Titel: | Verbesserungen an den metallenen Mühlen zum Mahlen von Kaffee, Getreide, Farben und verschiedenen anderen Gegenständen, auf welche sich D. Selden, Kaufmann von Liverpool, am 11. August 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. XXXIII., S. 105 |
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XXXIII.
Verbesserungen an den metallenen Muͤhlen
zum Mahlen von Kaffee, Getreide, Farben und verschiedenen anderen Gegenstaͤnden,
auf welche sich D. Selden,
Kaufmann von Liverpool, am 11.
August 1831 ein Patent ertheilen ließ.
(Aus dem Register of Arts. April 1832, S.
72.)
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Selden, uͤber Verbesserungen an den metallenen
Kaffeemuͤhlen.
Die Verbesserungen des Patent-Traͤgers scheinen uns nicht von sehr
großer Bedeutung zu seyn, indem die mechanische Einrichtung seiner Muͤhlen
nicht in wesentlichen Dingen von jener abweicht, die bisher angewendet wurden. Man
wird sich hievon aus Fig. 15
uͤberzeugen,
welche die Haͤlfte des Inneren einer kleinen Kaffeemuͤhle zum
gewoͤhnlichen Hausbedarfe darstellt. Es wird naͤmlich eine Platte von
der mit abc bezeichneten Form aus Eisen gegossen;
der Theil a derselben bildet einen flachen Trichter; b ist das Rand- oder Seitenstuͤk, mit
welchem die Muͤhle an einem Pfosten oder irgend einem anderen tauglichen
Gestelle befestigt wird, d ist der aus Gußeisen
bestehende Zerreiber, welcher sich um eine Achse o
dreht. Man kann sich diesen Zerreiber von der Gestalt eines Kreissegmentes oder
eines sehr stumpfen Kegels mit ausgerieften Zaͤhnen denken, welche in
Tangentenlinien innerer Kreise und so geschnitten sind, daß sie gegen den
Mittelpunkt am tiefsten sind, waͤhrend sie gegen den Umfang hin beinahe
verschwinden. An dem Umfange ist dieser Zerreiber mit kleinen hervorragenden
Stuͤken versehen, die dazu dienen, daß der gemahlene Kaffee immer frei
ablaͤuft und die Maschine nicht verlegt. Ueber dem Zerreiber a ist ein concaves Gegenstuͤk befestigt, in
welches die Furchen in entgegengesezter Richtung geschnitten sind, so daß genau
derselbe Schneidewinkel wie an den gegenuͤberliegenden Steinen der
Mehlmuͤhlen gebildet wird. An diesen Theil ist nun auch ein
trichterfoͤrmiges Stuͤk gegossen, welches jenem bei a aͤhnlich ist. In ihm befinden sich ferner
mehrere Loͤcher, die den mit ee
bezeichneten Loͤchern entsprechen, und durch welche beide Theile
zusammengenietet werden.
Die Substanz, welche gemahlen werden soll, wird in den Trichter gebracht, gelangt aus
diesem in die Mitte der Muͤhle, in welcher die Zaͤhne am
groͤbsten sind, und begibt sich dann allmaͤhlich, so wie sie feiner
gemahlen wird, gegen den Umfang hin, wo sie durch eine Spalte austritt und endlich
in eine gußeiserne Roͤhre f faͤllt, durch
die sie in gehoͤrig zerkleinertem Zustande in einen eigenen Behaͤlter
gelangt.
Der Patent-Traͤger will seine Muͤhle auch zum Mahlen des Mehles
im Kleinen angewendet wissen; wir zweifeln jedoch, daß sie zu diesem Behufe tauglich
ist, indem sich die mahlenden Oberflaͤchen, und besonders der concave Theil
derselben nicht genau genug anbringen lassen, oder, wenn man dieß in
gehoͤrigem Grade bewerkstelligen will, gewiß mehr Auslagen verursachen, als
irgend eine andere Mahlmethode. Wir glauben daher, daß die Maschine des Hrn. Selden bei gehoͤriger Handhabung derselben nur zum
Behufe des Mahlens von Kaffee und dergleichen Dingen, die nicht sehr fein zu seyn
brauchen, mit Vortheil benuzt werden kann. Der Patent-Traͤger hat die
Kosten seiner Muͤhle dadurch sehr vermindert, daß er sie auf drei
Stuͤke reducirte, welche saͤmmtlich aus Eisen gegossen, und nur
zusammengenietet werden. Darin scheint uns der vorzuͤglichste Werth derselben zu liegen, da
sie im Uebrigen manche Verbesserungen zulassen moͤchte.In der Zeichnung sind im Originale die Buchstaben, auf welche sich bezogen
wird, ausgelassen; die Maschine ist uͤbrigens auch ohne diese
deutlich genug. A. d. Ueb.