und Insecten an den Obstbaͤumen anrichten.
Hr. J. Thomas von Devandon Green bei Chepstow sandte der
Society of Arts eine Notiz uͤber eine Methode
ein, nach welcher er aus seinem Obstgarten, der auf einem mageren, sandigen Boden
angelegt ist, die Flechten, Moose und Insecten vertrieb, die sich bestaͤndig
in großer Menge an den Baͤumen ansezten, und denselben bedeutenden Schaden
brachten. Diese Methode besteht nun darin, daß er die Baͤume zwei Mal des
Jahres, im Maͤrz und im October oder November, an einem nebeligen Tage, wenn
die Baͤume feucht, aber nicht naß sind, mit einer Mischung bestaͤubt,
die er auf folgende Weise bereitet: 5 Bushels guter und frisch gebrannter Kalk
werden mit heißem Wasser, in welchem vorher etwas Salz aufgeloͤst worden,
abgeloͤscht, und dann, wenn dieser Kalk zu einem feinen troknen Pulver
zerfallen ist, nach und nach in kleinen Quantitaͤten mit einem BushelEin Bushel ist gleich 0,5734 Wiener Mezen. Ruß vermengt, und so lang umgeruͤhrt, bis die Mischung vollkommen
innig und gleichmaͤßig geschehen ist. – Bei der Anwendung dieses
Mittels verschwanden nicht nur die Moose, die Flechten und die Insecten sehr
schnell, sondern die verkruͤppelten Baͤume trieben wieder gesunde,
starke Triebe. Auch auf dem Rasen um den Baͤumen, der voll Moos war,
verschwand das Moos an allen Stellen, auf welche beim Bestaͤuben der
Baͤume etwas von dem Pulver gefallen war. (Aus dem Register of Arts. Mai 1832, S. 115.)
Sonderbares Project eines Englaͤnders.
Derselbe Mann, der die Ausfuͤllung des Canales zwischen England und Irland in
Vorschlag gebracht hat, hat nun ein neues, eben so sonderbares, und des vorigen
wuͤrdiges Project ausgebruͤtet, und im United
Service Journal zu Tage gefoͤrdert. Dieser neue Plan bezwekt nichts
weniger, als die Schiffe, so wie sie an der Kuͤste ankommen, aus der See zu
heben, und mit Ladung und Segel auf Eisenbahnen zu bringen, auf welchen sie dann,
gleich Dampfwagen, an den Ort ihrer Bestimmung gebracht werden koͤnnten, ohne
daß man des Umladens etc. beduͤrfte! Das Mechanics'
Magazine theilt in Nr. 460 diesen Plan mit, und
wundert sich, wie zwei so großartige Ideen in einem und demselben Gehirne entstehen,
und in einem und demselben Journale in allem Ernste bekannt gemacht werden
konnten!
Ueber den Zustand der Presse und verschiedener
oͤffentlicher Anstalten in Canada.
Die Erfahrung aller Zeiten hat bewiesen, daß die periodische Litteratur oder die
Presse im Allgemeinen eines der vorzuͤglichsten und besten Mittel ist, um den
Charakter und die Intelligenz der Einwohner eines Landes, so wie die Stufe der
Cultur in demselben zu ermessen. Wer die freie Presse unterdruͤkt, wird oder
will Andere uͤber den Zustand seines Landes taͤuschen; er wird aber am
Ende selbst getaͤuscht seyn, und den verdienten Lohn fuͤr den groben,
an der Menschheit begangenen Betrug und Frevel ernten! – Wie weit Canada in
der Cultur fortgeschritten ist, moͤgen unsere Leser aus folgenden Daten
abnehmen. In Quebec erscheinen vier Zeitungen, von denen 3 woͤchentlich 2
Mal, die officielle oder Staatszeitung aber die Woche nur 1 Mal ausgegeben werden.
Die litterarische Hauptstadt von Canada ist Montreal; hier werden 6 englische und 2
franzoͤsische Zeitungen gedrukt, die saͤmmtlich bis auf eine einzige
woͤchentlich 2 Mal erscheinen; ferner werden daselbst 3 monatliche Journale,
worunter 2 englische und 1 franzoͤsisches, herausgegeben, und endlich
erscheint noch von 2 zu 2 Monaten ein religioͤses Journal in englischer
Sprache. Im ganzen uͤbrigen Canada hat nur noch die bluͤhende Stadt
Stanstead ihr eigenes Blatt.
Die Zahl der Gesellschaften und Associationen, durch welche in England so
Erstaunliches geleistet wird, und welche in Deutschland, Dank sey es unserer
Demagogenschmekerei, keine festen Wurzeln fassen wollen, betraͤgt in Canada
schon uͤber 70, worunter sich nicht weniger als 19 Litteratur und
Wissenschaften zum Zweke gemacht haben, so daß man in Canada medicinische und
landwirthschaftliche Vereine findet, die mehr Gluͤk machen und mehr leisten,
als jene mancher Hauptstaͤdte Europa's. Außer diesen 70 Gesellschaften haben
sich noch 15 gebildet, die sich lediglich mit dem schoͤnsten, edelsten und am
tiefsten eingreifenden Gegenstande – mit der Erziehung der Kinder der
aͤrmeren Classen befassen; ihnen verdankt Canada bereits eine Sonntagsschule,
die sogenannte Nationalschule, und mehrere andere Schulen. Die Zahl der
Spitaͤler, Waisenhaͤuser und Versorgungshaͤuser belaͤuft
sich auf 15; eines der lezteren ist fuͤr ganz unbemittelte Auswanderer
bestimmt. Bibelgesellschaften haben sich 7 gebildet, und Freimaurer-Logen
bestehen dermalen 5. Da beinahe alle Haͤuser in Canada aus Holz gebaut sind,
so ergeben sich sehr haͤufig Feuersbruͤnste, und deßhalb sind auch
schon 4 große Loͤschanstalten entstanden. Sparkassen haben sich in Canada
bisher erst zwei gebildet, nicht weil es ihnen an Vertrauen, oder dem Volke an Geld
fehlt, sondern weil Jedermann selbst kleine Summen noch immer besser zu verwenden
weiß, als wenn er sie auf Interessen legt. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 460. S. 142)
Literatur.
a) Englische.
Arcana of Science and Art: or an Annual Register of
Useful Inventions and Improvements, abridged from the Transactions of
Public Societies, and from the Scientific Journals, British and Foreign,
of the past year. 8°. London
1832, by John Limbin.
The Domestic Chemist: comprising Instructions for the
Detection of Adulterations and Poisons. London 1831. (Bildet den
zweiten Band der Polytechnic Library.)
An Encyclopaedia of Cottage, Farm and Villa
Architecture, to appear quarterly, with numerous designs and analytical
and critical remarks. London 1832.
The juvenile Philosopher, exhibiting in a familiar
manner the principles of the Steam Engine, Orrery and Tellurian, with
illustrative woodcuts, adapted for Schools and Young Persons. By T.
Keyworth, Author of the Scripture
Chronology. 18°. London
1832.
Historical and practical Treatise on Elemental
Locomotion, by Steam Carriages on common roads: showing the advantages
to the Coachmaster, Trader, Labourer: the Agriculturist as a relief from
Poor Laws and Substitute for Corn Laws: the Engineer, as superior to
Rail-roads: the Humane: the Political Economist for extinguishing
Pauperism, avoiding Emigration, and providing Food for 16 Millions of
months. By Alex. GordonCivil Engineer. 8°. London 1832. With 14
plates.
A digested Series of Examples in the applications of
the Differential Calculus. Designed for the use of Students in the
University. ByJohn HindM. A. F. C. P. S. 8°. London 1832.
Elements of Mechanics, comprehending the Theory of
Equilibrium and of Motion, and the first Principles of Physical
Astronomy: together with a variety of Statical and Dynamical Problems.
By J. R. YoungEsq. 8°. London 1832. By J. Souter.
A popular Sketch of Electro-Magnetism or
Electro-Dynamics, with Outlines of Electricity and Magnetism.
ByFrancis Watkins, Curator of Philosophical
Apparatus in the University of London. 8°. London 1832. By John
Taylor.
b) Franzoͤsische.
Rapport sur les produits de l'industrie, qui ont
figuré à l'exposition de Douai. Par J. C. Chenou, Professeur du cours industriel
à Douai.
Traité de perspective simplifiée. Par
Mad. Adèle Le Breton,
née Le Breton, peintre et professeur de
perspective. 8°. Paris, chez
l'auteur, rue du Pot de fer Nr. 20 et chez
Carilian Goeury. (Dem Recueil
industriel zu Folge den Schuͤlern in Bauschulen, und allen,
welche schnell und getreu zeichnen lernen wollen, sehr zu empfehlen.)
Des chemins de fer considérés comme
voies de communications commerciales et particulièrement du
chemin de fer projété de Paris à Orleans, en
concurrence avec le canal de l'Essonne. Octobre 1831. 8°.
Paris, chez
Gondelier-Morisset.
Mémoire sur le chemin de fer de Roanne
à Digoin, comparé avec un canal. 4°. Juillet 1831. Paris.
Notice sur le chemin de fer de Roanne à
Digoin, publiée par la Compagnie concessionnaire.
12°. 1831, avec une carte
générale de la communication de Paris à Lyon par
les chemins de fer de la Loire au Rhône.
Chemin de fer de Roanne à Digoin: de son
influence locale comparée avec celle d'un canal. 12°.
1831. Paris, chez Guiraudet.
Notice sur le chemin de fer de Paris à
Pontoise: par la commission concessionnaire. 12°. 1831. Paris.
c) Italienische.
Il Canal grande di Venezia descritto daAntonio Quadri, segretario dell' J. R.
Governo di Venezia. 1828–1831. Venezia, in Fol., presso Andreola. 4
Lir. austr. pr. Fascic.
Frammenti di architettura gotica, opera interessante
agli architetti ingegneri, pittori, scultori, decoratori di teatri etc.
Venezia 1831, per PaoloLampatoeditore. Un Foglio piccolo. In Fascic. di 6 tavol.
Memorie architettoniche sui principali edificj della
città di Padova, di PietroChevalier. 12°. Padova 1831, presso i
fratelli Gamba.
Istituzioni di architettura statua e idraulica
diNicola Cavalieri San-Bertolo,
ingegnere superiore nel corpo di acque e strade, professore nell'
Archiginnasio Romano della Sapienza. Nuova edizione in 4°.
Mantova 1831, presso
i fratelli Negretti. Con 67 tavole in
rame. 2 Vol. in 14 fascicol. 3. 50 Lir.
austr. per fascic.
Dell' arte pratica del Carpentiere esposta dagli
architettiFelice PizzagallieGiulio Alvisetti. 8°. Milano 1831. 5° fascicolo.
Trattato teorico e pratico dell' arte di edificare,
di G. Rondelet. Prima traduzione italiana per cura
di BasilioSoresina. 4°. Mantova 1831, con tavole
incise: a spese della Società editrice. 5 Tom. escendi per fascicoli. Presso: 20 Cent. ital. al foglio e cent. 40 per elascun rame.
Il proprietario architetto, opera corredata di
100 tavole, di
Urbano Vitry. Prima versione italiana.
4°. Venezia 1831, tipografia di Commercio per Paolo Lampato editore. 8 fascic. 30 lir.
austr.
Dizionario degli architetti, scultori, pittori,
intagliatori in rame ed in pietra, coniatori di medaglie, musaicisti,
niellatori, intarsiatori d'ogni età e d'ogni nazione, diStefano Ticozzi. 8°. Milano 1830, presso
Gaetano Schiepati. Per fascicoli. 25 Cent.
ital. al foglio.
Nuovo Dizionario universale tecnologico o di arti e
mestieri, e dell' economia industriale e commerciante. Prima traduzione
italiana. 4° piccolo. Venezia
1830–1831, presso Gius. Antonelli, con tavole. Per fascicoli.
Prezzo 10 Cent. it. al foglio, 20 Cent. per ogni tavola.
Esperienze intorno alle alterazioni della
virtù magnetica per l'azione del calorico e di qualche altro
fenomeno relativo. Memoria dei signori Francesco abateZantedeschieFrederico Mayer, 4°. Verona 1831, con una
tavola.
Rettificazione definita e indefinita del circolo e
divisione dell' angolo in qualsivoglia rapporto a qualunque siasi
approssimassione, unitamente ad altre osservazioni matematiche diGius. Recalcati. 8°. Milano 1831, per P. E. Giusti.
Gazzetta eclettica di farmacia chimica-medica
e industriale, ossia Repertorio delle meglio utili notizie pei
farmacisti, medici, chirurghi e manifatturieri, compilato da G. B.
Sembenini, farmacisto-chimico, sotto
gli auspicj e la direzione del Sign. Giov. G. Orti, Direttore del Poligrafo.
8°. Verona 1831. Ogni venti giorni un numero. Associazione annua di 8 lir. austr.
Di varie cose all' idraulica scienza
appartenentiTaddini, idraulico italiano scrivea.
4°. Bergamo 1830, con due tavole in rame. 15. 66 Lir.
ital.
Memorie spettansi alla Storia della Calcografia, del
Commendatore ConteLeopoldo Cicognara. 8°. Prato 1831, per i
fratelli Giachetti, Con 16 tavole in foglio
incise in rame. 12 Lir. ital.
Storia e cura delle malattie piu famigliari de' buoi.
Opera diFrancesco Toggia, Professore di Veterinaria.
Parte secunda in 2 Tom. 8°. Torino 1831, presso
J. Bomba.
La scuola del Bigattiere ossia elementi
teoretico-pratici per l'educazione dei bachi da seta, compilati
ad uso della gioventù lombarda dal Dott. Ignazio Lomeni. 8°. Milano 1832. per
Giov. Silvestri. 5 Lir. austr.
Manuale di geometria per le arti e pei mestieri, con
un discorso intorno allo studio delle scienze applicate all' industria,
dell' ingegnere Gio. Alessandro Majocchi, Professore di
Fisica. 12°. Milano 1832, con 10 tavole. Per Ant.
Fontana. 7 Lir. ital.
Corso di chimica elementare ed industriale adattato
ad ogni classe di persone, ossia lezioni dilettevoli ed istruttive di
Chimica applicata alla farmacia, alla medicina, alla pubblica igiene,
all' agricoltura, all' economia domestica, alle arte industriali, alle
arti belle etc., del Sign. Payen, manifattore-chemico. Traduzione
italiana. 8°. Verona 1831. Per fascicoli di pag. 32. 40 Cent. Trattato di Chimica elementare teorico pratica
applicata alla medicina, alla farmacia, all'agricoltura, all'
orittognosia ed alle arti, di Filippo
Cassola. Professore aggiunto alla cattedra di
Chimica sperimentale etc. 8°. Napoli 1830. Tom. 1°.
Dell' istituzione in Toscana di una scuola
teorico-pratica d'agricoltura. 8°. Firenze 1831.